DE4447791C2 - Vorrichtung zur Anpassung der drahtförmigen Befestigungselemente für eine Zahnersatz-, Zahnregulierungs- oder dergleichen zahnmedizinische Behandlungseinrichtung - Google Patents
Vorrichtung zur Anpassung der drahtförmigen Befestigungselemente für eine Zahnersatz-, Zahnregulierungs- oder dergleichen zahnmedizinische BehandlungseinrichtungInfo
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Abstract
Eine beheizbare Zange (11-15) dient zur Anpassung der drahtförmigen Befestigungselemente aus einem aromatischen Thermoplasten für eine Zahnersatz-, Zahnregulierungs- oder dergleichen zahnmedizinische Behandlungseinrichtung mit einem auf dem Zahnfleisch und/oder dem Gaumen aufliegenden Gießharzteil, in das die drahtförmigen Befestigungselemente mit ihren wenigstens eine Biegung aufweisenden Enden eingegossen sind, wobei die drahtförmigen Befestigungselemente das Gießharzteil durch Umklammern der natürlichen Zähne oder Eingriff zwischen zwei natürliche Zähne verankern (Figur 6).
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Anpassung
der drahtförmigen Befestigungselemente für eine Zahnersatz-,
Zahnregulierungs- oder dergleichen zahnmedizinische Behand
lungseinrichtung mit wenigstens einem auf dem Zahnfleisch
und/oder dem Gaumen aufliegenden Gießharzteil, wobei die
drahtförmigen Befestigungselemente das Gießharzteil durch Um
klammern der natürlichen Zähne oder Eingriff zwischen zwei
natürlichen Zähnen verankern, an ihrem in das Gießharzteil
eingegossenen Ende wenigstens eine Biegung aufweisen und aus
einem aromatischen Thermoplasten, insbesondere Polyetherether
keton (PEEK) bestehen nach dem Stammpatent (Patentanmeldung P 44 20 044.7).
Bei dieser Zahnersatz-, Zahnregulierungs- oder dergleichen
zahnmedizinischen Behandlungseinreichtung führen die drahtför
migen Befestigungselemente aus thermoplastischem Kunststoff zu
einer Verankerung des Gießharzteiles an den verbleibenden bzw.
zu regulierenden Zähnen mit einem Halt, der ebenso fest ist
wie die Verankerung mit einem Metalldraht, jedoch ohne Abrieb
der Zähne, ohne gesundheitlichen Risiken und ohne das Aussehen
zu beeinträchtigen.
Aus DE 37 22 368 A1 ist ein zahnärztliches Handinstrument be
kannt, bei dem das Instrument mit seinem Schaftabschnitt mit
thermoplastischem Material in einer Ausnehmung in einem Hand
stück verankert wird. Um das thermoplastische Material zu
schmelzen, kann eine Heizvorrichtung in Form einer Zange vor
gesehen sein.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfache aufgebaute Vor
richtung bereitzustellen, mit der die drahtförmigen Befesti
gungselemente aus einem aromatischen Thermoplasten für diese
bekannte Zahnersatz-, Zahnregulierungs- oder dergleichen
zahnmedizinische Behandlungseinrichtung schnell und einfach
angepasst werden können.
Dies wird erfindungsgemäß mit der im Anspruch 1
gekennzeichneten Vorrichtung erreicht. In den
Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung wiedergegeben.
Der Draht aus aromatischem, thermoplastischem Kunststoff,
der mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung angepasst wird,
weist vorzugsweise eine Stärke zwischen 0,4 bis 1,3 mm auf.
Bei einer Stärke über 1,3 mm wirkt er im Mund des Patienten
störend. Bei einer Stärke unter 0,4 mm ist meist nicht mehr
die erforderliche Festigkeit gegeben. Wenn der Draht zur Be
festigung einer abnehmbaren Zahnprothese verwendet wird,
liegt seine Stärke vorzugsweise bei 0,8 bis 1,3 mm, um die
erforderliche Federhärte zu erhalten.
Bei der Zahnregulierung wird der Draht z. B. für Kugel- oder Rusch
anker, den Zahn zumindest teilweise umgreifende Klammern oder
Labialbögen, verwendet. Darüber hinaus können aus dem Draht
Zug- oder Druckelemente hergestellt sein, nämlich Federn, die
einerseits in dem am Gaumen liegenden Basisteil der Zahnregu
lierung verankert sind und andererseits gegen den zu regulie
renden Zahn drücken bzw. auf ihn eine Zugkraft ausüben.
Diese Druck- und Zugelemente bestehen vorzugsweise aus einem
PEEK-Draht mit einer Stärke von 0,4 bis 0,8 mm.
Wie sich gezeigt hat, besitzen aromatische, thermoplastische
Kunststoffe selbst bei den relativ hohen Temperaturen, die im
Mund auftreten können, noch eine ausreichende Federhärte. An
dererseits läßt sich ein Draht aus aromatischem, thermoplasti
schem Kunststoff durch die erfindungsgemäße Vorrichtung leicht
so weit erwärmen, dass er sich problemlos verformen läßt.
Um den Draht in die gewünschte Form zu bringen, wird vorzugs
weise eine beheizte Zange verwendet. Die Zange enthält dazu
ein in einen Backen eingebautes elektrisches Widerstandsheize
lement. Der Draht, der mit der erhitzten Zange verformt wird,
behält die vorgegebene Form bei, desgleichen seine Federhärte,
und zwar auch bei den relativ hohen im Mund auftretenden Tem
peraturen. Dies ist wichtig, denn durch die meist leicht kon
vexe Form der im Mund verbliebenen Restzähne müssen die Veran
kerungen über die breiteste Stelle des Zahnes, den Äquator,
zuerst ausfedern und danach wieder zurückschnappen, um den
gewünschten Halt zu erzielen. D. h., es wird von einem Draht
aus einem aromatischen Thermoplasten ein Stück entsprechender
Länge abgeschnitten, an dem Ende, das in den Prothesensattel
bzw. die Gaumenplatte eingegossen werden soll, mit der beheiz
ten Zange mit mehreren Biegungen versehen, während das andere
Ende mit der beheizten Zahnge z. B. zu einer Klammer verformt
wird, die einen verbleibenden oder zu regulierenden Zahn um
schließen soll.
Auch ist es möglich, vorgefertigte Teile aus aromatischem,
thermoplastischem Kunststoff herzustellen, die mit einem
Drahtabschnitt versehen sind, der entsprechend gebogen wird,
um ihn in das Gießharzteil einzugießen, während die Arme des
vorgefertigten Teiles so geformt werden, dass sie den Restzahn
umschließen oder den Zahn im Bereich der Kaufläche übergrei
fen.
In gleicher Weise wird der Draht zu den Lingualbügeln und den
Ankern der Zahnregulierung verformt. Die Lingualbügel können
dabei auch durch Gaumenplatten ersetzt sein.
Der Kunststoff kann aus ästhetischen Gründen auch eingefärbt
werden, z. B. durch ein in den Kunststoff eingearbeitetes Me
talloxid, wie Titanoxid.
Die Drähte, die zur Fixierung des Zahnersatzes bzw. der Zahn
regulierung verwendet werden, brauchen jedoch nicht alle aus
einem aromatischen Thermoplasten zu bestehen. So kann bei
spielsweise der Labialbogen der Zahnregulierung aus einem
Draht aus einem aromatischen Thermoplasten hergestellt sein,
während die Kugelanker aus Metall gefertigt sind.
Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
besteht darin, dass der Zahnersatz bzw. die Zahnregulierung,
die vom Zahntechniker hergestellt worden ist, vom Zahnarzt
durch Erwärmen der Befestigungselemente leicht paßgenau nach
gebogen werden kann.
Der aromatische Thermoplast besteht aus aromatischen Einhei
ten, z. B. Phenylgruppen, die durch Sauerstoff-, Amid-, Imid-,
Keton-, Ester oder dergleichen zweiwertige Brücken linear mit
einander verknüpft sind.
Der Thermoplast kann also z. B. ein aromatisches Polyamid sein.
Als besonders geeignet hat sich jedoch Polyetheretherketon
(PEEK) erwiesen.
Nachstehend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung
näher erläutert.
Darin zeigt:
Fig. 1 unter Weglassung aller sonstigen Teile in der Sei
tenansicht die Befestigung von Klammern an Rest
zähnen;
Fig. 2 in der Draufsicht die Verbindung zweier Prothese
sättel durch einen Verbindungsbügel;
Fig. 3 eine winkelförmige Klammer isoliert und in
Verbindung mit einem Restzahn;
Fig. 4 eine dreiarmige Klammer isoliert und in Verbindung
mit einem in zwei Ansichten dargestellten Restzahn;
Fig. 5 eine Draufsicht auf eine Zahnregulierung;
Fig. 6 eine beheizbare Zange; und
Fig. 7 und 8 Querschnitte durch Ausführungsbeispiele von
Zangenbacken entsprechend der Linie A-B in Fig. 6.
Gemäß Fig. 1 und 2 sind, um zwei Prothesesättel 3, die
Prothesenzähne 5 tragen, zwischen den Restzähnen 4 eines
Gebisses zu fixieren, aus Polyetheretherketon (PEEK)
bestehende, als Drahtbügel 1 ausgebildete
Befestigungselemente vorgesehen, welche die Restzähne 4
umklammern. Die Enden 1" der Befestigungselemente 1 werden
bereits bei der Herstellung der Prothesesättel 3 in diesen
verankert. Die Prothesensättel 3, die auf dem Zahnfleisch
aufliegen, bestehen dazu, wie üblich aus einem aushärtbaren
Gießharz, z. B. einem Acrylharz. Dazu wird ein
Arbeitsmodell mit einer genauen Abformung der
Mundverhältnisse hergestellt, auf welches das aushärtbare
Gießharz gegossen wird. Dabei wird zugleich das Ende 1"
des Befestigungselementes 1, das gemäß Fig. 2 und 3 dazu
vorher durch Erwärmen mit mehreren Biegungen versehen
worden ist, in das Gießharz eingegossen.
Gemäß Fig. 2 ist zur Verbindung der beiden Prothesesättel 3
ein Bügel 2 vorgesehen, der wesentlich dicker ausgebildet
ist als die zur Verbindung mit den Restzähnen 4
vorgesehenen Drahtklammern 1. Eine typische Breite des
Bügels 2 liegt zwischen 2,5 und 3,5 mm. Wiederum erstreckt
sich der Bügel 2 in die Prothesensättel 3 hinein, wobei er
bei dessen Aushärtung mit diesen verankert wird, also
gleichfalls durch Eingießen. Der Bügel 2 besteht ebenfalls
aus PEEK.
Fig. 3 illustriert die Möglichkeit, das zur Befestigung
eines Prothesensattels 3 an einem Restzahn 4 dienende
Befestigungselement 1 als vorgefertigten Winkel
auszubilden, wobei ein Schenkel 1' zur Fixierung am Zahn 4
dient, während das Drahtende 1" am Prothesensattel 3
verankert wird. Wie Fig. 4 veranschaulicht, kann das
Befestigungselement 1 zur Befestigung am Restzahn 4 sogar
drei Befestigungsarme 1' aufweisen, wobei das freie
Drahtende 1" wiederum in dem Prothesensattel 3 verankert
ist. Fig. 4 zeigt also ein vorgefertigtes Teil mit zwei den
Restzahn 4 umgreifenden Befestigungsarmen 1' und einem im
Bereich der Kaufläche des Restzahns 4 angreifenden
Befestigungsarm 1'.
Die in Fig. 5 dargestellte Zahnregulierung weist ein
Basisteil 6 aus einem üblichen aushärtbaren Gießharz, z. B.
Acrylharz, auf. Das Basisteil 6 liegt auf dem Gaumen auf.
In dem Basisteil 6 sind verschiedene aus einem PEEK-Draht
bestehende Elemente 7 bis 10 verankert, welche an den nicht
dargestellten Zähnen angreifen.
Eines der Elemente wird durch einen Labialbogen 7 gebildet,
der mit seinen Enden 7a, die mit mehreren Biegungen
versehen sind, im Basisteil 6 verankert ist. Ferner sind
Druck- oder Schubfedern 8 vorgesehen, die jeweils mit ihrem
einen Ende 8a, das mit mehreren Biegungen versehen ist, im
Basisteil 6 verankert sind. Der aus dem Basisteil 6
vorstehende freie Federabschnitt der Druckfedern 8 drückt
gegen den zu regulierenden Zahn. Durch entsprechendes
Biegen der Druckfedern 8 kann der erforderliche Druck
eingestellt werden. Wenn der entsprechende Zahn seine
Position erreicht hat, kann die jeweilige Druckfeder 8
beispielsweise durch Abzwicken entfernt bzw. gekürzt
werden.
Ferner sind Halteelemente 9, beispielsweise Kugel- bzw.
Ruschanker, sowie eine einen Zahn umgreifende Klammer 10
vorgesehen, die ebenfalls an ihrem einen Ende 9a bzw. 10a
mit mehreren Biegungen im Basisteil 6 verankert ist.
Die Elemente 7 bis 10 werden bereits bei der Herstellung
der Zahnregulierung im Basisteil 6 verankert. Dazu besteht
das Basisteil 6 wiederum aus einem aushärtbaren Gießharz,
in das die Enden 7a bis 10a der Elemente 7 bis 10 vor dem
Aushärten eingebracht werden. Die Verankerung geschieht
dann automatisch beim Aushärten des Gießharzes.
Zur Verformung des Drahtes 1 der Zahnprothese nach Fig. 1
bis 7 und der Drahtelemente 7 bis 10 nach Fig. 5 ist
insbesondere eine beheizbare Zange geeignet, wie sie in
Fig. 6 dargestellt ist.
Die in Fig. 6 dargestellte Zange weist zwei Handgriffe 11
und zwei Backen 12 und 13 auf, von denen zumindest der eine
Backen 12 beheizt ist. Dazu ist in dem Backen 12 eine
Heizwendel 14 mit einer elektrischen Widerstandsheizung
angeordnet. Der Heizwendel 14 wird über eine Leitung 15 von
einem Versorgungsgerät 16 aus mit Strom versorgt, mit der
die Temperatur des Backen 12 einstellbar ist.
Um mit der Zange bei der Erwärmung auch gleichzeitig eine
Krümmung oder sonstige Verformung der Elemente 1 und 7 bis
10 zu erzielen, ist es günstig, wenn die Innenflächen der
Backen 12 und 13 im Querschnitt ineinanderpassend
profiliert sind, wie beispielsweise in Fig. 7 und 8 gezeigt
ist. In Fig. 8 ist eine runde Profilierung gezeigt, wie sie
auch bei der Fig. 6 gegeben ist, in Fig. 7 ist eine
alternative Ausführungsform der Zangenbacken 12 und 13 mit
V-förmiger Profilierung dargestellt.
Claims (3)
1. Vorrichtung zur Anpassung der drahtförmigen Befesti
gungslemente (1, 7-10) für eine Zahnersatz-, Zahnre
gulierungs- oder dergleichen zahnmedizinische Behand
lungseinrichtung, mit wenigstens einem auf dem Zahn
fleisch und/oder dem Gaumen aufliegenden Gießharzteil
(3, 6), wobei die drahtförmigen Befestigungselemente
(1, 7-10) das Gießharzteil (3, 6) durch Umklammern
der natürlichen Zähne oder Eingriff zwischen zwei na
türliche Zähne verankern, an ihren in das Gießharzteil
(3, 6) eingegossenen Enden (1", 7a-10a) wenigstens
eine Biegung aufweisen und aus einem aromatischen
Thermoplasten bestehen, dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung ein beheiztes Verformungsteil auf
weist, mit dem das drahtförmige Befestigungselement (1,
7-10) verformbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass sie durch eine beheizte Zange gebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die gegenüberliegenden Innenflächen der Backen
(12, 13) der Zange im Querschnitt ineinanderpassend
profiliert sind.
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