DE51765C - Vorrichtung zum gefahrlosen Weiterbefördern von brennbaren Flüssigkeiten und anderen Kohlenwasserstoffen von geringerem spezifischem Gewicht als Wasser - Google Patents
Vorrichtung zum gefahrlosen Weiterbefördern von brennbaren Flüssigkeiten und anderen Kohlenwasserstoffen von geringerem spezifischem Gewicht als WasserInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung betrifft Apparate und Einrichtungen, mittelst welcher brennbare
Flüssigkeiten, wie OeIe im allgemeinen, Petroleum, Kerosen und andere leichte Flüssigkeiten,
welche sich mit Wasser nicht vermischen, von einem Orte nach einem anderen oder von einem
Schiff nach einem anderen in sicherer Weise transportirt werden können, ohne dafs hierbei
die betreffende Flüssigkeit mit der Luft in Berührung kommt, und ohne dafs in den angewendeten
Behältern leere Räume verbleiben, in welchen sich Gase oder Dämpfe ansammeln könnten, so dafs also alle Explosionsgefahr
vermieden ist.
Die Erfindung kann unter anderen zu den folgenden Zwecken benutzt werden:
1. Zum Befördern von rohem oder gereinigtem Petroleum von den Quellen, Werken
oder Speichern nach einem Hafen behufs Verladung in. Schiffe oder für directe Verwendung
zu Brenn- oder Leuchtzwecken.
2. Zum Transportiren von Flüssigkeiten der oben genannten Art von Speichern, Behältern,
Sammelbecken etc. nach anderen derartigen Aufbewahrungsräumen, welche entweder höher
oder tiefer als die ersteren liegen, insbesondere zum Beladen und Entladen von Petroleumschiffen,
sowie zum Umladen des Petroleums aus einem Schiff in ein anderes im Hafen oder auf offenem Meere ohne Pumpen und ohne
jegliche Explosionsgefahr.
3. Zum Heben brennbarer Flüssigkeiten, z.B. von Petroleum, aus einem tiefliegenden oder
unterirdischen Reservoir nach einem oder mehreren höher gelegenen Punkten, an denen dasselbe
verwendet werden soll, ohne Pumpen, z. B. zum Speisen der Lampen von Leuchtthürmen
aus einem am Fufs der letzteren befindlichen Behälter oder zum Speisen irgend eines anderen hochgelegenen Oellichtes, zum
Zuführen des Petroleums unter einem beliebigen Druck in die Brenner von Petroleumheizungen
u. s. w.
4. Zur Vertheilung von Kerosen oder Petroleum nach allen Theilen von Häusern, Geschäftslocalen,
Fabriken, Mühlen und anderen Gebäuden oder durch ganze Dörfer und Städte mit vollkommener Sicherheit und auf irgend
eine Höhe zur directen Verwendung desselben an den verschiedenen Punkten für Heiz- oder
Leuchtzwecke oder zur Wiederaufspeicherung, Weiterbeförderung oder zum Verkauf.
5. Für die regelmäfsige und bemessene Zuführung von flüssigem Brennmaterial aus den
Reservoiren von Kriegsschiffen und Dampfschiffen im allgemeinen nach den Heizungen
der Dampfkessel und nach anderen Verbrauchsstellen , ohne dafs das Gleichgewicht oder der
Gang des Schiffes gestört wird und ohne dafs Luft in die Reservoire eindringt, selbst wenn
alles OeI aus denselben herausbefördert ist; desgleichen für denselben Zweck bei Lokomotiven
und anderen Fahrzeugen, auf welchen flüssiger Brennstoff verwendet wird, und für
stationäre OeI- oder Petroleumheizungen.
6. Zum Leiten des Brennöles aus im Fufs
von festen oder tragbaren Lampen angebrachten Behältern nach den über denselben befindlichen
Brennern ohne Anwendung von Dochten, wobei die Oelbehälter klein oder grofs sein
können, je nach der Zeitdauer, während welcher und nach der Oelmenge, mit welcher die
Brenner gespeist werden sollen.
7. Zur Beleuchtung und Heizung von Eisenbahn- und Strafsenbahnwagen und anderen
Fahrzeugen mittelst Petroleum oder anderen Oeles unter geringem oder hohem Druck, ohne
dafs ein Schütteln der betreffenden Flüssigkeit in den Lampen oder Behältern eintritt.
8. Zum Ausspritzen von OeI unter oder über das Wasser am Eingange von Seehäfen oder
auf Flüssen oder von Schiffen aus auf offenem Meere, um mittelst des Oeles die Bewegung
des Wassers zu mildern und dadurch eine Gefährdung der Schiffe zu verhindern.
Als Hülfsmittel zur Erreichung dieser Zwecke wird eine Flüssigkeit benutzt, welche schwerer
ist als die zu transportirende Flüssigkeit und sich mit der letzteren nicht vermischt, vorzugsweise
Wasser, da dieses überall leicht zu erhalten und im Gebrauch am bequemsten ist.
Die nähere Erläuterung der Erfindung zeigen beifolgende Zeichnungen. Fig. 1 derselben zeigt
die Anwendung derselben zum Befördern von OeI von einem Ort nach einem anderen höher
gelegenen Ort. Fig. 2 stellt eine mit Mineraloder anderem OeI gespeiste tragbare Lampe
dar. Fig. 3 und 4 zeigen zwei verschiedene Anordnungen eines Apparates zum Beladen
und Entladen von Petroleumschiffen, Kriegsund anderen Schiffen mit Petroleum. Fig. 5
veranschaulicht die Anwendung des Apparates zur Beförderung von OeI auf das Wasser an
Hafeneingängen oder anderen Orten. In Fig. 6 ist ein Leuchtthurm dargestellt, dessen Lampe
aus einem am Fufs desselben angeordneten Reservoir gespeist wird.
Der Apparat Fig. 1 ist hauptsächlich dazu bestimmt, leichte Flüssigkeiten, wie Petroleum,
Naphta und OeIe, von einer tieferen nach einer höher gelegenen Stelle zu befördern oder von
irgend einem Punkt über dem Reservoir bis zu einer Höhe, welche nahezu 1J4 mehr beträgt
als die Höhe, in welcher ein Wasserzuflufs erhalten werden kann. W bezeichnet
das Wasser und L die zu hebende leichte Flüssigkeit. A ist ein Behälter oder' Becken,
welches aus einer Rohrleitung a mit Wasser gespeist wird und von welchem ein Rohr P
nach einem Behälter C führt. Das Rohr P mündet in den Boden des Behälters C ein,
und sein unterer Theil ist so geformt, dafs es vor seiner Einmündung in den Behälter einen
umgekehrten Heber S bildet. Indessen könnte das Rohr P auch in einen an der Unterseite
des Behälters C angeordneten Tauchkasten einmünden. Von der Oberseite des Behälters C
führt ein Rohr P' nach dem Ort, nach welchem das OeI befördert werden soll und welcher,
wie bereits erwähnt, höchstens um Y4 der Entfernung höher liegt, in welcher das
Wasserbecken A sich über dem Behälter C befindet. Das Rohr P' kann mit einer beliebigen
Anzahl von Auslafsstutzen oder Zweigrohren rf, sowie mit einem Sammelbehälter B
versehen sein; jedes Zweigrohr d ist mit einem Ventil oder Hahn versehen, um dasselbe je
nach Erfordernifs öffnen oder verschliefsen zu können. Von dem Rohr P ist ungefähr in
der Höhe des oberen Endes des Behälters C ein mit Hahn versehenes Seitenrohr b abgezweigt,
welches zum Ablassen des überflüssigen Wassers aus dem Rohr P dient. Ueber dem Rohr b ist in ' das Rohr P ein Ventil V eingeschaltet.
Die Leitung P' ist mit einem Ventil V versehen, um dieselbe beim Füllen des
Behälters C mit OeI aus dem Gefäfs f absperren zu können. In das das letztere mit
dem Behälter C verbindende Füllrohr ist ein Ventil V" eingeschaltet. Von dem Rohr P'
kann eine mit Ventil V" versehene Leitung e abgezweigt sein, um auch weiter entfernte und
tiefer oder höher als das Reservoir C gelegene Punkte mit OeI versorgen zu können.
Der Behälter C kann mit einem Wasserstandszeiger g versehen sein, um den Stand
der in demselben enthaltenen Flüssigkeiten von aufsen kenntlich zu machen. Der Behälter B
kann mit einem Luftrohr h versehen sein, welches bis zu einem geeigneten Punkt weitergeführt
sein und in die freie Luft ausmünden kann. Alle übrigen Theile des Apparates sind
luftdicht verschlossen, so dafs bei der Thätigkeit des Apparates in seinem Innern weder
Luftblasen noch luftleere Räume entstehen können, in welchen von der Flüssigkeit entwickelte
Gase oder Dämpfe sich ansammeln könnten.
Die Vorrichtung wird in folgender Weise in Thätigkeit gesetzt. Es wird angenommen, dafs
vor der Inbetriebsetzung alle Theile desselben leer bezw. nur mit Luft gefüllt seien. Zunächst
werden alle Ventile geschlossen, mit Ausnahme der Ventile V und V", welche offen
bleiben. Alsdann fiiefst Wasser aus dem Zuflufsrohr α in das Becken A, gelangt aus diesem
durch das Rohr P in den Behälter C und füllt letzteren an, wobei die in dem Behälter C
enthaltene Luft durch den Trichter f ins Freie entweicht. Sobald der Behälter C mit Wasser
vollständig angefüllt ist, wird das Ventil V geschlossen und der Hahn des Zweigrohres b
geöffnet. Sodann läfst man das zu transportirende OeI in das Gefäfs f einfliefsen, entweder
aus Fässern oder Behältern, welche in der Nähe oder in irgend einer Entfernung aufgestellt
sind, oder aus der Rohrleitung eines anderen gleichen Apparates wie der vorliegende,
mit oder ohne Druck. Dieses zugeführte OeI fliefst durch das Verbindungsrohr in den Behälter
C und verdrängt das Wasser aus demselben, welches durch das geöffnete Rohr b
abfliefst.
Sobald der Behälter C mit OeI vollständig angefüllt ist, wird das Ventil V", sowie der.
Hahn des Rohres b geschlossen, und sodann werden die Ventile V und V geöffnet. Nun
strömt Wasser aus dem Becken A durch das Rohr P und den umgekehrten Heber S nach
dem Behälter C und drückt das in demselben befindliche OeI durch das Rohr P' fort. Es
sind nun alle Theile des Apparates mit Flüssigkeit gefüllt, so dafs sich weder Luft, noch
Gas oder Dampf in denselben ansammeln kann und daher eine Explosion in keinem Falle
möglich ist.
Fig. 2 zeigt die Anwendung der Erfindung an einer tragbaren Lampe, welche gewöhnliches
Kerosen oder anderes OeI brennt. Die Erfindung kann bei allen derartigen festen oder
tragbaren Lampen angewendet werden.
Am oberen Ende des Lampenbehälters ist ein Wassergefäfs A angebracht, von welchem
ein Rohr P nach dem im Fufs der Lampe befindlichen Wassersack S führt, welcher an
Stelle des umgekehrten Hebers (Fig. i) angeordnet ist. d d sind die Verbrauchsstellen an
den Brennern, nach welchen das OeI befördert werden soll; dieselben können durch unmittelbar
unter den Brennern angeordnete Hähne abgesperrt werden, b ist das mit Hahn versehene
Abflufsrohr für das verdrängte Wasser, C der im Fufs der Lampe angeordnete Behälter,
welcher OeI L und Wasser W enthält.
Die Lampe kann zu jeder Zeit mit OeI gefüllt werden durch eine besondere Oeffnung
oder durch eine der Oeffhungen, auf welche die Brenner aufgeschraubt sind, wobei das
überschüssige Wasser durch das Rohr b abfliefst. Nachdem die Lampe mit OeI gefüllt
ist, kann das letztere stets in der erforderlichen Höhe in den Brennern gehalten werden,
indem man in das Gefäfs A entsprechend dem. Oelverbrauch von Zeit zu Zeit Wasser nachgiefst.
Die Brenner können jede beliebige Gestalt und Construction besitzen und rnit oder
ohne Dochte benutzt werden. Die Lampe ist in allen Fällen so eingerichtet, dafs sich unmittelbar
unter einem Brenner kein Oelgefäfs und also auch kein Raum befindet, in welchem sich Gas oder eine explosible Mischung
von Luft und Dampf ansammeln könnten, so dafs also bei solchen Lampen nach Meinung
des Erfinders die Möglichkeit einer Explosion nicht vorhanden ist. Fällt die Lampe aus
irgend einer Veranlassung um, so fliefst das in ihr enthaltene Wasser (infolge des gröfseren
Durchmessers des Lampenfufses) nach dem niedrigst liegenden Theile derselben, nämlich dem
Brenner, und löscht dort die Flamme aus.
Die Fig. 3 und 4 zeigen verschiedene Anordnungen der Vorrichtung zum Be- und Entladen
von Petroleumdampfschiffen oder zum Zuführen von flüssigem Brennmaterial in Kriegsschiffe
oder andere Dampfer, in welchen flüssiges Brennmaterial verwendet werden soll.
In Fig. 3 stellt T einen der verschiedenen, zur Aufnahme der Schiffsladung dienenden Behälter
und T' einen der zur Aufnahme von Ballast oder flüssigem Brennmaterial bestimmten
Behälter auf der einen Seite eines Schiffes dar. Gleiche Behälter befinden sich auf der anderen
Seite des Schiffes; auch können die Behälter in irgend einer anderen Weise angeordnet sein,
z. B. so, dafs die oberen Wände der Behälter T' gleichzeitig den Boden für die Behälter
T bilden. Der Boden oder tiefste Punkt jedes Behälters ist durch ein Zweigrohr, in
welches ein Ventil eingeschaltet ist, mit einer Rohrleitung verbunden. Desgleichen sind die
obersten Punkte aller Behälter durch mit Ventilen versehene Zweigrohre mit einer zweiten
Rohrleitung verbunden. Die ersteren Zweigrohre dienen zum Durchgang von Wasser und die letzteren zum Durchgang von Petroleum.
Der Behälter C wird mit Petroleum gefüllt, welches aus einer Productionsquelle oder aus
einem entfernter liegenden Reservoir L hergeleitet wird. Das Wasserreservoir W befindet
sich in beliebiger Entfernung von dem zu beladenden Schiff oder in irgend einer Höhe
über demselben, oder es kann auch, wie bei W, Fig. 3, gezeichnet, direct über der Ufermauer
in einer Höhe von 3 bis 6 m angeordnet sein. Die Rohre P und -P' sind mit Ventilen V V versehen. Um das Schiff mit
Petroleum zu füllen, werden die Ein- und Auslafsventile jedes Behälters T bezw. T' geöffnet,
desgleichen ein auf dem Deck des Schiffes von der Hauptwasserleitung abgezweigtes
Wasserabflufsrohr. Das Petroleum fliefst dann in den betreffenden Behälter T
oder T' ein, und das in demselben enthaltene Wasser entweicht durch das Abflufsrohr, bis
der Behälter, mit Petroleum angefüllt ist, wobei keine Lufträume in demselben verbleiben. Alsdann
kann das Einlafsventil am oberen Ende des Behälters geschlossen und können darauf
andere Behälter in derselben Weise gefüllt werden, bis das ganze Schiff mit Petroleum
beladen ist.
Nachdem alle Behälter des Schiffes mit Petroleum gefüllt sind, bleiben nur noch die Hauptwasserleitung
bis zur Höhe des Deckes und die von derselben nach den Böden der Behälter
führenden Zweigrohre, deren Ventile offen gelassen sind, voll Wasser. Um die Ausdehnung
und Zusammenziehung des in den Behältern
befindlichen Oeles zu ermöglichen, wird das
Hauptwasserrohr auf oder über dem Verdeck mit einer Erweiterung oder einem Reservoir
von kugelförmiger Gestalt versehen, welches zum Theil mit Wasser gefüllt und genügend
grofs ist, um jede Ausdehnung und Zusammenziehung des Oeles in den Behältern zu gestatten,
indem das OeI unter einem niedrigen Wasserdruck steht, welcher je nach Bedürfnifs
verkleinert oder vergröfsert werden kann. Die kugelige Form des Expansionsbehälters, sowie
ein kleines Luftloch oder Luftventil gestatten dem in dem Behälter befindlichen Wasser, sich
frei zu bewegen, ohne während der Fahrt und beim Schaukeln des Schiffes überzuflisfsen.
Befindet sich das Petroleumreservoir etwas über dem zu beladenden Schiff, z. B, bei U,
Fig. 3, und ist dasselbe zuerst aus dem Behälter C oder aus einem anderen Petroleumdampfer
gefüllt worden, so hat man nur nöthig, das Reservoir U direct mit der Rohrleitung,
welche nach den oberen Enden der Behälter T und T' führt, zu verbinden. Sollen die Behälter
mit Petroleum gefüllt werden, so öffnet man wie oben die Wasserrohre, worauf infolge
des besonderen Druckes, welchen das Petroleum auf das Wasser ausübt, letzteres aus
den Behältern verdrängt und dieselben mit Petroleum gefüllt werden, wobei nur in der
Wasserleitung bis ungefähr zur Höhe des Deckes noch Wasser verbleibt.
Um einen mit Petroleum beladenen Dampfer mittelst des in Fig. 3 dargestellten Apparates
zu entladen, mufs der Wasserbehälter W bezw. W mit der nach den Böden der Behälter T
und T' führenden Wasserleitung verbunden, und die Ventile der Zweigrohre müssen geöffnet
werden. Die von den oberen Enden der Behälter ausgehenden Oelrohre werden mit dem Rohr P' verbunden, welches nach dem
Reservoir U führt und entweder in den Boden des letzteren oder von oben wie ein Einlauf
in dasselbe einmündet. Die Ventile der von den oberen Enden der Behälter T und T' ausgehenden
Oelrohre werden ebenfalls geöffnet, worauf das OeI durch den Wasserdruck stetig
in dem Rohr P' empor nach dem Reservoir U gedrückt wird. Von hier aus kann das OeI
dann durch seine eigene Schwere nach dem entfernter liegenden Hauptreservoir L befördert
werden.
Das Schiff kann indessen auch direct in das Hauptreservoir L oder in den Behälter C entleert
werden. In letzterem Falle wird das Abflufsrohr b geöffnet, um das durch das OeI aus
dem Behälter C verdrängte Wasser abzulassen. Sobald der Behälter C mit OeI gefüllt ist, wird
das Rohr b wieder verschlossen.
Durch zweckentsprechendes OefFnen und Schliefsen der verschiedenen Ventile des Apparates,
wie dies oben beschrieben wurde, kann in dem Behälter C enthaltenes OeI oder Petroleum
je nach Erfordernifs nach dem Reservoir U oder nach dem Hauptreservoir L befördert werden,
oder es kann Petroleum von dem niedrig liegenden Hauptreservoir L nach dem höher
gelegenen Reservoir U befördert werden.
Fig. 4 zeigt eine einfache Anordnung des Apparates, welche sowohl zum Beladen, als
zum Entladen von Petroleumdampfern oder anderen Schiffen benutzt wird. Das Reservoir
U wird dabei abwechselnd für OeI und für Wasser benutzt. Das in den Ladungsbehältern T und den Ballastbehältern T des
Schiffes enthaltene OeI wird in das Reservoir U oder, wenn letzteres mit Wasser gefüllt ist, in
den Behälter C entladen. Umgekehrt kann ein Schiff entweder aus dem Reservoir U oder
aus dem Behälter C mit OeI beladen werden. In dem Reservoir U enthaltenes OeI wird durch
seine eigene Schwere nach dem Behälter C befördert, wobei das Wasserabflufsrohr b geöffnet
ist. Desgleichen kann in dem Behälter C enthaltenes OeI nach dem Reservoir U befördert
werden unter Zuhülfenahme des von dem Behälter W gelieferten Wasserdruckes. In allen
Fällen erfolgt die Beförderung des Oeles von Schiff zu Schiff oder von Behälter zu Behälter,
ohne dafs die Flüssigkeit geschüttelt wird und ohne dafs Luftblasen entstehen, in welchen
sich Gase oder Dämpfe ansammeln könnten, so dafs also jede Gefahr der Entzündung oder
Explosion in den verschiedenen Behältern vermieden ist.
Bei Dampfern, deren Behälter nicht ausschliefslich zum Transport von OeI, sondern
abwechselnd damit auch zum Transport von anderer Ladung bestimmt sind, oder welche
beiderlei Ladung gleichzeitig aufnehmen sollen, sind die Behälter mit luftdicht und öldicht verschliefsbaren
Mannlöchern oder Luken zu versehen. Durch die Löschung der Oelladung in der oben beschriebenen Weise mittelst Wasser
wird dann gleichzeitig der Vortheil erreicht, dafs die Behälter durch das Wasser von OeI,
Gas und Dampf gereinigt werden, so dafs, wenn nachher das Wasser durch ein passend
angeordnetes Ausflufsrohr abgelassen oder durch Auspumpen entfernt wird, die Behälter zur
Unterbringung von trockener Ladung benutzt werden können.
Fig. 5 veranschaulicht die Benutzung der Erfindung zum Ausspritzen von OeI unter Wasser
an Hafeneingängen, auf Flüssen u. s. w. behufs Abschwächung der Wellenbefestigung. Der
Apparat kann in gleicher Weise auch zum Ausspritzen von OeI über die Wasseroberfläche
benutzt werden und auf einem Schiffe angeordnet sein, um die Vertheilung von OeI auf
offenem Meere zu bewirken. Wist der Wasserbehälter, welcher in der erforderlichen Höhe"
angebracht ist, um den nöthigen Druck zu
liefern. Von demselben führt ein Rohr P, welches mit einem umgekehrten Heber 5 verbunden
ist, nach dem Oelbehälter C. b ist das Abflufsrohr für das verdrängte Wasser
und/ der zum Füllen des Behälters C dienende
Trichter. Von dem Behälter C führt ein Rohr P' nach der Ausspritzstelle d und ist
dort mit einem sich nach aufsen öffnenden Ventil. oder einer anderen geeigneten Verschlufsvorrichtung
versehen, welche sich nur öffnet, wenn der Apparat in Thätigkeit ist. Die Rohre P und P' sind mit Ventilen V V
versehen.
Fig. 6 zeigt die Anwendung des Apparates an einem Leuchtthurm zum Speisen der Lampen
mit OeI direct aus einem tiefliegenden oder unterirdischen Reservoir oder für einen anderen
ähnlichen Zweck, wobei das OeI sich unter Druck oder nur unter atmosphärischem Druck
befindet. W ist . der hochgelegene Wasserbehälter, C der Oelbehälter, S der umgekehrte
Heber, V V die Ventile, b das mit Hahn versehene Wasserabflufsrohr, f das Füllrohr für
den Behälter C, P die Rohrleitungen und d die Verbrauchsstelle an den Brennern.
Um die Brenner eines Leuchtthurmes, welche ungefähr 23 1 OeI pro Nacht verzehren, mit
OeI zu speisen, hat der Leuchtthurmwärter nur nöthig, in den Behälter W eine gleiche
Menge Wasser einzufüllen.
Um die Menge des nach irgend einer Verbrauchsstelle beförderten Oeles nach dem festen
oder durchschnittlichen Verbrauch reguliren zu können, kann der Wasserzuflufs mit einem
Regulirventil, einem Wassermesser oder einer anderen geeigneten Regelvorrichtung versehen
werden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Eine Vorrichtung zum gefahrlosen Weiterbefördern von OeI, brennbaren Flüssigkeiten, Petroleum und anderen Kohlenwasserstoffen, welche ein geringeres specifisches Gewicht als Wasser haben und sich mit diesem nicht vermischen, bestehend aus einem Behälter C, in dessen Boden das einen umgekehrten Heber S bildende Rohr P mündet und von dessen Oberseite ein Rohr P' abzweigt, um das in dem Behälter C befindliche Brennmaterial mittelst des durch P eingeführten Druckwassers durch das Rohr P' seinem Bestimmungsorte (Hochbehälter, Brenner einer Lampe oder eines Leuchtthurmes, Schiff) zuzuführen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE51765C true DE51765C (de) |
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ID=326516
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DENDAT51765D Expired - Lifetime DE51765C (de) | Vorrichtung zum gefahrlosen Weiterbefördern von brennbaren Flüssigkeiten und anderen Kohlenwasserstoffen von geringerem spezifischem Gewicht als Wasser |
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DE (1) | DE51765C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1244658B (de) * | 1959-10-23 | 1967-07-13 | Bethlehem Steel Corp | OElspeichereinrichtung auf See |
-
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- DE DENDAT51765D patent/DE51765C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1244658B (de) * | 1959-10-23 | 1967-07-13 | Bethlehem Steel Corp | OElspeichereinrichtung auf See |
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