DE45774C - Elektrolytischer Apparat zum continuirlichen Abscheiden von Gold und anderen Edelmetallen aus ihren Erzen - Google Patents

Elektrolytischer Apparat zum continuirlichen Abscheiden von Gold und anderen Edelmetallen aus ihren Erzen

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DE45774C
DE45774C DENDAT45774D DE45774DA DE45774C DE 45774 C DE45774 C DE 45774C DE NDAT45774 D DENDAT45774 D DE NDAT45774D DE 45774D A DE45774D A DE 45774DA DE 45774 C DE45774 C DE 45774C
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DENDAT45774D
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G. J. ATKINS in Totlenham, Grafschaft Middlesex, England
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
    • C25CPROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC PRODUCTION, RECOVERY OR REFINING OF METALS; APPARATUS THEREFOR
    • C25C1/00Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of solutions
    • C25C1/20Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of solutions of noble metals

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
KLASSE 40: Hüttenwesen.
aus ihren Erzen.
Die Erfindung hat den Zweck, Gold, Silber und andere Metalle aus ihren Erzen abzuscheiden, und behandelt die Construction eines Apparates, in welchem die Abscheidung der unedlen Metalle auf elektrolytischem Wege und die Gewinnung der Edelmetalle durch Amalgamirung erfolgt.
Auf beiliegender Zeichnung ist
Fig. ι eine Vorderansicht,
Fig. 2 ein verticaler Längsschnitt und
Fig. 3 eine Seitenansicht des Apparates;
Fig. 4 ist ein theilweiser Grundrifs nach der Linie r-i in Fig. 1, 2 und 3,
Fig. 5 ein eben solcher Horizontalschnitt nach der Linie 2-2 von Fig. 1,· 2 und 3;
Fig. 6 ist ein theilweiser Verticalschnitt nach der Linie 3-3 von Fig. 4 und 5.
Die Fig. 4, 5 und 6 sind in gröfserem Mafsstabe gezeichnet.
A B ist eine verticale Kammer, welche in zwei cylindrische Theile getheilt ist, welche entsprechend die Anoden- und Kathodenabtheilung des elektrolytischen Apparates bilden. Der Anodenabtheilung wird das gemahlene oder pulverisirte zu behandelnde Erz in trockenem oder nassem Zustande von einem Trichter oder einer anderen geeigneten Beschickungsvorrichtung zugeführt, welche in der Zeichnung Darstellung nicht gefunden hat. Die Kammer A B kann aus einem äufseren Mantel a, der aus Holz, Eisen, Steingut oder anderem passenden Material gebildet ist, und einem inneren Gehäuse a1 aus Guttapercha, Ebonit, Steingut oder einem anderen passenden Material bestehen, welches von dem angewendeten Elektrolyte nicht angegriffen wird. Vertical in der Anodenabtheilung A ist eine drehbare Welle C angeordnet, welche eine Schraube D mit breitem Blatt aus Kohle, Blei, Bleisuperoxyd, peroxydirtem Blei oder einem anderen geeigneten Material trägt, welches ein Elektricitätsleiter ist, ohne aber in der angewendeten elektrolytischen Lösung löslich zu sein. Die Kante des Schraubenblattes tritt möglichst nahe an die Seitenwände der Abtheilung A heran,' ohne sie jedoch zu berühren. Die Welle C besteht aus Holz oder anderem passenden Material, das Elektricität nicht leitet, und wird zweckmäfsig vierkantig hergestellt; das Loch in dem Schraubenblatt D ist entsprechend viereckig. Das obere Ende der Welle C ist in einer Metallmuffe C1 befestigt, die mit einer metallischen Welle C2 verbunden ist, welche sich in den Lagern C3 dreht. C4 ist ein Kegelrad, das sich lose auf der Welle C2 drehen kann. C5 ist ein auf der Welle C2 befestigter Ring, welcher auf der oberen Fläche des Kegelrades C4 ruht, auf dasselbe das Gewicht der Welle C und ihrer Schraube D überträgt, so dafs es, sobald sich der Trieb C4 dreht, die Welle C und Schraube D durch Reibung zwischen dem Trieb C und Ring C5 mitnimmt. Wenn der Widerstand der Schraube D gegen die Bewegung gröfser als die Reibung ist, so läuft der Trieb C4 weiter, ohne die Welle C und Schraube D mitzunehmen. Diese Ein-
richtung wirkt danach als Sicherheitsreibungsantrieb und verhindert eine Beschädigung der Schraube D oder ihrer Welle C. Zwischen der Schraube D und der Muffe C1, d. h. also auch mit der Welle C2, ist durch die Hülse C6 aus Kohle oder einem anderen leitenden Material elektrische Verbindung hergestellt.
Die Kathodenabtheilung B ist mit einer metallischen, verticalen, umlaufenden Welle G versehen, die zweckmäfsig mit Reibungsantrieb, ähnlich wie die Welle der Anodenabtheilung, ausgestattet ist. Diese Welle G trägt einen Kathodencylinder Η aus Kupfer oder anderem geeigneten Leitungsmaterial, der zweckmäfsig mit Löchern J versehen ist, um eine Gleichmäfsigkeit der Stärke der elektrolytischen Lösung im Innern und aufserhalb des Cylinders H z'a sichern. J sind Abstreicher aus Gummi oder anderem biegsamen Material, die in der Kathodenabtheilung B zu dem Zwecke angebracht sind, um die schwammige oder schlammige Ablagerung auf dem umlaufenden Kathodencylinder H von demselben zu entfernen. Diese Ablagerung wird an dem Boden der Kathodenabtheilung gesammelt und durch die Oeffnung K periodisch daraus entfernt.
Zwischen der Anoden- und Kathodenabtheilung A und B ist eine poröse Scheidewand oder ein Filter E aus Flanell oder Filz, eine poröse Platte oder ein anderes bekanntes Filtermaterial oder eine Combination von Materialien vorgesehen, welche Scheidewand den Durchtritt der Masse in die Kathodenabtheilung verhindert, dagegen eine freie Circulation des Elektrolytes zwischen der Anoden- und Kathodenabtheilung gestattet. Diese Scheidewand oder dieses Filter E wird zweckmäfsig in einen Rahmen E1 eingespannt, der in Nuthen vertical verschoben werden kann, so dafs man ihn leicht, herausnehmen und eventuell bequem reinigen und repariren kann.
Sobald die Schraube D in der Anodenabtheilung A in Richtung des Pfeiles in Drehung gesetzt wird, veranlafst sie ein continuirliches Heben des zerkleinerten Erzes gegen den oberen Theil der Abtheilung entgegen der Wirkung der Schwere, welche das Fallen des Materials längs der oberen geneigten Fläche der Schraube veranlafst; es wird also das Herabgeben der Erzpartikelchen in der elektrolytischen Lösung verzögert und diese Partikelchen bleiben mit der Anodenschraube genügend lange in Berührung, um die Oxydation, ChIorirung oder andere Einwirkung auf das Erz (je nach dem Charakter der angewendeten Lösung) durch die an der Anode freigewordenen elektronegativen Elemente vor sich gehen zu lassen.
Anstatt die Schraube D in Richtung des eingezeichneten Pfeiles, Fig. 2, umlaufen zu lassen, kann sie auch nach entgegengesetzter Richtung in Fällen in Drehung gesetzt werden, wo die elektrolytische Einwirkung auf das Erz genügend schnell ist, um dies zuzulassen. Unter Umständen kann die Schraube D ohne Bewegung bleiben und das Erz auf der oberen Fläche der Schraube durch die Wirkung der oben in die- Anodenabtheilung eingeführten Lösung nach unten gelangen. Diese Lösung geht durch die Anodenabtheilung und fliefst daraus aus dem Rohr A ab, um wiederum durch eine Pumpe etc. der Abtheilung oben aufgegeben zu werden; die Masse und etwa darin verbleibendes Metall geht dabei aus der Anodenabtheilung durch den Kanal M ab, wie näher ausgeführt werden soll.
Zuweilen wird die Schraube D in der Anodenabtheilung durch eine Anzahl Böden oder Siebe ersetzt, die so angeordnet sind, dafs das Erz auf seinem Wege von oben nach unten durch die Anodenabtheilung von einem Sieb auf das andere fällt, welche aus einem Material, ähnlich dem für die Schraube D verwendeten, bestehen und wie diese als der unlösliche Theil des positiven oder Anodenpoles des elektrolytischen Apparates wirken. Diese Siebe können gegen einander geneigt sein und bleiben in Ruhe oder werden in zweckmäfsiger Weise je nach den Umständen bewegt. Thatsächlich kann jeder geeignete bekannte sich in Bewegung oder Ruhe befindende Apparat zu dem Zwecke angewendet werden, das Fallen des Erzes durch die Anodenabtheilung A zu verzögern. Zuweilen kann die Abtheilung A eine derartige Länge erhalten, dafs jede Vorrichtung zur Herbeiführung einer verzögerten Bewegung -überflüssig wird; die Erze werden dabei in solche Abtheilung durch ein Sieb oder einen anderen Vertheilungsapparat oben eingeführt und fallen infolge ihrer Schwere durch die Abtheilung, welche eventuell mehr oder weniger gegen die Verticale geneigt angeordnet werden und unten einen gröfseren Durchmesser als oben haben kann, um die Möglichkeit einer Verstopfung der Abtheilung zu vermeiden.
Die Anoden- und Kathodenabtheilung kann ganz oder theilweise aus leitendem Material oder aus nicht leitendem Material mit leitenden Polen bestehen, die in zweckmäfsiger oder bequemer Weise einzufügen sind; ebenso kann die Schraube oder der das langsame Herabfallen des Erzes bewirkende Apparat in der Anodenkammer aus leitendem oder nicht leitendem Material bestehen, je nachdem es die Umstände vorschreiben. Oder es kann auch nur eine Abtheilung angewendet werden; in diesem Falle wird das Innere derselben zweckmäfsig aus geeignetem leitenden Material hergestellt und so angeordnet, dafs es entweder den negativen oder positiven Pol bildet, während die Schraube oder der dieselbe in ihrer Wirkung ersetzende Apparat den anderen Pol
bildet. In letzterem Falle kann die Schraube etc. von einem porösen oder anderen fütrirenden Material eingeschlossen werden, um zu verhindern, dafs die Masse den anderen Pol erreicht.
Nachdem das pulverisirte Erz mehr oder weniger in der Anodenabtheilung A von den unedleren Metallen, die in der elektrolytischen Lösung löslich sind, befreit worden ist, geht das Erz, welches noch das Gold und meist auch Silber enthält, in den unteren Theil der Anodenabtheilung über.
Dieser untere Theil ist zweckmä'fsig konisch zulaufend und geht in den Kanal oder das Rohr M über, das aus nicht leitendem Material besteht und in Communication mit dem Einlafsrohr M1 des Amalgamirungsapparates steht. Das angeführte pulverisirte Erz kann nach unten durch das' Rohr M1, durch die Transportschnecke L oder eine gleichwertige, durch das untere Ende der Welle C der Schraube D bethätigte Vorrichtung gedrückt werden.
Der Amalgamirungsapparat besteht aus einem horizontalen Cylinder N von Gufseisen oder z. B. auch Schiefer mit geschlossenen Enden. Der Cylinder enthält eine rotirende Trommel O, welche durch die in Stopfbüchsen Q. der Cylinderdeckel von JV laufende Welle getragen und durch die festen und losen Scheiben R oder in anderer Weise angetrieben wird. Der Umfang und die Seiten oder Enden der Trommel O treten mehr oder weniger dicht an den inneren Umfang des Cylinders JV heran. Quer über dem Umfange dieser Trommel O sind Rinnen oder Kanäle S hergestellt, und die so gebildeten Räume sowohl wie der Spielraum zwischen der Trommel und dem Cylinder werden mit Quecksilber gefüllt. Zur Aufnahme von überschüssigem Quecksilber ist unten im Cylinder JV eine Vertiefung T vorgesehen.
Das Erz wird von dem elektrolytischen Apparat in den Amalgamirungsapparat durch das Rohr M1 auf der einen Seite des Cylinders JV eingeführt, tritt in die Rinnen oder Kanäle an dem Umfange der Trommel O und wird bei Drehung dieser Trommel in Richtung des Pfeiles nach dem unteren Theile des Cylinders JV durch das darin befindliche Quecksilber geführt und steigt an der anderen Seite hoch, sobald die Trommel sich zu drehen fortfährt. Endlich tritt es aus den Rinnen oder Kanälen der Trommel aus, indem es infolge der geringeren Dichtigkeit durch das Quecksilber an einem Auslafskanal U auf der entgegengesetzten Seite des Cylinders JV hochsteigt und durch den Abzug V weitergeführt wird. Es ist ersichtlich, dafs beim Durchtreten durch den Amalgamirungsapparat die Erzpartikelchen in constanter Bewegung sind und in innigen oder reibenden Contact mit dem Quecksilber gebracht werden, so dafs jede Spur Gold oder Silber in dem Erz durch das Qμecksilber zurückgehalten wird, das periodisch durch den Abzug W abgelassen wird. Die Abscheidung von Gold und Silber erfolgt in der üblichen bekannten Art und Weise.
Um den Quecksilberstand in dem Amalgamirungsapparat und dadurch die Menge Erz reguliren zu können, welche durch den Apparat in einer gegebenen Zeit geht, wird ein Quecksilberregulator angewendet, welcher aus einem Behälter X besteht, mit dessen Boden ein Rohr X1 verbunden ist, welches in eine Kammer X2 mündet, die durch ein Rohr X3 mit dem Quecksilber in dem Cylinder JV in Verbindung steht. Das untere Ende des Rohres X1 geht durch eine Stopfbüchse oben an der Kammer X2, so dafs das Rohr X1 mit dem Reservoir. X innerhalb gewisser Grenzen mittelst des durch die Kurbel Xh zu bewegenden Kegeltriebes X* X^ gehoben und gesenkt werden kann.
Das Kegelrad X* wird innen angeschraubt und das Rohr X1 hierdurch geschraubt, so dafs, sobald die Kurbelhandhabe Xs in einer Richtung oder der anderen gedreht wird, das Kegelrad ähnlich in seinem Lager gedreht wird und als Mutter auf den Gewindetheil des Rohres X1 wirkt und dieses zusammen mit dem Reservoir X hebt oder senkt. Soll die Quantität von Quecksilber in dem Amalgamirungsapparat vermehrt werden, um den Zutritt von Erz aus dem elektrolytisehen Apparat zu verzögern, so wird das Reservoir X und Rohr X1 gehoben und mehr oder weniger Quecksilber ■ gelangt aus dem Reservoir X nach dem Cylinder JV. Will man dagegen die Menge Quecksilber in dem Amalgamirungsapparat vermindern, um den Zutritt von Erz aus dem elektrolytischen Apparat zu vermehren, so werden das Reservoir X und das Rohr X1 gesenkt und mehr oder weniger Quecksilber gelangt aus dem Cylinder JV in das Reservoir X.
Zuweilen hat die Masse, welche aus dem Auslafskanal U aus dem Amalgamirungsapparat austritt, die Form eines steifen Teiges und geht deshalb nicht frei ab oder nimmt etwas Quecksilber mit. Um nun den Austritt aus dem Apparat zu erleichtern und zu verhindern, dafs Quecksilber mitgenommen wird, wird ein rotirender Ruhrapparat Y angewendet, der in dem Auslafskanal U läuft und durch eine Scheibe F1 mittelst einer Schnur F2 angetrieben wird; letztere führt um die Scheibe F3 auf der Welle P, Fig. 3, und über die Führungsrollen F4. Man kann die Wirkung des Rührapparates Y durch Einführen eines Strahles Wasser oder einer anderen passenden Flüssigkeit durch das Rohr F5 unterstützen, wodurch die Masse erreicht wird, ehe sie der Wirkung
des Rührapparates Y unterzogen wird und eine derartige Consistenz erhält, dafs sie schnell und leicht aus dem Apparat austritt. Bei der in der Zeichnung dargestellten Einrichtung wird die Bewegung von der Welle P auf die Wellen C und G durch Riemscheiben und Triebe übertragen; es kann natürlich die Kraftübertragung entweder von der Welle P oder einer anderen Kraftquelle auch in anderer Weise bewirkt werden.
Der positive Pol eines Dynamo oder eines anderen passenden Elektricitätserzeugers wird durch die Bürste + mit der Welle C2, Fig. 3, und der Schraube D in der Anodenabtheilung A und der negative Pol dieses Generators durch die Bürste — mit der Welle G und dem Cylinder H in der Kathodenabtheilung B verbunden. Die üblichen Mittel werden natürlich angewendet, um eine entsprechende Isolation der Theile des elektrolytischen Apparates zu bewirken, die eine, derartige Behandlung erfordern.
Die Abtheilungen A und B werden nun mit einer der bekannten elektrolytischen Lösungen je nach der Natur des zu behandelnden Erzes und des zu erreichenden Resultats gefüllt, worauf das zu behandelnde Erz, nachdem es pulverisirt worden, allmälig und continuirlich durch einen Beschickungstrichter etc. der Anodenabtheilung A oben aufgegeben wird. Das Erz fällt auf die Schraube D und gelangt infolge seiner Schwere auf der geneigten Fläche der Schraube nach unten. Da. letztere aber zweckmäfsig in der Richtung gedreht wird, welche das Erz nach dem oberen Theil der Anodenabtheilung zu heben bestrebt ist, so wird die Bewegung des Erzes von oben nach unten durch die elektrolytische Lösung verzögert und das ganze Erz eine erhebliche Zeit lang mit dem Anodenpol in Contact gelassen, um den löslichen Theil des Erzes zu bilden, während jedes Partikelchen der Einwirkung der dort erzeugten elektronegativen Elemente ausgesetzt. ist. Die Wirkung dieser Einrichtung ist, dafs in der Zeit, wo das Erz den Boden der Anodenabtheilung erreicht hat, das ganze oder ein Theil der unedleren Metalle gelöst ist und das Gold und Silber, welches darin gemischt mit der Masse verblieben ist, aus derselben durch Amalgamirung entfernt werden kann. Die elektropositiven Elemente, welche aus der Lösung der Metalle in der Anodenabtheilung A entstehen, gehen durch die Scheidewand oder das Filter E in die Kathodenabtheilung B und werden dort auf dem Kathodencylinder H niedergeschlagen als ein pulverförmiger metallischer Niederschlag, welcher von dem Cylinder H durch die Abstreicher J entfernt wird und schliefslich auf den Boden der Kathodenabtheilung gelangt, von wo er von Zeit zu Zeit oder continuirlich zur späteren Behandlung oder zwecks Aufsammlung, je nach seiner Natur oder den Umständen, entfernt wird.
Das Erz mit dem Gold oder Silber oder beiden gelangt, nachdem es den Boden der Anodenabtheilung erreicht hat, nach dem Amalgamirungscylinder N und wird dort mit dem Quecksilber in Berührung gebracht, wodurch eine Verbindung in bekannter Weise veranlafst wird, während die Schlammmasse, wie angegeben, aus dem Abzüge austritt. Hat das Quecksilber genügend Gold oder Silber aufgenommen, so wird es entfernt und in der üblichen Weise weiter behandelt.
Aus vorstehender Darstellung geht hervor, dafs das Verfahren thatsächlich ein continuirliches ist, d. h. dafs ein Strom pulverisirten Erzes, continuirlich der Anodenabtheilung aufgegeben, die unedleren Metalle aus dem Erz beim Durchtritt durch die Anodenabtheilung entfernt und das übrige Erz, sowie das Gold und Silber in den Amalgamirungsapparat gelangen, wo das Gold und Silber von der Masse getrennt werden und letztere continuirlich als Abgang austritt.
In Fällen, wo das Gold oder Silber in der Anodenabtheilung gelöst wird, wird ein Theil dieses Goldes oder Silbers in manchen Fällen in der Kathodenabtheilung gesammelt und kann hinterher durch den Amalgamirungsapparat gehen oder einem anderen Verfahren zur Gewinnung des Edelmetalles unterzogen werden. '
Die umlaufende Trommel O des Amalgamirungsapparates kann ohne die Rinnen oder Kanäle an dem Umfange benutzt werden, d. h. es kann der Umfang glatt bleiben oder z. B. mit Filz überzogen werden oder in anderer Weise armirt sein, um das Erz zwischen Trommel und dem Umfange des Cylinders N mitzunehmen.
Zuweilen wird der negative Pol mit dem Amalgamirungsapparat durch eine Schaltung oder einen kleinen Leitungsdraht verbunden, wodurch dieser Apparat zu einem Theil des negativen Poles wird, um corrodirende Wirkung der elektrolytischen Lösung auf denselben und das darin enthaltene Quecksilber zu vermeiden, wenn die Natur dieser Lösung eine solche Einwirkung zuläfst.
Sobald das Erz aus dem elektrolytischen Apparat entfernt wird, nimmt es nothwendigerweise eine gewisse Menge der Lösung mit; es ist deshalb nothwendig, den Abtheilungen A B entweder continuirlich oder nach und nach genügend frische Lösung zuzusetzen, um die entsprechende Menge davon im Apparat zu halten.
Wenn Gold aus Erz gewonnen werden soll, das Silber oder eines oder mehrere der unedlen Metalle in beträchtlichen Quantitäten ent-

Claims (3)

  1. hält, so empfiehlt sich die Anwendung der modificirten Construction des Amalgamirungsapparates, welcher in Fig. 7 im Verticalschnitt dargestellt ist. Die Construction dieses Apparates ist ähnlich der in Fig. 2 dargestellten, · er ist nur noch mit einem besonderen Sammelraum F* versehen, der mit einem Auslafs F*x in Communication ist. Wenn die Metalle von geringerem specifischen Gewicht als Gold und Quecksilber, aber von höherem specifischen Gewicht als die Gangmasse durch die Trommel O nach dem Auslafs F*x geführt werden, so werden sie durch diese Oeffnung durch die centrifugale Wirkung herausgeschleudert, und da sie leichter als das Quecksilber in dem Räume Vx sind, steigen sie an die Oberfläche des Quecksilbers und können dort als Schaum oder leichtes Amalgam entfernt werden. Alle Metalle, welche schwerer als Quecksilber sind (gleichgültig, ob sie sich damit amalgamiren, wie Gold, oder nicht, wie Platin), sinken durch ihre Schwere an den Boden und sammeln sich dort, um in das Rohr Z1, Fig. 7, oder in die Sammelrinne T, Fig. 2, befördert zu werden. Fig. 7 zeigt noch eine andere' Einrichtung eines Quecksilberregulators, der durch Verdrängung wirkt. X6 ist ein hohler oder fester Verdrängungskörper, der in dem Quecksilber gesenkt oder gehoben werden kann, und zwar mittelst der Schraube X7 etc., um den Quecksilberspiegel zu heben oder zu senken, je nachdem es erforderlich ist. Es- mag noch angeführt werden, dafs Quecksilber eventuell continuirlich in den Apparat eingeführt oder daraus abgelassen werden kann.
    Nach vorstehend beschriebener Erfindung können Erze iii grofsen ' Quantitäten schnell, continuirlich, wirksam und billig behandelt werden, wobei verhältnifsmäfsig geringe Quantitäten Lösung angewendet werden, und da die Erze infolge ihrer Schwere durch den Apparat gehen, wird die Kraft zum Betriebe des Apparates auf. ein Minimum reducirt.
    Pat ε nt-An sp rüche:
    ι . Ein elektrolytischer Apparat zum continuirlichen Abscheiden von Gold und anderen Edelmetallen aus ihren Erzen, bestehend aus einer senkrechten, durch eine Filtrationsvorrichtung (E) in zwei Abtheilungen (A B) getrennten Kammer, wobei entweder die die Anode oder die Kathode bildende Abtheilung je nach der Natur des Erzes und des abzuscheidenden Metalles mit einer aus leitendem oder nicht leitendem unlöslichen Material hergestellte Vorrichtung, z. B. einer Schraube (D) oder schräg gestellten, über einander liegenden Sieben, zur Verzögerung ■ des Durchtritts des Erzes und aufserdem die diese Hemmungsvorrichtung enthaltende Kammer mit einem Auslafs (M) versehen ist, durch welchen die Gangmasse continuirlich entfernt werden kann, während die Kathodenabtheilung eine rotirende Kathode (H), biegsame Abstreicher (J) und unten einen Auslafs (K) erhält, zu dem Zwecke, um den von der Kathode abgestrichenen Niederschlag continuirlich oder intermittirend vom Boden entfernen zu können.
  2. 2. An dem unter ι. angegebenen elektro-Iytischen Apparate die Abänderung, dafs derselbe aus einer Abtheilung gebildet wird, deren Wand au; leitendem Material entweder den positiven oder negativen Pol bildet, während die ebenfalls aus leitendem Material hergestellte Hemmungsvorrichtung von einem als Filter dienenden porösen Cylinder eingeschlossen wird.
  3. 3. In Verbindung mit dem unter 1. oder mit dem unter 2. angegebenen Extractionsapparat ein Amalgamirungsapparat, bestehend aus einem mit Ein- und Auslafs versehenen Cylinder und einer, umlaufenden Trommel (O), sowie gewünschtenfalls einer Rührvorrichtung (Y) in dem Auslasse (U), um die austretende Gangmasse gewünschtenfalls unter Zuflufs von Wasser leichtflüssiger machen zu können, in Verbindung mit einer Quecksilberregulirungsvorrichtung, bestehend aus einem auf und nieder beweglichen Quecksilberbehälter (X), zu dem Zwecke, um durch die veränderliche Quecksilbersäule, die Menge der in den Amalgamirungsapparat eintretenden extrahirten Gangmasse regeln zu können.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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