DE489839C

DE489839C - Vorrichtung zum UEberziehen oder Traenken von Geweben, Papier, Fiber u. dgl. mit dickfluessiger Masse

Info

Publication number: DE489839C
Application number: DEW69897D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1925-07-14
Filing date: 1925-07-14
Publication date: 1930-01-20

Description

Vorrichtung zum Überziehen oder Tränken von Geweben, Papier, Fiber u. dgi. mit dickflüssiger lasse Trotz der bisherigen Fortschritte in den Vorrichtungen und Verfahren zur Herstellung überzogener Waren, insbesondere von Kunstleder, war es noch nicht möglich, solche Ware in genau gleichbleibendem Gewicht, gleicher Dicke, gleicher Breite und völlig gleichmäßiger Beschaffenheit zu erzeugen. Das Ergebnis war immer in hohem Maße abhängig von der Geschicklichkeit und Aufmerksamkeit der Arbeiter und von manchen Zufälligkeiten, denen das Verfahren unterworfen war oder die auf die Vorrichtung wirkten.
In der Hauptsache standen folgende Hindernisse der Erzeugung stets genau gleichmäßiger Ware im Wege: Ungleichförmigkeiten im Grundstoff, Veränderungen im Spannungszustand, Ungleichmäßigkeiten in der wirksamen Kante der verwendeten Verteilungsplatten, ungleichmäßige Dicke und unvollkommene Rundung der verwendeten Walzen, Veränderungen der Arbeitsgeschwindigkeit, Ungenauigkeiten in der Bemessung der Durchmesser der angetriebenen Teile.
Gemäß der Erfindung werden die bisher unvermeidlichen Nachteile durch eine neue und eigenartige Vorrichtung vermieden, in welcher der zu überziehende oder zu tränkende Grundstoff (Gewebe, Papier, Fiber u. dgl.) während der ganzen Behandlung gleichmäßig angespannt wird. Zu diesem Zweck durchläuft er Walzenpaare, deren Walzen so gegeneinander parallel versetzt sink daß sie den Stoff nicht einfach gegen die andere Walze drücken, sondern die eine Walze vor oder hinter der anderen Walze auf den Stoff einwirkt. Die eine Walze jedes Paares ist mechanisch angetrieben und die andere, parallel gegen die erstere geführte, wird mittels gleichbleibender, aber einstellbarer Kraft angedrückt. Ferner sind von der Stelle an, bei welcher die aufgetragene Masse auf den Grundstoff aufgewalzt wird, bis einschließlich der Wickelwalze für den fertigen Stoff, alle auf ihn einwirkenden Teile mit derselben Umfangsgeschwindigkeit angetrieben.
Beides zusammen, die gleichmäßige Anspannung des Grundstoffes und seine Bewegung mit genau gleichbleibender Geschwindigkeit während der ganzen Behandlung, gewährleistet, daß die Überzugmasse an allen Stellen des Stoffes gleichmäßig in ihn einsinkt und daß jede Flächeneinheit des Stoffes in seiner ganzen Ausdehnung mit genau gleichviel Masse versehen wird. Auch wenn der Grundstoff selbst nicht ganz gleichmäßig ist, wird infolgedessen eine Ware erzeugt, die an Gleichmäßigkeit die bisher hergestellte Ware weit übertrifft, und zwar ohne daß an die Geschicklichkeit oder Aufmerksamkeit der Arbeiter irgendwelche besonderen Ansprüche gestellt werden müssen.
Die neue Vorrichtung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt.
Das zu überziehende Gewebe, Papier, Fiber 0..2&1. agwird einer Wickeltrommel r entnomtuen und im wesentlichen in waagrechter oder zum Teil in senkrechter und zum Teil in waagrechter Lage durch die verschiedenen Teile der Vorrichtung geführt, die an, einem Tisch oder Rahmen 3 angebracht sind, bis zu einer angetriebenen Wickeltrommel io, die die vollständig trockene, mit Überzug versehene Ware aufnimmt.
Aus einem Behälter 4 wird die Überzugmasse auf den auf dem Tisch 3 befindlichen Grundstoff 2 ausgegossen oder herausgedrückt. Auf dem Tisch oder- Rahmen 3 ist, zweckmäßig verstellbar, bei i i ein Kniehebelgelenk 12 schwingbar gelagert, das an einem kräftigen Gelenk 13 eine Zugstange 14 mit Gewicht 15 trägt, und ein Armsystem 16, an dessen freiem Ende eine Walze 17 gelagert ist, die auf Schienen 18 läuft, so daß das Eigengewicht der Walze 17 ohne Einfluß auf den von dieser Walze auf den Stoff ausgeiibten Druck ist.
Der Walze 17 steht eine Walze 6 gegenüber, deren Lager am Tisch oder Rahmen 3 festgemacht ist und die in irgendeiner geeigneten Weise angetrieben wird. Unter der Wirkung des Gewichtes 15 kann die Walze 17 am Gelenksystem 12, 13, 16 sich auf der Schiene 18 hin und her bewegen.
Zwischen der angetriebenen Walze 6 und einer weiteren angetriebenen Walze 8 ist eine Verteilungsplatte 7, zweckmäßig einstellbar, angeordnet. Der Walze 8 steht wieder eine Walze ig gegenüber, die in derselben Weise gelagert und beeinflußt ist wie die Walze 17.
Die angetriebene Aufwickeltrommel io nimmt die überzogene Ware auf, welche mit der Unterseite, d. h. der nicht überzogenen Seite, auf dem Umfange der Trommel aufliegt.
Die Walzen 6 und 8 werden mit genau derselben Umfangsgeschwindigkeit angetrieben, die wiederum der Umfangsgeschwindigkeit der Wickeltrommeln i und to entspricht. Damit letztere sich nicht ändert, obwohl mit zunehmender Abwicklung bzw. Aufwicklung sich der wirksame Durchmesser ändert, werden diese Walzen nicht von ihrer Welle aus, sondern von ihrem Umfange aus angetrieben, wie durch die Antriebswalzen 2o, 21 angedeutet, von denen eine auch lose (nicht angetrieben) sein könnte.
Bei Anwendung der neuen Vorrichtung ist man imstande, durch entsprechende Einstellung der Viskosität der Überzugs- oder Tränkungsmasse und der Anspannung des Grundstoffes die Beschaffenheit der Fertigware (Gewicht, Dicke, Breite usw.) genau vorauszubestimmen und über die ganze Dauer der Fabrikation genau aufrechtzuerhalten.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum Überziehen oder Tränken von Geweben" Papier, Fiber u. dgl. mit dickflüssiger Masse, insbesondere zwecks Herstellung von Kunstleder o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß zum gleichmäßigen Anspannen des Grundstoffes während der Behandlung Walzenpaare (17, 6 und i g, 8) dienen, zwischen denen der Grundstoff durchläuft und deren Walzen so gegeneinander parallel versetzt sind, daß sie den Stoff nicht einfach gegen die andere Walze drücken, sondern die eine Walze vor oder hinter der anderen Walze auf den Stoff einwirkt, wobei je die eine Walze mechanisch angetrieben und die andere parallel gegen die erstere geführt, mittels gleichbleibender, aber einstellbarer Kraft (Gewicht 15) angedrückt wird und von der Stelle an, bei welcher die aufgetragene Masse auf den Grundstoff aufgewalzt wird, bis einschließlich der Wickelwalze (io) für den fertigen Stoff alle auf ihn einwirkenden Teile mit derselben Umfangsgeschwindigkeit angetrieben werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eines der Walzenpaare zum Aufdrücken der zuvor aufgetragenen Masse auf den Grundstoff dient.
3. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die bewegliche Walze .an einem Kniegelenkhebelsystein ! (16, 13, 12, 11) gelagert ist, auf dessen Gelenk (13) ein beliebig wählbares Belastungsgewicht (15) einwirkt.