DE532069C - Aufarbeitung von Salzgemischen, welche arsensaure und zinnsaure Alkalisalze, Alkalihydroxyd und gegebenenfalls Salze, wie Kochsalz, enthalten - Google Patents

Aufarbeitung von Salzgemischen, welche arsensaure und zinnsaure Alkalisalze, Alkalihydroxyd und gegebenenfalls Salze, wie Kochsalz, enthalten

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DE532069C DEH102825D DEH0102825D DE532069C DE 532069 C DE532069 C DE 532069C DE H102825 D DEH102825 D DE H102825D DE H0102825 D DEH0102825 D DE H0102825D DE 532069 C DE532069 C DE 532069C
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Description

  • Aufarbeitung von Salzgemischen, welche arsensaure und- zinnsaure Alkalisalze, Alkalihydroxyd und gegebenenfalls Salze, wie Kochsalz, enthalten Das Hauptpatent 43 i 849 betrifft die Aufarbeitung und Trennung von Salzgemischen, die arsen-, zinn- und antimonsaure Alkalisalze oder einen Teil dieser Salze und freies Alkalioxyd bzw. Alkalihydroxyd enthalten und in denen auch noch Salze, wie Kochsalz, anwesend sein können. Aus der beißen wäßrigen Lösung der Salzgemische werden nach dem Hauptpatent die unlöslichen Antimonverbindungen, z. B. antimonsaures Natron, zusammen mit Metallteilchen und anderen unlöslichen Stoffen, die etwa in dem Salzgemisch vorhanden waren, abgetrennt. Darauf erfolgt die Trennung .des in Lösung gegangenen arsen- und zinnsauren Alkalis vom gleichfalls gelösten Alkalihydroxyd und gegebenenfalls Kochsalz durch Abkühlen der heißen Lösung. Arsensaures Alkali ist nämlich in kalter Alkalilauge praktisch unlöslich. Ähnlich verhält sich zinnsaures Alkali, wenn dafür gesorgt wird, d-aß genügend Arsen (z. B. 3 Gewichtsteile Arsen auf r Gewichtsteil Zinn) in der Lösung vorhanden ist. Diese Trennung des Arsens und Zinns von dem Alkalihydroxyd und gegebenenfalls Kochsalz gelingt am besten, wenn die Konzentration der Lösung so gewählt wird, daß das spezifische Gewicht der Mutterlauge nach dem Auskristallisieren des arsensauren und zinnsauren Salzes ungefähr 435 beträgt. Die Trennung -des Zinns vom Arsen in den .durch Abkühlung gewonnenen und von der Lösung getrennten Kristallgemischen erfolgt darauf z. B. durch Lösen im heißen Wasser und Fällen des Zinns mit geeigneten Calciumverbindungen, z. B. mit Calciumcarbonat.
  • Die Erfindung betrifft eine Abänderung der Trennung der arsensauren und zinnsauren Salze von der gegebenenfalls kochsalzhaltigen Alkalihydroxydlösung, durch die es möglich wird, die arsen- und zinnsauren Salze mindestens zum Teil schon getrennt voneinander aus der Alkahlauge zu gewinnen. Sie ist insbesondere anwendbar, wenn nur wenig Arsen, z. B. weniger Arsen als Zinn, in der aufzuarbeitenden Schmelze vorhanden ist und es auch nicht möglich ist, die Konzentration der Arsensalze in der Lösung der Schmelze durch im Laufe des Verfahrens gewonnene arsensaure Salze genügend zu erhöhen. Es hat sich nämlich gezeigt, @daß das zinnsaure Salz, z. B. zinnsaures Natron, in der Hitze sehr schwer und in der Kälte praktisch unlöslich ist in Lösungen; die eine wesentlich höhere Konzentration an Alkalihydroxyd als die nach dem Hauptpatent vorgeschriebene haben und daß das arsensaure Salz, z. B. arsensaures Natron, in Natronlauge dieser hohen Konzentration gut löslich ist, obwohl es praktisch unlöslich ist in kalter Natronlauge von geringerer Konzentration, in der wiederum zinnsaures Natron ziemlich gut löslich ist.
  • Die Trennung von zinnsaurem Natron von Ätzalkali gemäß der Erfindung kann z. B. in der Weise erfolgen, daß die Lösung des Salzgemisches, das Ätzalkali, Natriumstannat und Natriumarsenat enthält, auf eine so hohe Konzentration der NatronlaUg.e gebracht wird, daß das Natriumstannat beim Abkühlen der Lösung praktisch quantitativ ausfällt, während das Arsensalz in Lösung bleibt. Die günstigste Konzentration ist in Fällen, wo kein Kochsalz in der Lösung enthalten ist, dann erreicht, wenn 5o8 g Ätznatron in der Lösung enthalten sind. Falls die Lösung mit Kochsalz gesättigt ist, liegt die günstigste Konzentration der Lösung bei 400 g Ätznatron im Liter. Jedoch kann man auch in beiden Fällen z. B. mit Lösungen von 500 g Natronlauge im Liter arbeiten. Nach Trennung von Lösung und Stannatniederschlag kann das Arsensalz aus der Lösung durch Verdünnen ausgefällt und der Arsenatniederschlag vom Ätzalkali durch Filtrieren o. dgl. getrennt werden.
  • Andererseits kann die Lösung des Arsens, Zinns- und Ätznatrons, insbesondere wenn das Salzgemisch mehr Zinn als Arsen, z. B. auf r Gewichtsteil Arsen 5 Gewichtsteile Zinn enthält, ähnlich wie nach dem Hauptpatent zunächst auf die geringere Konzentration der Ätznatronlösung gebracht werden, bei der Natriumarsenat beim Abkühlen mit nur wenig Stannat auskristallisiert. Nach Entfernung ges abgeschiedenen Salzes aus der Lösung wird die Konzentration derselben in bezug auf Ätznatron so weit erhöht, bis das Stannat beim Abkühlen völlig unlöslich ist und sich abscheidet. Die geeignetste Konzentration für die Abscheidung des Arsens liegt in diesem Falle bei 28o g Ätznatron und 124 g Kochsalz im Liter der Lösung.
  • Die Trennung läßt sich gemäß der Erfindung auch noch in der Weise abändern, daß die Lösung zunächst so hoch konzentriert wird, daß das Stannat schon aus der heißen Lösung zum größten Teil ausfällt. Nach Entfernen der .Stannatkristalle wird die Lösung abgekühlt und so weit verdünnt, daß das Arsenat und der Rest des Stannats zusammen auskristallisieren. Anstatt die heiße Lösung nach der Abscheidung des Stannats zu verdünnen und dann abzukühlen, kann natürlich auch zuerst abgekühlt werden, wobei der Rest des Stannats gegebenenfalls mit etwas Arsenat auskristallisiert. Der Rest des Arsens wird .dann durch Verdünnung dieser Lösung gefällt.
  • Nach der Trennung des Kristallgemisches von der Mutterlauge wird das Kristallgemisch, soweit es noch gleichzeitig As und Sn enthält, wieder gelöst und diese Lösung zwecks Trennung des Arsens vom Zinn weiter behandelt, was z. B. nach den im Hauptpatent angegebenen Verfahren erfolgen kann. Das heißt die Trennung kann in bekannter Weise z. B. durch Fällung des -Zinns durch Zusatz von Salpetersäure oder Schwefelsäure oder mittels geeigneter Calciumverbindungen erfolgen. Praktisch arsenfreie Zinniederschläge lassen sich z. B. durch Verwendung von Calciumcarbonat als Fällungsmittel erzielen. Zu einem gleich guten Niederschlag gelangt man indessen auch, wenn andere Calciumverbindungen, z. B. Ätzkalk, zusammen mit Kohlensäure zur Zinnfällung verwendet werden, .da bei Gegenwart von Kohlensäure in neutralen sowohl als auch in alkalischen Arsen.at-Stannatlösungen kein unlösliches Calciumarsenat entsteht. Auch Carbonate wie Natriumcarbonat verhindern das Mitfallen von Arsen, wenn sie vor dem Zusatz des Ätzkalks der zu behandelnden Lösung zugesetzt werden.
  • Das neue Verfahren zur Trennung der arsen- und zinnsauren Alkalisalze von der Alkalihydroxydlösung, die auch noch Salze, wie Kochsalz, enthalten kann, durch Auskristallisieren der Arsen- und Zinnverbindungen bei geeigneter Konzentration der Mutterlauge kann in Kombination mit dem Verfahren nach dem Hauptpatent auch vor Abscheidung der Anti.monverbindungen angewandt werden, und zwar ist diese Ausführungsform des Verfahrens insbesondere dann vorteilhaft, wenn neben antimonsaurem Natrium und geringen Mengen Natriumarsenat so viel Natriumstannat in dem zu behandelnden Salzgemisch vorhanden ist, daß sich das Natriumstannat nur noch teilweise beim Behandeln des Salzgemisches mit den für das Verfahren geeigneten Wassermengen löst. Hier wird gemäß der Erfindung in der Weise verfahren, daß die Lösung des ursprünglichen Salzgemisches bis auf die- oben erwähnte Natronlauge- und gegebenenfalls Kochsalzkonzentration gebracht wird, bei der das Natriumstannat auch ohne Anwesenheit von größeren Mengen Arsenal praktisch in der Kälte unlöslich ist. Die Lösung wird dann abgekühlt, wobei sich die Antimonate, Arsenate und Stannate - zusammen abscheiden, so daß sie in bekannter Weise von der Ätzalkalilösung getrennt werden können.
  • Man kann hierbei auch in der Weise vorgehen, daß aus der heißen Lösung von entsprechend hoher Konzentration das unlösliche Antimon- und Zinnsalz abgetrennt wird. Es bleibt dann in der Lösung das Arsenat, falls solches vorhanden, und verhältnismäßig kleine Mengen von zinnsauren Salzen, die dann durch Verdünnen und Abkühlen der Lösurg zusammen mit dem Arsenat abgeschieden und von der Lösung getrennt werden können. Hat man bei dieser Ausführungsform des Verfahrens heiße Lösungen von etwas geringerer Alkalikonzentration, so bleibt natürlich entsprechend mehr Zinn in der Lösung. Es ist dann aber unnötig, die Lösung noch zu verdünnen, da ja beim Abkühlen aus der Lösung Arsen und Zinn zusammen praktisch quantitativ auskristallisieren.
  • Die Trennung des Natriumantimonats vom Stannat bann zweckmäßig dadurch vorgenommen werden, d.aß die Salzgemische mit Wasser, das auch noch Ätzalkali enthalten kann, behandelt werden. Hierbei löst sich das Stannat, während das Antimonat unlöslich zurückbleibt. Die Gegenwart von Kochsalz begünstigt in allen Fällen die Vollständigkeit der Abscheidung des Antimonats, da sie @d.ie Unlöslichkeit des Natriumantimonats noch erhöht.
  • Die Erfindung ist in gleicher Weise' wie das Verfahren nach dem Hauptpatent zur Aufarbeitung solcher Salzschmelzen besonders geeignet, die bei der oxydierenden Behandlung von Metallen oder Metallegierungen mit Alkalihydroxyd mit oder ohne zusätzliche Oxydationsmittel z. B. der Raffination von unreinem Blei oder Bleilegierungen entstehen, besonders wenn die Raffination so ausgeführt wird, daß nur das Arsen, Zinn und Antimon oder ein Teil dieser Metalle nicht aber Blei u. dgl. in die Salzschmelze übergeht. In diesem Fall arbeitet das Verfahren gemäß der Erfindung wegen der getrennten Gewinnung der aus dem Metall oder der Legierung oxydierten Bestandteile und deren Überführung in gut verwertbare Verbindungen besonders wirtschaftlich. Natürlich ist die Erfindung auch mit Vorteil anwendbar für die Aufarbeitung von Salzgemischen ähnlicher Zusammensetzung, die nach beliebigen anderen Verfahren gewonnen wurden.
  • Welche Ausführungsform des neuen Verfahrens zur Trennung des Alkalihydroxyds, gegebenenfalls in Mischung von Salzen, wie Kochsalz, von Alkaliantimonat, -arsenat und -stannat un.d dieser Salze voneinander auch gewählt werden mag, so wind es doch in allen Fällen nötig, Flüssigkeiten abzukühlen, die schon von vornherein feste Stoffe enthalten können und die im Verlauf der Abkühlung infolge von Abscheidung von Kristallen o. dgl. mehr oder weniger teigigen oder pastenartigen Zustand annehmen. Aus diesem Grunde gestaltet sich .die notwendige Abkühlung der Lösungen bei dem Verfahren gemäß der Erfindung ziemlich schwierig. Es hat sich nun gezeigt, @daß diese Schwierigkeiten sich durch Benutzung einer besonderen Kühlvorrichtung leicht beheben- lassen. Diese besteht im wesentlichen aus einer Anzahl wassergekühlter Rinnen oder Röhren, durch .die das zu kühlende Material mittels rotierender Schnecken o. dgl. bewegt wird. Die Zahl der Rinnen oder Röhren, durch die ,das zu kühlende Material geschickt wird, hängt von der Menge und Zusammensetzung des Materials und der Fördergeschwindigkeit ab. Die Querschnitte .der Rinnen oder Röhren werden so klein wie möglich gehalten, damit ein möglichst großer Teil des Materials mit den Wandungen der Kühlvorrichtung in Berührung kommt. Zweckmäßig werden mehrere Rinnen oder Röhren untereinander angeordnet, so daß das Material diese von oben nach unten durchlaufen kann, während das Kühlwasser durch die Kühlwassermäntel entweder im Gleichstrom oder Gegenstrom mit dem Material geführt wird. Infolge der kleinen Querschnitte der Kühlvorrichtung wird .der Verbrauch an Kühlwasser ziemlich- gering. Es ist natürlich auch möglich, jede Röhre besonders mit Kühlwasser zu speisen.
  • An Hand der Zeichnung soll die Wirkungsweise dieser Kühleinrichtung bei dem Verfahren gemäß der Erfindung beschrieben werden. Natürlich kann die Kühlvorrichtung mit demselben Vorteil auch bei dem Verfahren gemäß dem Hauptpatent verwendet werden.
  • Die Kühleinrichtung r besteht aus der oben offenen wassergekühlten Rinne z und den darunterliegenden ebenfalls wassergekühlten Röhren 3 und 4. In z, 3 und ¢ sind die Schnecken 5, 6 und 7 angeordnet, die durch bekannte Antriebsvorrichtungen in Drehung versetzt werden können. Die gekühlte Masse gelangt aus der Kühlvorrichtung in einen Vorratsbehälter 8, aus dem sie intermittierend einer Zentrifuge 9 zugeführt werden kann. In der Zentrifuge wird der feste Rückstand von der Mutterlauge getrennt. Die Mutterlauge fließt durch die Leitung zo in einen Vorratsbehälter i i. Aus diesem wird sie z. B. mittels Pumpe 1a kontinuierlich einem Wärmeaustauscher 13 und dann einer weiteren Erhitzungseinrichtung 14 zugeführt. Aus dem Behälter 14 gelangt die Mutterlauge durch das Überlaufrohr 15 in den Kessel 16, der mit einer Haube 17 versehen ist. Diese führt die im Kessel entwickelten Dämpfe durch Leitung 18 in den Wärmeaustauscher 13. Die Abgase der Feuerung .des Kessels gehen .durch den Zugig zur Laugenerhit= zungsvorrichtung i,4. Von dieser führt eine Leitung 2o zum Behälter i i. Die Leitung 2o dient als Überlauf für den Behälter 14 und verhindert durch Ableiten von Flüssigkeit nach dem Vorratsbehälter i i, daß die Flüssigkeit in dem Behälter 14 über eine bestimmte Höhe hinaus ansteigt.
  • Die zu kühlende Flüssigkeit, die, wie oben angegeben, auch feste Stoffe enthalten kann, kann zunächst zwei in der Zeichnung nicht angegebenen Behältern zugeführt werden. Diese Behälter können schon mit Kühlvorrichtungen ausgestattet sein, die eine gewisse Vorkühlung der Flüssigkeit ermöglichen. Während der eine Behälter gefüllt wird, fließt die gegebenenfalls vorgekühlte Flüssigkeit aus dem anderen Behälter in die Rinne 2 der Kühlvorrichtung, des zur Beobachtung des Kühlvorganges oben offen ist. Die Rinne :2 und die darunterliegenden Röhren 3 und ¢ sind mit Wasserkühlung ausgestattet. Natürlich können eine Reihe von Kühlvorrichtungen nebeneinander angeordnet sein, die dann in gleicher Weise aus denselben oder aus mehreren weiteren Vorratsbehältern gespeist werden. Durch die rotierenden Schnecken wird das zu behandelnde Material durch die Rinne 2 geführt, fällt dann in die Röhre 3, durchwandert diese in gleicher Weise, um schließlich in die unterste Röhre 4 und nach Durchgang durch diese in abgekühltem Zustande in den Vorratsbehälter 8 zu gelangen. Die durch die Kühlung ausgeschiedenen Salze und gegebenenfalls die übrigen festen Stoffe, die in der zu kühlenden Flüssigkeit schon enthalten waren, werden in der Zentrifuge 9 von der Flüssigkeit getrennt. Für diese Trennung können natürlich auch Filterpressen o. dgl. vorgesehen werden.
  • Die festen Stoffe, die in der Zentrifuge 9 verbleiben, können aus dieser durch Behandlung mit Wasser entfernt und je nach ihren Gehalten an antimon.saurem, arsensaurem oder zinnsaurem Alkali einer der im vorstehenden beschriebenen Trennungsmethoden unterworfen werden, für welche Zwecke natürlich die Kühlvorrichtung gleichfalls Anwendung finden kann.
  • Die aus ddr Zentrifuge abfließende Lauge, die außer Natriumhydroxyd Kochsalz und unter Umständen geringe Mengen von Nitraten oder Nitriten enthält, ist im wesentlichen frei von Antimon, Arsen und Zinn. Diese Lösung ;gelangt durch die Leitung io in einen Vorratsbehälter i i, der so groß bemessen ist, daß er die Lauge von mehreren Chargen der Zentrifuge aufnehmen kann, so daß trotz der intermittierenden Arbeit der Zentrifuge die Lauge diesem' Vorratsbehälter kontinuierlich; z. B. mit Hilfe der Pumpe 12, entnommen werden kann, die sie der Eindampfanlage zuführt. DieEindampfanlage besteht aus dem Wärmeaustauscher 13, der mit .den Dämpfen beheizt wird, die in dem Eindampfkessel 16 entwickelt und aus diesem mittels Haube 17 und isolierter Leitung i8 dem Heizsystem des Wärmeaustauschers zugeführt werden. Hier kondensieren sie und es wind das Kondensat z. B. mittels Leitung 2i nach dem Behälter 22 abgezogen. In dem Wärmeaustauscher:13 wird die Lauge vorgewärmt. Zwecks weiterer Erwärmung gelangt sie in die Vorrichtung 14, in der sie zweckmäßig bis nahe an ihren Siedepunkt erhitzt wird. Für diese -,veitere Erwärmung wird vorteilhaft die Abhitze der Feuerung für den Kessel 16 verwertet. Die erhitzte Lauge gelangt von 14 durch -den Überlauf 15 in kontinuierlichem Strahl in den Kessel 16, der geschmolzenes Blei enthält, das zur Vermeidung von unerwünschten chemischen Einwirkungen .der Flüssigkeit auf das Metall nicht wesentlich über seinen Schmelzpunkt erhitzt ist. Hier verdampft das Wasser der Lauge und es bleiben die in der Lauge enthaltenen Salze in fester Form auf der Oberfläche des geschmolzenen Bleis zurück. Die im Kessel 16 entwickelten Dämpfe und die Abhitze der Kesselfeuerung kann, wie oben beschrieben, zur Vorwärmung der Lauge benutzt werden. Es ist natürlich nicht unbedingt erforderlich, daß die Lauge in der Vorrichtung 13 und 14 gerade bis zu ihrem Siedepunkt erhitzt wird, sondern es genügen auch niedrigere Erhitzungstemperaturen. Indessen hat sich folgendes Verfahren zum Eindampfen der Lösung als besonders vorteilhaft erwiesen: Die Lösung wird dem Kessel 16 bis nahe zu ihrem Siedepunkt erhitzt zugeführt, und zwar wird die Zulaufgeschwindigkeit der Lösung in den Kessel entsprechend der Temperatur des Metalls und gegebenenfalls der des darüber befindlichen entwässerten Materials geregelt, so daß die Verdampfung des in der Lösung enthaltenen Wassers praktisch momentan vor sich geht und in dem Kessel 16 über dem geschmolzenen Metall stets nur entwässertes Material vorhanden ist. Dieses kann in Zwischenräumen aus dem Kessel entfernt und erneut für die Raffination von Blei verwandt werden.
  • Bei der Bleiräffination mittels Alkalihydroxyd, das gegebenenfalls in Mischung von Salzen, wie Kochsalz, benutzt wird, sowie der nachfolgenden Aufarbeitung der hierbei entstehenden Salzschmelzen nach dem Verfahren :gemäß der Erfindung sind Verluste an Reagenzien unvermeidlich. Werden die im Kessel 16 gewonnenen Salze erneut zur Bleiraffination verwandt. 'so können die eingetre= tenen Verluste an Alk .alihydroxyd und gegebenenfalls Kochsalz auch dadurch ersetzt werden, daß der in den Kessel 16 einströmenden Lauge entsprechende Mengen Natriumcarbonat oder Natriumsulfat entweder kontinuierlich oder von Zeit zu Zeit zugesetzt werden. Das Alkalicarbonat oder -sulfat kann natürlich auch dem geschmolzenen Reagens zugesetzt werden, bevor oder während dieses wieder zur Raffination einer neuen Bleimenge benutzt wird. Es findet nämlich in Berührung mit dem geschmolzenen Metall eine Zersetzung dieser Salze schon bei den verhältnismäßig niedrigen Temperaturen statt, die für die Bleiraffination nach dem HarriS-Verfahren angewendet werden. Handelt es .sich z. B. um die Entzinkung von Blei, so geht die Zersetzung von Natriumcarbonat wahrscheinlich nach folgender Gleichung vor sich: Pb0 + PbZn + N,a2C03 =# Na20 Zn0 + C02 + Pb.
  • Es nimmt wahrscheinlich das in geringen Mengen während der Raffination sich bildende Bleioxyd an der Zersetzung tätigen Anteil, indem es selbst wieder zu metallischem Blei umgewandelt wird. Wird Natriumsulfat statt Soda zugesetzt, so geht die Zersetzung in ähnlicher Weise vor sich. Erfolgt der ergänzende Zusatz von Natriumcarbonat oder -sulfat währenddes Eindampfens d .er Lösung der wiedergewonnenen Reagenzien, so bleiben diese Salze unverändert im Reagens, bis .dieses wieder für die Raffination der nächsten Charge verwendet wird. Ein uniersetzter Anteil von Alkalicarbonat bzw. -sul..fat wirkt ähnlich wie Kochsalz ,auf die Viskosität der Schmelze ein, so daß durch den Zusatz von diesen Salzen bis zu einem gewissen Grade auch Kochsalzverluste ausgeglichen werden können.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Aufarbeitung von Salzgemischen, welche arsensaure und zinnsaure Alkalisalze, Alkalihydroxyd und gegebenenfalls Salze, wie Kochsalz, enthalten, durch Auflösen im heißen 'Wasser und fraktionierte Kristallisation, nach Patent 431 849, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst eine solch hohe Konzentration an freiem Alkalihydroxyd eingehalten wind (etwa 5oo g NaOH im Liter), daß im wesentlichen nur Alkalistannat - ausgeschieden wird, worauf durch Änderung der Konzentration, beispielsweise durch Verdünnen, das Alkaliarsenat in der Kälte ;gegebenenfalls zusammen mit kleinen Mengen Alkalistannat zum Auskristallisieren gebracht wird.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Auskristallisieren und Abtrennen der Hauptmenge des Stannats aus der .heißen Lösung erfolgt, worauf durch Abkühlen der Lösung der Rest des Stannats zusammen mit etwas Arsenat ausgefällt und von der Lösung getrennt und schließlich der Rest des Arsenats durch Verdünnen abgeschieden wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch z und. 2, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere bei sehr geringem Alkaliarsenatgehalt (z. B. wenn das Salzgemisch auf i Gewichtsteil As 5 Gewichtsteile Sn enthält) zuerst das Alkaliarsenat und darauf das Alkalistannat aus der Lösung abgeschieden wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Abscheiden des Alkalistannats aus kochsalzfreier Lösung mit etwa 5oo g Alkalihydroxyd im Liter oder aus mit Kochsalz gesättigter Lösung von ungefähr 400 g 'Alkalihydroxyd im Liter oder aus Lösungen mit entsprechend dazwischenliegenden Alkalihydroxyd- und Kochsalzkonzentrationen erfolgt.
  5. 5. Verfahren zum Kühlen der Lösungen oder Mischungen von Lösungen und festen Stoffen, die nach Ansprüchen i bis 4 behandelt werden, .dadurch gekennzeichnet, daß mehrere hintereinandergeschaltete wassergekühlte Rinnen oder Rohre (2, 3, 4) verwendet werden, durch die das zu kühlende Material zweckmäßig im Gegenstrom zum Kühlwasser mittels rotierender Förderschnecken (5, 6, 7) oder ähnlicher Fördereinrichtungen bewegt wird.
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