DE519768C - Halsrahmenverschluss - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 4. MÄRZ 1931

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JV£ 519768 KLASSE 45 h GRUPPE

Walter von Taschitzki in Kleintschansch b. Breslau Halsrahmenverschluß

Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. November 1929 ab

Halsrahmen zum Anbinden von Rindvieh auf Kurzständen sind allgemein bekannt.

Durch Auf- oder Zuklappen des einen seitlichen Holmes werden die Tiere freigelassen oder festgehalten. Die Brauchbarkeit der Halsrahmen hängt wesentlich von dem sicheren Verschluß und der einfachen Bedienung des herausklappbaren Holmes ab. Es sind bereits mehrere Arten von Verschlüssen bekannt. So greift beispielsweise bei einer Ausführung, dessen Rahmen aus Stahlrohren besteht, der bewegliche Holm mit einem kurzen Zapfen in das Rohrende des feststehenden Teiles. Eine am festen Teil angebrachte federnde Klinke greift beim Schließen in die am beweglichen Teil angebrachte Nase ein und hält die Teile zusammen. Bei einer anderen Ausführung schlägt der bewegliche Holm gegen einen Vorsprung des feststehenden und wird dann mittels eines in das Rohrinnere greifenden Bolzens verriegelt. Eine weitere Bauart setzt an das Ende des beweglichen Holmes eine federnde Zange, welche mit ihren Backen in Vertiefungen des feststehenden Teiles eingreifen.

Beim Erfindungsgegenstand endigt der bewegliche Holm in einem Ringe α, welcher beim Schließen über das freie Ende des oberen waagerechten Rahmenteiles bis zum Anschlag b geklappt wird. Damit sind alle Bewegungen, die nach vorn und hinten, oben und unten wirken, sicher abgefangen. Die seitliche Öffnung des Holmes wird durch einen Vorstecker c verhindert. Dieser Vorstecker fällt mit seiner Spitze auf eine schiefe Ebene d des Ringstückes, welches den seitlich klappbaren Holm abschließt. Je mehr der Halsrahmen gerüttelt und geschüttelt wird, desto tiefer fällt der Vorstecker c auf der schiefen Ebene d, den Verschlußring α immer fester an den Anschlag b pressend. Auch jedes etwaige selbsttätige Öffnen des Rahmens nach der Seite hin wird dadurch sicher verhindert.

Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand dargestellt, und zwar zeigt Abb. 1 den Halsrahmen in der Gesamtansicht, den beweglichen Holm in aufgeklappter Stellung gestrichelt, Abb. 2 den Verschluß für sich allein von oben, Abb. 3 von der Seite und Abb. 4 von vorn.

Die Halsrahmen sind namentlich zum Anbinden von Milchkühen auf Kurzständen bestimmt. Sie unterliegen einer außerordentlichen Beanspruchung. Beim Fressen legen sich die Tiere mit ihrem ganzen Körpergewicht dagegen. Wenn sie weiter liegende Futterteile zu erreichen suchen, stemmen sie sich sogar unter Aufwendung aller Muskelkraft gegen den Rahmen. Es wird dadurch erreicht, daß die Tiere ihren Körper durcharbeiten, der sonst bei Stallhaltungen bald steif, schwerfällig und damit krank wird.

Aber auch sonst scheuern und jucken sich die Tiere an den Rahmen, reiben sich mit dem Kopf und den Hörnern, so daß namentlich der Verschluß fortwährend durch Stöße erschüttert wird. Hierzu kommt noch die alles zersetzende, stark ammoniakhaltige, feuchte Stall-

Claims (1)

1. luft. Feinere Teile, wie Stahlfedern, rosten schnell und müssen binnen kurzem ausgewechselt werden. Gelenke und Verriegelungen durch genau passende Bolzen benötigen eine dauernde Wartung, welche bei dem technisch ungebildeten Stallpersonal nicht in Betracht kommt.

   Diesen besonderen Umständen ist in vorliegender Erfindung Rechnung getragen. Der

   ίο ganze Rahmen ist aus Stahlrohr hergestellt. Der wichtige Verschluß besteht nur aus dem Ring α und dem Vorstecker c. Wenn man den beweglichen Holm, an dessen Ende das Ringstück α befestigt ist, an den festen Teil . 15 des Rahmens heranklappt, so zieht sich der Ring α fest auf das Ende des Rahmens bis zum Anschlag b. Wird nun der Vorstecker c vorgesteckt, so ist der Verschluß nach allen Richtungen gesichert.

   ao Wenn es auch unmöglich ist, daß sich durch die Bewegungen der Tiere der Verschluß öffnen kann, so wäre es doch möglich, daß der Verschluß klappert und sich damit schnell ausarbeitet. Ein so genaues Einpassen des

   as Vorsteckers, das ein Klappern ausgeschlossen ist, würde nicht zu erreichen sein. Damit wäre aber auch ein leichtes Handhaben des ι Vorsteckers ausgeschlossen. Selbst bei leichtem Rostansatz wäre der Vorstecker nur mit Mühe herauszuziehen.

   Um nun einen ganz sicheren Sitz des Ringes zu erreichen, ist unten am Ringe eine schiefe Ebene d vorgesehen. Der lose stekkende Vorstecker stößt mit seiner Spitze auf diese schiefe Ebene d auf und fällt infolge von Erschütterungen immer tiefer, so daß der Ring α bald absolut fest an den Anschlag b gepreßt wird.

   Infolge dieser einfachen Anordnung ist dieser Verschluß ganz besonders primitiven landwirtschaftlichen Verhältnissen angepaßt. In der Herstellung tritt aber auch eine bedeutende Verbilligung gegenüber den anderen Bauarten ein.

   Pat ic ν τ λ ν s i> r υ c it :

   Halsrahmenverschluß, dadurch gekennzeichnet, daß der abklappbare Teil des Halsrahmens oben mit einer öse versehenist, die über das freie Ende des oberen waagerechten Rahmenteiles geklappt und durch einen Vorstecker gesichert wird, wobei die Spitze des Vorsteckers auf einer schiefen Ebene des Ringstückes aufliegt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen