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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Körben u. dgl. Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur einfachen und wirtschaftlichen Herstellung von Körben,
z. B. Bl:am.entransportkörben, bei welchen die die Füllung des Korbes bildenden
Ruten oder Rohrstengel zwischen zwei Sätzen von den Rahmen des Korbes bildenden
Lamellen aus biegsamem Holz, z. B. Kastanienholz, angeordnet und je zwei sich gegenüberliegende
Lamellen der beiden Sätze durch Klammern o. dgl. aneinander befestigt sind.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kennzeichnet sich dadurch, daß man
den ersten Satz der den Rahmen des Korbes bildenden Lamellen auf einem unteren Gestell
auflegt, welches der Form des herzustellenden Korbes entspricht und in die Ebene
auseinandergeklappt ist, dann die die Füllung des Korbes bildenden Ruten auf diese
Lamellen bringt, sodann ein gleichgestaltetes, den zweiten Satz der Lamellen tragendes
Gestell in Deckung mit den einander entsprechenden Lamellen auf das erste Gestell
legt, derart, daß die Ruten zwischen den beiden Larnellensätzen gelagert sind und
schließlich die entsprechenden Lamellen und die Ruten mittels Spangen, Klammern
o. dgl. miteinander verbindet. Die durch Scharniere gelenkig miteinander verbundenen
Teile des unteren Gestelles werden nacheinander aufgeklappt, die Ränder der Gestellteile
aneinandergelegt und mittels Klammern o. dgl. verbunden.
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Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist durch ein oberes
und ein unteres Gestell gebildet, welche der Aufnahme der Lamellen dienende Rinnen
besitzen, wobei die Rinnenböden für den Durchtritt des Stiftes einer Heftvorrichtung
zum Verbinden der entsprechenden Lamellen mit Durchbrechungen versehen sind. Das
untere Gestell besteht zweckmäßig aus mehreren aneinander angelenkten Teilen, derart,
daß diese samt dien darauflnegenden Korbtellen aufklappbar sind, um diese miteinander
verbinden zu können. Vorteilhaft ruht das untere Gestell auf einer Unterlage, in
welcher mit den Rinnen des Gestelles bzw. den Lamellen in Deckung befindliche Längsnuten
vorgesehen sind, so daß der Stift der Heftvorrichtung die Lamellen vollkommen, ohne
auf Widerstand zu stoßen, durchsetzen kann.
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Eine andere Vorrichtung kennzeichnet sich durch einen mehrere Backen
zum Einstecken und Inlagehalten der -Lamellenenden tragenden Rahmen, Dieser ist
über einem Tisch angeordnet, welcher niedergelassen werden kann, um den Stift der
Heftvorrichtung nicht zu behindern, und dann gehoben wird, um die
Gesamtheit
der Lamellen und Ruten zu stützen und um diese zum Zwecke der Formung der einzelnen
Korbwände auf dem Tisch biegen zu können. An den Tisch ist vorteilhaft eine Platte
angelenkt, welche in die Verlängerung des Tisches gebracht und nach unten geklappt
werden kann® um dadurch die fertigen Korbwände nacheinander aufbiegen zu können.
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Die Abbildungen zeigen einen erfindungsgemäßen Korb sowie Ausführungsformen
und Vorrichtungen zur Herstellung des Korbes, und zwar Abb. i einen Korb im Schrägriß,
Abb. 2 ein unteres Gestell zur Herstellung des Korbes in Draufsicht, Abb.3 einen
Schnitt nach der Linie 3-3 der Abb. 2, Abb.4 einen Schnitt nach der Linie 4-4 der
Abb. 3, Abb. 5 einen in die Ebene abgewickelten Korb, Abb. 6 einen anderen in die
Ebene abgewickelten Korb, Abb.7 einen der Abb.6. entsprechenden Korb im Schrägriß,
:Xbb.8 eine zur Herstellung des Korbes dienende Unterlage in Draufsicht, Abb. g
und io Schnitte nach den Linien d-c9 und io-io der Abb.8. Abb. i i eine andere Vorrichtung
zur Herstellung des Korbes in Draufsicht, Abb. 12 einen Schnitt nach der Linie 12-12
der Abb. i i, Abb. 13 eine Hebeeinrichtung zur Vorrichtung nach Abb. i i
in Seitenansicht, Abb. i4a und i:4b Abschnitte bei der Herstellung eines Korbes
mit Hilfe der Vorriclitungen nach Abb.8 bis 12, Abb. 15 eine Vorrichtung zur Herstellung
eines Korbes in Draufsicht, Abb. 16 einen Tisch zum Biegen der Körbe im Schrägriß,
Abb. 17a und 17b Abschnitte bei der Herstellung eines Korbes mit Hilfe der Vorrichtungen
nach Abb. 15 und 16, Abb. 18 und i9 Teile des erfindungsgemäßen Korbes, Abb. 2o
eine Vorrichtung zum Aneinanderheften der einzelnen Korbteile bzw. Ruten und Lamellen
in Ansicht.
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Das erfindungsgemäße Verfahren bezweckt die Herstellung von Körben
von der in Abb. i dargestellten Art. Ein solcher Korb se tzt sich .im wesentlichen
aus die Füllung des Korbes bildenden Ruten i zusammen, welche zwischen zwei Sätzen
von Lamellen 21, 2-, zweckmäßig ;aus Kastanienholz, gehalten. sind. Diese Lamellen
bilden den Rahmen des Korbes. Die sich gegenüberliegenden, sich deckenden Lamellen
21, 21 der beiden Sätze sind durch Spangen, Klammern o. dgl. 3 aneinander befestigt
und halten so die Ruten i.
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Kebeneinanderliegende, die Eckkanten des Korbes bildende Lamellen
21, 22 sind durch Spangen 7o aneinander befestigt, so daß der Korb in seiner Gestalt
gehalten ist.
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In Ab:b.2 bis 4. ist ein der Herstellung eines Korbes dienendes Gestell
dargestellt. Dieses ist durch zweckmäßig ,aus Holz bestehende, mittels Scharnieren
8 aneinander angelenkte rechteckige Teile 4, 5, 61, 62, 71, 72 gebildet.
Diese Teile liegen auseinandergeklappt in einer Ebene und haben dann die Form eines
in die Ebene abgewickelten Korbes. Die einzelnen Teile 4, 5, 61, 62, 71.;2 stellen
hierbei die Wandungen -des Korbes dar. Die Teile 4,5 usw. besitzen Längs-und Ouerrinnen
roll, zog, welche dem Rahmen des Korbes entsprechen. Die Längsrillen sind in Abständen
mit Durchlochungen i i ausgestattet. An ihren Breitseiten tragen die Teile d.; 5,
61, 62, 71, 72 Abschlußhaken 12.
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Zur Herstellung eines Korbes mit Hilfe der eben beschriebenen Vorrichtung
bedient man sich noch eines zweiten, in seiner Art und Gestalt dem unteren Gestell
entsprechenden oberen Gestelles. Man verfährt dabei in folgender Weise: In die Rinnen
iol und i o' der Teile 4, 5, 6 und 7 des in der Ebene liegenden unteren Gestelles
werden beispielsweise aus Kastanienholz bestehende Lamellen 21 von geeigneter Länge
eingeordnet. Sie bilden den Rahmen des herzustellenden Korbes. Man bedeckt sodann
das untere Gestell mit Ruten bzw. Rohrstengeln i, indem man diese senkrecht zu den
Lamellen :2 nebeneinander auflegt. Die Ruten i bilden die Füllung des Korbes. Durch-
die Haken 12 sind die Ruten i auf den einzelnen Teilen .I, 5, 6 und . 7 gehalten.
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Auf das so ausgestattete untere Gestell wird schließlich das in seinen
Rinnen io Lamellen 22 tragende obere Gestell derart aufgelegt, daß sich die entsprechenden
Lamellen 21 und 22 des unteren und oberen Gestelles gegenüberliegen. Die Ruten i
sind also zwischen dem oberen und unteren Gestell eingeschlossen und an ihren Enden
zwischen den Lamellen 21, 22 gehalten. Die Durchlochungen i i des oberen und unteren
Gestelles liegen in gegenseitiger Deckung, so daß mit Hilfe einer Heftvorrichtung
bekannter Art (Abb. 2o) durch die Durchlochungen i i hindurch die entsprechenden
Lamellen 21, 22 und Rutenenden i durch Klammern miteinander verbunden werden können
(Abb.3 und q.).
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Ist dies geschehen, so hebt man das obere Gestell ab und versebwen`kt
die Teile; 5, 6 und 7 des unteren Gestelles entsprechend ihren
Gelenken
8, wobei natürlich die auf dein Gestell liegenden Korbteile mitverschwenkt werden.
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Beim Verschwenken der einzelnen Korbteile 5, 6 und 7 verfährt man
in der Weise, <laß man zuerst den den Deckel bildenden feil 5 (Abb. i.La ) und
dann die vier Seitenteile des Korbes (Abb. i4b) verschwenkt. Man heftet die so gebildeten
Eckkanten mit Hilfe von Klammern 70 zusammen und erhält den in Abb. i dargestellten
Korb.
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Das eben beschriebene Verfahren läßt sich zur Herstellung von Körben
aller Art verwenden, welche früher, von Hand oder Maschine geflochten, aus Ruten,
Kastanienholzlaniellen oder gewundenem Holz (Pappel, Buche) hergestellt wurden.
Insbesondere kann dieses Verfahren auch zur Herstellung von Körben ohne Deckel angewendet
werden. 1:n diesem Fall (Abb.5) ordnet man die Füllung des 'Korbes bildende Ruten
o. dgl. i von gleicher Länge -zwischen den Lamellen 2 an. Nach dem Zusammenheften
der Lamellen 2 und Ruten i der Gestelle werden die Eckstücke 15 abgeschnitten und
der entstandene ebene Körper, wie oben ausgeführt, derart gebogen, daß der Korb
entsteht.
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Erhndungsgernäß können auch sich nach oben erweiternde Körbe hergestellt
werden, wie in den Abb.6 und 7 dargestellt. Man gibt den Eckteilen 15 eine dreieckige
Form, so (laß die Seitenwände eine geneigte Lage einnehmen.
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Eine Hilfsvorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens ist in den
Abb.8 bis io dargestellt. Sie besteht aus einer Unterlage 20, beispielsweise aus
Guß, welche vorteilhaft auf einem Drehgestell angeordnet ist, derart, daß es in
und entgegengesetzt den Pfeilrichtungen 21 und 22 (Abb. 8) verschiebbar ist. Die
Unterlage 2o ist mit passend gelagerten Rinnen 23 und mit querlaufenden Ausnehmungen
24 versehen. Die Rinnen 23 sind deshalb angeordnet, damit beim Heften der Lamellen
2 und Ruten i der Stift der Heftmaschine durch die Unterlage 20 nicht behindert
ist.
Auf die Unterlage 2o wird ein unteres Ge- |
stell -, >, 61, ()-, 71, 72 von der oben beschrie- |
Art aufgelegt; :die .einzelnen Teile be- |
zztrli"n jedoch aus zwei Teilen, welche durch |
uin:n Längszwischenraum 25 voneinander ge- |
tr,#nnt #_-ind. Die Verbindung der getrennten |
"I'ei1 erfolgt durch :Metallbügel 26, welche, |
wenn sich (las Gestell auf der Unter- |
la_e 20 befimdet, in den Ausneh.mungen 24 |
l:@ gen. Die Teile 4., 5, 61, 62, 71, 72 sind, |
oben beschrieben, durch Scharniere 8 |
rriitc,inarr.ler @°erbunden und tragen an ihren |
Br-uits:iten Absc;liltißliaken 12. Die Her- |
stellung eines Korbes mittels (fieser Hilfs- |
vorrichtung geschieht .in der Weise, daß man ein unteres Gestell auf die Unterlage
20 so legt, daß dessen Rinnen, iol und zog mit den Rinnen 23 der Unterlage 2o sich
decken. Die Bügel 26 liegen hierbei in den Ausnehmungen 24. Die Aufzäumung des Korbes
erfolgt sodann wie oben beschrieben.
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Infolge der Verschiebbarkeit der Unterlage 2o kann diese bzw. das
danaufliegende Gestell in jede beliebige Lage zu einer Heftmaschine bekannter Art
gebracht werden. Der Stift der Heftmaschine kann ohne Behinderung durch die Unterlage
2o die Lamellen und Ruten durchsetzen, indem er in die Rinne 23 eintritt. Da in
den Gestellen an Stelle der Durchlochungen i i nunmehr die einzelnen Teile des Gestelles
aus in Abständen 25 voneinander liegenden Teilen bestehen, kann das Heften der Ruten
und Lamellen längs der Lamellen 2 an beliebiger Stelle erfolgen. Das Heften läßt
sich gleichzeitig mit Hilfe mehrerer Heftvorrichtungen durchführen, um so die Ausbeute
nach diesem Verfahren zu erhöhen. Zur Vollendung des Korbes verfährt man entsprechend
den Abb. 14a und i4b.
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Um ein Verschieben der Lamellen 2 zu vermeiden, sieht man zweckmäßig
auf der Unterlage 20 Ösen vor, in welche die Enden der Lamellen eingreifen.
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Eine andere Hilfsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist in
den Abb. i i bis 13 dargestellt.
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Ein kreuzförmiger Rahmen 30 ist durch sechs Füße 31 getragen,
an deren Enden, zum Zwecke der Verschiebbarkeit des Rahmens, in und entgegen der
Pfeilrichtung 32 Rollen o. dgl. vorgesehen sind. Auf seiner Oberseite ist der Rahmen
30 mit je doppelten Backen 331 und 332 (Abb. 12) versehen, welche auf dem
Rahmen verschieb- und feststellbar sind. Ein an den Füßen 31 befestigter Querbügel
(nicht gezeichnet) trägt auf einer Zahnstange 35 einen Tisch 3,4. Die Zahnstange
35 kann über ein Zahnrad 36 durch eine Kurbel 37 nach oben oder unten verschoben
werden, derart, daß sich der Tisch 34 hebt oder senkt. An dem Tisch 34 ist mittels
Scharnieren 39 eine Platte 38 angelenkt. Diese ist durch unter dem Einfluß eines
Gegengewichtes 4i stehende Arme 4o in der Verlängerung des Tisches 34 gehalten.
Bei Verschwenken des Gegengewichtes 41 klappt die Platte 38, ihrer Unterlage beraubt,
nach unten.
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Die Herstellung eines Korbes mit Hilfe dieser Vorrichtung geschieht
wie folgt: Man spannt zwischen die unteren Backen 331 Lamellen 21, wie in Abb. i
i durch strichpunktierte Linien dargestellt. Die Aufzäumung des Korbes geschieht
in oben beschriebener Weise mit Hilfe von Ruten oder Rohrstengeln i geeigneter Länge.
Sind die Ruten
aufgelegt, so spannt man über die Backenösen 332
die Lamellen 22-, welche somit über den entsprechenden Lamellen 21 liegen und mit
diesen die 'Enden der Ruten i ein,-schließen.
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Der Tisch 34 samt seiner Verlängerung 38 wird durch Drehen der Kurbel
37 niedergelassen, damit beim Heften der Ruten und Lamellen mit Hilfe der in Abb.
2o dargestellten Heftvorrichtung der Lochstift 3 die Ruten und Lamellen durchsetzen
kann, ohne durch die Platten 34 und 38 behindert zu sein. Zum Heften bringt man
den Rahmen 30 in die in Abb.2o dargestellte Heftvorrichtung und verheftet
die Lamellen in ihrer ganzen Länge durch Verschieben des Rahmens 30 in oder
entgegengesetzt der Pfeilrichtung 32.
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ach dem Heften hebt man die Platten 34 und 38 wieder an. Das Korbgerippe
biegt man längs der freien Breitseite .der Platte 38 auf, um dadurch den Deckel
des Korbes zu bilden (Abb. 14a). Durch Verschwenken des Gewichtes 4, läßt man die
Platte 38 nach unten fallen und stellt durch Aufbiegen längs der Seiten des Tisches
34 die Seitenteile des Korbes her (Abb. i4b). Die Eckkanten werden, wie früher beschrieben,
durch Klammern oder Spangen 7o miteinander verbunden.
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Eine weitere Ausführungsform ist in den Abb. 15 und 16 dargestellt,
Ein Rahmen 5o, dessen Seiten durch Streben 51 miteinander verbunden sind, trägt
ebenso wie die vorgängige Ausführungsform doppelte Backen 331, 332. Die Streben
51 sind mit Abschlußhaken 12 versehen. Die Aufzäumung des Korbes erfolgt, wie oben
beschrieben. Der Rahmen 5o (leicht tragbar) wird sodann zur Heftvorrichtung (Abb.2o)
gebracht. Das Formen bzw. Biegen des gehefteten Korbgerippes erfolgt auf einem in
Abb. 16 dargestellten Tisch 53, indem man, wie oben beschrieben, zuerst den Deckel
und sodann die Seitenteile durch Aufbiegen längs der Tischkanten herstellt (Abb.
i7a und 17b).
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Die Rahmen 5o können verschiedenste Größe besitzen, wobei natürlich
die Tische 53 in entsprechenden Abmessungen gehalten sein müssen. Körbe von verschiedenster
Größe können auf diese Weise hergestellt werden.
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Die Zusammensetzung eines Korbes kann beliebig sein. Beispielsweise
können die Lamellen i aus Rohr oder Ruten durch genügend breite, regelmäßige Holzstäbe
oder durch Brettchen von der gleichen Oberfläche wie die Rahmen (Abb. 19)
ersetzt sein. In diesem Fall verwendet man nur eine einzige Serie von Lamellen 21,
auf welche man durch Klammern 3 die Holzstäbe 6o oder die Brettcheii 61 befestigt.