DE53391C - Expansionssteuerung mit durch Kesseldampf gefüllter Dampfkammer im Schieber oder Schieberkasten - Google Patents
Expansionssteuerung mit durch Kesseldampf gefüllter Dampfkammer im Schieber oder SchieberkastenInfo
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-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F01—MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
- F01L—CYCLICALLY OPERATING VALVES FOR MACHINES OR ENGINES
- F01L15/00—Valve-gear or valve arrangements, e.g. with reciprocatory slide valves, other than provided for in groups F01L17/00 - F01L29/00
- F01L15/10—Valve-gear or valve arrangements, e.g. with reciprocatory slide valves, other than provided for in groups F01L17/00 - F01L29/00 with main slide valve and auxiliary valve dragged thereby
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 14: Dampfmaschinen.
Schieberkasten.
Bei der vorliegenden Steuerung für Dampfmaschinen handelt es sich darum, die Füllung
für den Dampfcylinder in eine besondere, durch die Steuerung abschliefsbare Kammer zu geben
und diesen Dampf expandirend auf den Kolben wirken zu lassen. An Stelle des Dampfes kann
für die hier beschriebene Maschine auch jedes andere expandirende Gas, ζ. B. geprefste Luft,
Kohlensäure u. s. w., Verwendung finden.
Um den bei allen folgenden Constructionen verwendeten Grundsatz zu erläutern, sei auf
Fig. ι der Zeichnungen verwiesen.
An einem Dampfcylinder A, Fig. 1, ist an
beiden Enden je eine Kammer K bezw. K1 angebracht. Wird die Kammer K in irgend
einer Weise bei der gezeichneten Stellung des Kolbens mit Dampf gefüllt, so wird dieser
Dampf in den Cylinder eintreten und den Kolben nach rechts bewegen. Ist der Kolben
in seiner vorderen Endstellung angelangt, so wird die Kammer K1 mit Dampf gefüllt sein,
welcher alsdann, in den Cylinder eintretend, den Kolben wieder zurückbewegt, während
der bei der Bewegung des Kolbens nach rechts wirksam gewesene Dampf durch irgend welche
Vorrichtung abgeführt wird.
Die folgenden Figuren zeigen verschiedene Anordnungen einer Steuerung mit den erwähnten
Kammern.
In den Fig. 2, 3 und 4 sind die beiden Kammern zur Aufnahme der Dampffüllung auf
dem Schieberrücken angeordnet.
Die Construction des mit den Kammern versehenen Schiebers ist aus der Zeichnung ersichtlich.
Bei der in Fig. 2 gezeichneten Stellung steht die eine Kammer K mit dem linken Einströmungskanal,
welcher hinter den Kolben führt, in Verbindung, während die Kammer K1
von dem Schieberkasten aus wieder gefüllt wird. Der vor dem Kolben wirksam gewesene Dampf
wird (Fig. 2 und 4) zum Ausströmungskanal geführt.
In der Stellung Fig. 3 steht die Kammer K1
mit dem rechts gelegenen Einströmungskanal, welcher in den Raum vor dem Kolben führt,
in Verbindung, während Kammer K sich vom Schieberkasten aus wieder mit Dampf zu füllen
beginnt. Bei jedem Hub des Schiebers läfst derselbe ein bestimmt abgemessenes Dampfquantum
in einen der Räume KK1 eintreten, welcher durch den Schieberspiegel bei Beendigung
jeden Hubes abgeschlossen wird, um bei dem folgenden Hub ein bestimmt abgemessenes
Dampfquantum dem Cylinder zuzuführen.
Statt die Kammern vollständig in die beweglichen Schieber zu legen, wie es in Fig. 2, 3
und 4 der Fall war, kann man dieselben auch theilweise in einem feststehenden Raum neben
dem Schieber anordnen.
In Fig. 5 bis 8 ist diese Anordnung für einen Flachschieber dargestellt. Die Kammer K
im Schieber steht mit der seitlich vom Schieberkasten liegenden Kammer K0 und die Kammer
K1 mit der Kammer ÜT2 in steter Verbindung,
so dafs die Kammern K und K0, sowie K1 und K2 je als eine einzige Kammer
zu betrachten sind. Bei der in Fig. 5 bis 8 gezeichneten Stellung von Schieber und Kolben
tritt der Dampf aus den Kammern K und K°
hinter den Kolben, während die Kammern K1 und K2 sich aus dem Einströmungskanal e
wieder füllen. Der vor dem Kolben wirksam gewesene Dampf entweicht in den Ausströmungskanal a, Fig. 8.
Die in die Figuren eingezeichneten Pfeile
zeigen die Dampfströmungen, sowie die Bewegungsrichtung des Kolbens nebst Schieber an.
Fig. 9 zeigt eine andere Anordnung einer theilweisen Verlegung der Kammern in einen
feststehenden Raum des Schieberkastens neben dem Schieber an, welch letzterer hier als
Kolbenschieber ausgebildet ist. Der in Kammern K befindliche Dampf expandirt in den
Dampfcylinder, den Kolben vor sich her treibend; der ausströmende Dampf entweicht durch
Kanal a, während die Füllung der Kammer K1 während der Bewegung des Kolbens
und Kolbenschiebers von rechts nach links vor sich geht.
Für gewisse Fälle ist es zweckmäfsig, zu Anfang des Hubes durch seitliche Kanäle directen
Dampf aus dem Schieberkasten in die Kammern treten zu lassen.
Es soll damit erreicht werden, dafs dem Kolben bei Inbetriebsetzung der Maschine
frischer Dampf zugeführt werden kann, für den Fall, dafs der Schieber sich gerade in der mittleren
Stellung befindet und die Dampfeintrittskanäle verschliefst.
Ferner soll die continuirliche Zuführung von directem Dampf dazu dienen, die Arbeit des
Dampfes im Cylinder zu erhöhen, für den Fall, dafs der Dampfdruck zu niedrig oder die
Widerstände in der Maschine zu hoch sind.
In den Fig. ι ο und 11 ist die Vorrichtung
der directen Einströmung von Dampf in die Kammern zu Anfang des Hubes dargestellt.
Zu beiden Seiten des mit den Kammern K und Kϊ versehenen Vertheilungsschiebers sind
die seitlichen Schieber 5 s angeordnet. Die Kanäle in diesen Schiebern und den Kammern
sind so angeordnet, dafs die Kammern auf eine gewisse Länge des Hubes frischen Dampf zugeführt
erhalten.
Während also bei den Anfangs beschriebenen Constructionen bei Oeffnung des einen
Einströmungskanals die zugehörige Kammer bereits von dem Schieberkasten abgesperrt war,
ist bei der zuletzt beschriebenen Construction zu Anfang des Hubes noch eine Verbindung
zwischen Kammer und Schieberkasten vorhanden, so dafs frischer Dampf direct aus dem
Schieberkasten durch die Kammer hindurch in den Cylinder strömt.
In Fig. 11 sind die Schieber s s als Schleppschieber
angeordnet.
Eine Schleppschiebersteuerung für sich allein ist in vielen Fällen, z. B. bei schwungradlosen
Pumpen, nicht zu gebrauchen, weil man mit derselben nur eine geringe Füllung geben kann,
und weil bei dieser kleineren Füllung die Kolben in der Expansionsperiode vor Zurücklegung des ganzen Hubes stecken bleiben.
Es ist daher nothwendig, einen kleinen Hülfsschieber h, Fig. 11, anzuordnen; dieser
Hülfsschieber wird von Hand bewegt und dient dazu, die Kammern vermittelst der Kanäle i i i ζ
mit Dampf vom Schieberkasten aus zu füllen. Er kann auch zeitweilig ganz offen bleiben,
wenn der Kesseldruck sehr niedrig ist und beständig Dampf in die Kammern eintreten soll.
Anstatt des Hülfsschiebers kann man bei feststehenden
Kammern auch irgend eine andere, z. B. durch Hähne regulirbare Verbindung zwischen dem Einströmungsrohr und Kammer
anbringen, durch welche eine zeitweilige oder dauernde directe Verbindung der Kammer und
der Dampfzuleitung erhalten wird.
Durch diese Einrichtung wird es auch möglich, nur einer Kammer directen Dampf zuströmen
zu lassen, wenn Unregelmäßigkeiten im Gange der Maschine auftreten.
In Fig. 12 und 13 erhalten die beiden Schieberkasten
m und 11 für die Zwillingsmaschine von dem gemeinschaftlichen Einströmungsrohr e
frischen Kesseldampf. Die Kammern K und K1 für jeden Cylinder sind direct auf dem Schieberkasten
angeordnet. ,
In der in Fig. 12 gezeichneten Stellung von Schieber und Kolben strömt Dampf aus Kammer
K hinter den Kolben. Kammer ÜC1· füllt
sich mit frischem Dampf aus dem Schieberkasten.
Claims (3)
1. Eine Expansionssteuerung für Dampfmaschinen, gekennzeichnet durch die Anordnung
von Kammern K und K1 im Schieber oder Schieberkasten oder gleichzeitig im Schieber
und Schieberkasten derart,, dafs je eine der Kammern beim Hingange des Kolbens mit
Kesseldampf gefüllt und hierauf abgeschlossen wird, um beim darauf folgenden Hergange
. des Kolbens ihre Dampffüllung in den geöffneten Cylinder hinein expandiren und
Arbeit verrichten zu lassen, ohne dafs eine Verbindung der Kammern mit dem Abdampfkanal
stattfindet.
2. Bei der im Anspruch 1. gekennzeichneten Steuerung die Anordnung von Schleppschiebern
s s an den Kammerwandungen von K und K1 zum Zwecke der gleichzeitigen
Zuführung frischen Kesseldampfes in diejenige Kammer, aus welcher der expandirende Dampf in den Cylinder strömt.
3. Bei den im Anspruch 1. und 2. gekennzeichneten Steuerungen die Anordnung eines
von Hand bewegten Schiebers h zur Einführung frischen Kesseldampfes beim Anlassen
der Maschine.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE53391C true DE53391C (de) |
Family
ID=328050
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT53391D Active DE53391C (de) | Expansionssteuerung mit durch Kesseldampf gefüllter Dampfkammer im Schieber oder Schieberkasten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE53391C (de) |
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0
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