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Wagerecht umlaufende Fördervorrichtung Die Erfindung bezieht sich
auf solche wagerecht umlaufenden Fördervorrichtungen, besonders für Backwaren, Zuckerwaren
u. dgl., bei denen eine Mehrzahl die Ladekammern tragenden Gestelle vorgesehen sind,
die unter dem Einfluß einer Führungsbahn stehen.
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Man hat bereits vorgeschlagen, an einer Schienenbahn Gestelle aufzuhängen,
die über eine gewisse Strecke der Bahn in solchen Abständen voneinander durch Mitnehmer
einer darüberlaufenden Förderkette mitgenommen werden, daß beim Auflaufen auf eine
feste Führungsbahn die Gestelle allmählich in die wagerechte Lage umgelegt und dann
wieder in die senkrechte Hängelage zurückgeschwenkt werden. Die zwischen den Gestellen
gelagerten, das zu fördernde Gut tragenden Platten sind hierbei in so großen Abständen
voneinander angeordnet, daß beim Verschwenken in die wagerechte Lage die Platten
nebeneinander zu liegen kommen. Auf diese Weise können sämtliche Platten eines Gestelles
von einer einzigen Ebene aus beladen werden. Das Entladen erfolgt dadurch, daß an
einer gewissen Stelle der Schienenbahn die in der Bewegungsrichtung nachfolgenden
Träger des Gestelles ihre Führung an der Bahn verlieren und dadurch ein Herunterklappen
der Platten hervorgerufen wird. Diese Einrichtung besitzt insofern Nachteile als
jedes einzelne Gestell nur verhältnismäßig wenig Platten aufnehmen kann, da der
Abstand zwischen denselben groß genug sein muß, um ein Umklappen in die wagerechte
Ebene zu gestatten. Außerdem können auch die einzelnen Gestelle nur in verhältnismäßig
großen Abständen voneinander gefördert werden, da sonst ebenfalls ein wagerechtes
Umlegen nicht möglich ist. Auch die Entladung hat, trotzdem sie verhältnismäßig
einfach ist, Nachteile, da empfindliches Gebäck und Zuckerwaren bei dieser Art der
Entladung Schaden erleiden.
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Der Zweck der Erfindung ist es daher, diese Nachteile zu beseitigen,
und zwar geschieht dies in erster Linie dadurch, daß zwei endlose, in wagerechten
Ebenen synchron umlaufende Förderketten übereinander angeordnet und durch senkrechte
Stangen o. dgl. miteinander verbunden sind, die als Führungen für die in senkrechter
Richtung auf und ab beweglichen, die Ladekammern tragenden Gestelle dienen. Es tritt
also anstatt der Raum verschwendenden Umlegbarkeit der Gestelle eine solche Anordnung,
daß sie senkrecht in einer zwangsläufig geführten Fördervorrichtung bewegbar sind.
Läßt man nun erfindungsgemäß die Gestelle mit einer Führungsbahn zusammenarbeiten,
die
an der Füllstelle stufenförmig ansteigt, an der Entleerungsstelle stufenförmig abfällt,
und wählt hierbei die Stufenhöhe entsprechend dem senkrechten Abstand zwischen den
einzelnen die Backware tragenden Platten oder Böden, dann erreicht man, daß sowohl
an der Ladeals auch an der Entladestelle eine entsprechende Anzahl Böden nebeneinander
in eine wagerechte Ladeebene und, entsprechend auf der anderen Seite, Entladeebene
gelangen, und zwar stets um ein Intervall versetzt, so daß also beispielsweise von
dem ersten Gestell die unterste, vom zweiten die zweite, vom dritten die dritte
Platte usw. bzw. umgekehrt in der Ebene liegt und auf diese Weise sämtliche Gestelle
be- und entladen werden können. Es reiht sich hierbei Gestell an Gestell, und die
senkrechten Abstände zwischen den - einzelnen Böden können so gering gewählt werden,
wie es die Art der Backware und die Möglichkeit deren Ladung und Entladung gestattet,
so daß also der zur Verfügung stehende Raum in jeder Beziehung ausgenutzt wird.
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Das Entladen kann selbsttätig geschehen, indem die nach vorn umklappbaren
Böden durch Federwirkung in der wagerechten Stellung gehalten werden; an den Entleerungsstellen
ragen nun in die Bewegungsbahn der Kammerböden Kurven, die ein Umkippen der Kammerböden
und damit eine selbsttätige Entleerung hervorrufen. Hierbei rutscht aber die Backware
unmittelbar von jedem Kammerboden auf eine Plattform oder ein Brett, auf dem sie
nebeneinander geordnet zu liegen kommt, während bei den bekannten Einrichtungen
das Backgut durcheinander gewirbelt, mehr oder weniger hoch herab in einen Trichter
fällt.
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Entsprechend dem besonderen Zweck, für den die Fördervorrichtung bestimmt
ist, kann diese in ihrer ganzen Länge oder in einem Teil dieser eine oder mehrere
Kammern o. dgl. zum Kühlen, Temperieren o. dgl. durchlaufen.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel in Verbindung mit einer
Kühlkammer dargestellt.
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Abb. i ist ein Aufriß.
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Abb. z ist ein abgebrochener Grundriß in größerem Maßstabe, teilweise
mit entferntem Deckel.
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Abb. 3 ist ein Querschnitt gemäß Linie 3-3 in Abb. i.
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Abb. q. ist eine Seitenansicht und Abb. 5 eine Vorderansicht eines
der Tellergestelle.
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Abb. 6 ist der dazugehörige Grundriß.
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Abb. 7 und 8 stellen im Aufriß Teile der Förderketten und des darauf
angeordneten Gestells dar.
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A ist eine Kammer, die nahe ihren Enden Lager B, B1, von denen ein
Paar dargestellt ist, für die Wellen B2, B3 aufweist, welche Zahnräder C, Cl tragen,
um welche die Ketten D, Dl sich bewegen. Letztere liegen und bewegen sich in wagerechten
Ebenen übereinander in der Kammer A und sind durch Führungsschienen E, El und F
geführt. Die Ketten D, Dl sind miteinander in Abständen durch senkrechte Stangen
G verbunden, welche die Drehzapfen bilden können, welche die Kettengelenke miteinander
verbinden. Auf diesen Stangen gleiten Hülsen H, Hl, an welchen Gestelle J befestigt
sind. Jedes Gestell J wird so durch zwei benachbarte Stangen G getragen, und die
Hülsen H, Hl sind in verschiedenen Höhen so angeordnet, daß sie eine begrenzte Unabhängigkeit
im Steigen und Fallen jedes Gestells gegenüber seinen Nachbarn rechts und links
ermöglichen. Die Gestelle J stützen sich auf Räder K, die auf einer Führungsbahn
L laufen. Jedes Gestell J trägt mehrere übereinander in einem bestimmten Abstand
angeordnete Teller Ji. Diese Bahn L wird nun in verschiedenen Teilen der Kammer
A auf verschiedene Höhe gebracht und hat eine obere Hauptebene Lz, eine untere Hauptebene
L2, einen aufsteigenden Teil L3 von der unteren Ebene L2 zur oberen Ebene L1 und
einen absteigenden Teil L4 von der oberen zur unteren Ebene. An der Seitenwand der
Kammer A befinden sich zwei Längsöffnungen oder Sätze von Öffnungen in passender
Höhe vom Boden. Eine von diesen ist die Füll- oder Ladeöffnung M, während die andere
Öffnung die Entleerungs- oder Entladeöffnung oder -öffnungen N bilden. Diese Öffnungen
M, N sind entsprechend in dem aufsteigenden Teil L3 und dem absteigenden Teil L4
des Gestells derart angeordnet, daß die Gestelle nacheinander in der vorher beschriebenen
Weise auf die Ebene der Öffnungen gebracht werden. Wie in Abb. i ersichtlich ist,
steht eins der Gestelle, das mit J2° bezeichnet ist, mit seinem obersten Teller
Jl in der Höhe der Ladeöffnung und in einer Stellung, um das durch diese Öffnung
hindurchtretende Gut aufzunehmen. Gleichzeitig befindet sich der zweite Teller J3°
rechts von dem Gestell J20 in gleicher Höhe wie die Füllöffnung und ebenso der dritte
Teller des nächsten Gestells J40 nach rechts usw. bis zum Gestell J7°, dessen unterster
Teller in Höhe der Ladeöffnung sich befindet.
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Da sich nun die Fördereinrichtung in der Richtung des Pfeils bewegt,
so bewegen sich die Gestelle J2° bis J7° mit ihr und steigen je um eine Höhe des
zwischen den Tellern befindlichen Raumes, so daß die Teller, die als nächste unter
den vorher gefüllten liegen, und außerdem der oberste Teller des nächsten Gestells
auf der linken Seite gefüllt werden können, der jetzt die Ladeöffnung erreicht hat.
So können bei dem dargestellten Beispiel sechs Teller bei jedem Ladeschritt beladen
werden, und zwar
je ein Teller in jedem der sechs aufeinanderfolgenden
Gestelle. Die gefüllten Gestelle gehen entlang den oberen Laufbahnen der Führung
und erreichen dann auf ihrem Wege allmählich die Entladestation, wo sie schrittweise
sich abwärts bewegen.
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Bei dem dargestellten Beispiel ist die Entladestation in vier Unterstationen
NI bis N4 unterteilt worden, und die Führungsbahn ist so abgestuft, daß die Gestelle
paarweise sich abwärts bewegen, so daß sie eine wesentlich längere Zeit zur Verfügung
stehen, um die Entladung zu erleichtern.
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Die Teller J1 sind vorzugsweise an Armen J2 drehbar angeordnet, welche,
wie aus Abb. q. ersichtlich ist, von den Gestellen getragen werden, so daß jeder
Teller abwärts gekippt werden kann, um das Laden oder Entladen zu erleichtern. Die
Federn J3 halten die Teller gewöhnlich wagerecht.
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Vor jedem Teller ist an einer Seite desselben ein Vorsprung J4 angeordnet.
Nahe den Entladeöffnungen NI bis N4 sind abwärts verlaufende Führungsbahnen J5 so
angebracht, daß jeder zu entladende Teller abwärts gekippt wird, wenn er an seiner
eigentlichen Entladestation ankommt, und zwar dadurch, daß der Vorsprung J4 des
Tellers mit der dieser Station entsprechenden Führungsbahn in Berührung kommt.
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Das Gut oder die das Gut tragenden Formen gleiten so von dem Teller
durch die Entladeöffnung auf irgendeine Aufnahmeeinrichtung, wie z. B. ein endloses
Förderband außerhalb des Apparates.
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Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß die Kammer A nicht nur länglich
sein, sondern auch jede beliebige Grundrißform haben kann. In dem Teil der Kammer,
in dem die Gestelle von der Ladestation zur Entladestationwandern, kann eine Einrichtung
zum Kühlen, Erhitzen oder zu sonstiger Behandlung des Gutes angeordnet sein, je
nach der Behandlungsweise, die das Gut erfahren soll.