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Vorrichtung zum Einsetzen unsichtbarer Ösen Die Erfindung bezieht
sich auf Vorrichtungen zum Einsetzen blinder, d.h. unsichtbarer Ösen, insbesondere
auf solche Vorrichtungen dieser Gattung, die einen eingezogenen Einsetzstempel aufweisen,
welcher durch ein Loch, das in der äußeren von mehreren Lagen ausgestanzt ist, hindurchgeht
und auf einen oder mehreren innen befindlichen Lagen eine Öse durch Umschlagen der
Ränder festnietet. Dies gilt -besonders für die Schuhfabrikation, in der diese Vorrichtungen
in weitem Umfange entwickelt sind.
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Bei der Entwicklung dieser Vorrichtungen wurde schon frühzeitig erkannt,
daß der Abstand zwischen dem Einsetzstempel und dem darüber befindlichen Anschlag
gerade genügen muß, um sich der Außenschicht des Oberteiles anzupassen, also weder
größer noch kleiner sein darf. Dies führte dazu, den Anschlag gegenüber dem Einsetzstempel
während des Vorlochens des Werkstückes sich selbsttätig der jeweiligen Werkstückstärke
entsprechend einstellen zu lassen.
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Ziel der Erfindung ist es, ein Widerlager in einer durch ein Meßglied,
welches vorzugsweise einstellbar ist, bestimmten Höhenlage durch ein gesteuertes
Klemmgesperre gegenüber dem Einsetzstempel zu verriegeln. Das einstellbare Widerlager
wird hierdurch in seiner eingestellten - Lage unmittelbar vor dem Umschlagen der
Öse festgestellt.
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Vorzugsweise weist das gesteuerte Klemmgesperre einen durch nachgiebige
Hilfsmittel getätigten Sperrhebel auf, um eine Tragstange des Widerlagers an ein
Glied festzuklemmen, das sich mit der Einsetzschulter bewegt. Es wird somit eine
Vorrichtung geschaffen, die im Betrieb jederzeit leistungsfähig, zwangsläufig und
genau ist.
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Es war früher schon vorgeschlagen worden, ein Widerlager zu verwenden,
das dem gleichen Zweck wie der Widerlagerring der Erfindung dient, d. h. als Widerlager
zur Begrenzung der Aufwärtsbewegung des Schuhoberleders, so daß die durch die Einsetzschulter
an dem oberen Werkzeug übergewendeten Zacken der Öse in der richtigen Lage vernietet
werden. Der Erfindungsgegenstand unterscheidet sich von der älteren Vorrichtung
in zweierlei Hinsichten: erstens, er bleibt mit Bezug auf das Schuhoberleder bei
der Bewegung von dem Stanzpunkt zu dem Öseneinsetzpunkt fest, während die ältere
Vorrichtung kurz vor dem Erreichen des Öseneinsetzpunktes gewendet und leicht gehoben
wird. Ferner ist der Erfindungsgegenstand mit einem einstellbaren Schraubenmeßglied
versehen, das einen Kopf aufweist, der mit dem Material zwecks Einstellung der Lage
des Ringes relativ zu diesem in Eingriff steht, -während die ältere Vorrichtung
kein solches Hilfsmittel besitzt.
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Das Anheben des Widerlagers der älteren Vorrichtung im öseneinsetzpunkt
ist ein Nachteil, da manchmal ein Zusatzraum zwischen der Einsetzschulter an der
Stanze und der Widerlagerfläche bestehen kann, wodurch mehr als die Außenschicht
des Schuhoberleders
über die Einsetzschulter durch die Öse gedrängt
werden kann und infolgedessen die Öse an der falschen Stelle in dem Schuhoberleder
vernietet werden könnte.
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Bei Maschinen zum Einsetzen blinder Ösen ist der Punkt, in welchem
die Öse vernietet wird, durch den Abstand zwischen der Eins.etzschulter und der
oberen Schulter oder dem Widerlager bestimmt, und wenn nun dieser Abstand groß genug
ist, um sich - allen Schichten des Oberleders anzupassen, würde das Ergebnis sein,
daß die Öse nicht in dem Schuhoberleder vernietet werden würde, wenn sie durch den
unteren Satz auf die Stanze aufwärts geführt wird. Das Ende ihres Schaftes schiebt
alle Schichten des Oberleders über die Einsetzschulter, die der Raum zwischen der
Einsetzschulter und dem Widerlager aufnimmt. Falls dieser Raum die genügende Größe
hat, um zwei Schichten eines dreifachen Oberleders aufzunehmen, so würde die Öse
dann an der untersten oder dritten Schicht vernietet werden. Aus diesem Grunde geschieht
die Einstellung des Raumes zwischen der Einsetzschulter am oberen Werkzeug und dem
Widerlager. Diese Einstellung muß genau sein, da, wenn eine Zwischenschicht halbwegs
über die Einsetzschulter gedrängt wird, die Öse beim Vernieten durch diese Schicht
getrieben wird, was einen fehlerhaften Sitz ergibt.
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Der Erfindungsgegenstand soll den verschiedenen Stärken der Außenschicht
eines Schuhoberleders Rechnung- tragen: Diese Ver# schiedenheit ist nicht sehr groß
und rührt von der natürlichen Verschiedenheit des für die Außenschicht des Oberleders
verwendeten Leders her; wenn aber die Verschiedenheit auch nur leicht ist, so reicht
sie doch in vielen Fällen aus, die Öse nicht zwischen der Außenschicht des Oberleders
und dem Futter vernieten zu lassen, sondern in irgendeiner anderen Stelle im Oberleder.
Das Widerlag er der älteren Vorrichtung .erreicht ersichtlich nicht dasselbe Ergebnis
wie der Erfindungsgegenstand; denn während. es durch Eingriff mit der Oberfläche
des Oberleders im Stanzpunkt eingestellt wird, wird diese Einstellung in dem Einsetzpunkt
durch Wenden des Widerlagers an einer Schraube verändert, die es leicht anhebt und
dadurch die Einstellung verändert. Der einzige Teil eines Schuhoberleders, der in
der Stärke: wechselt, ist der Außenteil, da das Futter und der Bezug allgemein durchweg
gleichmäßig dick sind. Der Erfindungsgegenstand wird im Stanzpunkt für die Stärke
des Oberleders in diesem Punkt eingestellt und dann der Ring in dieser Lage an das
Einsetztriebwerk ohne einen Wechsel in der Einstellung gesperrt. ZZ'enn bei der
nächst einzusetzenden Öse die Außenschicht etwas dicker ist, wird die Einstellung
des Ringes demgemäß verändert. Bei der älteren Vorrichtung geschieht dieselbe Einstellung
im Stanzpunkt; aber diese Einstellung wird im Einsetzpunkt verändert, und jede noch
so kleine Einstellungsveränderung in einer vertikalen Richtung muß die Genauigkeit
des Vernietungsvorganges beeinflussen, soweit es seine Lage in einem gewünschten
Punkte in dem Oberleder betrifft. Deshalb ist der Hauptunterschied zwischen dem
Erfindüngsgegenstande und der älteren Vorrichtung der, daß ersterer genau und letztere
nicht genau ist, wobei die Ungenauigkeit der letzteren von der Einstellungsveränderung
herrührt.
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Auf der Zeichnung ist die bevorzugte Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
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Abb. i ist eine Seitenansicht einer vereinigten Stanz- und Einsetzvorrichtung
mit einer gemäß der Erfindung durchgebildeten und betriebenen einstellbaren Schulter.
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Abb. z ist eine in größerem Maßstab gehaltene gleichartige Darstellung,
welche die Stanze bei Vollendung des Vorganges der Stanzung eines Loches durch die
verschiedenen, einen Schuhoberteil ausmachenden Teile erkennen läßt, während die
einstellbare Schulter sich in urgesperrtem Zustande befindet.
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Abb. 3 ist eine -gleichartige Darstellung wie Abb. z. abgesehen davon,
daß die Stanze den Oberteil bis zur Einsetzstelle vorgerückt hat, also bis in -eine
Lage, bei welcher der Unterstempel die Öse aufnimmt. Die einstellbare Schulter befindet
sich in gesperrter Lage.
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Abb. q, ist ein . Schaubild der einstellbaren Schulter neben ihrem
Tragteil.
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Abb.5 ist ein Schaubild des Hebels, der. zum Sperren der einstellbaren
Schulter in ihrer eingestellten Lage unmittelbar vor. dem Vernieten der Öse dient.
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Abb. 6 ist ein Schaubild der. Führung. Abb. 7 bis i z sind Schnitte,
welche die verschiedenen Arbeitsstufen beim Einsetzen einer verblendeten. Öse in
einen Schuhoberteil erkennen lassen.
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In der Zeichnung ist die Erfindung, in ihrer Anwendung bei einer Einsetzvorrichtung
für Verblendösen dargestellt. Die Erfindung. kann jedoch auch bei Verblendöseneinsetzvorrichtungen.
verschiedener sonstiger Bauarten zur Benutzung bei- sonstigen Osenmaschinen angewendet
werden.
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Ein Stanzstempel 15 ist an seinem unteren Ende mit einer Gewindebohrung-
zur Auf -rahme einer Verblendöseneinsetzvorrichtung. versehen, die einen in die
Gewindebohrung passenden Schaft 16 und einen gegen das Ende der Stempelstange sich
legenden Anlageflansch 17 hat. Die Vorrichtung hat. eine
mittlere
Längsbohrung 18 und ist an ihrem Ende 19 für das Ausstanzen eines
runden Loches ausgestaltet. Die nach oben sich erstreckende Fläche der Vorrichtung
weist eine schmale Einsetzschulter 2o auf, oberhalb deren sich ein eingezogenes,
d. h. zurückspringendes Stück 21, befindet. Weiter oben bis zum Flansch i 7 ist
die Vorrichtung zylindrisch. Da die eine von den Aufgaben darin besteht, das Loch
auszustanzen, in welches die Öse eingesetzt wird, wird sie allgemein als Stanze
bezeichnet, obgleich sie zwei Aufgaben hat, nämlich das Loch zu stanzen und zusammen
mit einem Unterstempe12z die Öse zu vernieten.
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Eine einstellbare Schulter hat die Gestalt eines Ringes 3o mit einer
kreisförmigen Mittelöffnung 3 i zum Durchlassen des Stanzschaftes. Der Ring 3o ist
in versetzter Lage an einem Tragblock 33 befestigt oder mit diesem aus einem Stück.
angefertigt. Der Tragblock ist mit einer nach oben sich erstreckenden Spindel 36
versehen, die lose einen Block-37 durchsetzt, der bei 38 teil-«-eise in die Stempelstange
versenkt und an dieser befestigt ist: Zwischen dem Tragblock 33 und dem Block 37
kann auf der Spindel 36 eine Schraubenfeder 4o angebracht sein, um den Tragblock
und. folglich die einstellbare Schulter 3o jederzeit in ihrer niedrigsten Lage zu
erhalten. Innerhalb des Blokkes 37 wird die Spindel 36 durch die folgende Einrichtung
verriegelt. Auf der Außenfläche des Blockes 3; ist durch eine Schraube 42 eine Feder
41 befestigt, und am Ende der Feder ist ein langer Stift 43 angebracht; der den
Block37 durchsetzt und in eine in- die Spinde138 gefräste Längsnut 44 reicht. Dadurch
ist die Spindel gegen Herausnahme aus dem Block 37 gesichert; hingegen ist sie in
der Längsrichtung um eine Strecke gleich der Länge der Nut 44. frei beweglich. Um
das Herausnehmen der Spindel 36 aus dem Block 37 zu ermöglichen, wird die
Feder 41 (mit Bezug auf die Abb. i bis 3) nach rechts gedrückt, wodurch das Ende
des Stiftes 43 aus der Nut 44 herausgeht.
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Zum Einregeln der Höhe der einstellbaren Schulter 30 oberhalb der
Einstellschulter wird ein Taster vorgesehen, der den Werkstoff. in welche die Öse
einzusetzen ist, erfaßt. Dieser Taster ist einstellbar, um die richtige Lage der
einstellbaren Schulter während des Einsetzens der Öse zu gewährleisten. Im Tragkörper
können verschiedenartige, das zu behandelnde Werkstück erfassende Tastvorrichtungen
vorgesehen sein. Gezeichnet ist eine Stellschraube 45, die lotrecht von unten durch
den Block 33 geschraubt ist und einen das Werkstück erfassenden Rundkopf 46 hat.
Durch Drehen der Stellschraube in der einen oder in der anderen Richtung wird der
Tragkörper 33 gegenüber dem Werkstück in senkrechter Richtung eingestellt und dadurch
die einstellbare Schulter 30 näher an die Einsetzschulter hin oder von dieser
weg. bewegt. Offensichtlich wird diese Einstellung vollendet, wenn der Stempel heruntergeht,
um das Loch für die Öse im Werkstoff auszu, stanzen.
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Nachdem die Einstellung an der Stanzstelle vorgenommen worden ist,
muß die einstellbare Schulter natürlich, bevor die Öse eingesetzt wird, in ihrer
eingestellten Lage festgehalten werden, um zu verhüten, daß außer der äußeren Schicht
auch eine andere von der vorrückenden Öse über die Einsetzschulter gestoßen wird.
Zum Sperren des Tragteiles in seiner eingestellten Lage können verschiedene-Einrichtungen
getroffen sein., z. B. die folgende: der Block .37 ist in der Mitte mit einer Querbohrung
49 versehen, welche sich mit der lotrechten Bohrung, in der die Spindel
36 angebracht ist, durchdringt; in die Bohrung 49 ist ein zylindrisches Schloß
5o eingesetzt, das mit Ausnehmungen 51 zu beiden Seiten, ferner mit- einem Loch
52 versehen ist. Befindet sich das Schloß 5c innerhalb der Bohrung 4.9 an seinem
Platze, so durchsetzt die Spinde136 das Loch 52; welches ein wenig weiter ist als
der äußere Durchmesser der Spindel. Wird das Schloß gedreht, so legen sich die Schloßkanten
53 gegen die Spindel und klemmen sie fest; wodurch. diese an Längsverschiebung gehindert
ist. Zum Verstellen des Schlosses kann ein Hebel55 vorgesehen sein, der entweder
am Schloß befestigt sein oder mit diesem zusammen ein Stück bilden kann. Zum Verstellen
des Hebels wird eine der Bewegungen der Ösenmaschine benutzt.
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Das Stanzwerkzeug wird von einem beweglichen Kopf getragen, der nach
dem Ausstanzen des Werkstoffes sich seitlich nach der Einsetzstelle vorschiebt,
wobei der Stanzstempel im Werkstoff verbleibt und ihn mitnimmt. Diese Bewegung.
wird in der folgenden Weise dazu ausgenutzt, um den Sperrliebel55 zu verstellen.
Das obere Ende des Hebels 5 5 hat ein Loch 56 zur Aufnahme des hakenförmigen Endes
einer Stange 58, deren anderes Ende lose durch eine Führung 6o geht, die an einem
ortsfesten Teil 59 des Maschinenrahmens durch eine Schraube 6 1 befestigt
ist: Die Führung 6o hat einen Längsschlitz 62; den die Schraube 6 i durchsetzt.
Dieser Schlitz er. möglicht es, die Führung 6o längs der Stange 58 einzustellen.
An ihrem freien Ende ist die Stange 58 mit einem Kopf 64 versehen; zwischen dem
Kopf 64 und der Führung 6o ist auf der Stange eine Schraubenfeder 65 angebracht,
die, wenn sich der Stempel an der
Stanzstelle befindet, nicht unter
Druck steht. Sobald sich jedoch die Stanzstange von der Stanzstelle zur Einsetzstelle,
d. h. mit Bezug auf die Zeichnung von rechts nach links, bewegt hat, wird die Stange
58 in der nämlichen Richtung mitgenommen und dadurch die Feder 65 zusammengedrückt.
Infolge dieser Zusammendrückung wird der Sperrhebel 56 nach rechts gedreht und die
Spindel 36
innerhalb des Blockes 37 sowie die einstellbare Schulter
30 in ihrer eingestellten Lage festgestellt. Durch Veränderung der Befestigungsstelle
der Führung 6o kann die Stelle, an welcher die Sperrung stattfindet, in gewissem
Betrage zwischen der Stanzstelle und der Einsetzstelle verändert werden mit der
Maßgabe, daß die einstellbare Schulter an der Stanzstelle frei beweglich sein und
an der Einsetzstelle -gesperrt werden muß.
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Um gewünschtenfalls die Stange 58 von der Führung 6o wegzunehmen,
kann die Stange bei 67 abgeflacht und die Führung mit einem offenen Schlitz 68 versehen
sein, der hinreichend weit ist, um das abgeflachte Stück 67 durchzulassen, nicht
aber das runde Stück der Stange 58. Um die Stange von der Führung zu trennen, wird
die Stange im Loch 69 der Führung so weit verschoben, bis das abgeflachte Stück
67 beim Schlitz 68 liegt; hierauf wird dieses Stück durch den Schlitz herausbewegt,
und die Trennung ist fertig.
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Im Betriebe arbeitet die Vorrichtung wie folgt: In den Abb. 7 bis
i,-> sind die verschiedenen Arbeitsstufen beim Stanzen eines Loches und beim Einsetzen
einer verblendeten Öse von der Anfangsstellung der Maschine bis zur Vollendung des
Einsetzvorganges dargestellt.
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Zentrisch in einem Unterstempel 22 ist eine zurückziehbare Spindel
7o angeordnet, die durch eine schwache Feder in ihrer oberen Stellung erhalten wird.
Auf den Unterstempel ist eine durch die Spindel zentrierte Öse 7 i gesetzt. 7 2
ist ein Arbeitstisch. Der Unterstempel und die Spindel zusammen mit dem Arbeitstisch,
der Stanzstange und der Stanze sind sämtlich nach Bau und Wirkungsweise bekannt.
Die Teile arbeiten in der bekannten Weise, abgesehen von der einstellbaren Schulter
und dem zugehörigen Triebwerk.
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In Abb.7 ist die Anfangslage der verschiedenen Teile vor dem Anlassen
der Maschine dargestellt. Auf die Tischplatte wird das Werkstück gelegt, welches
beim gezeichneten Beispiel aus drei Schichten besteht, der äußeren Schicht 73, einer
Zwischenschicht 7 4 und einer unteren Schicht 7 5. Wird angenommen, das Werkstück
sei ein gewöhnlicher Schuhoberteil, so ist die Außenschicht 73 däs Außenleder des
Schuhoberteiles, die Zwischenschicht 7¢ das Futter und die Unterschicht ; 5 der
Bezug. Manchmal werden noch weitere Schichten benutzt, aber in der Regel ist der
Schuhoberteil aus drei Schichten angefertigt, und zwar ist im allgemeinen das Leder
viel dicker als das Futter oder der Bezug. In Abb. 7 ist das Stanzwerkzeug in gehobener
Lage über dem Werkstoff gezeichnet, während die einstellbare Schulter in einer unteren
Stellung nahe der Einsetzschulter 2o durch die Feder 4o gehalten wird. Der Unterstempel
22 und die 'Spindel 7o befinden sich in der untersten Stellung unterhalb der Öffnung
8o der Tischplatte, sind also bereit, aus der Führungsrinne eine Öse aufzunehmen.
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Beim Ingangsetzen der Maschine geht die Stempelstange 15 in
die aus Abb. 8 ersichtliche Stellung herunter, bei welcher das Werkzeug durch alle
Schichten des Oberteiles ein rundes Loch stanzt. Beim Heruntergehender Stanze kommt
der Rundkopf 46 der Stellschraube 45 mit dem Leder 7 3 in Berührung, wodurch der
Tragkörper 33 an weiterer Abwärtsbewegung gehindert ist und die einstellbare Schulter.
in Ruhe verbleibt, während die Stanze ihre Abwärtsbewegung fortsetzt, bis sie die
Tischplatte 72 erreicht. Nach dem Ausstanzen des Loches geht die Stanzstange ein
wenig zurück, um das Ende der Stanze von der Tischplatte freizumachen, und die Stanzstange
i 5 wird von rechts nach links auf die Öffnung 8o der Tischplatte hin verschoben.
Das Ende der Stanze verbleibt im Loch und nimmt den Schuhoberteil in die aus der
nächsten Abbildung ersichtliche Lage mit.
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In Abb.9 hat die Stanze die Einsetzstellung unmittelbar über der Öffnung
8o erreicht. Die Stanze verbleibt immer noch im Loch des Oberteiles, und der hopf
46 der Stellschraube 45 bleibt in Berührung mit der oberen Fläche des Außenleders.
Während der Bewegung der Stanze aus der Stellung der Abb. 8 in die der Abb.9 sind
der Tragkörper und die einstellbare Schulter in ihrer Lage mittels der Stange 58
und der Feder 65 festgestellt worden; die Stelle, bei welcher die Sperrung zustande
kommt, kann natürlich durch Einstellen der Führung 6o geregelt werden. Während der
durch die Abb. 8 und 9 erläuterten Bewegungen der Stanze hat der Unterstempel 22
aus der (nicht eingezeichneten) Führungsrinne eine Öse 71 aufgenommen und sich allmählich
in die aus Abb. 9 ersichtliche Stellung nach oben bewegt.
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Nachdem die Stanze die Einsetzstelle erreicht hat, setzt der Unterstempel
seine Aufwärtsbewegung fort, und d2, die Spindel 70 das untere Ende der Stanze erfaßt
und der Unterstempel noch weiter aufwärts geht, wird die Öse emporgedrückt, und
das Ende ihres
Schaftes dringt zwischen die Stanze und den Werkstoff
ein und umgibt dann die verbreiterte Fläche der Stanze. Das Ende des Osenschaftes
wird längs Schlitzlinien in eine Reihe von Lappen zerlegt. Bei der weiteren Aufwärtsbewegung
der Öse haben diese Lappen das Bestreben, den Werkstoff des Schuhoberteiles nach
oben über die Einsetzschulter 2o zu stoßen, bis die obere Fläche des Außenleders
an der Unterfläche der einstellbaren Schulter anliegt. Der Abstand zwischen der
Einsetzschulter und der unteren Fläche der einstellbaren Schulter reicht gerade
aus, um den Lederteil 73 aufzunehmen; das Futter ; q. und der Bezug 75 des Oberteiles
verbleiben unterhalb der Einsetzschulter, und die Lappen der Öse werden von der
Einsetzschulter auf das Futter umgelegt und darauf festgenietet.
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In Abb. i o sind die verschiedenen Teile in der Stellung gezeichnet,
die sie erreichen, wenn die Vernietung der Öse zur Hälfte vollendet ist. Die Einsetzschulter
2o ist so gestaltet, daß sie die Lappen der Öse in einer Kurve umlegt, die der Kurve
einer sich überschlagenden Welle ähnlich ist, so daß die Enden der Lappen sich in
der gezeichneten Weise abwärts krümmen. Diese Bewegung setzt sich fort, bis der
Unterstempel das Ende seiner Aufwärtsbewegung erreicht hat und die Vernietung der
Öse vollendet ist.
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In Abb. i i sind die Teile in ihren verschiedenen Stellungen bei der
Vollendung des. Einsetzvorganges gezeichnet. Die Öse ist auf dem Futterteil vernietet,
während das Außenleder sich oberhalb der Ehisetzschulter 2o befindet. Von dieser
Stelle geht der Unterstempel in seine Anfangslage herunter, und die Stanzstange
geht empor, indem sie dabei die Stanze aus dem @Verkstoff herauszieht, und dann
kehrt sie in ihre Anfangslage zurück, in der sie für eine Wiederholung des Arbeitsvorganges
bereitsteht. Bei ihrer Rückkehr in ihre Anfangslage wird die von der Feder 65 herrührende
Anspannung des Sperrhebels 56 aufgehoben, und wenn die Stanzstange ihre Anfangslage
erreicht hat, ist die Sperrung des Tragblockes 33 aufgehoben.
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Abb. 12 ist ein Schnitt durch das fertige Werkstück, bei welchem die
verblendete Öse über das Futter in der Fortsetzung des Loches im Lederteil genietet
ist.
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In der Regel ist bei Schuhoberteilen die vereinigte Dicke des Futters
und des Bezuges gleichmäßig, so daß nach einmaliger Einstellung der Stellschrauben
45 keine weitere Einstellung notwendig ist und hierfür die einstellbare Schulter
durch den Werkstoff selbst selbsttätig eingestellt wird. Indessen. ist es unwesentlich,
ob die Dicke des Leders oder sonstigen Außenteiles allmählich oder plötzlich zunimmt;
die einstellbare Schulter sorgt in jedem Fall für die Veränderung der Dicke. Nachdem
die Maschine in irgendeiner Fabrikeinmaleingestelltwordenist, sindweitercj Einstellungen
im allgemeinen für lange Zeit unnötig, und die Zeit, die gegenwärtig gebraucht wird,
um beim Versuch, verschiedenen Lederdicken zu folgen, verschiedene Einstellungen
vorzunehmen, wird gespart. Da die erfundene Vorrichtung die allmählichen Veränderungen
der Dicke des nämlichen Oberteiles berücksichtigt, was bei den bisher gebräuchlichen
Vorrichtungen ausgeschlossenist, wird jederzeit eine gleichmäßige, in sich vollkommene
Einsetzung der Ösen erzielt.