DE481648C - Luftstossdaempfer - Google Patents

Description

Es sind Stoßdämpfer bekannt, bei denen eine geschlossene Kammer aus nachgiebigem Stoff, z. B. Gummi, angeordnet ist. Solche Stoßdämpfer wirken ähnlich wie die an Rädem üblichen Luftreifen. Ferner sind bereits Luftstoßdämpfer vorgeschlagen worden, bei denen durch die Belastungsschwingung Luft aus einer Kammer aus biegsamem Stoff in einen anderen Behälter übergeführt wird, während bei der Entlastungsschwingung der Rückstrom der Luft durch passend angeordnete Ventile so weit abgedrosselt wird, daß eine Schwingungsdämpfung durch Unterdruck stattfindet. Auch sind Luftdämpfer aus nicht nachgiebigem Stoff bereits bekannt, in denen zwecks Veränderung des Volumens ein Kolben gleitbar angeordnet ist.

Die aus einer abgeschlossenen Luftkammer aus nachgiebigem Stoff bestehenden Stoßdämpfer haben den Nachteil, daß die Entlastungsschwingung nicht gedämpft wird. Die Stoßdämpfer, bei denen die Luft von der einen Kammer zur anderen überströmt, sind in der baulichen Gestaltung recht verwickelt, da sie die Anordnung von Leitungen und besonderen luftdichten Sammelgefäßen bedingen. Soweit bei diesen Stoßdämpfern Kolben in Zylindern gleiten, kommt noch der Übelstand einer Kolben- oder Zylinderabnutzung hinzu, wodurch die Dichtung nach einiger Zeit nicht mehr mit der gewünschten Wirksamkeit arbeitet.

Zur Vermeidung der vorstehend gekennzeichneten Mängel wird gemäß der Erfindung ein Luftstoßdämpfer vorgeschlagen, bei dem die Entlastungsschwingung der Feder in bekannter Weise durch Unterdruck abgebremst wird, indem eine mit Luft angefüllte Kammer bei der Belastungsschwingung sich verkleinert und hierbei die Luft fast ungehindert ins Freie ausströmen läßt, bei der Entlastungsschwingung dagegen sich wieder vergrößert und hierbei die Luft unter Drosselung wieder einströmt. Das Neue an der Erfindung liegt darin, daß die Luftkammer aus einem an Endplatten angeschlossenen Balg besteht. Zweckmäßig werden dabei, wie das bereits bei Blasebälgen, für Pumpen u. dgl. bekannt ist, innere Verstärkungsringe angeordnet, um ein Zusammenfallen des Blasebalges durch den Unterdruck zu verhindern.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Dämpfers gemäß der Erfindung im senkrechten Schnitt dargestellt.

An zwei Platten 1 und 2 ist ein Blasebalg 4 dicht angeschlossen, wodurch eine Luftkammer 3 gebildet wird. Die Platten 1 und 2 sind mit Lappen 5 zur Aufnahme von Federbolzen

oder ähnlich wirkenden Befestigungselementen versehen. Die Platte 2 hat eine Öffnung 6, die durch ein Ventil/ abgeschlossen wird, dessen Stange in den Ansatz 8 einer Abdeckplatte 9 führt. Die Abdeckplatte 9 ist durchbohrt, um ein leichteres Wegdrücken der Luft zu gestatten.

Bei der Annäherung der Platten 1 und 2. infolge der Belastungsschwingung wird der Inhalt der Luftkammer 3 verringert. Die dadurch zusammengedrückte Luft hebt das Ventil 7 und entweicht durch die Öffnung 6. Bei der Entlastungsschwingung schließt sich das unter Federdruck stehende Ventil 7, und zwar infolge seines Eigengewichtes, der Federwirkung und der Wirkung des Luftstromes, und es entsteht dadurch im Innern der Kammer 3 ein Unterdruck, der sich schnell in solcher Weise vergrößert, daß die auf diese Weise erreichte Bremsung proportional der Größe der Biegung der Aufhängungsfeder ist, d. h. die Bremswirkung des Unterdruckes ist proportional der Größe der' Entlastungsschwingung.

Um jedoch die Rückkehr zur normalen Stellung zu ermöglichen, ist das Ventil 7 oder gegebenenfalls die eine der Platten 1 und 2 mit einem Loch 12 von geringem Querschnitt versehen, durch welches die äußere Luft in die Kammer 3 eintreten kann.

Es versteht sich von selbst, daß das erwähnte Loch mit einer besonderen Regelungsvorrichtung versehen sein kann.

Um die Stöße zu dämpfen, die während der Fahrt zwischen den Platten 1 und 2 auftreten können, ist letztere mit einem Kautschukblock 10 versehen. Der Blasebalg 4 kann aus einem nachgiebigen beliebigen Stoff hergestellt sein, z. B. aus undurchlässigem Leder oder aus mit Leinewand überzogenem Kautschuk, der innen durch die Ringe 11 verstärkt wird, um das Einfalten des Blasebalges üach. tonen während der Perioden des Unterdruckes zu vermeiden.

Es soll noch bemerkt werden, daß der Dämpfer gemäß der Erfindung den Vorteil bietet, daß er kein öl zur Füllung benötigt, ebensowenig eine Schmierung oder eine Regelung irgendwelcher Art, da kein Teil auf einem anderen gleitet.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Luftstoßdämpfer, bei dem die Entlastungsschwingung durch Unterdruck abgebremst wird, indem eine mit Luft angefüllte Kammer bei der Belastungsschwingung verkleinert wird und hierbei die Luft nahezu ungehindert ins Freie ausströmen läßt, bei der Entlastungs-Schwingung dagegen sich wieder vergrößert und hierbei die Luff unter Drosselung wieder einströmt, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftkammer (3) aus einem an Endplatten (1, 2) angeschlossenen Balg (4) besteht.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen