DE506818C - Fuenfzylinder-Rotationsgummidruckmaschine mit fuenf gleich grossen Zylindern und Frontbogenausgang fuer Zweifarbendruck und Schoen- und Widerdruck - Google Patents

Description

Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Rotationsgummidruckmaschine mit Frontbogenausgang, die zur Herstellung von Zweifarbendruck und von Schön- und Widerdruck dienen soll. Man geht in neuerer Zeit immer mehr dazu über, die Maschinen zur Ausführung von Zweifarbengummidruck mit fünf Zylindern zu bauen, da diese Maschinen gegenüber den bisher gebräuchlichen Dreizylindermaschinen gewisse grundsätzliche Vorteile haben. Es ist bei ihnen, da für jede Farbe ein besonderer Plattenzylinder vorgesehen ist, möglich, die Farbwerke vollkommen ruhig zu lagern, während sie bei den Dreizylindermaschinen, bei denen nur ein Plattenzylinder vorgesehen ist, taktmäßig von diesem an- und wieder abgeschwungen werden. Auch ist eine vollkommen getrennte Regelung der beiden Farben möglich, und endlich ist ein Greif erwechsel zwischen dem ersten und zweiten Druck überhaupt nicht erforderlich, was für die Einhaltung des Registers von großem Vorteil ist. Bei den bekannten Fünfzylindermaschinen, bei denen beispielsweise der Bogen vor dem Druck einer Ausweichtrommel übergeben wird und der Druckzylinder doppelt so groß ist wie die Platten- und Gummizylinder, läßt sich Schön- und Widerdruck überhaupt nicht ausführen. Bei einer anderen Maschine dieser Art, die mit fünf gleich großen Zylindern arbeitet, wird der Bogen mit der bedruckten Seite nach unten ausgelegt, und außerdem läßt sich mit dieser Maschine Schön- und Widerdruck auch nur mit halber Leistung, d. h. wenn man bei jedem zweiten Umgang des Druckzylinders einen Bogen anlegt, ausführen. Eine dritte Maschine dieser Art endlich, die gleichfalls mit fünf gleich großen Zylindern arbeitet, gestattet zwar, sowohl Zweifarbendruck als auch Schön- und Widerdruck mit \^roller Leistung und auch mit Frontbogenausgang auszuführen, aber bei dieser Maschine sind zwei Anlegetische notwendig, von denen der eine für Schön- und Widerdruck, der andere für Zweifarbendruck dient, und zwar legt der letztgenannte den Bogen an die untere Seite des Druckzylinders an, eine Anordnung, die von den deutschen Druckern abgelehnt wird, weil die Bogenübernahme durch den Druckzylinder vollkommen verdeckt und unübersichtlich ist. Auch ist die Maschine durch die beiden Anlegetische verbaut, und es ist nicht möglich, einen selbsttätigen Bogenanleger für Zweifarbendruck unterzubringen, was für moderne Maschinen unerläßlich ist. Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, eine Maschine zu schaffen, bei der die Bogenanlage für beide Druckarten in normaler Weise mit Hilfe eines einzigen Anlegetisches ausgeführt wird. Durch die Lösung dieser Aufgabe wird es erst möglich, auch die obenerwähnten grundsätzlichen Vorteile der Fünfzylindermaschine auszunutzen, so daß die

neue Maschine eine große Reihe von günstigen Eigenschaften in sich vereinigt.

Erfindungsgemäß wird der Druckzylinder der Maschine, der in an sich bekannter Weise fünf gleich große Zylinder besitzt, mit einer mit Greifern versehenen Druckfläche und einer ebensolchen Bogenübernahmefläche ausgerüstet, und er arbeitet mit einer einzigen Wendetrommel von halber Größe zusammen,

to deren Greifer derart an- und abstellbar sind, daß bei Ausführung von Zweifarbendruck der Bogen von der Druckfläche an die Wendetrommel und weiter an die Bogenübernahmefläche übergeben und von dieser der Auslegevorrichtung zugeleitet wird, während bei Abstellung der Wendetrommelgreifer der Bogen an die von dem einen Gummizylinder eingefärbte Druckfläche angelegt und beim Durchgang zwischen dem Druckzylinder und dem anderen Gummizylinder beiderseitig bedruckt und hierauf ausgelegt wird. Beide Druckarten werden mit einer einzigen, an der oberen Seite des Druckzylinders angeordneten Anlegevorrichtung ausgeführt.

Das Merkmal der neuen Maschine, das in dem Zusammenarbeiten einer Druckfläche und einer Übernahmefläche auf dem Druckzylinder mit einer Wendetrommel von halber Größe besteht, die den Bogen nach der Ausführung des Druckes von der Druckfläche übernimmt und auf die Übernahmefläche überleitet, ist bei Einfarbenmaschinen schon bekannt geworden. Neu ist dieses Merkmal aber in Anwendung auf Mehrfarbenmaschinen und auf Maschinen mit fünf gleich großen Zylindern. Die Anwendung derartiger Wendetrommeln in Anwendung auf Dreifarbenmaschinen ist gleichfalls bekannt, aber in der Weise, daß der Druckzylinder bei jedem Teildruck eine Umdrehung macht und demnach eine Druckfläche für einfarbigen oder zwei und mehr Druckflächen für zwei- oder mehrfarbige Drucke und eine Übernahmefläche trägt, so daß der bedruckte Bogen bei Zweifarbendruck von der ersten Druckfläche mittels der Greifertrommel auf die zweite Druckfläche und von dieser durch eine weitere Greifertrommel auf die Übernahmefläche übertragen wird. Es sind also bei dieser An-Ordnung im Gegensatz zum Erfindungsgegenstand ebenso viele Druckflächen und Wendetrommeln wie Farbwerke erforderlich, und der Bogen unterliegt zwischen der Herstellung und. der ersten und der zweiten Farbe einem zweimaligen Greiferwechsel, Auch beträgt der Zylinderumfang bei dieser Anordnung, wenn man mit Frontbogenausgang arbeiten will, das Eineinhalbfache des Zylinder umfanges wie beim Erfindungsgegenstand.

Die neue Maschine weist gegenüber den sämtlichen erwähnten bekannten Anordnungen noch den weiteren Vorteil auf, daß man auf ihr auch Dreifarbendruck ausführen kann.

Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in Seitenansicht.

Der Druckzylinder α ist mit einer Gegendruckfläche b und einer Bogenübernahmefläche c versehen, die beide mit Greifersätzen d und e ausgerüstet sind. Der vom Anlegetisch / kommende Bogen wird von den Greifern d der Gegendruckfläche b erfaßt und bei der Druckfläche g des Gummizylinders h vorbeigeführt, von der es bedruckt wird. In gleicher Weise wird der Bogen bei der weiteren Drehung des Druckzylinders α von der Druckfläche i des Gummizylinders k bedruckt und dann den Greifern Z einer Wendetrommel m übergeben, deren Durchmeser halb so groß ist wie der des Druckzylinders. Die Wendetrommel?» führt eine Umdrehung mit dem Bogen aus und übergibt ihn den Greifern e der Bogenübernahmefläche c des Druckzylinders, die ihn dem Ausleger η zuführen, der den Bogen mit der bedruckten Seite nach oben auf den Bogenstapel 0 ablegt. Die beiden Gummizylinder h und Ii₁ die die gleiche Größe wie der Druckzylinder α haben, empfangen das Druckbild von den ebenfalls gleich großen Plattenzylindern ρ und q, auf denen die Druckplatten r und 5 aufgespannt sind. Jeder der beiden Plattenzylinder p und q ist mit einem Farbwerk t bzw. u und mit einem Feuchtwerk ν bzw. w ausgerüstet.

Soll die Maschine einen Bogen mit einfarbigem Schön- und Widerdruck bedrucken, so wird der Greifer I der Wendetrommel m abgestellt; außerdem wird die Druckfläche b des Druckzylinders α ebenfalls mit einem Gummibelag bespannt. In diesem Falle wird der vom Anlegetisch her kommende Bogen vom Greifer d übernommen und legt sich auf die Druckfläche b, die bei der vorhergehenden Umdrehung des Druckzylinders α von der Gummiplatte i des Gummizylinders k eingefärbt worden ist. Der Bogen wird beim Vorbeigang beim Gummibelag g des Gummizylinders h von beiden Seiten mit je einer Farbe bedruckt und dem Ausleger η übergeben. Der Gummibelag b geht beim Weitergang bei der no Gummiplatte i des Gummizylinders k vorüber und wird von dieser wiederum eingefärbt, so daß bei jedem Umgang des Druckzylinders ein Bogen einfarbig schön- und wiederbedruckt wird. U₅

Die zweite Hälfte der beiden Plattenzylinder p und q kann ebenfalls, wie in der Zeichnung angedeutet, mit einer als Verreibplatte dienenden Zinkplatte bespannt werden, so daß eine gute Farbverreibung gewährleistet ist. Dies ist besonders für die Ausführung des Widerdruckes von Wert.

Claims (1)

1. Patentanspruch:
   Fünfzylinder - Rotationsgummidruckmaschine mit fünf gleich großen Zylindern und Frontbogenausgang für Zweifarbendruck und Schön- und Widerdruck, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckzylinder (α) in an sich bei Bogendruckmaschinen bekannter Weise sowohl mit einem einzigen, an der Oberseite des Druckzylinders angeordneten Anlegetisch (/) und mit einer mit Greifern versehenen Druckfläche (b) und einer ebensolchen Bogenübernahmefläche (c) versehen ist als auch mit einer einzigen Wendetrommel (w) von halber Größe zusammenarbeitet, deren Greifer in solcher Weise an- und abstellbar sind, daß bei Ausführung von Zweifarbendruck der Bogen in der von Einfarbenmaschinen her bekannten Weise von der Druckfläche an die Wendetrommel und von dieser an die Bogenübernahmefläche übergeben und dann ausgeführt wird, während bei Abstellung der Wendetrommelgreifer der Bogen an die von dem einen Gummizylinder eingefärbte Druckfläche angelegt, beim Durchgang zwischen dem Druckzylinder und dem anderen Gummizylinder beiderseitig bedruckt und hierauf der Bogenausführvorrichtung zugeleitet wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen