DE518534C

DE518534C - Verfahren zur Messung einer Betriebsgroesse eines durch ein Schutzrelais geschuetzten Teils einer elektrischen Anlage

Info

Publication number: DE518534C
Application number: DES89627D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Hans Poleck
Original assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Priority date: 1929-01-26
Filing date: 1929-01-26
Publication date: 1931-02-18

Description

Es ist bekannt, Messungen in der Weise auszuführen, daß eine Größe, meist ein Widerstand, so geregelt wird, bis ein Anzeigegerät auf Null steht oder auf irgendeinem bestimmten markierten Ausschlag. Es wird dann zweckmäßig an dem zu regelnden Teile gleich die Skala für die Meßgröße angebracht. Gemäß der Erfindung wird ein Verfahren ähnlich dem genannten verwendet, um

ίο Meßgeräte zu sparen.

In solchen Schaltungen, in denen Relais vorhanden sind, werden diese Relais in gleicher Weise zu Messungen verwendet wie die Anzeigegeräte in denjenigen Schaltungen, bei denen auf einen bestimmten Ausschlag geregelt wird. \^Torzugsweise ist diese Methode bestimmt zur Messung von Leitungswiderständen. Für diese Messung werden die Relais der Schutzschaltungen verwendet, so daß

so sich die Beschaffung eines besonderen Meßgerätes für diesen Zweck erübrigt.

Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Messung einer Betriebsgröße eines durch ein Schutzrelais geschützten Teils einer elekirischen Anlage, bei dem erfindungsgemäß dem auf eine bestimmte Ansprechempfindlichkeit eingestellten Schutzrelais so viel Widerstand vor- oder parallelgeschaltet wird, daß es bei der zu messenden Betriebsgröße gerade anspricht und die Größe dieses zusätzlich eingeschalteten Widerstandes ein Maß für die zu messende Betriebsgröße ist.

Die Regelung geschieht mit Hilfe von Regelwiderständen, die, je nachdem ob es sich um einen stromempfindlichen oder einen spannungsempfindlichen Geräteteil handelt, im Nebenschluß oder vorgeschaltet werden. So kann ein Strommesser zur Messung beliebiger Stromstärke von einer bestimmten Größe ab aufwärts verwendet werden, wenn man ihm einen Nebenschluß gibt und diesen so einregelt, daß der Stromzeiger bei jeder Meßstromstärke denselben Ausschlag gibt. Die Skala des Regehviderstandes würde dann gleich in Meßstromstärken geeicht werden. Entsprechend läßt sich mit einem Spannungsmesser jede Spannung bis zu einem bestimmten Wert abwärts mit Hilfe eines regelbaren Vorschaltwiderstandes messen. Auch ein Spannungsteiler kann verwendet werden, wobei das Anzeigegerät auf einen bestimmten Ausschlag eingestellt wird.

Als Anzeigegerät kann beispielsweise das AViderstandsrelais einer Schutzschaltung dienen, das bei einer bestimmten Größe des Leitungswiderstandes, die Kippwiderstand heißen möge, anspricht. Gibt man der Stromspule des Relais einen Nebenschluß, der auf

*J Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr.-Ing. Hans Poleck in Berlin-Lichterfelde.

Claims

eine bestimmte Größe eingestellt ist, so kommt das Relais, da es nur von einem Teil des Meßstromes durchflossen wird, erst bei einer höheren Stromstärke zum Ansprechen. Es spricht dann bei einem kleineren "Wert des Verhältnisses e: i an. Gibt man andererseits der Spannungsspule eines solchen Relais einen auf einen bestimmten Wert eingestellten Vorschaltwiderstand, so spricht es bei einer

ίο im entsprechenden Maße erhöhten Spannung, d.h. bei einem höheren Wert des Verhältnisses von e: i, an. Durch Nebenschluß und Vorschaltwiderstand kann man also ein Relais, das auf das Verhältnis zweier Ströme anspricht, beispielsweise ein Impedanz- oder Reaktanzrelais, bei beliebig kleinen und großen Widerständen unterhalb und oberhalb des Kippwiderstandes zum Ansprechen bringen.

ίο Eine Anwendung des Meßverfahrens gemäß der Erfindung, um den Blindwiderstand einer Leitung zu messen, ist in der Abbildung beispielsweise dargestellt. Es kommt dabei ein Blindwiderstandsrelais zur Verwendung, das zwei auf derselben Achse befestigte, einander entgegenwirkende Meßsysteme besitzt, nämlich ein auf das Stromquadrat ansprechendes System 1 und ein auf Blindleistung ansprechendes wattmetrisches Sy-stem 2 mit der zugehörigen Vorrichtung 3 für die erforderlichen 90⁰ Phasenverschiebtmg des Stromes in der Spannungsspule. Mit 4 ist die Leitung bezeichnet, deren Blindwiderstand zu messen ist. An diese Leitung 4 sind ein Spannungswandler 5 und ein Stromwandler 6 angeschlossen. Zwischen der Sekundärspule des Spannungswandlers 5 und vor dem Phasenschieber 3 liegt ein regelbarer Vorschaltwiderstand 7, an dessen Skala Leitungswiderstände größer als der Kippwiderstand abgelesen werden. Parallel zu der beweglichen Spule des Stromquadratsystems 1 liegt ein regelbarer Nebenschluß 8, an dessen Skala die Widerstandswerte kleiner als der Kippwiderstand abgelesen werden.

Pa te χ ta ν st-r ü cue:

γ. Verfahren zur Messung einer Betriebsgröße eines durch ein Schutzrelais geschützten Teiles einer elektrischen Anlage, dadurch gekennzeichnet, daß dem auf eine bestimmte Ansprechempfindlichkeit eingestellten Schutzrelais so viel Widerstand vor- oder parallelgeschaltet wird, daß es bei der zu messenden Betriebsgröße gerade anspricht, und daß die Größe dieses zusätzlich eingeschalteten Widerstandes ein Maß für die zu inessende Betriebsgröße ist.
2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung eines Quotientenrelais beide den Quotienten bildenden Ströme für sich durch regelbare Widerstände einstellbar sind.
3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Regelwiderständen nach Einheiten der gesuchten Meßgröße geteilte Skalen angeordnet sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen