-
Sich selbst belastende Waage Die Erfindung betrifft eine sich selbst
belastende Waage, deren gegabelter V6'aagebalken die stufenförmig angeordneten Gewichte
derselben Rangordnung, der Wiegelast entsprechend, selbsttätig aufnimmt.
-
Die bekannten Waagen dieser Art beschränken sich zumeist auf eine
kleinere Anzahl einer einzigen Gewichtsrangordnung zugehöriger Gewichte. Bei der
Anwendung mehrerer verschiedenen Rangordnungen zugehöriger Gewichtssätze ist es
erforderlich, dafür Sorge zu tragen, daß der Waagebalken an den nicht zum Lastausgleich
benötigten Gewichten einer Gruppe vorbei-, zu den Gewichten der nächsten Rangordnung
emporsteigen kann. Dieser Zweck kann durch verschiedene Mittel erreicht werden,
und es sind hierfür auch schon Vorschläge gemacht worden.
-
Abweichend hiervon benutzt die Erfindung besondere Mittel, deren Einfachheit
ein sicheres Arbeiten der Waage gewährleisten.
-
Das Wesen der Erfindung wird darin gesehen, daß bei einer der geschilderten
Waagen bei Anordnung mehrerer Gewichtssätze von verschiedener Rangordnung die Gewichte
an ihren beiderseitigen Auflagerenden mit beweglichen Teilen versehen sind, die
im Bedarfsfalle mittels besonderer Flügel aus der Bahn des aufsteigenden Waagebalkens
gebracht werden können. Die zum Verschieben der beweglichen Teile dienenden Flügel
sind dabei in der Lagerung der Gewichte entsprechender Weise stufenförmig ausgebildet,
und die Gewichte sind an waagerechten Hülsen im Gestell stufenförmig gelagert, in
deren Innerem unter Federwirkung stehende Auflagestifte verschiebbar sind, deren
vorstehende Nasen oder Stifte von den Flügeln nach dem Gewichte hin bewegt werden
können. Bei einer anderen Ausführungsform sind an den äußeren Enden der waagerechten
Träger der Gewichte bewegliche Fangarme angebracht, deren obere Greifteile vermittels
der Flügel nach dem Gewichte hin bewegt werden können. Schließlich sind noch an
den oberen, wirksamen Teilen der Flügel bzw. an den aus den Traghülsen herausragenden
Stiften oder an den unteren Teilen der Fangarme unter Federwirkung stehende, nur
in einer Richtung eine Bewegung gestattende Scharniere vorgesehen.
-
Die Erfindung ist beispielsweise in der Zeichnung dargestellt, und
zwar zeigt die Fig. i eine Seitenansicht einer sich selbst belastenden Waage mit
mehreren Gewichtssätzen, Fig. a einen Querschnitt nach der Linie A-A der Fig. i,
teilweise in Ansicht, wobei aus Gründen der Deutlichkeit nur ein auf dein treppenförmigen
Gestell liegendes Gewicht dargestellt ist, Fig. 3 eine weitere Ausführungsform der
Erfindung, Fig. q. eine dritte Ausführungsform der Erfindung.
Die
Wägevorrichtung besteht aus einem Stativ a, in welchem der rahmenartig ausgebildete
Balken b gelagert ist.
-
Das Gestell c dient zur Aufnahme der einzelnen Gewichtssätze d" d,
und ist derart unterteilt, daß für jeden Gewichtssatz, z. B. bei Kilogrammeinteilung
für die Zehntausender, Eintausender, Hunderter, Zehner und Einer, ein treppenartiger
Abschnitt vorgesehen ist. Inder Zeichnung sind der Deutlichkeit halber nur zwei
treppenartige Abschnitte, z. B. für die Zehner und Einer, gezeichnet. Unter jedem
Gewichtssatze befindet sich ein Greifer k, welcher aus zwei Flügeln besteht. Diese
Flügel h sind ebenfalls treppenartig ausgearbeitet und links und rechts von den
Gewichten dl, d. eines jeden Gewichtssatzes beweglich gelagert, so daß sich die
Stufen im Gestell c mit den Stufen der Flügel lz decken. .Letztere können beliebig
angeordnet sein und sich nach innen oder nach außen bewegen, je nachdem es die Konstruktion
bedingt (Fig. a, 3 und q.). Die Bewegung der Flügel h geschieht in gleichen Zeitabständen
durch einen Schaltmechanismus, und zwar gewichtssatzweise bei der größten Einheit
beginnend. Sofern die Waage sich in ihrer Ruhestellung befindet, ist der Gewichtsbalken
b nach vorn gesenkt; seine Zunge e berührt dann die--feste Zunge f (Fig. z). Wird
nun eine Last auf die Waage gelegt, so übt die Zugstange g eine Zugwirkung auf den
Gewichtsbalken b aus; dieser geht vorn in die Höhe und hebt dabei die Gewichte d,,
d_, bei dem schwersten Gewichtssatze dl beginnend, der Reihe nach ab. Die abgehobenen
Gewichte lagern dann auf dem Gewichtsbalken b. Diese Gewichte bestehen aus einem
hülsenartigen Körper i, an welchem der eigentliche Gewichtskörper d befestigt ist.
In der Hülse i lagert beweglich, links und rechts, je ein Stift h. Unten ist die
Hülse i
geschlitzt. In diesem Schlitz bewegt sich links und rechts je eine
Zunge 1, welche mit dem betreffenden Stift k verbunden ist. Durch Federdruck werden
die Stifte k auf ein durch die Zungen Z bestimmtes Maß außerhalb der Hülse i gehalten,
damit jedes Gewicht vom Gestell c durch den Gewichtsbalken b mittels der in seiner
Bahn liegenden Stifte k abgehoben werden kann. Es werden von dem Gewichtsbalken
b nur so viel Gewichte eines Gewichtssatzes abgehoben, wie die jeweilige Zugkraft
der Zugstange g zuläßt, bis also ein gewisser Ausgleich zwischen der Zugkraft der
Zugstange g und der Schwere der auf dem Gewichtsbalken b aufgesetzten Gewichte eintritt.
Wenn die Hubkraft des Gewichtsbalkens b nicht mehr ausreicht, das nächstfolgende
Gewicht des betreffenden Gewichtssatzes vom Gestell c abzuheben, so kommt der Balken
b unter diesem Gewichte des betreffenden Gewichtssatzes d. zur Ruhe. In diesem Moment
werden die beiden Flügel des Greifers h durch einen Schaltmechanismus gleichmäßig
nach innen geführt. Hierbei fassen sie die Zungen l der noch nicht vom Gestell c
abgehobenen Gewichte des betreffenden Gewichtssatzes und drücken die Zunge l mit
nach innen. Durch diese Tätigkeit werden die Stifte h in das Innere der hülsenförmigen
Körper i geschoben. Der Gewichtsbalken b
findet an diesen Gewichten
d keinen Widerstand mehr, da ja die sonst in seiner Bahn liegenden Stifte k in die
Hülse i geschoben sind, "und schnellt infolgedessen zum nächsten Gewichtssatze d2
empor, während die Gewichte dl, deren Stifte k sich nunmehr in der Hülse i befinden,
auf dem Gestell c liegenbleiben. Sobald -der Gewichtsbalken b den nächsten Gewichtssatz
erreicht hat, wird er auch hier einige Gewichte d2, welche ja zehnmal leichter sind
als die Gewichte d, des vorherigen Gewichtssatzes, abheben, bis der Balken b zur
Ruhe kommt. In dieser Lage wird der Greifer h dieses Gewichtssatzes die Zungen L
der nicht abgehobenen Gewichte dieses Gewichtssatzes nach innen führen, so daß der
Balken b zum nächstfolgenden Gewichtssatze emporschnellen kann und der Arbeitsgang
sich in der bisher beschriebenen Weise fortsetzt, bis die Last auf der Waage vollständig
ausgewogen ist.
-
Die treppenartig ausgearbeiteten Flügel der Greifer h sind gerade
so hoch, daß sie die Zungen l der Gewichte d, d=, sofern letztere auf dem
Gestell c ruhen, an den Stirnseiten berühren und so nach innen führen können. Sind
die Gewichte aber von dem Gewichtsbalken b abgehoben, so liegen hierdurch die Zungen
L höher, können also nicht mehr von den Flügeln des Greifers h des betreffenden
Gewichtssatzes berührt und nach innen geführt werden. Statt der Zungen 1 können
auch kurze Stifte in verwendet werden (Fig. q.). Die Flügel des Greifers 1a haben
dann eine keilförmige Bahn. Zweckmäßig ist es, die Flügelspitzen der Greifer h bzw.
die Stifte in oder die unteren Teile m der später erwähnten Fangarmen mit nur- nach
einer Richtung eine Bewegung gestattenden, unter Federwirkung stehenden Scharnieren
li auszustatten. Durch einen Widerstand, welcher an geeigneter Stelle angebracht
ist, wird die Drehung dieser beweglichen Glieder nur nach einer Richtung gestattet.
Ihre Anordnung kann beliebig sein, z. B. waagerecht oder senkrecht. Durch eine Kraft,
z. B. Feder, schnellen die beweglichen Glieder in ihre ursprüngliche Lage zurück,
wenn sie beim Gebrauch der Waage aus ihrer Ruhelage entfernt worden sind. Sofern
die Bewegung der Flügel der Greifer h nach außen erfolgt, sind
die
Gewichte mit Fangarmen ya (Fig. 3) ausgerüstet. Der Gewichtsbalken b hebt dann durch
diese Fangarme ia die Gewichte dl, d., vom Gestell c. Reicht die Kraft des Gewichtsbalkens
b nicht mehr aus, um weitere Gewichte derselben Rangordnung vom Gestell c abzuheben,
so drücken die Flügel des Greifers h nach außen gegen die unteren Enden der Fangarme
n. Die Fangarme iz biegen sich dann nach innen zurück und der Gewichtsbalken b kann
zu dem nächstfolgenden Gewichtssatz emporschnellen. Wie erwähnt, können die Stifte
in oder die unteren Teile, m der Gewichte nach einer bestimmten Richtung drehbar
angeordnet sein, wie es die jeweilige Konstruktion erfordert. Sie sind dann mit
einem Widerstande an geeigneter Stelle ausgerüstet, um ein Überdrehen zu verhindern.
Eine Feder sorgt dafür, daß sie sich jedesmal in ihre ursprüngliche Lage zurückdrehen.
-
Um zu verhindern, daß der Gewichtsbalken b einen zu großen Anschlag
hat, könnte die Arbeitsweise der Waage auch umgekehrt werden und das Gestell c als
Rahmen ausgebildet werden, in dem sich durch mechanischen Antrieb stufenförmige
Gewichtsträger bewegen. Der Reihe nach werden diese Körbe, mit dem schwersten Gewichtssatze
beginnend, in den Bereich des Waagebalkens gebracht, wobei die Körbe samt den nicht
benötigten Gewichten nach unten aus dem Bereich des Waagebalkens gebracht werden.
Das Entfernen der Tragenden der Gewichte geschieht dabei in der vorher geschilderten
Weise. Senkbare Gewichtskörbe mit stufenförmig gelagerten Gewichten, die nach und
nach auf den Waagebalken aufgegeben werden, sind bei Waagen mit erweitertem Wägebereich
bereits bekannt.