DE4444459C1 - Anordnung zur automatischen Bestimmung der Andruckkraft bei Augendruckuntersuchungen - Google Patents
Anordnung zur automatischen Bestimmung der Andruckkraft bei AugendruckuntersuchungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur automatischen Bestimmung der
Andruckkraft bei Augendruckuntersuchungen mittels eines Applanationstonometers.
Die genaueste Methode zur Bestimmung des Augeninnendrucks ist das
Applanationsverfahren nach Goldmann (Ophthalmologica 134 (1957) 231). Hierbei
wird die Hornhaut des Auges von der ebenen Stirnfläche eines Andruckkörpers
soweit abgeplattet, bis der Durchmesser des Applanationskreises einen
vorgegebenen Wert zwischen 2,5 und 4 mm erreicht.
Die Größe des Applanationskreises wird visuell kontrolliert, die Andruckkraft von
Hand (z. B. mittels einer Feder) eingestellt und der Augendruck als Quotient aus der
Andruckkraft und der zugehörigen Applanationsfläche bestimmt.
Zur Vermeidung subjektiver Einflüsse auf die Druckmessung wurden automatische
Applanationstonometer entwickelt, die die Applanation selbsttätig (motorgetrieben)
vornehmen und während des Applanationsvorganges (von der Berührung des Auges
an bis zum Erreichen der vorgegebenen Applanationsfläche sowohl die
Applanationsfläche als auch die Größe der Andruckkraft ständig messen.
Der verwendete Andruckkörper, der meist auf dem Prinzip der Lichtschwächung
durch (infolge des Augenkontaktes) teilweise aufgehobene Totalreflexion von
parallelem Licht beruht, wird von einer Vorrichtung getragen, die gleichzeitig die
jeweilige Andruckkraft an die Hornhaut mißt. Bekannt ist z. B. aus der DE-PS 39 31
630 die Aufhängung des Andruckkörpers in einem Federparallelogramm, das auf
einem Schlitten befestigt ist. Dabei wird die Kraft, die zur Auslenkung der Federn
führt, als wegproportional angenommen und über die Verschiebung einer am
Parallelogramm befestigten, beleuchteten Spaltblende mittels eines
positionsempfindlichen Detektors optisch erfaßt. Dabei stellt das System aus
Andruckkörper und Federparallelogramm ein schwingungsfähiges System dar, das -
angeregt durch unvermeidliche äußere Erschütterungen - ständig mit seiner
Eigenfrequenz schwingt. Die Schwingungsdauer T ergibt sich zu T = wobei
m die schwingungsfähige Masse und k die Federkonstante des Federparallelogramms
ist.
Die notwendige Genauigkeit der Kraftmessung für die Augendruckmessung
erfordert für einen oben angedeuteten positionsempfindlichen Detektor relativ große
Federwege, die zwingend kleine Federkonstanten und große Schwingungsdauern T
nach sich ziehen.
Nun vollzieht sich der Applanationsprozeß zur Vermeidung störender
unwillkürlicher Augenbewegungen während der Messung innerhalb einiger
Zehntelsekunden. In dieser Zeit führt das schwingende System demnach nur wenige
Schwingungen der relativ großen Periode T aus, und es entsteht eine
Schwingungskurve, die zunächst geglättet werden muß. Die geglättete Kurve gibt
jedoch das wahre Kraft-Zeit-Verhalten bei der Applanation nur ungenau wieder und
verschlechtert die Augendruckbestimmung.
Aus der DE-PS 20 40 238 ist bekannt, für die Kraftmessung Dehnungsmeßstreifen
(DMS) zur Messung der Andruckkraft zu verwenden, wobei das DMS-Element mit
den Enden auf einem ersten Gummiring aufliegt, während sein freiliegender
Mittelpunkt von einem mit dem Andruckkörper mechanisch gekoppelten
Druckknopf durchgebogen wird. Dabei gewährleistet dieser erste Gummiring, daß
der Druckknopf permanent mit dem als Druckpunkt fungierenden Mittelpunkt des
DMS Kontakt hält. Ein zweiter Gummiring wirkt als eigentliches Federelement, das
dem Augeninnendruck entgegenwirkt und das das den Druckknopf tragende Teil
wieder in die Ausgangsstellung zurückbewegt. Die Nachteile dieser Anordnung
liegen klar auf der Hand. Zum einen verfälscht der erste Gummiring den Meßwert,
weil er selbst elastisch ist. Zum anderen ist der zweite Gummiring als federndes
Element einer nicht kontrollierbaren afterungsbedingten Änderung seiner Elastizität
unterworfen.
Weiterhin ist es aus der US-PS 3,390,572 und der US-PS 4,747,296 bekannt in
Tonometern mit koaxial in einem rohrförmigen Gehäuse geführten
Applanationskörper Blattfedern zu verwenden, die zirkular im Gehäuse gehaltert
sind und durch Ausnehmungen erzeugte Federstege aufweisen, die eine Bewegung
des zentral gehalterten Tonometerkörpers in Normalrichtung der Blattfederscheiben
gestatten.
Während beim letztgenannten US-Patent nachteilig ist, daß nur kleine reversible
Federwege möglich sind, die eine erhöhte Verletzungsgefahr für das Auge
bedeuten, sind die Federscheiben nach der US-PS 3,390,572 in ihrer Herstellung
ziemlich kompliziert und ermöglichen aufgrund der Vielzahl der
Einzelstegelemente keine direkte Kraftmessung über die Blattfedern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neue Möglichkeit zur automatischen
Bestimmung der Andruckkraft bei Augendruckuntersuchungen mittels eines
Applanationstonometers zu finden, die eine exakte Kraftmessung ohne die
aufgezeigten Fehlereinflüsse des Standes der Technik gestattet.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei einer Anordnung zur automatischen
Bestimmung der Andruckkraft bei Augendruckuntersuchung mittels eines
Applanationstonometers mit einem motorisch verfahrbaren Schlitten zur
Durchführung eines Applanationsvorganges und einem in Vorschubrichtung des
Schlittens reibungsfrei beweglichen und federnd nachgiebig gelagerten
Andruckkörper, an dessen Stirnfläche die Applanationsfläche eines Auges erzeugt
und gemessen wird, wobei eine während der Applanation des Auges auftretende
Relativbewegung zwischen Andruckkörper und Schlitten zur Kraftmessung
ausgenutzt wird, dadurch gelöst, daß der Schlitten rohrförmig ausgebildet ist und
außerhalb des Rohres gerührt wird, daß der Andruckkörper am Ende eines
stabförmigen Trägers angebracht ist, daß der Träger zentral entlang der Rohrachse
des Schlittens mittels zweier deckungsgleich geformter, in definiertem axialen
Abstand angeordneter Blattfederelemente gelagert ist, daß die Blattfederelemente
aus einem inneren Ring, der am Träger befestigt ist, und einem äußeren Ring, der am
Schlitten befestigt ist, bestehen und jeweils zwischen innerem und äußeren Ring
mindestens drei Stege aufweisen, die strahlenförmig, im wesentlichen tangential von
am inneren Ring gleichverteilten Berührungspunkten wegführen und die Ringe in
radialer Richtung starr und in axialer Richtung federnd miteinander verbinden, und
daß an den Stegen Kraftsensoren in Form von Dehnungsmeßstreifen angebracht
sind.
Vorteilhaft wird der Schlitten als zylindrisches Rohr ausgeführt. Er kann aber auch
die Form eines Vierkantrohres haben. Entsprechend ist dann die Form des äußeren
Ringes der Blattfederelemente anzupassen, wobei die Anzahl der Stege zweckmäßigerweise
vier ist. Der Träger des Andruckkörpers, der vorzugsweise ebenfalls zylindrisch sein
soll, ist aus Gründen der erforderlichen geringen Masse des bewegten Teils
vorteilhafterweise ein Rohr. Als Zusatzvorteil ergibt sich aus dieser Maßnahme, daß durch
den hohlen Träger hindurch der Aufsatzpunkt des Andruckkörpers optisch
kontrolliert werden kann. Es erweist sich als Vorteil, daß die identisch geformten
Blattfederelemente genau deckungsgleich bezüglich der Rohrachse des Schlittens
angebracht sind. Das gewährleistet zum einen eine exakte lineare Bewegung des
Trägers innerhalb des Schlittens. Zum anderen können Lücken zwischen den Stegen
bzw. eigens dafür geschaffene Aussparungen in den Blattfederelementen das Licht
einer Lichtquelle zur optischen Applanationsflächenmessung am Andruckkörper und
das vom Andruckkörper auf einen Empfänger zurückgeführte Licht achsparallel
hindurchlassen und somit eine Kopplung der Kraftmessung mit der Messung der
Applanationsfläche sicherstellen.
Die Dehnungsmeßstreifen (DMS) können praktisch gleichwertig auf beiden
Blattfederelementen angebracht sein. Vorteilhaft - weil ohne Auswirkung auf die
Meßgenauigkeit - sind sie jedoch auf nur einem der Blattfederelemente vorhanden.
Dabei ist es aufgrund des Biegeverhaltens der Stege zweckmäßig, die DMS jeweils
am Anfangs- und Endpunkt der Stege aufzubringen.
Der Grundgedanke der Erfindung basiert auf der Überlegung, daß die Genauigkeit
automatischer Applanationstonometer entscheidend dadurch gemindert wird, daß
die Kraftmessung zu unempfindlich ist und/oder durch Fehlerquellen innerhalb des
kraftäquivalent messenden Federsystems eine zu geringe Reproduzierbarkeit
aufweist. Beides wurde in der Beschreibung des Standes der Technik deutlich
herausgearbeitet. Die Erfindung baut auf dem Prinzip des Federgelenkvierecks aus
der DE-PS 39 31 630 auf, indem Federelemente mit großen Federkonstanten (mit
kleinen Federwegen) sowie Kraftsensoren in Form von hochempfindlichen DMS
eingesetzt werden. Die besondere Form der Blattfederelemente wandelt
erfindungsgemäß bei der axialen Bewegung des Trägers des Andruckkörpers
auftretende "Federverkürzungen" in Torsionsbewegungen des Trägers um, die die
Kraftmessung und Geradführung des Trägers nicht beeinflussen. Dazu ist eine im
wesentlichen tangentiale strahlenförmige Ausrichtung der Stege mit gleichem
Richtungssinn von einer inneren zu einer äußeren Halterung vorgesehen. Diese im
wesentlichen ringförmigen Halterungen sind mit den Stegen erfindungsgemäß aus
einem einstückigen Blattfedermaterial gearbeitet und in zweifacher identischer
Ausführung zur Lagerung und Geradführung des Trägers eingesetzt. Dadurch
eliminiert die erfindungsgemäße Anordnung die störende Querbewegung bei der
Federauslenkung und verringert durch den Einsatz der hochempfindlichen
Kraftsensoren nachteilig große Federwege und erhöht damit die Eigenfrequenz des
schwingenden Kraftmeßsystems. Die geringen Federwege zur Kraftmessung erhöhen
außerdem die Langzeitkonstanz des Meßsystems.
Damit gestattet die erfindungsgemäße Anordnung eine reproduzierbare exakte
Kraftmessung. Außerdem ermöglicht die spezielle Gestaltung der Blattfederelemente
eine optische Erfassung der Applanationsfläche am Andruckkörper mittels einer
durch die Blattfederelemente hindurchgehenden Lichtführung.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert
werden. Die Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine Schnittdarstellung des erfindungsgemäßen Tonometerschlittens,
Fig. 2a eine Gestaltungsvariante der Blattfederelemente mit Kraftsensoren,
Fig. 2b eine weitere Gestaltung der Blattfederelemente,
Fig. 2c eine an einen als Vierkantrohr ausgeführten Tonometerschlitten
angepaßte Variante der Blattfederelemente,
Fig. 3 eine Darstellung des Tonometerschlittens mit verbesserter optischer
Strahlführung zur Optimierung des Andruckkörpers,
Fig. 4 eine Schnittdarstellung entlang der Linien A-A in Fig. 1 und 3.
Die erfindungsgemäße Anordnung zur automatischen Bestimmung der Andruckkraft
bei einem Applanationstonometer - wie sie in Fig. 1 schematisch als Längsschnitt
dargestellt ist - umfaßt in der Gesamtheit den bei automatischen
Applanationstonometern zur Ausführung des Applanationsvorganges üblichen,
motorisch bewegbaren Teil des Tonometers, dem Tonometerschlitten.
Dieser bewegliche Teil besteht gemäß Fig. 1 im wesentlichen aus einem
rohrförmigen Schlitten 8, einem entlang der Rohrmittelachse angeordneten Träger 6,
der an seinem freien Ende einen Andruckkörper trägt, und Blattfederelementen 4
und 5, die den Träger 6 in der Rohrmitte axial federnd lagern. Zusätzlich dargestellt
ist eine optische Anordnung zur zeitgleichen Erfassung der Applanationsfläche. Sie
stellt eine bevorzugte Variante dar, um die für die Berechnung des Augendrucks
notwendige Applanationsfläche zu ermitteln. Es sind jedoch beliebige Varianten der
Flächenmessung einsetzbar, wie sie z. B. in der DE-OS 34 21 701
zusammengetragen wurden. Ohne Beschränkung der Allgemeinheit soll im
folgenden wegen der großen Genauigkeit auf die Methode der Erfassung der in
einem prismatischen Andruckkörper stattfindenden Totalreflexion Bezug genommen
werden.
Wie man aus Fig. 1 erkennt, sind in dem rohrförmigen Schlitten 8 die zwei
Blattfederelemente 4 und 5 mit den zugehörigen Halterungen in einem geeigneten
Abstand voneinander angeordnet. An diesen Halterungen befindet sich jeweils ein
äußerer Ring 3, der über mehrere Stege 2 (in Fig. 1 nicht dargestellt) mit einem
inneren Ring 1 verbunden ist, wobei innerer Ring 1, Stege 2 und äußerer Ring 3
einstückig aus Blattfedermaterial gefertigt sind. Der innere Ring 1 beider
Blattfederelemente 4 und 5 steht mit dem Träger 6 des Andruckkörpers in
Verbindung, so daß der Träger 6 entlang der Rohrachse des Schlittens 8 axial
beweglich gelagert ist. Weiterhin sind innerhalb des rohrförmigen Schlittens 8 eine
Halterung 14 zur Aufnahme einer Lichtquelle, vorzugsweise in Form einer LED 9,
und eines Empfängers 13 sowie eine Linsenaufnahme 15 zur Befestigung zweier
Linsen 11 und 12 vorhanden. Diese optischen Teile des Meßsystems sind zur
Bestimmung der Applanationsfläche des untersuchten Auges so angeordnet, daß das
divergente Strahlenbündel 10, fokussiert von der Linse 12, auf den Empfänger 13
gelangt. Das im "Leerlauf" des Tonometers (ohne Augenkontakt) innerhalb des
Prismas 7 totalreflektierte Strahlenbündel 10 wird bei Berührung mit einem Auge je
nach Größe der Applanationsfläche aus dem Prisma 7 hinausgebrochen, wodurch
sich der totalreflektierte Anteil verringert und als integral gemessene
Lichtschwächung im Ausgangssignal des Empfängers 13 widerspiegelt.
Bei einem Applanationsvorgang wird - wie bei automatischen
Applanationstonometern üblich - der Schlitten 8 motorgetrieben mit dem Prisma 7
voran in Richtung des Auges bewegt. Mit dem Beginn der Applanation wird der
Träger 6 entgegengesetzt zur Bewegung des Schlittens 8 ausgelenkt. Dabei erfolgt
eine elastische Verformung der Stege 2 der Blattfederelemente 4 und 5, die eine
wegproportionale Gegenkraft erzeugen. Auf den Stegen 2 sind Kraftsensoren in
Form von Dehnungsmeßstreifen (DMS) 18 angeordnet, die in den Fig. 2a, 2b und 2c
dargestellt sind.
Die Fig. 2a bis 2c offenbaren die vorteilhaften Varianten von Blattfederelementen 4
und 5. Im allgemeinen reicht es aus, als charakteristische Merkmale der
Blattfederelemente 4 und 5 den inneren Ring 1, den äußeren Ring 3 und die
tangential strahlenförmig vom inneren Ring 1 zum äußeren Ring 3 in gleicher
Richtung verlaufenden Stege 2 zu benennen, wobei die Stege 2 von gleichverteilten
Berührungspunkten am inneren Ring 1 wegführen und somit eine radial starre und
axial federnde Lagerung des Trägers 6 bewirken. Auf den Stegen 2 sind die DMS 18
angebracht, die infolge der Gefügedeformation der Stege 2 eine
Widerstandsänderung zeigen. Vorteilhaft werden die DMS 18 jeweils an den
Übergangsbereichen des Steges 2 zum inneren bzw. äußeren Ring 1 bzw. 3
aufgeklebt und in einer geeigneten Weise verknüpft, so daß die infolge der
Auslenkung der Stege 2 auftretenden Widerstandsänderungen der DMS 18 mittels
einer Brückenschaltung gemessen werden können.
Durch die Aufhängung des Trägers 6 und des daran befestigten Prismas 7 an zwei
identischen Blattfederelementen 4 und 5, die eine Gestalt gemäß dem anhand der
Fig. 2a bis 2c beschriebenen Grundprinzip aufweisen, ist bei Auslenkung der
Blattfederelemente 4 und 5 ausschließlich eine axiale Bewegung ohne störende
Quer- bzw. Taumelbewegungen möglich. Die bei der elastischen Auslenkung
auftretende scheinbare "Verkürzung" der Stege 2 in radialer Richtung wird in eine
nicht störende Torsionsbewegung des Trägers 6 umgesetzt. Bedingung dafür ist die
gleiche tangentiale Richtung der strahlenförmig vom inneren Ring 1 wegführenden
Stege 2. Wie Fig. 2a und 2b verdeutlichen, ist die Anzahl der Stege 2 beliebig, aus
Stabilitätsgründen sind aber mindesten drei erforderlich. Mit drei oder vier Stegen 2
ist dann zugleich das Optimum erreicht, da mit zunehmender Anzahl auch mehr
DMS 18 in einer Brückenschaltung abzugleichen sind und die Herstellung der
Blattfederelemente 4 und 5 zu kompliziert wird.
In Fig. 2c ist eine Gestalt der Blattfederelemente 4 und 5 angegeben, die der
Tatsache Rechnung trägt, daß der Schlitten 8 nicht notwendig zylinderförmig sein
muß, sondern auch in Form eines Vierkantrohres ausgeführt sein kann.
Selbstverständlich kann auch der Träger 6 ein Vierkantrohr sein, ohne die
Konstruktionsprinzipien der Blattfederelemente 4 und 5 grundlegend verändern zu
müssen. Die Anzahl der Stege 2 ist dabei sinnvollerweise genau vier.
Als wesentlich für die Kopplung der Kraftmessung mit der Messung der
Applanationsfläche zur Berechnung des Augeninnendruckes ist in Fig. 2a bis 2c
noch ein weiteres Merkmal, das die bevorzugte optische Erfassung der
Applanationsfläche berücksichtigt, erkennbar. Dieses besteht in der geeigneten
Schaffung von speziellen Aussparungen bzw. ausreichend großen Lücken 19
zwischen innerem Ring 1 und äußerem Ring 3 sowie den Stegen 2, die es gestatten,
das Licht der LED 9 vom hinteren Teil des Schlittens 8 durch beide
Blattfederelemente 4 und 5 hindurch in das Prisma 7 einzukoppeln und das aus dem
Prisma 7 wieder austretende Strahlenbündel 10 auf den Empfänger 13 durchzulassen
(Fig. 1). Die eigentlich federnden Elemente innerhalb der Blattfederelemente 4 und 5
sind die Stege 2, die so dimensioniert sind, daß sie im Applanationsprozeß lediglich
kleine Verformungen bei Auslenkungen von wenigen Zehntelmillimetern erleiden.
Die damit verbundene große Federkonstante der Blattfederelemente 4 und 5 als
Verbund der Stege 2 bewirkt eine hohe Eigenfrequenz dieses Federsystems und
ergibt dadurch eine hohe Meßgenauigkeit, da die bei der Applanation zwangsläufig
auftretenden Schwingungsvorgänge einfach gemittelt werden. Außerdem unterliegen
die metallischen Stege 2 durch ihre geringe Verformung keinen störenden
Langzeitveränderungen der elastischen Eigenschaften.
Die oben bereits erwähnte Identität der den Träger 6 haltenden Blattfederelemente 4
und 5 bezieht sich allein auf deren mechanische Form, denn eine Ausführung als mit
DMS 18 bestückter kompakter Kraftsensor ist lediglich bei einem Blattfederelement
4 oder 5 erforderlich. Führt man dennoch beide Blattfederelemente als aktive
Sensoren aus, erhält man redundante Meßwerte, die z. B. als Kontroll- bzw.
Vergleichswerte die Meßsicherheit erhöhen.
Fig. 3 verdeutlicht einen Verlauf der Strahlenbündel 10 ähnlich wie Fig. 1, allerdings
mit einer Besonderheit. Wegen der Forderung nach extrem kleinen Prismen 7 als
Andruckkörper und eines gewissen Mindestdurchmessers, den der Träger 6 aus
Steifigkeitsgründen benötigt, erweist es sich als zweckmäßig, die Linsen 11 und 12
durch zwei Linsen-Prismen-Kombinationen 16 und 17 zu ersetzen. Dadurch ist ein
wesentlich kleineres Prisma 7 einsetzbar bei gleichem Verlauf der Strahlenbündel 10
durch die Blattfederelemente 4 und 5. Der übrige Aufbau in Fig. 3 entspricht dem zu
Fig. 1 beschriebenen.
Aus Fig. 4 ist ein Querschnitt durch den Schlitten 8 ersichtlich, der bezüglich der
Fig. 1 und 3 jeweils entlang der Linie A-A verläuft.
Die Blickrichtung ist nach vorn zum nicht gezeichneten Prisma 7 gerichtet. Deutlich
wird hier die konzentrische Lage von rohrförmigem Schlitten 8 und (hier ebenfalls)
rohrförmigen Träger 6.
Die deckungsgleiche Form und Lage der Blattfederelemente 4 und 5 (in Fig. 4 nur
mit ihren Bestandteilen innerer Ring 1, Stege 2 und äußerer Ring 3 bezeichnet) läßt
nur das Blattfederelement 5 sichtbar werden und gestattet durch zwei der
identischen Lücken 19 der Blattfederelemente 4 und 5 den Lichtdurchfluß des hin-
und des rücklaufenden Strahlenbündels 10. Körperlich sichtbar sind in Fig. 4 durch
die Lücken 19 praktisch die Ausnehmungen der Linsenaufnahme 15 (hier nicht
bezeichnet), die vom Strahlenbündel 10 vollständig ausgeleuchtet werden.
Der Schlitten 8 wird an zwei gegenüberliegenden Punkten eindimensional geführt.
Dazu ist einerseits eine einfache Gabelführung 20 und andererseits eine
Buchsenführung 21 vorhanden. Dadurch ist eine geradlinige Bewegung des
Schlittens 8 ausreichend genau ausführbar.
Einen zusätzlichen Vorteil bringt die rohrförmige Gestaltung des Trägers 6.
Abgesehen von der Verringerung der Masse ist auch noch eine optische bzw.
visuelle Kontrolle des Aufsatzpunktes des Prismas 7 auf das zu untersuchende Auge
möglich.
Die erfindungsgemäß gestaltete vorteilhafte Ausführungsform verbessert
insbesondere die Gewinnung von exakten Kraftmeßwerten und vereinigt diese
Methode zugleich mit der objektiven optischen Messung der Applanationsfläche.
Bezugszeichenliste
1 innerer Ring
2 Steg
3 äußerer Ring
4, 5 Blattfederelemente
6 Träger
7 Prisma
8 Schlitten
9 LED
10 Strahlenbündel
11, 12 Linsen
13 Empfänger
14 Halterung
15 Linsenaufnahme
16, 17 Linsen-Prismen-Kombination
18 Dehnungsmeßstreifen (DMS)
19 Lücke
20 Gabelführung
21 Buchsenführung
2 Steg
3 äußerer Ring
4, 5 Blattfederelemente
6 Träger
7 Prisma
8 Schlitten
9 LED
10 Strahlenbündel
11, 12 Linsen
13 Empfänger
14 Halterung
15 Linsenaufnahme
16, 17 Linsen-Prismen-Kombination
18 Dehnungsmeßstreifen (DMS)
19 Lücke
20 Gabelführung
21 Buchsenführung
Claims (9)
1. Anordnung zur automatischen Bestimmung der Andruckkraft bei
Augendruckuntersuchungen mittels eines Applanationstonometers mit einem
motorisch verfahrbaren Schlitten zur Durchführung eines Applanationsvorganges
und einem in Vorschubrichtung des Schlittens reibungsfrei beweglichen und
federnd nachgiebig gelagerten Andruckkörper, an dessen Stirnfläche die
Applanationsfläche eines Auges erzeugt und gemessen wird, wobei eine während
der Applanation des Auges auftretende Relativbewegung zwischen
Andruckkörper und Schlitten zur Kraftmessung ausgenutzt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß
- - der Schlitten (8) rohrförmig ausgebildet ist und außerhalb des Rohres geführt wird,
- - der Andruckkörper (7) am Ende eines stabförmigen Trägers (6) angebracht ist,
- - der Träger (6) zentral entlang der Rohrachse des Schlittens (8) mittels zweier deckungsgleich geformter, in definiertem axialen Abstand angeordneter Blattfederelemente (4; 5) gelagert ist,
- - die Blattfederelemente (4; 5) aus einem inneren Ring (1), der am Träger (6) befestigt ist, und einem äußeren Ring (3), der am Schlitten (8) befestigt ist, bestehen und jeweils zwischen innerem und äußeren Ring (1; 3) mindestens drei Stege (2) aufweisen, die strahlenförmig, im wesentlichen tangential von am inneren Ring (1) gleichverteilten Berührungspunkten wegführen und die Ringe (1; 3) in radialer Richtung starr und in axialer Richtung federnd miteinander verbinden, und
- - an den Stegen (2) Kraftsensoren in Form von Dehnungsmeßstreifen (18) angebracht sind.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlitten (8) ein zylindrisches Rohr ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlitten (8) ein Vierkantrohr ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Blattfederelemente (4; 5) genau vier Stege (2) aufweisen.
5. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger (6) in Form eines Rohres ausgebildet ist.
6. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Blattfederelemente deckungsgleich entlang der Rohrachse des Schlittens
(8) angebracht sind.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Blattfederelemente (4; 5) Aussparungen aufweisen, die Licht von einer
Lichtquelle (9) zum Andruckkörper (7) und vom Andruckkörper (7) zu einem
Empfänger (13) durchlassen, um eine Applanationsflächenmessung am
Andruckkörper (7) zu ermöglichen.
8. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kraftsensoren an nur einem der Blattfederelemente angebracht sind.
9. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dehnungsmeßstreifen (18) jeweils am Anfangs- und Endpunkt der Stege
(2) angebracht und in ihrem Widerstandsverhalten aufeinander abgestimmt
sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944444459 DE4444459C1 (de) | 1994-12-14 | 1994-12-14 | Anordnung zur automatischen Bestimmung der Andruckkraft bei Augendruckuntersuchungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944444459 DE4444459C1 (de) | 1994-12-14 | 1994-12-14 | Anordnung zur automatischen Bestimmung der Andruckkraft bei Augendruckuntersuchungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4444459C1 true DE4444459C1 (de) | 1996-02-29 |
Family
ID=6535749
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944444459 Expired - Fee Related DE4444459C1 (de) | 1994-12-14 | 1994-12-14 | Anordnung zur automatischen Bestimmung der Andruckkraft bei Augendruckuntersuchungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4444459C1 (de) |
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