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Spielzeuglokomotive mit einer Dampfpfeife und mit einer vom Gleis
aus zu bedienenden Anschlagbremse Die Erfindung bezieht sich auf eine mit einer
Dampfpfeife ausgestattete Spielzeuglokomotive. Bei großen Lokomotiven ist es schon
bekannt, daß die Dampfpfeife von einem in die Fahrbahn der Lokomotive hineinragenden,
verstellbaren und feststellbaren Anschlag eingeschaltet wird, ohne das die Fahrt
der Lokomotive unterbrochen zu werden braucht.
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Die vorliegende Erfindung betrifft nun eitlen für Spielzeuglokomotiven
geeigneten Dampfverteiler, durch welchen der Dampf in der folgenden beschriebenen
Weise zu der Dampfpfeife und zum Arbeitszylinder der Lokomotive geleitet wird.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigen die Abb. i die in die strichpunktiert dargestellte Lokomotive
eingebauten Dampfleitungen und die Pfeifvorrichtung, die Abb. 2 und 3 eine Einzeldarstellung
des Dampfverteilers in Seiten- und Stirnansicht mit verschwenktem Drehschieber für
die Schaltung des Pfeifendampfes, die Abb. d. und 5 den Dampfverteiler in Seitenansicht
mit verschwenktem Drehschieber für die Schaltung des Antriebsdampfes, die Abb.6
den Dampfverteiler in Seitenansicht mit dem Drehschieber für den Antriebsdampf,
die Abb.7 den Dampfverteiler in Seitenansicht mit dein Drehschieber für den Pfeifendampf,
die Abb. 8 und 9 den Dampfverteiler nach Abb.6 und 7 mit abgenommenen Drehschiebern,
die Abb. io einen Schnitt nach der Linie A-B der Abb. 6.
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Die Abb. i i und 12 zeigen Schnitte nach den Linien C-D und E-F der
Abb. 8, die Abb. 13 und 14 das Dampfve-rteilergehäuse nach den Abb. 8 und
9 in Stirnansicht und Draufsicht und die Abb. 15 und 16 den Antriebsdampf-und
Pfeifenda.mpfdrehschieber in Einzelansicht.
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Die Abb. 6 bis 16 sind in einem größeren Maßstab als die Abb. i bis
5 gezeichnet.
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Von der Rückwand 3 des Dampfraumes i des Loltomotivl;essels 2 (Abb.
i) führt eine unter dem Kesselkörper 2 entlang laufende Dampfleitung d. nach einem
Dampfverteiler 5. von dem zwei Dampfleitungen 6. 7 abzweigen.
Der
Dampfverteiler 5 ist zwischen den Rädern io vor der Vorderachse 9 angeordnet und
weist für den Anschluß der Leitungen .4, 6, 7 einün oberen Stutzen i i und zwei
seitliche Stutzen 12, 13 auf. Die Leitung 6 liegt zur Leitung 4 parallel und mündet
in eine Dampfpfeife 14, die in dem den Führerstand der Lokomotive darstellenden
Gehäuse 15 angeordnet ist. Die Leitung 7 führt zu den in der Zeichnung nicht mitgezeichneten
Dampfzylindern der Lokomotive.
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Unmittelbar unterhalb des Stutzens i i hat der Dampfverteiler 5 eine
durchgehende Querbohrung 16 (Abb. 8, 12, 13, 14), die mit der Dampfleitung 4 ständig
in Verbindung steht. Die beiden Enden der Querbohrung 16 sind durch Drehschieber
17, 18 (Abb. 6 und 7) abgedeckt, :die auf Schraubenbolzen ig (Abb. io) drehbar gelagert
sind und durch über diese Bolzen ig geschobene Schraubenfedern 2o dampfdicht gegen
die ebenen Seitenwände des Dampfv erteilergehäuses 5 gepreßt werden. Jeder der Drehschieber
17, 18 weist einen nach unten ragenden Schwenkarm 21, 22 (Abb. 15, 16) und zwei
Ansätze oder Lappen auf. Beide Drehschieber 17, 18 haben ferner an ihrem unteren
freien Ende einen nach außen stehenden Anschlagbolzen 27,28 (Abb. 3, 5, io).
Der Drehschieber 17 ist mit einer Öse 29 (Abb. 15) versehen, an der ein Gestänge
30 mit einem Griffknopf 31 angreift (Abb. i). Auf die durch die Lappen 25,
26 gebildete Leiste am Drehschieber 18 sowie auf die Öse 29 am Drehschieber 17 legen
sich kraftschlüssig die freien Enden 32, 33 einer abgebogenen, gabelförmigen, am
Gehäuse 5 befestigten Blattfeder 34 (Abb. 6 und 7). Die Federspange 33 hat oberhalb
der Öse 29 des Drehschiebers 17 eine Aasbiegung 35, die derart bemessen ist, @daß
die Öse 29 bei einer Verschwenkung des Drehschiebers 17, 21 aus dieser Aasbiegung
heraustreten kann. Der Drehschieber 17 weist einen viertelkreisförmigen Ringkanal
36 (Abb.6 und 15) auf, der die Bohrung 16 überdeckt und an der Mündung dieser Bohrung
16 endigt (Abb. 6, 8, 15). Das andere Ende dieses Ringkanals 36 überdeckt eine im
Dampfverteiler 5 vorgesehene Bohrung 37, die in eine Bohrung 38 des Stutzens 13
. mündet (Abb. 8, 11, 13 und 14).
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Der Drehschieber i8 (Abb. 16) weist einen Ringkanal 39 auf,
der lediglich an der Stelle unterbrochen ist, an der die Querbohrung 16 an dem Drehschieber
18 mündet (Abb. 7, 16). An der der Mündung der Querbohrung 16 gegenüberliegenden
Stelle steht der Kanal 39 mit einer im Gehäuse 5 vorgesehenen Bohrung 40 (Abb. i
i, 12, 13) in Verbindung, an die eine zum Stutzen 12 führende Bohrung 41 anschließt.
Weiterhin gehören zu der Vorrichtung eine in den Schienenstrang 42 fest eingebaute,
gegebenenfalls umlegbare Anschlagschiene .43. die zum Gleis 42 parallel verläuft
und in der Bewegungsbahn ,des Anschlagzapfens 27 am Hebelarm 21 liegt (Abb. 3) sowie
ein Anschlag 44, der durch einen außerhalb des Gleises liegenden Stellhebel 45 (Abb.5)
aus seiner waagerechten Normallage in die Bewegungsbahn - des Anschlagzapfens 28
am Schwenkarm 22 gebracht «erden kann.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Für gewöhnlich stehen
bei fahrender Lokomotive die beiden Schwenkarme 21, 22 senkrecht nach unten. Der
im Kesselraum i sich bildende Dampf strömt durch die Leitung der Querbohrung 16
im Dampfverteilergehäuse 5 zu. An der einen Mündung der Bohrung 16 ist dem Iaampf
der Weg durch den Drehschieber i8 versperrt. Dagegen kann er aus der Querbohrung
16 durch den Ringkanal 36 im Drehschieber 17 in die Bohrungen 37, 38 übertreten,
von wo er durch den Stutzen 13 nach der Leitung 7 zu den Arbeitszylindern der Lokomotive
strömt und diese antreibt. Wird der Anschlag 44 durch Verschwenken des Hebels 45
(Abb. 5) hochgestellt, so wird durch diesen Anschlag 44 der Schwenkarm 2i, wie die
Abb. 2 und 6 zeigen, je nach der Fahrtrichtung der Lokomotive nach vorwärts oder
rückwärts verschwenkt, wodurch die Öse 29 aus der Aasbiegung 35 der Federspange
33 heraustritt. Durch den Druck der Feder wird der verschwenkte Arm 21 in seiner
neuen Lage festgehalten. Bei dieser Verschwenkung wird durch das Ösengelenk 29 die
Schubstange 30 in der einen oder anderen Richtung verschoben. Gleichzeitig wird
die Kanalv erbindung 36, 37 entweder am Kanalende bei der Mündung der Querbohrung
16 oder am Kanalende bei der Bohrung 37 unterbrochen. Dadurch ist dem Dampf der
Zutritt zur Leitung 7 und zu den Zylindern der Lokomotive verwehrt, und diese hält
nach kurzer Zeit an. Die Lokomotive kann durch Zurückverschieben des Gestänges 3o
am Griffknopf 31 voll Hand wieder in Bewegung gesetzt «erden. Dabei kommt der Schieber
17, 2i wieder in seine senkrechte Lage, in welcher die Verbindung zwischen der Querbohrung
16 und der Bohrung 37 wieder hergestellt .ist.
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In ähnlicher Weise vollzieht sich die Steuerung der Pfeife 14. Beim
Überfahren der Schiene 43 (Abb. 3) wird der Zapfen 28 am Schwenkarm 22 des Drehschiebers
18 je nach der Fahrtrichtung vorwärts oder rückwärts unter Überwindung der Federkraft
der Spange 32 verschwenkt. Dabei bildet entweder der Lappen 25 oder der Lappen 26
einen
durch die Federspange 32 belasteten Hebelarm, der unter dein Einfluß seiner Federkraft
den Arm 22 wieder in seine alte Lage zurückzuverscliwenken sucht. Durch die Verdrehung
des Schiebers 18 schiebt sich entweder das rechts oder das links neben der Mündung
der Bohrung 16 gelegene Ende des Kanals 39 über diese Bohrung und ermöglicht so
dem Dampf den Übertritt aus der Querbohrung 16 in die Bohrungen .4o, .li, von wo
er durch den Stutzen 1 2 in die Leitung 6 und zur Pfeife 14. gelangt. Sobald die
Lokomotive die Schiene d.3 überfahren hat, d. li. sobald die Schiene 43 den Zapfen
28 freigibt, drängt die Federspange 32 den Drehschieber i8 durch ihren Druck auf
einen der Lappen 25, 26 wieder in seine alte Lage zurück: dadurch wird die Kanalverbindung
39 zwischen der Bohrung .4o und der Querbohrung 16 wieder unterbrochen und die Dampfzufuhr
nach der Pfeife i.1 hört wieder auf.
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Die Leitungen .t, 6 werden unter dein Kessel im Bereich der Heizflammen
entlang geführt, um etwa aus dem Kessel e mitgerissene Feuchtigkeit restlos zu verdampfen.
Die Steuerung der Pfeife kann auch von einem Anschlag innerhalb eines Tunnels erfolgen.
Auch können die beiden Steuerungsvorrichtungen voneinander getrennt angeordnet «-erden
oder es kann auch nur eine dieser beiden Steuervorrichtungen vorgesehen werden.