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Verfahren zum Herstellen von Wellpappe mit zusammengedrängten Wellen
als Zwischenschicht und einem oder zwei Deckblättern Die Erfindung betrifft ein
Verfahren zur Herstellung von Wellpappe-, bei der einzelne Wellen zusammengedrängt
sind, und zwar gegebenenfalls so weit, daß sie sich gegenseitig berühren. Zur Erhöhung
der Steifigkeit wird die Wellpappe in an sich bekannter Weise durch eine oder mehrere
glatte Deckschichten ergänzt, die über die Wellen auf einer oder auf beiden Seiten
gelegt werden, so daß im. letzteren Falle die Wellen von außen nicht mehr sichtbar
sind.
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Die Herstellung der Wellpappe nach der Erfindung erfolgt im wesentlichen
in bekannter Art und Weise; sie kann auch auf Maschinen vorgenommen werden, wie
sie zur Erzeugung von Wellpappe normaler Bauart verwendet werden. Der Karton, aus
dem die Wellen hergestellt werden sollen, wird durch ein gerieftes Walzenpaar geleitet.
Hierauf wird auf einer Seite der Welle. ein Klebstoff aufgetragen, der zur Bindung
der Wellenflanken untereinander und zum Auflegen einer Deckschicht dient, die daran
anschließend zugeführt wird; die mit der Wellenschicht vereinigte Deckschicht läuft
nunmehr auf einen heizbaren Trockenzylinder auf.
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Um nun die Wellenflanken einander zu nähern, wird die Vorschubgeschwindigkeit
der gewellten Schicht gegenüber der Umfangsgeschwindigkeit der gerieften Walzen
verringert. Auf diese Weise tritt eine Stauung unter den Walzen .ein, und die Flanken
werden so zusammengedrängt, daß sie sich fast oder direkt berühren und somit ein
Gefüge von besonders großer Festigkeit entsteht. Die Verlangsamung kann dadurch
bewirkt werden, daß die Umfangsgeschwindigkeit irgendeiner Walze, die hinter den
gerieften Walzen liegt, gegenüber der Umfangsgeschwindigkeit ,dieses Walzenpaares
herabgesetzt wird. Hierfür kann je nach der Ausführungsform der Vorrichtung, auf
der das Verfahren ausgeübt wird, entweder die Zuführungswalze für die Deckschicht
oder der Trockenzylinder selbst gewählt werden. Wesentlich dabei ist nur, daß die
erwähnte Stauung auf den Karton unter den Walzen übertragen werden kann. Die Verleimung
der Deckschicht mit den Wellen erfolgt heim Verfahren nach der Erfindung in einem
Zeitpunkt, in dem die Wellen im Begriff stehen, ihre gekrümmte Bahn zu verlassen
oder schon verlassen haben, andernfalls würde die Steifigkeit des Kartons verlorengehen
und damit der Hauptzweck des Verfahrens verfehlt werden.
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Hervorzuheben ist ferner noch, daß beim Trockenprozeß die Wellenschicht
nicht auf der Außenseite, sondern auf der Innenseite liegen
muß,
da eine andere Reihenfolge der Schichten mit den Festigkeitseigenschaften der Ware
nicht zu vereinbaren ist. Aus dem gleichen Grunde kann leine zweite Deckschicht
guf der Gegenseite der Wellenschicht erst dann aufgebracht werden, wenn diese den
Trockenzylinder erreicht hat und geradegerichtet worden ist.
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Auf der beiliegenden Zeichnung ist clie Wellpappe, die durch das Verfahren
nach der Erfindung hergestellt ist, wiedergegeben und gleichzeitig sind verschiedene
Ausführungsformen einer Vorrichtung gezeigt, die die Durchführung des Verfahrens
ermöglichen.
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Abb. i und 2 sind Querschnitte von Wellpappe, die durch das Verfahren
nach der Erfindung hergestellt worden sind.
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Abb.3 ist eine schematische Darstellung einer Maschine zur Erzeugung
von Wellpappe gewöhnlicher Art.
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Abb. q. zeigt die Anbringung einer Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens nach der Erfindung an den Maschinen der Abb. 3.
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Abb..5 ist eine schematische Darstellung einer anderen Ausführungsform
von Maschinen zur Herstellung von Wellpappe normaler Bauart.
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Abb.6 zeigt die Anbringung einer Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens nach der Erfindung an dien Maschinen der Abb. 5.
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Abb.7 zeigt eine andere Art der Ausführung der in Abb. 6 dargestellten
Einrichtung. Bei allen Abbildungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Teile.
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'In Abb. i und 2 sind Querschnitte durch Wellpappe mit zusammengedrängten
Wellenflanken wiedergegeben, die sich mit den Maschinen bekannter Bauart in dieser
Ausführung nicht herstellten lassen. Da die Flanken i mit den einzelnen Wellen oben
enger zusammenstehen als am Wellengrunde 2, so lassen sichWellpappen von diesem
Querschnitt nicht mit den Riefen der Walzen normaler Bauart herstellen, da diese
naturgemäß die Wellpappe nicht freigeben können, ohne die Wellen oben wieder auszuweiten.
Abb. i zeigt eine Wellpappe mit mäßig zusammengedrängten Flanken, während die Flanken
in Abb.2 sich gegenseitig berühren, wodurch eine größere Steifigkeit :der Pappe
erreicht wird.
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Bei den Abb. i und 2 ist die Wellpappe mit zwei Deckplatten 3 versehen,
während in den nachfolgenden Abbildungen eine Vorrichtung zur Herstellung von Wellpappe
mit nur einem Deckblatt wiedergegeben ist, da die Anbringung des zweiten Deckblattes
sich in bekannter Weise und ohne jede Änderung des bisherigen Verfahrens vollziehen
kann.
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In der Maschine nach Abb.3 tritt die zu wellende Pappe bei 5 zwischen
zwei geriefte Walzen 6 und 7 ein und verläßt sie bei B. Hierauf geht sie zwischen
einer Druckrolle 9 und einer Leimrolle io vorbei, um über die Oberfläche eines Trockenzylinders
i i von großem Durchmesser geleitet zu werden, welchem das Deckblatt 12 zugeführt
wird.
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Das Deckblatt und die ,gewellten Teile werden durch einendloses Band
aus Metalltuch, das über die Führungsrolle 14 läuft, in .der Berührung mit der Oberfläche
des Trockenzylinders i i gehalten.
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In Abb. q. sind die gleichen Hauptbestandteile der Maschine dargestellt,
nämlich -die gerieften Walzen 6 und 7, jedoch ist deren Vortriebsgeschwindigkeit
gegenüber der hinter ihr angeordneten Walze mehr oder weniger stark vergrößert,
je nach der Art der Wellen, die man zu erhalten wünscht. Die gewellte Pappe wird
an ihrer Austrittsstelle aus den ,gerieften Walzen durch eine Führung geleitet,
die durch eine Platte 15 und eine Gegenplatte 16 gebildet ist, die beide Kämme 17
tragen. Diese laufen in Zungen 18 aus, welche in Rinnen eingreifen, die auf den
Walzen 6 und 7 angebracht sind. Damit wird erreicht, daß die Wellpappe q. beim Verlassen
der Walzen 6 und 7 in einer Führung von passender Höhe geleitet wird, in der sie
bis zu ihrer Berührung mit dem endlosen Band 13 geleitet wird. Gleichzeitig wird
durch die Vergrößerung der Umfangsgeschwindigkeit der Walzen 6 und 7 gegenüber der
Geschwindigkeit der Mitnahmevorrichtung für die Deckschicht erreicht, daß die Wellenflanken
aneinand,ergedrängt werden.
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Die gewellte Pappe ¢ wird durch eine Leimrolle io mit Leim bestrichen.
Hierbei werden die Wellen durch die Kämme 19 zusammengedrängt gehalten, die zwischen
der Rolle io und der Rolle 2ö, die das Deckblatt 12 zuführt, angeordnet sind. Oberhalb
der Kämme i 9 sind Rollen 14! vorgesehen, um die Wellen in ihrer Lage zu sichern,
bis sie in Berührung mit der Deckschicht 12 kommen. Wellenschicht und Deckschicht
werden somit gegeneinandergepreßt und laufen auf den Trockenzylinder i i auf, nachdem
sie fest miteinander verbunden sind.
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Bei der Herstellung einer Wellpappe in der in Abb.2 dargestellten
Ausführung können die Flanken untereinander verleimt werden, und zwar wird dies
dadurch erreicht, daß durch die Rolle io in besonders reichlichem. Maße Leim zugeführt
wird. Wenn die Wellenschicht mit denn Deckblatt in Berührung tritt, wird der überflüssige
Leim zwischen die Wellen gepreßt und hierdurch die gewünschte Bindung erreicht.
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Bei den Maschinen nach- Abb. 5 tritt das gewellte Papier zwischen
die beiden Walzen 6 und 7 'ein und wird in den Riefen der Walze 6
durch
Kämme auf einem Umfang von i 8 o l festgehalten. In der Mitte dieses Umfanges empfängt
das Papier das Klebemittel vermittels der Leimrolle i o. Sobald es an den oberen
Teil des Kammes gelangt, trifft es auf das Deckblatt 12, das durch einen Zylinder
i i von größerem Durchmesser erwärmt und starr an die geriefte Walze 6 gepreßt -
wird.
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Bei dieser Einrichtung wird der Anpressungsdruck zwischen beiden Teilen
sehr stark gehalten, aber die Trockenzeit sehr kurz bemessen.
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Sollen daher Maschinen dieser Bauart zur Erzeugung einer Wellpappe
nach der Erfindung verwendet werden, so wird zweckmäßigerweise :ein endloses Band
aus Metalltuch auf sie aufgebracht, in der gleichen Ausführungsform, wie sie in
dem vorliegenden Beispiel zur Anwendung gelangt ist.
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Bei dem in Abb.6 dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Pappe,
die durch die Rolle io mit Leim versehen ist, auf der gerieften Walze 6 durch die
Kämme 22 festgehalten. Sie wird dann durch die unteren, an einer Platte
15 befestigten Kämme von der Oberfläche der genanntenWalze abgehoben. Diese
Kämme 18 bilden gemeinsam mit den oberen Kämmen 22 eine Führung, von der die zusammengedrängten
Wellen eingeschlossen werden. Beim Verlassen dieser Führung trifft die gewellte
Pappe auf das Deckblatt 12, das durch eine Druckrolle 23 eingeschoben wird, bevor
das endlose Band 13, das über die Rolle 14 geführt wird, die Pappe mitnimmt,
d:ie auf den Heizzylinder i i aufläuft.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb.7 sind die gleichen Teile wie
in Abb. 6 dargestellt, jedoch wird .die Wellpappe in dem Augenblick, wo sie sich
von den Riefen der Walze 6 infolge der Wirkung der Kämme 18
löst, gegen diese
Kämme gedrückt, und zwar durch biegsame Lamellen 24, über die das Deckblatt 12 zugeführt
wird. Die Pappe wird dann unter eine Druckvorrichtung geführt, die durch einen festen
Teil 2 5 mit beweglichen Klappen 26 gebildet wird. Der Stützdruck der letzteren
auf die Wellpappe wird durch die Federn 27, die auf Exzentern a8 befestigt sind
und daher verschieden stark gespannt werden können, geregelt. Ihre Betätigung erfolgt
durch Hebel 2g. Die Enden -der Klappen 26 sind bei 3o umgebogen, so daß sie nicht
gänzlich gegen die Platte 15 angedrückt werden können, wenn keine Pappe darunterliegt.
Auf diese Weise wird ein Zwischenraum zur Einführung der Pappe gewonnen. Diese Ausführungsform
hat den Vorteil, daß man keine genaue. Regulierung der Führung je nach der verschiedenen
Höhe der Wellen benötigt.
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In den in den Ausführungsbeispielen dargestellten Vorrichtungen bekannter
Art können zahlreiche Änderungen getroffen werden, beispielsweise derart, daß sich
die Trocknung auf .!ebenen Platten vollzieht und daß andere Antriebsmittel. vorgesehen
werden. Durch diese Maßnahme wird der Rahmen der Erfindung jedoch in keiner Weise
überschritten.