DE453584C - Steuerventil fuer Druckluftbremseinrichtungen - Google Patents
Steuerventil fuer DruckluftbremseinrichtungenInfo
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- B60T15/36—Other control devices or valves characterised by definite functions
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
10. DEZEMBER 1927
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 2Of GRUPPE
Emile Eugene Henri Duchatel in Paris. Steuerventil für Druckluftbremseinrichtungen.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. März 1925 ab.
ist in Anspruch genommen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Steuerbzw. Regelungsventil für Druckluftbrems- und
ähnliche Einrichtungen mit einer einstellbaren Labyrinthvorrichtung zur Regelung des Druckmitteldurchlasses
durch das Ventil, wobei diese Labyrinthvorrichtung eine Anzahl von Zwischenräumen
enthält, die durch verengte Verbindungswege miteinander kommunizieren.
Bei dieser Art von Regelungsvorrichtungen besteht die Erfindung darin, daß die in der Labyrinthvorrichtung vorgesehenen Zwischenräume durch im Abstand übereinander angeordnete Ventilscheiben gebildet werden, die entweder am Umfang oder in der Mitte die
Bei dieser Art von Regelungsvorrichtungen besteht die Erfindung darin, daß die in der Labyrinthvorrichtung vorgesehenen Zwischenräume durch im Abstand übereinander angeordnete Ventilscheiben gebildet werden, die entweder am Umfang oder in der Mitte die
ig eingeschnürte gegenseitige Verbindung haben. Bekannt sind bereits Labyrinthvorrichtungen
mit einer Anzahl übereinander angeordneter Scheiben, wobei ein Handrad vorgesehen
ist, welches dazu dient, die Anzahl der Kammern veränderlich zu gestalten; die Kammern
sind durch verengte Öffnungen miteinander verbunden.
Gemäß der Erfindung wird der Druckmitteldurchgang durch die Labyrinthvorrichtung
verzögert, da die übereinander angeordneten Scheiben als Prall- oder Dämpfungsflächen wirken.
Die Ausführung der neuen Labyrinthvorrichtung kann sehr verschieden sein, wie aus
den später erläuterten Äusführungsbeispielen Längshervorgeht, die auf der Zeichnung dargestellt
sind.
Abb. ι zeigt einen schematischen
schnitt durch ein Labyrinthsteuerventil,
schnitt durch ein Labyrinthsteuerventil,
Abb. 2 eine ähnliche Ausführungsform im Schnitt, wobei das Labyrinthventil mit einem
Abstufungslöseventil für Druckluftbremsen vereinigt ist.
Abb. 3 zeigt ein Steuerventil ähnlich wie Abb. ι in einer etwas abweichenden Bauart. In
Abb. 4 ist eine weitere Ausführungsform des Steuerventils schematisch veranschaulicht,
deren Anwendung in einem Längsschnitt in Abb. 5 gezeigt ist. Endlich stellt "
Abb. 6 eine der Abb. 2 ähnliche Bauart dar, bei der ein Steuerventil nach Abb. 4 und 5
Anwendung findet.
Beim Ausführungsbeispiel nach Abb. 1 besitzt das Steuerventil einen zylindrischen Körper
a. Bei Anwendung dieses Ventils für Druckluftbremseinrichtungen steht der Zylinder
α einerseits durch einen Kanal & mit dem Auslaßkanal des Steuer- bzw. Funktionsventils oder eines anderen Überwachungsventils
der Bremseinrichtung in Verbindung. Das andere Ende des Zylinders« ist durch
die Kanäle oder Öffnungen c mit der Außenluft verbunden. Im Innern des Zylinders a
befinden sich eine Anzahl von übereinanderliegenden Ventilscheiben d. Am Rande sind
diese Scheiben dünner als in der Mitte. Ihr Durchmesser e ist geringer als die lichte
Weite des Zylinders a. Hierdurch wird ein labyrinthartiger Durchgang für die Luft gebildet;
die hindurchströmende Luft findet einen, wechselweise sich verengenden und erweiternden
Querschnitt vor, wodurch eine gewisse Drosselung der Luftströmung erzielt wird.
to Das Auslaßvermögen des Steuerventils kann nun auf zwei Wegen verändert werden, nämlich
durch Vermehrung oder Verminderung der Anzahl der übereinandergelagerten Scheiben
d oder indem man den Zwischenraum (Ringspalt) zwischen den Scheiben d und der
Innenfläche des Zylinders α vergrößert oder verkleinert, also durch Änderung der Durchmessermasse.
Wenn Druckluft aus dem Steuer- bzw. Funktionsventil oder einem gleichartigen
Überwachungsventil ausströmt, so wird durch Vermittlung des neuen Ventils beim Lösen der
Bremsen nur ein langsam fortschreitendes Ausströmen von Luft aus dem Bremszylinder
stattfinden.
Ist das neue Ventil nun in geeigneter Weise eingestellt, so können die Hilfsbehälter während
dieser ganzen Zeit aufgefüllt werden, bevor es nötig ist, die Bremsen von neuem anzuziehen.
Das neue Ventil kann zum Abnehmen bzw. Anschließen eingerichtet sein, z. B. an eine
besondere Ausrüstung, die am Auslaß des Steuer- oder- Funktionsventils vorgesehen ist,
um nach Bedarf die gewünschte Wirkung auszuüben. Oder es. kann auch das neue Ventil
ständig mit dem Steuer- bzw. Funktionsventil verbunden sein, wobei ein Hahn oder eine
ähnliche Vorrichtung vorgesehen werden kann, um das Auslassen von Druckluft aus dem
Steuerventil in die Außenluft unmittelbar vornehmen zu können oder auch, wenn gewünscht,
mit Hilfe eines Überwachungsventils. Das neue Ventil kann auch mit einem schnell wirkenden Auslöseventil vereinigt werden,
wie es Abb. 2 zeigt. Bei dieser Ausführungsform hat das schnell wirkende Auslöseventil
einen zylindrischen Körper h, in dessen Innern ein Kolben i beweglich angeordnet ist.
Dieser Kolben i ist mit einem Schieber k starr
verbunden, auf dem eine Blattfeder/ gleitet. Eine andere Feder m stützt sich gegen den
Schieber k und wirkt der Aufwärtsbewegung entgegen, ebenso wie der nockenartige Vorsprung
η, der in der gezeichneten Lage des Schiebers k gegen die eine Seite der gebogenen
Blattfeder Z anliegt. Am Kolben i ist ein seine Abwärtsbewegung begrenzender
Ringvorsprung ti1 vorgesehen. Die Kammer ο des neuen Ventils g· ist durch
das Rohr ρ mit dem Auslaßkanal' des Steuex- bzw. Funktionsventils oder einem andenen
Überwachungsventil verbunden, durch welches das Anziehen oder Lösen der Bremsen geregelt wird. Die Kammer q im Zylinder h
steht mit der Zugleitung durch ein Rohr/" in Verbindung, während die Kammers oberhalb
des Kolbens i an den Hilfsbehälter oder die Zugleitung durch ein Rohr t angeschlossen
ist; in dieser Leitung t ist eine Verengung oder eine labyrinthartige Einrichtung vorgesehen,
damit eine gewisse Drosselung des Luftdurchganges erzielt wird.
Ein Rohr α stellt die Verbindung zwischen
der Kammer ο und einer Aussparung im Gleitschieber k her. Bei der höchsten Stellung des
Schiebers k vermittelt seine Aussparung eine Verbindung mit der Außenluft durch den Auslaßkanal
v.
Bei der in Abb. 2 dargestellten Stellung des schnell wirkenden Auslaßventils findet eine
stufenweise Lösung der Bremsen statt; es wird langsam Luft der Zugleitung zugeführt.
Die Teile verbleiben in der gezeichneten Lage, und die Luft aus dem Bremszylinder
wird nur durch die Labyrintheinrichtung des Ventils g ausgelassen. Wenn dagegen eine
schnelle Zuleitung von Luft zur Bremsleitung bewirkt wird, so bewegt sich der Kolben i
aufwärts, und der Schieber k stellt die Verbindung mit dem Auslaß ν durch das Rohr u
her.
Aus dem Bremszylinder strömt daher die Luft unmittelbar nach außen, als wenn die
Labyrintheinrichtung g nicht vorhanden wäre,
Wenn die Bremsen wieder angezogen werden, so nimmt das schnell wirkende Auslöseventil
wieder die Stellung nach Abb. 2 ein, und zwar unter der vereinigten Wirkung der Feder m und dem Druckmittelunterschied zwisehen
den beiden Flächen des Kolbens i.
Es ist so für den Führer möglich, das Lösen der Bremsen stufenweise oder schnell
zu veranlassen, entsprechend dem langsamen oder schnellen Einlassen von Druckluft in
die Bremsleitung.
Die Regelung der Labyrintheinrichtung kann durch Veränderung der Zahl der darin
enthaltenen Scheiben erfolgen. Man könnte z.B. auch eine Durchlaßnut in dem unteren no
Teil des zylindrischen Körpers des Ventils vorsehen und die Zahl der Scheiben ändern,
welche oberhalb dieser Nut liegen, und zwar mittels einer mit Schraubengewinde versehenen
Stange o. dgl., welche durch den Boden des Ventils hindurchgeht und gestattet, den ganzen Scheibensatz gegen den zylindrischen
Körper zu verschieben, so daß man eine größere oder geringere Zahl dieser Scheiben
über den Durchlaßkanal bringen kann.
Die Labyrintheinrichtung des Ventils kann auch in einer von Abb. 1 abweichenden Form
ausgeführt werden. Eine solche Abänderung der Bauart zeigt z. B. Abb. 3, in welcher die
Ventilscheiben in der Mitte dünner sind als am Rande und mittlere, verhältnismäßig enge
Bohrungen haben, wobei die Luft gezwungen ist, nur durch diese Bohrungen, nicht aber
durch die dicht aufeinanderliegenden Außenränder zu strömen. Die Regelung der Wirkung
dieser Vorrichtung kann durch Veränderung der Zahl der Scheiben oder durch Veränderung
der lichten Weite der Durchgangsöffnungen erfolgen.
Die zylindrische Form des Körpers bzw. Gehäuses ist nicht wesentlich. Man kann auch
eine andere Querschnittsform wählen. Bei der Ausführungsform nach Abb. 1 richtet sich
allerdings die Form des Gehäuses nach der Form der nahe heranreichenden Scheiben.
Beider Ausführungsform nach Abb. 4 ist ein
innen kegelförmiger Körper α vorgesehen, in welchem sich ein Labyrinthventilkörper e'
befindet, der entsprechend kegelförmig gestaltet ist. Es sind eine Anzahl von Ringnuten
w vorgesehen, welche die Labyrinthkammern bilden. Nimmt der Ventilkörper e
die in Abb. 4 gezeichnete Stellung ein, bei welcher ein geringer Zwischenraum zwischen
den Rippen und der konischen Innenfläche des Körpers α vorhanden ist, so wird eine
Verengung des Luftdurchganges durch den Körper «, also eine gewisse Drosselung erzielt,
ähnlich wie bei den Ausführungsformen nach Abb. 1 und 3. Wird durch eine geeignete
Vorrichtung eine achsiale Verschiebung des Ventilkörpers e' vorgenommen, so kann
hierdurch eine Regelung des Luftdurchlasses erzielt werden. Hierbei kann man durch Anordnung von Begrenzungsanschlägen für die
Aufundabwärtsbewegung eine verschiedene Bemessung des Luftdurchganges innerhalb bestimmter
Grenzen durchführen.
Eine Vorrichtung dieser allgemeinen Art kann infolgedessen Anwendung finden für
die Regelung des Luftzutrittes zu oder des Auslasses aus dem Bremszylinder. Auch kann
die Vorrichtung mit einem oder mehreren Ventilen oder Hähnen bzw. Drosselorganen
vereinigt werden, um eine entsprechende Veränderung des Luftdurchganges zu erreichen.
Z. B. kann die Vorrichtung eingestellt werden für einen bestimmten Luftdurchgang für hohe
Zuggeschwindigkeiten auf horizontalen Strekken oder für einen anderen Luftdurchgang
für Fälle, in denen schnell fahrende Züge auf Strecken mit erheblichen Steigungen verkehren,
ferner für andere Luftdurchlässe in Fällen, wo Güterzüge auf horizontalen Strekken
fahren, oder endlich für Fälle, in denen Güterzüge auf Strecken mit verhältnismäßig
großen Steigungen verkehren.
In Abb. 5 ist ein Ausführungsbeispiel unter Anwendung des in Abb. 4 dargestellten Prinzips
veranschaulicht. Dieses Ventil ist beliebig einstellbar, so daß ein vorher bestimmter
Druck im Bremszylinder während des Auffüllens des Hilfsbehälter aufrechterhalten
werden kann; ferner gestattet diese Vorrichtung das Auslassen' von Druckluft aus dem
Bremszylinder zuerst schnell durchzuführen, bis der Bremszylinderdruck auf einen bestimmten
Wert gefallen ist, worauf der Luftauslaß aus dem Bremszylinder mehr abgestuft erfolgt. Oder es kann auch der ganze Vorgang
des Luftauslasses aus dem Bremszylinder verhältnismäßig langsam erfolgen.
Bei dieser Ausführungsform nach Abb. 5 ist b der Auslaß des Steuer- oder Funktionsventils
oder anderen Überwachungsventils der Bremsvorrichtung. An diesem Auslaß ist ein Ventilkörper b' vorgesehen,
welcher dazu bestimmt ist, für gewöhnlich den Durchgang durch den Kanal & geschlossen
zu halten, χ ist ein Ab dichtungsring oder
eine Packung geeigneter Art. Der Ventilj körper b wird von einem Gehäuse y umschlossen,
dessen oberes Ende beweglich oder abnehmbar in geeigneter Weise an den Auslaßkanal
angeschlossen ist, z. B. durch eine bajonettartige Verbindung.
Der Ventilkörper b' wird für gewöhnlich auf seinem Sitz mittels einer Feder ζ gehalten,
welche sich auf den Schraubkopf y' stützt. Das untere Ende der Feder liegt gegen den
Schraubkopf ζ an, der das untere Ende des Gehäuses y abschließt. Der Federdruck kann
geregelt werden durch Hinein- oder Herausschrauben des Schraubkopfes z', wobei eine
Druckschraube z" zum Festhalten des Schraubkopfes dient.
Das obere Ende des Ventilkörpers c hat eine Öffnung b", welche den Auslaßkanal &
mit dem Hohlraum des Körpers b' verbindet. Dieser innere Hohlraum hat konische Form
und enthält die Labyrinthvorrichtung e'. Dieser Körper e' hängt mit dem Schraubkopf
y' zusammen. Man kann den Körper e' durch Verdrehen des Schraubkopfes y' mit
Hilfe der Stange y" einstellen, also den Zwischenraum vergrößern oder verkleinern.
Bei Lösestellung des Steuer- oder Funktionsventils oder einer anderen benutzten
Überwachungsvorrichtung strömt die Luft vom Bremszylinder in den Auslaßkanal b. Ist
der Luftdruck hinreichend, den Gegendruck der Feder 2 zu überwinden, so bewegt sich
der Körper b' abwärts, so daß eine Öffnung an der Stellen erfolgt und die Bremszylinderluft
durch das Ventilgehäuse y ins Freie gelangen kann.
Der Luftauslaß aus dem Bremszylinder setzt sich in dieser Weise fort, bis der Bremszylinderdruck
sich bis zu einem gewissen
Grade vermindert hat, bei welchem die Feder ζ die Rückführung des Ventilkörpers b'
in die gezeichnete Stellung bewirkt. Nunmehr strömt die Luft durch den Kanal b", durch
den Labyrinthkörper e\ wobei der Grad des Hindurchströmens abhängig ist von der Einstellung
dieses Körpers. ·
Man kann also gewünschtenfalls einen vorher bestimmten Druck im Bremszylinder
ίο halten, indem man den Labyrinthkörper -e'
so einstellt, daß gar keine Luft hindurchströmen kann, sobald der Ventilkörper b' auf
seinem Sitz χ aufruht.
Soll dagegen ein langsames und fortwährendes Ausströmen von Luft aus dem Bremszylinder
während der ganzen Auslaßperiode stattfinden, so stellt man die Feder ζ durch
entsprechendes Zusammendrücken mittels des Schraubkopfes z' so ein, daß sich der Ventilkörper
b' während des ganzen Auslaßvorganges nicht von seinem Sitz abheben und ein
Hindurchströmen von Luft nur durch die Labyrinthvorrichtung e' erfolgen kann.
Wie bereits erwähnt, kann das Ventilgehäuse y von der Auslaßleitung b abgenommen
werden, um diese ganz auszuschalten. Gegebenenfalls kann man aber auch die Vorrichtung
ständig an dem Auslaßkanal & befestigen, und man kann eine Regelungsvorrichtung
dazwischensehalten.
In Abb. 6 ist ein Abstufungsauslöseventil dargestellt, welches in seiner Art dem in
Abb. 2 dargestellten ähnelt. Es ist eine konische Labyrintheinrichtung entsprechend
dem Schieber in Abb. 4 angewendet. Das untere Gehäuse g· enthält den konischen
Labyrinthkörper e', der auf einer Feder ζ ruht. Es ist eine Einstellschraube g' vorgesehen,
welche gestattet, die Höheneinstellung des Labyrinthkörpers e' vorzunehmen, so daß
der Durchgang zwischen den äußeren Rippen und der inneren konischen Wandung des Gehäuses
mehr oder weniger verengt oder ganz abgeschnitten werden kann. Der untere Teil
des Gehäuses g· ist zu einer Kammer u' erweitert.
Diese besitzt einen verhältnismäßig engen einstellbaren Auslaß ti".
Die Wirkung des Abstufungsauslaßventils ist die gleiche wie bei der Ausführungsform
nach Abb. 2, jedoch mit dem Unterschied, daß bei einer langsamen Verstärkung des Zugleitungsdruckes
ein abgestuftes Lösen der Bremsen erzielt wird. Die · Luft geht durch das Rohr ρ und kann nur nach außen durch
den Labyrinthkörper e', das Gehäuse g und ti'
sowie durch die engen Bohrungen ti" gelangen. Steht-die Vorrichtung in der in der
Zeichnung dargestellten Stellung, so ist der Druckluftauslaß- aus dem Bremszylinder bestimmt
durch die Stellung des Labyrinthkörpers e', die durch die Stellschraube g' geregelt
werden kann. Während des anfänglichen Lösens der Bremsen dagegen kann der Bremszylinderdruck durch geeignete Einstellung
der Feder ζ ausreichend sein, den Labyrinthkörper e' abwärts zu bewegen, so
daß ein gewisser verengter Durchgang durch diesen Körper nach der Kammer ti' hin stattfinden
kann. Während dieses Vorgangs wird daher der Auslaß von Luft aus dem Bremszylinder
durch das Rohr ρ verhältnismäßig schnell stattfinden. Dieses Auslassen wird
sich so lange fortsetzen, bis der Überdruck in der Kammer u! genügend ist, um die
Rückführung des Labyrinthkörpers e' unter dem Einfluß der Feder ζ in seine oberste
Stellung zu veranlassen. Es ist hierbei zu bemerken, daß der Austritt der Luft aus der
Kammer a' beschränkt ist durch die enge Bohrung ti".
Hiernach ist ersichtlich, daß durch Veränderung der Wirkung der Feder ζ und durch
die Einstellung des Auslasses ti" auch der Luftauslaß aus dem Bremszylinder in jeder
gewünschten Weise geregelt werden kann. Man kann also einen anfänglich verhältnismäßig
schnellen Luftdurchgang erzielen, ebenso einen einstellbaren Luftdurchgang in Verbindung mit einem verhältnismäßig langsamen,
ebenfalls einstellbaren Luftdurchgang. Oder man kann den Luftdurchgang für den ganzen Lösevorgang in vorher bestimmter
Weise einstellen. Die Vorrichtung ermöglicht also, den Luftauslaß aus dem Bremszylinder
entsprechend allen verlangten Bedingungen zu regeln.
Die Wirkung des oberen Teils der in Abb. 6 gezeichneten Vorrichtung für den Fall
einer schnellen Wiederherstellung des Zugleitungsdruckes ist die gleiche wie die bereits
mit Bezug auf Abb. 2 beschriebene.
Die Labyrintheinrichtung und das schnell wirkende Auslöseventil können auch eine
andere gegenseitige Anordnung bzw. Vereinigung haben, je nach der Art von Bremseinrichtungen,
mit denen sie verbunden werden sollen. Ist z. B. die Bremseinrichtung mit einem abgestuften Auslaß versehen,. so kann
das schnell wirkende Auslaßventil so angeordnet werden, daß es den Bremszylinder
von dem Steuerventil isoliert, ehe dieser Zylinder unmittelbar in Verbindung mit der
Außenluft kommt. Dies kann zweckmäßig z. B. dadurch erreicht werden, daß man zwei
oder mehr zusätzliche Kanäle oder Ö ff nungen an der Fläche des Schiebers k vorsieht,
und daß man geeignete Verbindungen herstellt zwischen dem schnell wirkenden Auslaßventil;
dem Labyrinthventil, dem Bremszylinder und dem Steuerventil in den beiden Stellungen des Schiebers k.
Es können auch Einrichtungen vorgesehen
werden, durch welche· das Labyrlnthüberwachiingsventil
gewünschtenfalls besonders angeordnet wird, ohne die normale Wirkung
der Bremsen zu beeinflussen, wobei diese Ventile entweder über die ganze Länge des
Zuges oder nur einen Teil dieser Länge wirken.
Die neue Einrichtung ist nicht nur für Druckluftbremseinrichtungen anwendbar, sondem
auch für andere Fälle, in denen es sich darum handelt, den Durchgang eines Druckmittels
zu beschränken mit Hilfe einer Auslaßvorrichtung, wie z. B. für einen Dampfauslaß.
Claims (16)
1. Steuer- bzw. Regelungsventil für Druckluftbrems- und ähnliche Einrichtungen
mit einer einstellbaren Labyrinthvor-
richtung zur Regelung des Druckmitteldurchlasses durch das Ventil, wobei diese
Labyrinthvorrichtung eine Anzahl von Zwischenräumen enthält, die durch verengte Verbindungswege miteinander kommunizieren,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenräume durch im Abstand übereinander angeordnete Ventilscheiben gebildet
werden, die entweder am Umfang oder in der Mitte die eingeschnürte gegenseitige Verbindung haben.
2. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Ventilscheibe (e) in der Mitte stärker ist als am äußeren Rande, der in
einem gewissen Abstande von der Innenfläche eines umgebenden Gehäuses (a)
Hegt.
3. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Grad des Durchströmens des Druckmittels durch das Ventil durch Vermehrung
oder Verminderung der Zahl der Ventilscheiben (e) einstellbar ist, wobei
diese Scheiben einzeln auswechselbar sind.
4. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jede gewünschte Anzahl von Ventilscheiben (e) zur Wirkung gebracht werden
kann, um den Grad des Druckmitteldurchganges durch das Ventil entsprechend
verändern zu können.
5. Ausführungsform der Einrichtung nach den Ansprüchen 2 und 4, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Durchlaßnut an der Innenfläche des die Ventilscheibe (e)
enthaltenden Ventilgehäuses (α) vorgesehen ist, wobei die übereinander angeordneten
Scheiben (e) innerhalb des Gehäuses (a)
so verschoben werden können, daß die Zahl der Scheiben, welche über dem Ende der Durchlaßnut liegen, veränderlich ist.
6. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Ventilscheibe (e) in der Mitte durchbohrt und dünner ist als an ihrem
Rande (Abb. 3).
7. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Labyrinthvorrichtung einen kegelförmigen Körper (er) enthält, der tiefe
Einschnitte (w) hat, durch welche Labyrinthkammern gebildet werden (Abb. 4).
8. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zwischenraum zwischen der äußeren Fläche des Labyrinthkörpers (er) und
der entsprechenden konischen Innenfläche des Körpers oder Gehäuses (a) von Hand
oder selbsttätig einstellbar ist.
9. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die selbsttätige Einstellung des Durchgangsquerschnittes mit Hilfe des Druckes
des durch das Ventil hindurchgehenden Druckmittels erfolgt, wobei Anschläge vorgesehen
sein können, um die Verstellung des Labyrinthkörpers (e') nach zwei Richtungen
hin zu begrenzen.
10. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1 in Anwendung für Druckluftbremseinrichtungen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Labyrinthvorrichtung den Grad des Druckluftdurchlasses zu oder
von dem Bremszylinder regelt.
11. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Labyrinthvorrichtung den Durchgang der Druckluft von dem Auslaß des Steuer- bzw. Funktionsventils der
Bremseinrichtung regelt.
12. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 8 und 10 in Verbindung
mit einem Abstufungslöseventil, dadurch gekennzeichnet, daß Druckluft vom Bremszylinder
durch die Auslaßleitung (jj) des Steuer- oder Funktionsventils nach der
Außenluft durch die Labyrinthvorrichtung strömt, wenn der Druck in der Bremsleitung
langsam zwecks abgestuften Lösens der Bremsen wiederhergestellt wird (Abb. 2 und 6).
13. Ausführungsform der Einrichtung nach den Ansprüchen 8 und 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Labyrinthvorrichtung (e') mittels einer einstellbaren Feder
(z) geregelt wird, um die Labyrinthvorrichtung nach Bedarf veränderlich zu gestalten (Abb. 6).
14. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Labyrinthkörper (er) meinem
Ventilgehäuse (&') angeordnet ist und
durch' eine einstellbare Feder (z) gegen einen Sitz (x) gedrückt wird, zu dem
Zweck, die Wirkung der Vorrichtung veränderlich zu gestalten, so daß entweder
ein vorher bestimmter Grad von Druckluftdurchfluß vom Bremszylinder während des Lösens der Bremsen stattfindet oder
ein anfängliches rasches Ausströmen aus dem Bremszylinder, bis ein vorher bestimmter
Druck in diesem erreicht ist, gefolgt von einem vorher bestimmten gedrosselten
Durchlaß (Abb. 5).
15. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Läbyrinthkörper (e') mit einer Einstellschraube (g) versehen ist, und daß
die Druckluft nach dem Hindurchgang durch die Labyrinthvorrichtung (#') in
eine Kammer («') eintritt, die mit einer einstellbaren engen Auslaßöffnung (α") ao
versehen ist (Abb. 6).
16. Ausführungsform' der Einrichtung nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Neben- oder Abzweigventil oder eine ahnliehe
Einrichtung vorgesehen ist, um das Steuer- bzw. Regelungsventil gewünschtenfalls
aus seiner Einwirkung auszuschalten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR453584X | 1924-03-26 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE453584C true DE453584C (de) | 1927-12-10 |
Family
ID=8901073
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE (1) | DE453584C (de) |
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GB (1) | GB231504A (de) |
Families Citing this family (1)
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- 1924-03-26 FR FR579248D patent/FR579248A/fr not_active Expired
- 1924-08-14 FR FR29332D patent/FR29332E/fr not_active Expired
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-
1925
- 1925-03-20 US US16934A patent/US1593708A/en not_active Expired - Lifetime
- 1925-03-25 GB GB8033/25A patent/GB231504A/en not_active Expired
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Also Published As
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