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Vorrichtung zum Verstellen von Absperrvorrichtungen industrieller
Anlagen, z. B. Winderhitzer Es ist insbesondere bei Winderhitzern bekannt, die verschiedenen,
in geregelter Reihenfolge zu öffnenden bzw. zu schließenden Absperrorgane mit Hilfe
von Druckluftkolben zu bewegen und dabei den Druckmittelstrom durch die Betätigungskolben
selbst und besondere Steuerkolben derartig zu steuern, daß die verschiedenen Betätigungskolben
selbsttätig in der richtigen Reihenfolge und Richtung angetrieben werden, nachdem
die Hauptsteuerorgane eingestellt sind. Bei diesen Anlagen besteht der Übelstand,
daß die einzelnen Steuerkolben, ebenso wie das Hauptsteuerorgan von Hand, gegebenenfalls
unter Benutzung einer Übertragungsvorrichtung eingestellt werden müssen. Da nun
aber die Steuerzylinder und ihre Einstellvorrichtung nicht unmittelbar an den im
Anschluß an die Schieber anzuordnenden Betätigungszylinder angeordnet werden können,
ergeben sich verhältnismäßig lange Druckrnittelleitungen in größerer Anzahl. Die
Erfindung betrifft eine Einstellvorrichtung dieser Art für die Ausführung beliebiger
Schaltvorgänge an industriellen Anlagen, beispielsweise Winderhitzern, bei welcher
der genannte Übelstand dadurch beseitigt ist, daß die Steuerzylinder in unmittelbarer
Nähe der Betätigungskolben bzw. der einzustellenden Organe angebracht werden können.
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Nach der Erfindung werden die einzelnen Steuerkolben durch dein den
Betätigungszylindern zugeführten Druckmittelstrom selbst eingestellt, so daß sich
ihre Einstellung von Hand erübrigt. Die Steuerzylinder sind dabei zweckmäßig mit
den Betätigungszylindern derart in Reihe geschaltet, daß das Druckmittel jeweils
zunächst durch den Steuerzylinder strömt, dabei den Steuerkolben verschiebt und
dann in den zugehörigen Betätigungszylinder eintritt, aus dem es dann nach Verschiebung
des Betätigungskolbens in an sich bekannter Weise weiterströmt. Dadurch, daß der
Druckmittelstrom jeweils zuerst den Steuerkolben verschiebt und sich dadurch den
Weg zum Betätigungszylinder freimacht, wird in einfacher Weise bewirkt, daß nach
Einstellung des Hauptsteuerorgans alle Steuerkolben die Stellung einnehmen, welche
der gewählten Strömungsrichtung des Druckmittels angepaßt sind.
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Es besteht oft das Bedürfnis, zunächst nur einen Teil der Absperrvorrichtungen
zu bedienen und die anderen erst nach einer bestimmten Zeitspanne in der vorgeschriebenen
Reihenfolge eiinzustellen. So kann es beispe ilsweise beim Betrieb von Winderhitzern
wünschenswert sein, nach dem Abstellen der Brenngas-, Brennluft- und Abgasleitung
zunächst deal Kaitwindschieber und den. Heißwindschieber noch geschlossen zu halten.
Lm auch diese Arbeitsweise, bei der Anlage gemäß der Erfindung zu ermöglichen, kann
man in die Verbindungsleitungen zwischen einem Betätigungszylinder und denn folgenden.Steuerzylinder
eine Absperrvorrichtung einschalten. Wird diese geschlossen gehalten, so erreicht
der selbsttätige Schaltvorgang an dieser Stelle
sein Ende und die
Schaltung wir.1 erst dann weiter ausgeführt. wenn (las Hilfsorgan geöffnet wird.
Diescs Hilfssteuerorgan kann mit (lein Hauptstetierorgan gekuppelt oder auch mit
ihm vereinigt sein, mau kann beispielswe@ise ein Küken finit mehreren Durchgangskanälen,
die zu entsprechenden Kanälen des Gehäuses gehören, versehen, so daß je nach der
Einstellung des Hauptregelkükens der Druckmittelstrorn in einer bestimmten Richtung
in die Leitung eintritt und dabei sämtliclie Betätigungskolben oder nur einen Teil
derselben erreichen kann.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Vorrichtung dargestellt.
Es zeigen: Fig. i und 2 die Gesamtanordnung, und zwar für die Einstellung in den
beißen entgegengesetzten Richtungen, F ig. 3 und d. besondere Einstellungen des
Hauptregelorg ans.
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In C'ig. i sind sieben Absperrorgane darl;estellt. Die Schaltzylinder
ja bis 7a mit ihren Steuerkolben Ib bis 7b sind in diesem Ausführungsbeispiel an
den Absperrorganen selbst angebracht.
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Bei der Betätigung der in Figur I dargestellten sieben Absperrorgane
tritt die Luft durch einen lI°hrweglialni c in der Pfeilrichtung durch die Leitung
id in den ersten Steuerzylinder ja ein, drückt den Steuerkolben ib nach rechts,
wodurch die Preßluft ihren Weg nach dem oberen Zylinderende des Betätigungszylinders
i,' vom ersten Absperrorgan durch die Leitung 2d eintritt und den Bet.itigungskolben
if nach unt-=n drückt, wodurch dieses Organ geschlossen wird.
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Gleichzeitig wird in dieser Stellung des Steuerkolbens der Raum unterhalb
des Kolbens i' mit der Außenluft in Z-er lün(lung gesetzt, so daß die zu verdrängende
Luft durch den Steuerzylinder durch die Leitung 159 ins Freie austreten kann.
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Das Preßmittel tritt, sobald der Kolben fit in der unteren Endstellung
angelangt ist, durch die Leitung 3d in den Steuerzylinder 211 ein, drückt dort selbsttätig
den Steuerkolben 2b nach rechts, wodurch das Preßmittel durch die Leitung ad zum
Betätigungszylinder 2c des zweiten Organs strömt. Auch dieser Kolben 2f wird nach
unten gedrückt und das Organ dadurch geschlossen.
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In derselben Weise strömt das Preßrnittel hinter den jeweiligen Betätigangszyl:inder
zum nachfolgenden Steuerzylinder und stellt so auch die Steuerkolben 3b bis 7b jeweils
in der richtigen Reihenfolge zwangsläufig selbstt li * ti g in diejenige Lage, 23
welche zur Betätigung der einzelnen Absperrorgane erforderlich ist. Sobald das letzte
Alispe.rror,-an 7 betätigt ist, d. h. in dieseln Falle, sobald dieses Organ geöffnet
und der Kolben 7f in der oberen End-Stellung angelangt ist, hört der Zufluß des
Preßinittels durch den Hahn c auf, da (Insselbe nicht mehr Weiterfließen kann.
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In Fig. 2 sind dieselben Organe (largcstellt, jedoch ist liier der
\1'eg des Preßinittels unigekehrt. Hier tritt das Preßluftmittel über den Mehrweglialin
c in die Leitung ig zurn Steuerzylinder 7a ein, drückt (1:e11 Kolben ; v nach links,
wodurch die Preßluft ihren Weg nach (lein oberen Zylinderende des Betätigungszylin(lers
7c vom letzten Absperrorgan durch die Leitung 29 nimmt und den Betätigungskolbens
7f nach unte@i drückt und das Organ schließt. Gleichzeitig wird in dieser Stellung
des Steuerkolbe_ls der Raum unterhalb des Kolbens 7f mit der Außenluft in Verbindung
gesetzt, so (laß die zu v erdriingende Luft über den Stetierzvlinder durch die Leitung
15d ins Freie treten kann. Das Preßmittel tritt nun, sobald der Kol,'@en
7f in der unteren Endstellung angelangt ist, durch die Leitung 3-' in den Steuerzylinler
6a ein, drückt dort selbsttätig den Steuerkolben 6b nach links, wodurch das Preßmittel
durch die Leitung .19 zum Betätigungszylinder 6c des sechsten Organs strömt. Auch
dieser Kolben 6f wird nach unten gedrückt und (las Organ dadurch geschlossen.
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In derselben Weise strömt das Preßmittel hinter den jeweiligen Betätigungszylinder
zum nachfolgenden Steuerzylinder und stellt so auch den Steuerkolben Sb bis ib jeweils
in der richtigen Reihenfolge zwangsläufig selbsttätig in diejenige Lage, welche.
zur Betätigung der einzelnen Absperrorgane erforderlich ist. Nachdem das letzte
Absperrorgan betätigt bzw. der Kolben in seiner En-lstellung angelangt ist, hört
der Zufluß des Luftpreßmittels durch den Hahn C auf, da dasselbe nicht mehr Weiterfließen
kann.
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Sollten die Organe nicht in der oben beschriebenen Reihenfolge l:etätigt
werden, sondern, wie es beispielsweise im Hochofenbetrieb vorkommt, nur die drei
ersten Organe i, -a und 3 geschlossen «-eiden, während die übrigen Organe nicht
betätigt werden dürfen, dann wird der Steuerhahn c so verstellt, daß das Preßmittel
nach Fig. 3 wieder durch die Leitung id nach dem ersten Steuerzylinder und sofort
bis zum dritten Betätigungszylinder strömt, jedoch durch den Hahn nicht mehr zu
dem vierten Steuerzylinder Weiterströmen kann, weil dieser die Verhindung zwischen
der Leitung 7d und 8d unterbricht.
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Das vierte Absperrorgan, welches in geöffneter Stellung war, wird
also nicht geschlossen, und die übrigen drei Absperrorgane 5, 6 und 7 bleiben geschlossen.
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Auch bei Schaltung nach Fig. 2 besteht die Möglichkeit, nur einen
Teil der Absperrorgane zu betätigen. In diesem Falle wird der Hahn c
nacfi
hig. 4 gestellt, (las Preßmittel kann nur bis Leitung-g-' strömen und wird hier
durch den Hahn c unterbrochen. Dadurch werden also nur die Organe 7, 6, 5, 4 betätigt,
und 3, 2, z bleiben in ihrer alten Stellung.
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Der Hahn c kann selbstverständlic=h jede andere Leitung rl, wie vorgeschrieben,
unterbrechen, wenn eine andere Reihenfolge gewünscht wird. Er kann an beliebiger
Stelle eingeschaltet werden.
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Der Aufstellungsort des Hahnes C kann ja nach Betriebsverhältnissen
in der Nähe der Absperrorgane oder in größerer Entfernung in einer Zentralstelle
gewäblt werden,