DE517956C

DE517956C - Verfahren zur Erzeugung von Licht- und Schatteneffekten auf Papier und Karton

Info

Publication number: DE517956C
Application number: DEK110323D
Authority: DE
Original assignee: Joh Kleinewefers Soehne KG
Current assignee: Joh Kleinewefers Soehne KG
Priority date: 1928-07-15
Filing date: 1928-07-15
Publication date: 1931-02-09

Description

Verfahren zur Erzeugung von Licht- und Schatteneffekten auf Papier und Karton Papiere und Pappen mit dunkel und hell erscheinenden Effekten, die sich als Wolken, Punkte oder sonstige figürliche oder phantastische Formen dem Auge darbieten, werden teils durch Farbendruck, teils durch besondere Mischung des Rohstoffes oder in anderer Weise unter Verwendung von Papiermaschinen hergestellt. Falls diese Herstellung lohnend sein soll, muß sie in großen Mengen erfolgen. Es ist jedoch auch häufig ein Bedarf an solchen Papieren in kleinen Mengen aus eintönig gefärbtem oder weißem Papier vor-]landen.
Es ist auch schon ein Verfahren zur Herstellung bemusterter Papiere und Pappen bekannt geworden, nach welchem auf farbiges Papier oder Pappe andersfarbiges Papier oder andersfarbiger Farbstoff ein- oder beiderseitig aufgebracht und das so entstandene mehrfache Papierblatt mittels gravierter Walzen oder zwischen Walzen und Papier geschalteter Musterungsvorrichtungen, wie Tüchern u. dgl., einem hohen Druck ausgesetzt wird. Bei diesem Verfahren vereinigen sich die aufgebrachten Stoffe mit dem Grundstoff zu einem neuen Ganzen, und man kann auf diese Weise stets nur eine einzige Papier- oder Pappenbahn präparieren.
Gemäß der Erfindung werden dagegen Licht- und Schatteneffekte gleichzeitig auf mehreren Lagen Papier oder Pappe erzeugt, die jede für sich ein Ganzes bilden, wobei man besonders die Gewißheit hat, daß beide Seiten, ohne Rücksicht auf die Materialstärke, gleichartiges Aussehen erlangen, ähnlich wie es auch die durch Farbendruck oder auf der Papiermaschine hergestellten Papiere und Pappen aufweisen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung bebteht darin, daß mehrere Lagen Papier oder Pappe ohne Zwischenlagen aus anderem Material gleichzeitig zwischen zwei Metallwalzen oder -platten, von denen die eine graviert und die andere entweder eben oder ebenfalls graviert, jedoch nicht in die Gravur der Gegenwalze oder -platte hineinpassend ausgebildet ist, unter Druck und mit oder ohne Anwendung von Hitze gepreßt werden. Bei gleichzeitiger Behandlung von nur zwei Lagen werden die bei der ersten Pressung einander zugekehrten Seiten nach außen umgelegt, so daß sie bei einer darauffolgenden zweiten Pressung die Metallwalzen oder -platten berühren. Der bei der ersten Pressung erzeugte Schatten verschwindet nach Umkehren der Lagen bei der zweiten Pressung nicht, sondern verinischt sich mit dem Effekt der zweiten Pressung, so daß dann beide Seiten jeder Papierlage ein gleichartiges Aussehen erhalten.
Im einzelnen vollzieht sich das Verfahren in folgender Weise: Die mit Licht- und Schatteneffekten zu versehenden Papiere oder Kartons werden ohne jede Zwischenlage aus anderem Material in mehreren Lagen aufeinandergelegt und unter Druck zwischen zwei Metallwalzen hindurchgeführt oder zwischen zwei Metallplatten gepreßt. Je nach der Art des Materials und je nach dein gewünschten Effekt kann die Pressung mit oder ohne Anwendung- vön Hitze erfolgen. Die eine der beiden Metallwalzen oder -platten ist mit einer dem zu erzeugenden Effekt entsprechenden Gravur versehen. Die andere Walze oder Platte ist entweder eben oder gleichfalls graviert. Die Gravierungen beider Walzen oder Platten müssen sich entweder positiv oder negativ decken; sie können sich auch, gegenseitig kreuzen oder schneiden, keinesfalls aber dürfen die beiden Gravierungen als zusammengehöriges Positiv und Negativ ausgeführt werden und wie Matrize und Patrize ineinanderpassen, da der behandelte Stoff sonst nur ein welliges Muster aufweisen würde. Zwischen beiden Walzen oder Platten müssen stets ungleiche Zwischenräume vorhanden sein. Papiere und Kartons, die mit derartigen Platten oder Walzen unter Druck bearbeitet werden, zeigen nach der Behandlung die angestrebte Licht- und Schattenwirkung.
Werden in dieser Weise nur zwei Lagen Papier oder Karton durch die Walzen geführt oder zwischen den Platten gepreßt, so zeigen die von den Walzen oder Platten berührten Stoffseiten einen stärkeren Effekt als die anderen einander zugekehrten Seiten. Die Bogen müssen dann so umgelegt werden, daß sich diejenigen Seiten miteinander berühren, welche vorher mit den Walzen oder Platten in Berührung gelangt waren. In dieser Lage werden die Papiere oder Kartons in der gleichen Weise wie vorher behandelt, wodurch das Aussehen beider Seiten gleichartig wird.

Claims

PATENTANSPRITCFIE: i. Verfahren zur Erzeugung. von Licht-und Schatteneffekten auf Papier und Karton unter Verwendung gravierter Walzen oder Platten, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Lagen Papier oder Pappe ohne Zwischenlagen aus anderem Material gleichzeitig zwischen zwei Metallwalzen oder -platten, von denen die eine graviert und die andere entweder eben oder gleichfalls graviert ist, jedoch nicht als vollkommenes -Negativ in die Gravur der Gegenwalze oder -platte hineinpaßt, unter Druck und mit oder ohne Anwendung von Hitze gepreßt werden. a. Verfahren zum Erzeugen von Licht-und Schatteneffekten auf Papier und Karton nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei gleichzeitiger Behandlung von nur zwei Lagen die beim ersten Preßgang einander zugekehrten Seiten nach außen umgelegt werden und bei der darauf in gleicher Weise erfolgenden zweiten Pressung die hIetallwalzen oder -platten berühren.