-
Selbsttätige Waage mit Krafteinschaltung. Die Erfindung bezieht sich
auf die bekannten selbsttätigen Waagen mit Krafteinschaltung, bei denen durch die
Bewegung des Waagebalkens eine Hilfsvorrichtung gesteuert wird, die ihrerseits mit
Hilfe der eingeschalteten besonderen Kraft den Hauptzufluß steuert. Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird durch die Bewegung, des Waagebalkens ein verhältnismäßig kleines
und daher mir wenig Kraft zu' seiner Vmsteuerungerforderndes Ventil bewegt, , ünd
der dadurch geöffnet schwache Zustrom in ein beweglich gelagertes und mit der Hauptzuflußvorrichtung
verbundenes Gefäß geleitet. Das Gewicht der sich
in diesem Hilfsgefäß
ansammelnden Flüssigkeitsmenge dient dann als die zur Öffnung der Hauptzuflußvorrichtung
erforderliche Kraft.
-
Der Hauptzufluß wird durch eine einfallende Sperrung geöffnet gehalten,
und zwar so lange, bis die Sperrung durch einen beim Füllen des Wägegefäßes aufsteigenden
Schwimmer gelöst wird, worauf der mittlerweile in das Wägegefäß unmittelbar abgelenkte
kleine Strom die Füllung beendet, während das Hilfsgefäß leerläuft.
-
Der Schwimmer kann derart ausgestaltet und angeordnet sein, daß ein
Unterschied im spezifischen Gewichte der abzuwiegenden Flüssigkeit nicht ein zu
frühes öder zu spätes Schließen des großen Ventils verursacht.
-
Auf der beiliegenden Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung
veranschaulicht. Der Apparat ist hier in der Füllstellung gezeichnet, so daß das
kleine Ventil geöffnet ist und die Flüssigkeit ausströmen kann.
-
Der Arm i des Waagebalkens trägt ein Wägegefäß 2, während der Arm
3 des Waagebalkens ein Gewicht 4 trägt; in der gezeichneten Lage ruht .der Schwanz
5 des Waagebalkens auf einem festen Stützpunkte 6. Über dem Wagegefäß 2 ist ein
Behälter 7 angeordnet, der mit einem kleinen Ventil 8 versehen ist, das in dieser
Stellung des Armes i des Waagebalkens geöffnet gehalten wird. Unter dem Ablaßrohr
.dieses Ventils 8 liegt eine Ablenkplatte 9, die um eine kleine Achse io drehbar
ist, auf welcher Achse ein einen Schwimmer 12 tragender Arm ii befestigt ist. Die
Endlagen der Platte 9 sind durch feste Anschläge 13 und 14 bestimmt, gegen die der
Arm i i zu ruhen kommt.
-
Ein Behälter 15, der um eine Achse 16 drehbar ist, ist mittels der
Stange 17 an dem Arm 18 eines um eine Achse i9 drehbaren Hebels aufgehängt. von
welchem Hebel der ändere Arm 2o mit dem großen Ventil 21 verbunden ist.
-
An dem Hebel 18, 2o ist ein nach unten gerichteter Arm 22 angeordnet,
während eine Klinke 23 derart angeordnet ist, daß diese, wenn das Ventil 21 geöffnet
wird, :den Arm 22 greift und deshalb das Ventil offen hält. An dem Behälter 7 ist
eine am unteren Ende mit einem Scbwimmer 24 versehene Stange derart geführt, daß
sich der Schwimmer, :der sich im Wagegefäß befindet, auf und nieder bewegen kann.
Die Stange stößt beim Steigen des Schwimmers gegen den Arm 26 der Klinke 23 und
löst diese.- An der Stange 25 befindet sich ein Stellring 27, der so angeordnet
ist, daß der Schwimmer nicht den Boden des Wagegefäßes berühren kann.
-
Das Wagegefäß 2 ist mit einem Ablaßventil 28 versehen, um das herum
ein aufstehender Rand 29 mit einer Öffnung 3p angeordnet ist. Unter dem Ablaßventil
28 ist ein feststehender Anschlag 31 derart angeordnet, daß dieses Ventil beim Umkippen
bzw. Überschlagen des Waagebalkens auf diesen Anschlag stößt und geöffnet wird.
In dem Behälter 15 ist eine Öffnung 32 vorgesehen, während sich über dem Schwanz
5 des Waagebalkens ein fester Anschlag 33 befindet, wogegen der Schwanz in der Entleerungsstellung
anliegt. Das Gewicht 4 kann statt in der hier angegebenen Weise, d. h. direkt an
dem Waagebalken, befestigt, auch an diesem aufgehängt sein, oder aber der Waagebalken
kann einen Teil eines mehr komplizierten Hebelsystems ausmachen, wodurch z. B. erreicht
werden kann, daß die Bewegungen des Wägegefäßes und des Wägegewichtes mehr vertikal
sind. Zum Abwiegen gewisser Stoffe, wie z. B. klaren Wassers, Petroleums u. dgl.,
kann der Apparat ohne Tarawägung arbeiten. Man braucht dazu nur den aufstehenden
Rand 29 wegzulassen, so daß das Wägegefäß sich alsdann schnell gänzlich entleert,
wodurch die Kapazität vergrößert wird.
-
Das kleine Ventil 8 kann direkt vom Waagebalken oder mittels dazu
geeigneter Mittel bewegt werden. Die durch dieses Ventil hindurchströmende Flüssigkeit
kann in verschiedenen anderen als der hier vorgeschlagenen Weise das große Ventil
öffnen. So kann z. B. der Behälter i5 statt mittels einer Öffnung mittels eines
Hebers entleertwerden, oder aber die Drehachse 16 kann weggelassen werden und dieser
Behälter als Kippschale (die bei einer bestimmten Füllung umkippt) ausgeführt an
der Stange 17 aufgehängt sein, auch kann mittels eines Schwimmers (in derselben
Art als dies mit der Ablenkplatte 9 geschieht) das Umkippen des Behälters nach beiden
Richtungen erzielt werden, wobei alsdann der Schwimmer 12 entbehrt werden und an
Stelle der Platte 9 eine der Wände dieser Kippschale dienen kann.
-
Auch kann ein in dem Wagegefäß hängender Behälter benutzt werden,
an dem ein Heher mit einem genügend langen Ablaßrohr angeordnet ist, so daß dieser
Hebel infolge des Sinkens der Flüssigkeit im Wagegefäß von selbst anschlägt, oder
aber in diesem Gefäße ein Ventil angeordnet sein, das von einem Schwimmer geöffnet
wird, sobald das Wagegefäß eine gewisse Füllung erhalten hat, und welches Ventil
bei Entleerung des Wagegefäßes durch das Sinken des Schwimmers wieder geschlossen
wird; auch kann-- der Schwimmer 24 derart ausgestaltet sein, daß hierdurch auch
das Ventil dieses Gefäßes bewegt wird.
-
In der Stange 17 kann zum Schließen des großen Ventils eine Feder
zwischengeschaltet werden.
An dem Wagegefäß kann statt des dargestellten
Abflußventils auch eine andere Vorrichtung, z. B. mit einem großen und einem kleinen
Ventil, benutzt werden, wobei das Öff-
nen der Ventile nicht durch Anschlag,
sonder _i mittels emporgehender Ketten oder Stangen infolge des Sinkens des Wagegefäßes
oder mittels anderer hierzu geeigneter Mittel erfolgt. Der Rand 29 kann statt um
das Ventil in jeder beliebigen- Form angeordnet werden und, falls erwünscht, kann
hierzu ein separater in dem Wagegefäß angeordneter Behälter dienen.
-
Die Arbeitsweise ist wie folgt: Beim Bewegen des Waagebalkens aus
der Entleerungsstellung in die Füllstellung (die gezeichnete Stellung) hat sein
Arm i das kleine Ventil 8 geöffnet, so daß die in dem Behälter 7 vorhandene Flüssigkeit
durch dieses Ventil in den Behälter 15 fließt und sich im Gefäß 15 ansammelt, bis
ihr Gewicht ausreicht, mittels des Hebels 18, 2o das große Ventil 21 zu öffnen,
so daß dann durch beide Ventile das Wagegefäß gefüllt wird. Die durch das kleine
Ventil 8 fließende Flüssigkeit fließt weiter längs der Ablenkplatte 9 in den Behälter
15, dessen Inhalt, soweit er nicht durch die Öffnung 32 abfließt, überläuft, bis
infolge des Steigens des Spiegels in dem Wagegefäß mittels des Schwimmers 12 die
Platte 9 so gedreht wird, daß die zufließende Flüssigkeit an der anderen Seite längs
dieser Platte fließt und der Behälter 15 die Gelegenlieit erhält, auszutropfen.
-
Bei fernerem Füllen des Wagegefäßes wird, wenn die Füllung fast vollständig
ist, die Stange 25 des Schwimmers 24 gegen den Arm 26 der Klinke 23 stoßen und diesen
heben, wodurch das Ventil 21 sich durch sein eigenes Gewicht schließt, wobei alsdann
der Behälter 15 in seine frühere nach aufwärts gekippte Stellung zurückkehrt.- Das
fernere Füllen des Wagegefäßes geschieht jetzt nur noch durch das kleine Ventil
8 und hört auf, sobald der Waagebalken genügend weit umgekippt ist, um das Ventil
ganz fallen zu lassen. Wenn der Waagebalken diese Endstellung erreicht hat und der
Schwanz 5 gegen den Anschlag 33 ruht, wird das Ventil 28 durch den Anschlag 31 geöffnet
und die Entleerung des Wagegefäßes beginnt.
-
Beim Entleeren des Wagegefäßes nimmt infolge des Sinkens des Sch-,vimmers
12 die Platte 9 ihre vorige Lage wieder ein, so daß bei einem folgenden öffnen des
Ventils 8 die hierdurch fließende Flüssigkeit wieder in den Behälter 1,5 geraten
wird. Das Wagegefäß entleert sich schnell, bis das Niveau hierin die Obenseite des
aufstehenden Randes 29 erreicht, wonach das weitere Ausfließen des Inlialtes durch
die in diesem Rande angeordnete Öffnung 30 langsam stattfindet, bis durch das Zurückspielen
des Waagebalkens das Ablaßventil 28 sich schließt, so daß der Rest im Wagegefäß
zurückbehalten wird. Hierauf beginnt mit dem Öffnen des Ventils 8 durch den Arm
i des Waagebalkens das Spiel von neuem.