DE480940C - Einrichtung zur UEbertragung von Signalen auf fahrende Zuege - Google Patents
Einrichtung zur UEbertragung von Signalen auf fahrende ZuegeInfo
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
10. AUGUST 1929
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
M480940 KLASSE 2Oi GRUPPE
J. 2QO ^Q JlJL I2ö %
Zum Zwecke der Signalübertragung auf fahrende Züge wurden bisher auf dem Zuge
Schwingungserzeuger, insbesondere Röhrensender, angeordnet, deren Schwingungszustand
beim Überfahren eines Streckensignafe verändert wurde, wodurch auf dem Zuge ein
Relais oder eine entsprechende Anzeigevorrichtung betätigt wurde. Als Schwingungserzeuger
verwendet man im allgemeinen Röhrensender. Die Betriebssicherheit einer solchen Anordnung hängt von einer gewissen
Labilität des Schwingungszustandes des Röhrensenders ab, da nur dann bei der eintretenden Energieentziehung durch das
IS Streckensignal ein sicheres Aussetzen der
Schwingungen oder eine genügende Änderung des Schwingungszustandes gegeben ist.
Die vorliegende Erfindung sieht eine Anordnung vor, die von den erwähnten. Nach-
ao teilen frei ist. Bei dieser Anordnung wird aus der vereinigten Wirkung der Resonanzkreise
bei vorübergehender Raumkopplung mit dem Streckenkreise in Verbindung mit der an sich
in anderen Anordnungen bekannten Brückenschaltung die gewünschte Wirkung einer überaus
empfindlichen, betriebssicheren Signalgabe erhalten. Die Einrichtung wird dabei so
getroffen, daß in dem Stromkreis des auf dem Zuge befindlichen Schwingungserzeugers eine
abgeglichene Wechselstrombrücke vorgesehen ist, deren einer Brückenzweig als Resonanzzweig
sich mit dem Streckenkreise beim Überfahren desselben vorübergehend koppelt, somit
die Nullbedingung der Brücke für einen Augenblick gestört und die Anzeigevorrichtung
ausgelöst wird.
Die Verwendung von Brückenschaltungen ist, wie oben erwähnt, an sich bekannt. Man
verwendete diese aber in anderer Anordnung oder auch zum anderen Zweck. So benutzte
man sie bei Zugsignalanordnungen, bei denen eine unmittelbare Stromüberleitung in die
Schiene vom Zug aus stattfand. Diese Anordnungen haben sich infolge der Unsicherheit
der Kontaktübergänge im allgemeinen nicht bewährt.
Ferner sind Brückensignalanordnungen bekannt, bei denen Elektromagnete benutzt werden,
welche ihren magnetischen Rückschluß über die Schiene erhalten. Auch diese Systeme
haben sich praktisch nicht bewährt. Es war hierbei in der Regel eine viel zu große Annäherung
der wirksamen Glieder an den Streckenbau erforderlich. Für den praktischen
Betrieb kommen aber nur solche Anordnungen in Frage, welche sich den gegebenen Profilgrenzen
zwischen Lokomotive und Streckenkörper anpassen. Auch, war für eine genaue
Einhaltung der Nullbedingung bei normaler Fahrt eine genaue Konstanz der magnetischen
Eigenschaften sämtlicher Schienenteile erforderlich, was nur schwer durchzuführen ist.
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Paul Tät\ in Berlin.
Andererseits mußte auf der Signalstelle die betreffende Schienenstrecke, wesentlich unmagnetisch
sein, was wiederum die Wahl eines besonderen Baustoffes erforderte. Ferner ist auch eine Brückenanordnung bekannt,
bei der ein auf dem Zug befindlicher Schwingungserzeuger dauernd in der praktisch
unendlich langen, durch die beiden Schienen und Wagenachsen einseitig gebildeten
Schleife durch Induktion hochfrequente Wechselströme erzeugt. Diese Anordnung \rerfolgt aber einen anderen Zweck als die
nach der Erfindung, nämlich die Deckung der Züge gegen die Annäherung1 anderer Züge,. vmä
zwar dadurch, daß die aus dem betreffenden Zuge längs der Schienen ausgesandten Wellen
durch die in bedrohlicher Nähe befindlichen Züge zurückgeworfen werden und dadurch
das Gleichgewicht der Brücke stören. Diese ao Methode ist auch sehr wenig zuverlässig, weil
das richtige Arbeiten der Signalanlage vom jeweiligen Zustand der Schienen, insbesondere
auch von der Witterung abhängig ist.
Von den Anordnungen zur Zeichenauslösung im Zug beim Überfahren eines Streckensignals
arbeiten wohl unbestritten diejenigen am zuverlässigsten, bei denen die Stromkreise
des auf dem Zuge befindlichen Signalstromhochfrequenzerzeugers durch räumliche indiik,-tive
Kopplung mit den an der Signalstelle der Strecke befindlichen Stromschleifen vorübergehend
beeinflußt werden. Besonders wird die Wirkungsweise gesteigert, wenn diese vorübergehende
Kopplung mit dem Entstehen oder Verschwinden der Resonanz verbunden ist.
Nach der Erfindung wird nicht nur die Empfindlichkeit, sondern auch die Betriebssicherheit
derartiger durch Raumkopplung und Resonanzkreise gekennzeichneten Anordnungen durch Verwendung der Brückenschaltung
erreicht. Bei den bis jetzt bekannten, mit Resonanzkreisen und Raumkopplung
arbeitenden Anordnungen hat sich der wesentliehe Nachteil störend gezeigt, daß einerseits
eine Hochfrequenzmaschine als Schwingungserzeuger wegen ihrer Frequenzschwankungen
und der durch diese Schwankungen bedingten unerwünschten Störungen des Resonanzkreises
nicht zu gebrauchen war und anderseits der Röhrensender in seiner Schwingungserzeugung
mehr oder weniger unmittelbar durch die Einwirkung des Streckenkreises beeinflußt
wurde. Es war aber in diesem letzten Fall nicht leicht, die bestimmten Labilitätsbedingungen
des Röhrensenders immer im gleichen Maße aufrechtzuerhalten, um ein sicheres Aussetzen der Schwingungen oder eine genügende
Änderung des Schwingungszustandes in allen nötigen Fällen herbeizuführen. Erst wenn gemäß der vorliegenden Erfindung eine
Vereinigung der Resonanzkreise mit der Brückenschaltung benutzt wird, bleibt der
Röhrensender selbst unbeeinflußt, und die Signalauslösung ist unter allen Umständen
gesichert. Andererseits ist hier auch die Möglichkeit geboten, unter "Umständen als
Schwingungserzeuger Hochfrequenzmaschinen zu benutzen, da eine Brücke bezüglich ihrer
Gleichgewichtsbedingungen gegenüber den Frequenzschwankungen des Schwingungserzeugers nicht in so hohem Maße empfindlich
ist, wenn ihre Zweige gut abgeglichen sind.
In der beiliegenden Abbildung ist eine Schaltung gemäß der Erfindung angegeben.
Ein Hochfrequenzgenerator g speist eine Brückenschaltung, in deren zwei Zweigen sich
zwei Schwingungskreise S1 und S2 befinden
und in den anderen Kreisen zwei Widerstände W11 und Wv Der eine Schwingungskreis S1 in
der Abbildung wird durch einen Kopplungstransformator K mit dem Streckensignal verbunden.
Der Nullzweig der Brücke steht in Verbindung mit einer Audionschaltung E.
Im Anodenkreis des Audions liegt ein Relais R, welches zur Betätigung der Anzeigevorrichtung
verwendet wird. Die vorliegende Anordnung stellt nur ein mögliches Ausführungsbeispiel
dar und kann selbstverständlich sinngemäß in verschiedener Weise abgeändert werden. Zweckmäßig ist es in jedem Fall,
abgestimmte Kreise zu verwenden, die abet nicht, wie in der Abbildung dargestellt, unbedingt
in Stromresonanz, sondern auch in Spannungsresonanz geschaltet sein können. Auch ist die Anwendung von entsprechenden
Verstärkereinrichtungen geboten.
Um eine möglichst feste Kopplung des Brückenzweiges mit dem Streckensignal ζμ bekommen,
ist es günstig,- Spulen mit Eisenkern zu verwenden, die so angeordnet sind, daß die Kopplungsspule des Streckensignals
wie auch die Kopplungsspule, die zum Brückenzweige führt, in einer durch den Profilabstand des Wagens gegebenen Entfernung
voneinander angeordnet sind, wodurch der Luftabstand der beiden Kerne bestimmt ist, und daß ferner die Kerne so ausgebildet
sind, daß sie über die Lokomotive und über die Räder, über die Schienen und eine besondere
Armatur für die Spule des Streckensignals einen vollkommen magnetischen Schluß besitzen.
Claims (3)
- Patentansprüche:t. Einrichtung zur Übertragung von Signalen auf fahrende Züge durch Beeinflussung eines auf dem Zuge befindlichen, durch einen Hochfrequenzgenerator erregten Wechselstromsystems mittels eines an bestimmtem Punkte der Strecke befind-lichen Streckenkreises durch Raumkopplung, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Stromkreis des auf dem Zuge befindlichen Schwingungserzeugers (g) eine abgeglichene Wechselstrombrücke (S1, S2, W3, W4) vorgesehen ist, deren einer Brückenzweig (S1) als Resonanzzweig sich mit dem Streckenkreise (K) beim Überfahren desselben vorübergehend koppelt, somit die Nullbedingung der Brücke für einen Augenblick gestört und die Anzeigevorrichtung (J?) ausgelöst wird.
- 2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein bzw. mehrere Brückenzweige durch Spulen und Kondensatoren gebildete Wechselstrom-widerstände, die auf Strom- bzw. Spannungsresonanz abgestimmt sind, enthalten.
- 3. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromänderung im abgeglichenen Brückenzweige bei Einwirkung der Streckenkreise während der Vorbeifahrt entweder unmittelbar oder über entsprechende Verstärker- oder Gleichrichtervorrichtungen zur Auslösung der Signalvorrichtung verwendet wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DET29659D DE480940C (de) | 1924-12-14 | 1924-12-14 | Einrichtung zur UEbertragung von Signalen auf fahrende Zuege |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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DE480940C true DE480940C (de) | 1929-08-10 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DET29659D Expired DE480940C (de) | 1924-12-14 | 1924-12-14 | Einrichtung zur UEbertragung von Signalen auf fahrende Zuege |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE480940C (de) |
-
1924
- 1924-12-14 DE DET29659D patent/DE480940C/de not_active Expired
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