DE4445010C2 - Anlage zum Behandeln eines CaO-haltigen Materials und Abtransportieren desselben - Google Patents
Anlage zum Behandeln eines CaO-haltigen Materials und Abtransportieren desselbenInfo
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-
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Behandeln eines CaO-haltigen Materials mit Wasser
in einem einer Mischvorrichtung nachgeschalteten Reaktionsbehälter und Abtransportieren
durch ein Fördermittel.
Insbesondere steht das Verfahren zum Entsorgen von Flugasche nach der älteren Patent
anmeldung P 44 29 781.5 in Betracht, bei dem Flugasche, die einen vergleichsweise hohen
Gehalt an CaO sowie Gehalte an latent-hydraulischen Stoffen aufweist, in einer ersten
Stufe mit 10 bis 25% Wasser vermischt wird, mindestens 1 Stunde bei einer Temperatur
von 50 bis 130°C reagieren gelassen wird, dann in einer zweiten Stufe mit 25 bis 35%
Wasser vermischt wird und daraufhin deponiert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Reaktionsbehälter zur Verfügung zu
stellen, in dem die Reaktionsbedingungen gut zu beherrschen sind, insbesondere örtliche
Druckerhöhungen durch mangelnde Entgasung und damit verbundene Temperaturerhöhun
gen durch mangelnde Wärmeabfuhr vermieden werden.
Gemäß der Erfindung wird dieser Zweck dadurch erfüllt, daß als Reaktionsbehälter und
zugleich Fördermittel ein Schlauchbandförderer eingesetzt ist, der in Abständen durch ihn
öffnende Entgasungs-Stationen geführt ist.
In dem Schlauchbandförderer bleibt die Schütthöhe gering. Verdichtungen in unteren
Bereichen durch darüber angehäuftes Material, wie sie in normalen Reaktionsbehältern
zustandekommen und mangelnde Entgasung und damit auch mangelnde Wärmeabfuhr zur
Folge haben, entfallen.
Zugleich bestehen auf der anderen Seite praktisch unbegrenzte Möglichkeiten der
Ableitung gefilterten Gases in die Atmosphäre insofern, als die Entgasungs-Stationen
jeweils mit einem Filter versehen und in beliebiger Zahl eingerichtet werden können.
Auf einem üblichen Reaktionsbehälter ist demgegenüber der für die Anordnung von Fil
tern zur Verfügung stehende Platz ggf. nicht ausreichend.
Im übrigen wird Behälterkapazität gespart.
Aber auch für den Transport ergeben sich Vorteile. Im Vergleich mit trockener
Flugasche ist beispielsweise die in der Mischvorrichtung angefeuchtete Flugasche
leichter zu handhaben.
Vorzugsweise sind die Entgasungs-Stationen jeweils mit einer Absaugeinrichtung ver
sehen, so daß in dem Schlauchbandförderer auf seiner gesamten Länge ein leichter
Unterdruck herrscht und keine Gase an seiner Überlappung austreten können.
Zur Vermeidung von Falschluft wird man die Entgasungs-Stationen so ausbilden, daß
sie die an ihnen geschaffene Öffnung des Schlauchbandförderers dicht einfassen.
Die Filter sind zweckmäßigerweise Schlauch-Naßfilter.
Die Schläuche können durch eine schlagartige Druckumkehr der Absaugeinrichtung
leicht abgereinigt werden. Die dabei von ihnen abgesprengte feuchte Kruste fällt zurück
auf das Material im Schlauchbandförderer.
Zum Entsorgen von CaO-reicher Flugasche wird man den Durchmesser des
Schlauchbandförderers und seine Geschwindigkeit der vorgesehenen Transportmenge
und der Transportstrecke derart anpassen, daß sich eine Verweilzeit der Flugasche in
dem Schlauchbandförderer von mindestens 30 Minuten ergibt.
Dann ist etwa die heftigste Reaktion vorbei.
Anschließend kann man das Material in dem Schlauchbandförderer nachgeschalteten
Reaktionsbehältern voll durchreagieren lassen, um es dann nach erneutem Vermischen
mit Wasser zu deponieren.
Die Zeichnungen geben ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wieder.
Fig. 1 zeigt eine Anlage zum Behandeln von CaO-reicher Flugasche mit Wasser und
Transportieren in Seitenansicht,
Fig. 2 zeigt einen Schnitt nach Linie II-II in Fig. 1 in größerem Maßstab,
Fig. 3 zeigt einen Schnitt nach Linie III-III in Fig. 1 in gleichem Maßstab wie Fig. 2 und
Fig. 4 zeigt eine Einzelheit aus Fig. 1 in konkreterer Darstellung im Maßstab der Fig. 2
und 3.
Ein Schlauchbandförderer 1 an sich üblicher Bauart von z. B. 3 bis 4 km Länge besteht
aus einem Band 2, das am Anfang einlagig flach über eine Umlenkrolle 3 läuft, bei 4
beladen wird, bis zu dem mit 5 bezeichneten Punkt zu einem Schlauch geschlossen
wird und ab einem mit 6 bezeichneten Punkt wieder geöffnet wird, um am Ende
wiederum einlagig flach über eine Umlenkrolle 7 zu laufen und hier das Material
abzuwerfen. Am zurückführenden Untertrum 8 wird das Band 2 in gleicher Weise
wieder geschlossen und geöffnet.
An dem Schlauchbandförderer 1 ist in Abständen eine Anzahl von Entgasungs-Statio
nen 9 eingerichtet.
Der Schlauch wird hier in einem auf seine Oberseite fassenden Dom 10, wiederum in
an sich bekannter Weise mittels Führungsrollen 11 geöffnet und wieder geschlossen.
Über der mit 20 bezeichneten Öffnung wird der Dom 10 nach oben fortgesetzt durch
einen Schlauch-Naßfilter 12. An diesem ist eine mit einem kurzen Kamin 14 versehene
Absaugeinrichtung 13 angebracht.
Die Flugasche wird alsbald nach ihrer Vermischung mit Wasser auf den Schlauchband
förderer 1 geladen. In Fig. 2 und 3 ist sie bei 15 zu erkennen. Wie Fig. 2 ferner
erkennen läßt, bleibt in dem Schlauchbandförderer 1 über der Flugasche 15 noch Platz,
in dem sich punktiert angedeutete Brüden 16 sammeln können. Sie bestehen in der
Hauptsache aus H2O; ca. 60% des der Flugasche zugemischten Wassers verdampfen
infolge der Reaktionswärme, die durch die Umsetzung des CaO mit den anderen ca.
40% zu Ca(OH)2 entsteht.
Die Absaugeinrichtungen 13 saugen über die gesamte Länge des Schlauchbandförde
rers 1 hinweg die Brüden an, ziehen sie durch die Schlauch-Naßfilter 12 und stoßen sie
durch die Kamine 14 in die Atmosphäre aus.
Claims (5)
1. Anlage zum Behandeln eines CaO-haltigen Materials mit Wasser in einem einer
Mischvorrichtung nachgeschalteten Reaktionsbehälter und Abtransportieren durch ein
Fördermittel,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Reaktionsbehälter und zugleich Fördermittel ein Schlauchbandförderer (1)
eingesetzt ist, der in Abständen durch ihn öffnende Entgasungs-Stationen (9) geführt
ist.
2. Anlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Entgasungs-Stationen (9) die betreffende Öffnung (20) des Schlauchband
förderers (1) dicht einfassen und mit einem Filter (12) und/oder einer Absaug
einrichtung (13) versehen sind.
3. Anlage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Filter (12) ein Schlauch-Naßfilter (12) ist.
4. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Entsorgen der Flugasche (15) der Durchmesser des Schlauchbandförderers
(1) und seine Geschwindigkeit der vorgesehenen Transportmenge und der
Transportstrecke derart angepaßt sind, daß sich eine Verweilzeit der Flugasche (15) in
dem Schlauchbandförderer von mindestens 30 min ergibt.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Schlauchbandförderer (1) mindestens ein Silo als weiterer Reaktionsbehälter
nachgeschaltet ist.
Priority Applications (1)
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