DE463110C

DE463110C - Verfahren zur Herstellung von Mosaiken und Mosaiknachbildungen aus Porzellan

Info

Publication number: DE463110C
Application number: DEK96386D
Authority: DE
Inventors: Paul Korber
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1925-10-21
Filing date: 1925-10-21
Publication date: 1928-07-24
Also published as: NL18851C; BE336455A; FR34612E; FR621817A

Description

Verfahren zur Herstellung von 1Vlosaiken und 1Vlosaiknachbildungen aus Porzellan Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Mosaikbildern und Mosaikmustern.
Nach den bisher bekannten, beispielsweise dein florentinischen und venezianischen Verfahren werden zur Herstellung von Mosaikbildern farbige Glasstücke, die mit geeigneten Werkzeugen aus Glasplatten, auch Glaskuchen genannt, herausgeschlagen «-erden und infolge dieser Bearbeitung ungleichmäßig geformt sind, in belie'oiger oder bestimmter Reihenfolge auf eine Unterlage geklebt, worauf die in dieser Weise zusammengesetzten :@losaikeleinente in eine «-eiche Bekleidung der zu verzierenden Wand so eingedrückt werden, daß die aus Papier oder Karton bestehende Unterlage nach außen zu liegen kommt. Nachdem die Wandbekleidung vollständig erhärtet ist, wird diese Papier- oder Kartommterlage (1cs 1losaikbildes abgewaschen, und das Bild erscheint an der Wand in genau derselben Zusammensetzung, wie e s auf der Unterlage hergestellt wurde.
Bei allen nach den bekannten Verfahren hergestellten Glasmosaiken wirken die durch das Bindemittel Zement ausgefüllten breiten Fugen, die durch die Ungleichmäßigkeit der Glasstücke entstellen, insbesondere dann recht störend, wenn das Bild oder Muster in der Nähe besichtigt wird; außerdem ist es nicht möglich, nach diesem Verfahren z. B. natur-#etreue Porträts o. dgl. herzustellen. Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren ermöglicht sowohl die Herstellung von LIosaikbildern, die bezüglich ihrer Wirkung Gemälden und. "Zeichnungen vollkommen gleichwertig sind, als auch von '-Josaikmustern aller Art auf flachen, gewölbten oder beliebig geformten Flächen bzw. Tafeln sowie auf plastischen, nach innen oder nach außen gebogenen, geschweiften, eckigen, runden oder beliebig geformten Hohl- und Passivgegenständen jeglicher Art aus Porzellan oder sonstigen keramischen Massen sowie aus Glas, Metall, Holz, Leder, Elfenbein, Marmor oder jedem anderen heliebigen natürlichen oder künstlich hergestellten Material.
Gemäß der Erfindung werden zur Herstelhing der Mosaiken gegossene, gestanzte, gepreßte, geprägte, gewalzte, gedrehte, geformte, geschnittene oder in beliebiger anderer Weise hergestellte oder bearbeitete llosailcelemente oder Steinehen aus Porzellan verwendet. deren Abmessungen nach oben alle innerhalb eines Quadrats von 2o `' ao mm möglichen Ausmaße und Größen in allen beliebigen und erdenklichen Formen und Ausführungen umfassen.
In den Ablb. r bis 8 sind Ausführungsforinen der 'i%losail<eleiliente dargestellt, die die verschiedenen Arten des Aneinanderfügens veranschaulichen.
Die Abb. y bis 12 zeigen verschiedene Arten der Ausbildung der unteren Flächen der Mosaikelemente zwecks wirksamer Befestigung derselben auf der Wandhekleidung oder auf anderen Flächen bzw. Gegenständen, während die Abb. 13 bis i 5 zwei nach dem Verfahren hergestellte Profile eines Mädchens und Abb. 16 und 17 Teile einer runden geschweiften Holzvase, belegt mit rechteckigen Porzellanelementen, darstellten.
Die Mosaikelemente können die Gestalt von Plättchen, Klötzchen, Würfeln, Stiften, Kugeln, Ovalen, Halbkugeln, Halbovalen u. dgl. erhalten und. drei- .oder mehreckig, rund, oval, ringartig oder in beliebiger Weise geradkrummlinig oder durchbrochen gestaltet, auf der Oberfläche flach, erhaben, vertieft oder gewellt ausgebildet und mit Reliefs oder sonstigen erhabenen oder vertieften Mustern oder sonstigen Verzierungen, Buchstaben, Zahlen, Inschrif ten, Wappen u. dgl. versehen sein.
Zur Erleichterung des Aufklebens bzw. Befestigens der Mosaikelemente auf der Grundfläche können die Rückseiten dieser Elemente entweder gemuht oder mit kleinen Erhöhungen, Vertiefungen, Kerben, Spitzen oder Stiften versehen sein. Um eine innigeVerbindung und dichte Aneinanderlagerung der Mosaikelemente zu erzielen und das Auftreten auffallend sichtbarer Fugen zu vermeiden, sind die Elemente auf ihrem Umfang entweder mit Überlappungen bzw. Unterschneidungen, mit einer Nut bzw. Zunge, mit abgeschrägten (nach unten sich verjüngenden) Seitenflächen, mit keilförmiger Spitze bzw. einer dieser Spitze entsprechenden Einkerbung oder mit einer Abrundung bzw. Aushöhlung versehen (siehe Abb. i bis 8).
Die besondere Ausbildung der unteren Fläche der Mosaikelemente zwecks Befestigens derselben auf der zu verzierenden Fläche ist in den Abb. 9 bis i2 veranschaulicht.
Abb. 13 zeigt geometrisch gleichmäßig ge->taltete Teile (Porzellanelemente), auf die die Konturen durch Bemalen aufgebracht sind.
In Abb. 14 werden die Konturen des Bildes dagegen durch je zwei sich ergänzende Elemente, z. B. ia und ib, 2a und 2b USW., gebildet. Der Untergrund des Bildes, Abb. 1q., wird durch geometrisch gleichmäßig gestaltete Elemente dargestellt.
Die Abb. 16 und i7 zeigen den Längs- bzw. Querschnitt einer Vase aus Holz, die mit Porzellanelementen belegt ist.
Zwecks Erhöhung der künstlerischen Wirkung der Mosaikbilder und der Mosaikmuster kann die Oberfläche der Elemente oder Steinchen entweder mattiert, glasiert, bemalt, graviert, geschliffen, geätzt, bedruckt, oder in irgendeiner anderen beliebigen Weise veredelt oder bearbeitet werden. Zu demselben Zwecke können die Elemente . auf hellen, mattierten oder Opalglasscheiben befestigt und diesle Elemente durch eine zweite durchsichtige, flache oder gewölbte Glasscheibe bedeckt werden. Alsdann ist eine weitere Erhöhung der künstlerischen Wirkung des Mosaikbildes und Mosaikmusters noch dadurch möglich, daß man Elemente benutzt, die aus durchsichtigem oder durchscheinendem Material bestehen, oder daß man teils durchsichtige und teils undurchsichtige Elemente verwendet.
Da das Befestigen der Porzellanmosaikelemente dadurch, daß sie genau zusammenpassen und ohne weiteres verwendungsfähig sind, sehr einfach ist und ohne Fachkenntnisse nach einer leicht erlernbaren Methode vorgenommen werden kann, so ermöglicht das Verfahren @es jedermann, sein Heim in beliebiger Weise mit Parzellanmosaiken selbst künstlerisch zu schmücken. So können beispielsweise die zur Herstellung eines bestimmten, an :sich bekannten Bildes, eines Porträts o. dgl., benötigten Steinchen bzw. Elemente bezogen werden, und jeder Bezieher ist ohne Zuhilfenahme eines Handwerkers oder Künstlers in der Lage, das Mosaikbild oder Mosaikmuster selbst herzustellen, oder aber man bezieht Sternchen der verschiedensten Formen und Färbungen, um ein eigenes Motiv als Mosaikbild auszuführen.
Die Porzellamnosaiken können mit der zu verzierenden Wand- oder sonstigen Fläche direkt fest verbunden werden; sie können aber auch auf kleine Platten aus geeignetem Material befestigt werden, die man dann auf der zu verzierenden Wand oder sonstigen Fläche, ähnlich dem Bilderschmuck, in einfacher und leichter Weise anbringt. Daraus ergibt sich als weiterer Vorteil die leichte Transportfälligkeit der Mosaiken von Haus zu Haus, von Wand zu Wand usw.
Die technische Herstellung der Porzellaninosailcelemente oder Steinchen gestattet .es, sich der Kontur jeder Zeichnung und jeden Gegenstandes sowie jeder Farbe genau anzupassen, derart, daß die einzelnen Elemente der Kontur entsprechend geformt und bearbeitet werden.
Infolgedessen sind die Verwendungsmöglichkeiten derPorzellanmosaiken äußerst zahlreich; sie dienen u. a. sowohl dem praktischen Gebrauch, der Wirtschaft, dem Baufach usw., als auch der Kunst, dem Kunstgewerbe, der Zierde und dem Luxus.

Claims

PATENJAIQSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Mosaiken oder Mosaiknachbildungen aus Porzellan, dadurch gekennzeichhet, daß zum Zusammensetzen des Mosaiks durch Gießen, Stanzen, Pressen, Prägen oder Walzen hergestellte Steinchen aus Porzellan in kleinen Abmessungen von höchstens 2o >' 2o mm Verwendung finden, welche in ihrer Form entweder den wiederzugebenden Konturen entsprechen oder welche geometrisch gleichmäßig gestaltet sind und auf welche die Konturen durch Malen, Ätzen oder Gravieren aufgebracht werden.