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Lade- und Entladeeinrichtung für ein Fahrzeug Die Erfindung bezieht
sich auf Lade- und Entladeeinrichtungen auf Schiffen, Straßen-, Schienen- und Luftfahrzeugen,
im nachstehenden kurz » Fahrzeug « genannt, welche für den Transport von b'lassengütern
verwendet werden.
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Als ein Beispiel eines solchen Fahrzeuges kann ein Seetanker erwähnt
werden, dessen Hauptzweck ist, Öl in seinen Behältern als Massengut zu befördern.
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Es ist üblich, wenn Ö1 aus solchen Schiffen entladen ist, das entladene
Ö1 ganz oder teilweise durch Seewasser als Ballast zu ersetzen. Hiermit tritt das
Problem auf, eine Verschmutzung durch mit dem Ballastwasser ausgestoßenes Öl zu
vermeiden.
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Es ist auch üblich, beim Walfang mit Behältern ausgerüstete Schiffe
zu verwenden, um Heizöl zu den Walfangschiffen und schwimmenden Walölfabrilien zu
befördern, wobei die gleichen Behälter zum Zurückbringen des Walöls verwendet werden.
Diese Behälter müssen nach der Entladung des Heizöls und vor Aufnahme des Walöls
gründlich gereinigt werden, was zeitraubend und kostspielig ist.
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Zur Lösung ähnlicher Aufgaben sind bereits Fahrzeuge mit einer zur
Aufnahme entweder flüssiger oder trockener Transportgüter eingerichteten Kammer
und mit einem oder mehreren am Kammerboden befestigten, oben flach abgedeckten,
mit flexiblen Wänden versehwenell, zur Aufnahme der Flüssigkeit vorgesehenen Behältern,
welche, wenn sie voll sind, den Rauminhalt der Kammer ausfüllen und, wenn sie zusammengefaltet
und leer oder teilweise zusammengefaltet, also teilweise gefüllt sind, nur einen
Bruchteil des Rauminhalts der Kammer einnehmen, wodurch dann der Raum in der Kammer
auf Grund der flachen, steifen oberen Abdeckung des mit flexiblen Wänden ausgestatteten
Behälters zur Aufnahme trockener, zu transportierender Güter, die auf der flachen
oberen Abdeckung gelagert werden, zur Aufnahme einer anderen zu transportierenden
Flüssigkeit verfügbar ist, wobei Mittel zum Einführen oder Entfernen von Flüssigkeit
in oder aus dem Inneren des mit flexiblen Wänden versehenen Behälters vorgesehen
sind, sind bereits vorgeschlagen. Diese Fahrzeuge werden gemäß der Erfindung dadurch
verbessert, daß Mittel zum Einführen oder Entfernen von Flüssigkeit in oder aus
dem in der Kammer verfügbaren Raum vorhanden sind.
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Vorzugsweise mündet dazu ein Laderohr zur Be-und Entladung der außerhalb
der zusammenklappbaren Behälter befindlichen Kammer an oder in der Nähe des Bodens
dieser Kammer, und ein Entlüftungsrohr ist vorgesehen.
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Erfindungsgemäß wird durch die Füllung des Laderaumes innerhalb und
außerhalb des zusammenfaltbaren Behälters eine erhebliche Entlastung der Behälterwandungen
erzielt, da ein Flüssigkeitsdruck auf der Außen- als auch auf der Innenseite der
Behälterwand herrscht.
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Ausführungsformen der Erfindung für Wasser-oder I,andfahrzeuge sollen
jetzt beispielsweise unter Bezugnahme auf die schematischen Zeichnungen beschrieben
werden, welche darstellen in Fig. 1 eine Ansicht im Aufriß eines Wasserfahrzeuges,
welche ein Schiff wiedergibt, wobei Teile der Seiten des Schiffsrumpfes weggebrochen
sind, um das Innere der Laderäume des Schiffs zu zeigen, Fig. 2 eine Aufsicht auf
das Schiff der Fig. 1, wobei Teile des Hauptdecks weggebrochen sind, um das Innere
der Laderäume zu zeigen, Fig. 3 eine Ansicht im Aufriß eines Landfahrzeuges, bestehend
aus einem Motorlastwagen und Anhänger, mit zum Teil weggebrochenen Wänden, um das
Innere zu zeigen, Fig 4 eine Aufsicht auf Fig. 3.
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Teile der Fig. 3 und 4, welche den Teilen der Fig. 1 und 2 entsprechen,
haben die gleichen Bezugszeichen.
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Nach den Fig. 1 und 2, welche die Anwendung der Erfindung auf ein
Wasserfahrzeug 10 zum Befördern von Heizöl beispielsweise zu einer Walölfabrik und
zum Zurückbringen von Walöl zeigen, stellt jede Kammer 11 bis 16 des Schiffs einen
Ölbehälter dar, der in seinem Innern mit zwei zusammenklappbaren Behältern 11A und
11B, 12A und 12B usw. von einer solchen Größe versehen ist, daß die Behälter in
voll ausgestrecktem oder gefülltem Zustand (siehe z. B. die Behälter 12A und 12B)
einen großen Anteil des verfügbaren Volumens der Kammer einnehmen, und zusammengeklappt
und immer noch geschlossen (siehe z. B. Behälter 11A und 1iB) dicht auf dem
Boden
der Kammer liegen-und einen verhältnismäßig kleinen Anteil des verfügbaren Volumens
der Kammer einnehmen.
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Ein erstes Laderohr 17 ist vorgesehen, um mittels mit geeigneten,
nicht gezeigten Ventilen versehener Zweigleitungen, z. B. 18, Öl dem Innern der
zusammenklappbaren Behälter zuzuführen oder daraus zu entnehmen. Erfindungsgemäß
ist ein zweites Laderohr 19 vorgesehen, um Zufuhr oder Entnahme von Öl oder anderen
Flüssigkeiten zu bzw. aus den außerhalb der zusammenklappbaren Behälter befindlichen
Kammern zu ermöglichen.-Jeder der zusammenklappbaren Behälter und die Kammer ist
mit einem durch ein Ventil gesteuerten, nicht gezeigten, in bekannter Weise mit
der Außenluft verbundenen Entlüftungsrohr versehen.
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Von den beiden erwähnten Ölen wirkt Heizöl korrodierend auf Stahlplatten,
und vorzugsweise wird deshalb dieses Öl in den zusammenklappbaren Behältern befördert,
da es möglich ist, bei der Konstruktion der zusammenklappbaren Behälterwände synthetische
Stoffe zu verwenden, welche beständiger gegenüber dem Angriff des Heizöls sind als
die Stahlplatten des Schiffes, und der Ersatz der Wände der zusammenklappbaren Behälter
einfach und verhältnismäßig wohlfeil ist.
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Vorzugsweise werden - die zusammenklappbaren Behälter nur durch den-
- hydraulischen Druck des ihrem Innern zugeführten Öls ausgestreckt, wobei jegliche
in den Behältern enthaltene Luft durch die Entlüftungsleitungen beim Füllen der
zusammenklappbaren Behälter ausgetrieben wird. Das Öl in den zusammenklappbaren
Behältern kann jedoch unter einem leichten Überdruck gehalten werden, wodurch dem
Entweichen von Gasen aus dem Öl Widerstand geleistet wird.
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Während das Öl in die.zusammenklappbaren Behälter geladen wird, kann
gleichzeitig Wasserballast oder eine andere Flüssigkeit erforderlichenfalls in den
Kammern (siehe Räume 14, 15, 16 in Fig. 1) durch das andere Laderohr 19 geladen
werden. Das Ballastwasser oder die andere Flüssigkeit umgibt die zusammenklappbaren
Behälter und verringert dadurch die Belastung auf deren Wänden. Vorzugsweise jedoch
sind sie von einer solchen Konstruktion, daß sie der Belastung durch den Behälterinhalt
ohne eine solche Unterstützung widerstehen können.
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Wenn die in der Kammer außerhalb der zusammenklappbaren Behälter
beförderte Ladung Wasser nicht verunreinigt wird, kann nach ihrer Entladung Frischwasser
geladen werden, um sowohl als Ballast wie auch als Trinkwasser zu dienen. Solch
nicht verunreinigtes Wasser, ob Frisch- oder Seewasser, kann im Hafen über Bord
gepumpt werden, ohne die Notwendigkeit der üblichen Scheidung, wie sie bei mit Heizöl
verunreinigtem Wasser erforderlich ist.
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Beim Erreichen der Walölfabrik kann jeglicher, gegebenenfalls vorhandener
Wasserballast aus den Kammern entladen und mit dem Entladen des Heizöls aus den
zusammenfaltbaren Behältern begonnen werden. Das Laden des Walöls in die Kammern
kann beginnen, sobald der Wasserballast entladen ist.
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Während des Entladens des Heizöls bewegen sich die zusammenklappbaren
Behälter von selbst in ihre zusammengeklappte Lage und nehmen in dem entleerten
Zustand nur einen kleinen Bruchteil des Gesamt volumens der Kammer ein, während
der übrige Teil des Kammervolumens für dieAufnahme vonWalöl verfügbar ist. Wenn
die zusammenklappbaren Behälter entleert worden sind, kann ein Strom von Luft durch
sie
geschickt werden, um so viel wie möglich von den rückständigen Heizölgasen zu entfernen.
Die Behälter brauchen nicht oder nur selten gereinigt zu werden, wenn immer die
gleiche oder ähnliche Flüssigkeit in ihnen befördert wird (vorausgesetzt, daß die
beförderte Flüssigkeit sich nicht schnell bei Berührung mit der Luft zersetzt).
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Obwohl bei der obigen besonderen Ausführungsform die Beförderung
von Walöl und Heizöl in demselben Laderaum beschrieben wurde, ist offensichtlich,
daß ein Fahrzeug gemäß der Erfindung zur Beförderung für beliebige andere Stoffe
verwendet werden kann, welche durch Gießen, Pumpen oder Saugen durch Rohrleitungen
bewegt werden können.
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Die zusammenklappbaren Behälter können mit nicht dargestellten Heizrohren
versehen sein, um einen sonst festen oder hochviskosen Stoff in einem flüssigen
oder halbflüssigen Zustand zu halten.
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Die bekannten zusammenklappbaren Behälter sind so ausgebildet, daß,
wenn sie ganz (Behälter 11 A und 11B) oder teilweise (Behälter 132 und 13B) zusammengeklappt
sind, sie einen Boden für den entsprechenden Laderaum bilden, auf welchen verpackte
trockene Ladung 20 gestapelt werden kann. Somit kann bei teilweise mit Flüssigkeit
gefüllten zusammenklappbaren Behältern diese Flüssigkeit entweder gleichzeitig oder
abwechselnd mit solch trockener Ladung 20 befördert werden. Wenn die trockene und
flüssige Ladung gleichzeitig befördert werden soll, wird es üblicherweise vorzuziehen
sein, einige zusammenklappbare Behälter ganz zu füllen und andere ganz zusammenzuklappen
an Stelle einer teilweisen Füllung aller zusammenklappbaren Behälter.
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Offensichtlich kann bei der Beförderung flüssiger Ladung in den zus:ammenklappbaren
Behältern eine Beschädigung des oder ein Loch in dem Teil des Schiffsrumpfes, welcher
den Laderaum bzw. die Kammer bildet, nicht notwendigerweise den Verlust des gesamten
Inhalts des Raumes verursachen. Vorzugsweise sind die Behälter so angeordnet und
konstruiert, daß sie leicht aus dem Raum als einzelne getrennte Einheiten zwecks
Reparatur oder Ersatz entfernbar sind.
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Weiterhin wird bei einer Füllung der zusammenklappbaren Behälter
mit Heizöl oder sonstigem brenn barem Material und einer Füllung der Kammer außerhalb
der gefüllten zusammenklappbaren Behälter mit Wasser ein hoher Grad des Schutzes
gegen Feuer oder Explosion in den mit Heizöl gefüllten Behältern geschaffen.
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Mit einer wie oben beschriebenen Einrichtung benötigen Öl oder andere
Flüssigkeiten befördernde Schiffe keine Wasserschlagplatten, wenn die zusammenklappbaren
Behälter voll sind.
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Der in den Fig. 3 und 4 dargestellte Lastwagen 10 ist mit zwei Behältern
122 und 13A in den Kammern 12 und 13 und der Anhänger 10A ist mit zwei Behältern
14A und 15A in den Kammern 14 und 15 ausgerüstet. Behälter 12A ist voll, aber Behälter
13A nur teilweise gefüllt, und die Kammer 13 enthält auch noch trockene Güter 20.
Behälter 14A ist teilweise gefüllt, und der übrige Teil der Kammer ist mit einer
anderen Flüssigkeit gefüllt. Behälter 15A ist leer, und die Kammer enthält trockene
Güter 20.
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Obwohl die Erfindung unter Bezugnahme auf ein Seeschiff und auf ein
besonderes Landfahrzeug erläutern wurde, kann sie offensichtlich auch auf alle Arten
von Lasten befördernden Straßen- und Schienenfahrzeugen und ebensowohl auf solche
Luftfahrzeuge angewendet werden.