DE525385C - Schermesser fuer Metalle mit zwei gegeneinander auswechselbaren Schneidkanten - Google Patents

Description

Schermesser mit zwei oder sogar vier wechselbaren Schneidkanten sind bekannt. Sie werden gemeinhin ausgeführt als durchgehende, entsprechend hohe Messer aus einem Stück, d.h. wie in der Zeichnung (Abb. i), wenn c, b und die Hakennase d bis zur punktierten Linie aus einem Stück bestehen würde. Solche Messer müssen mit Schraubenlöchern für die Schrauben e zur Befestigung versehen sein. Sie werden teils direkt mit dem Scherenkörper / verschraubt, teils aber auch unter Zwischenschaltung einer Beilage a, jedoch ohne die Hakennase d, verwendet. Letztere Einrichtung wird gewöhnlieh nur bei großen Scheren mit großem Scherwiderstand gewählt, um den spezifischen Druck zwischen Messer und dem Scherenkörper/ zu vermindern. Solche Schermesser zum Schneiden von kalten Metallen müssen aus

ao Werkzeugstahl hergestellt und gehärtet werden. In vielen Fällen werden sehr lange Messer benötigt, denn es sind z. B. schon Blechscheren für kalte Bleche in Benutzung bis zu 8o mm Stärke und 4500 mm Breite, wobei die Messer eine Länge von etwa 5500 mm haben müssen und einen Querschnitt von 50X 200 mm. Solche und kleinere ganze Messer aus Werkzeugstahl sind sehr teuer und müssen eine Anzahl Befestigungslöcher für die Schrauben e haben. Beim Härteprozeß jedoch verziehen sich solche Messer öfter so, daß sie nach dem Härten gerichtet werden müssen, was wegen der Bruchgefahr unangenehm ist. Wegen ungleichen Schrumpfens passen öfter auch die Lochteilungen nicht mehr. Alle Messer werden nach gewisser Arbeitszeit an der Schnittkante stumpf, d.h. diese Kante rundet sich mehr oder weniger ab. Dann können sie allerdings nachgeschliffen werden. Sehr häufig kommt es aber vor, daß sie wegen unsichtbarer Härterisse an einzelnen Stellen der Schnittkante ausbrechen, in welchem Falle ein solches Messer nicht mehr benutzt werden kann, sondern durch ein neues ersetzt werden muß. Daher nimmt es nicht wunder, wenn das jährliche Messerkostenkonto in großen Walzwerken, Schiffswerften usw., wo viel kalte Bleche und andere Metalle geschnitten werden müssen, sehr hohe Summen erreicht.

Es sind daher schon Vorschläge gemacht worden, Schermesser sowohl mit einer als auch mit mehreren, sogar vier gegeneinander auswechselbaren Schnittkanten unter Vermeidung von Befestigungsschraubenlöchern zu verwenden. Solche Schermesser bestehen gewohnlich im Querschnitt aus zwei Teilen, nämlich dem eigentlichen ein- oder mehrschnittigen Messer und einer Anpreßlasche gegen den Scherenkörper. Sie werden entweder nur durch Reibung unter dem Anpreßdruck festgehalten, oder es sind geneigte Flächen vorgesehen, die aber gegen Lösen durch Reibung zweier zusammengehöriger Messer gegeneinander keilförmig wirken, wodurch eine dauernd sichere Befestigung solcher Messer fast unmöglich wird, besonders wenn auch,

wie in Walzwerken, heiße Metalle geschnitten werden und Dehnungen durch. "Wärme in Frage kommen.

Bei dem Sparmesser vorliegender Erfindung sind die meisten Übelstände gegenüber den bisher bekannten vermieden.

Das Messer ist nach Abb. ι aus drei Teilen zusammengesetzt/ nämlich dem eigentlichen,, im Querschnitt ganz symmetrischen. Schneid-Stahlmesser b mit den zwei Schneidkanten bei h und kl', der unter dem Messer und bei g konischen Preßlaschec und der Beilage« mit der Hakennase^. / stellt den feststehenden oder beweglichen Scherenkörper dar, mit dem das dreiteilige Schermesser b, C, α .verschraubt ist. Beide Schenkel des winkelförmigen Stahlmessers b sind in Form und Maßen vollständig einander gleich.. So sind auch die Abweichungen von der Senkrechten bzw. Waagerechten einander gleich, also k gleich k' und L gleich. V. Nur das eigentliche Messer b von verhältnismäßig geringem Querschnitt mit zwei 'Schneidkanten besteht taus hochwertigem Stahl, während die' Beilage ö mit der halbschwalbenschwanzf orangen Hakennase^ und der Preßlasche c aus billigem Flußstahl gefertigt werden können. -

Durch einfaches Anziehen der Schrauben e preßt die Preßlasche c vermöge ihrer gen'eigten Flächen das Messer b nach, jeder Richtung hin unwandelbar fest, so daß es sich auch durch etwaige Reibung zweier zusammengehöriger Messer gegeneinander niemals lösen kann.

Ist dieses Messer an der Schnittkante stumpf geworden, d. h. ist es nach, dem Bogen i mehr oder weniger abgerundet, oder an einer Stelle ausgebrochen, so wird es durch Lösen der Schrauben £ und Zurückkippen der Preßlasche c gelöst, in der Längsrichtung sowohl wie in der Querrichtung um je 18 o° geschwenkt und nach Abb. 2 so eingebaut, daß die schlechte Schneidkante h nach unten und die noch scharfe bei k' nach, oben kommt, d.h. der senkrechte Messerschenkeim in Abb. 1 kommt in die Waagerechtlage und der waagerechte Schenkel η in die Senkrechtlage.

Durch die Erfindung vorliegender Schermesser wird die Herstellung von Blechen nach Maß und anderen Metallen ganz wesentlich verbilligt, denn nicht nur, daß zur Herstellung von neuen Messern und solcher zur Reserve nur ein Bruchteil desjenigen hochwertigen Stahls erforderlich, ist, wie bei den bisher bekannten hohen Messern aus einem Stück, braucht das Messersparmesser b z. B. bei langen Messern für größere Blechscheren auch in der Längsrichtung nicht aus einem Stück zu bestehen, sondern es kann in kürzeren Normallängen ausgeführt werden, die, mehrere stumpf gegeneinandergesehoben, die ganze gewünschte Messerlänge ergeben. Im Falle eines Ausbruches der Schneidkante wegen etwa verborgener Härterisse usw. braucht dann nur das betreffende kurze Messerstück ausgewechselt zu werden, oder es wird nur mit der noch guten Schneidkante nach oben herumgelegt.

Claims (1)

1. Patentanspruch :

   Schermesser für Metalle mit zwei gegeneinander auswechselbaren Schneidkanten, dadurch gekennzeichnet, daß es im Querschnitt aus drei zusammengehörigen Teilen, dem eigentlichen Messer (&), der Beilage (a) mit der Hakennase (d) und der Preßlasche (c) besteht, wobei das eigentliche Schermesser' (b) in gleichschenkliger Winkelform mit je einer Schneidkante an beiden Schenkeln ausgebildet ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen