DE4443742C2 - Retrofokus-Standardobjektiv und -Weitwinkelobjektiv - Google Patents
Retrofokus-Standardobjektiv und -WeitwinkelobjektivInfo
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- DE4443742C2 DE4443742C2 DE4443742A DE4443742A DE4443742C2 DE 4443742 C2 DE4443742 C2 DE 4443742C2 DE 4443742 A DE4443742 A DE 4443742A DE 4443742 A DE4443742 A DE 4443742A DE 4443742 C2 DE4443742 C2 DE 4443742C2
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Retrofokus-Standardob
jektiv und ein Retrofokus-Weitwinkelobjektiv nach dem Oberbe
griff des Anspruchs 1 bzw. 4.
Bei einem herkömmlichen Fokussiersystem eines Objektivs gibt
es den Gesamtverstelltyp, bei dem die Linsengruppen beim Fo
kussieren insgesamt bewegt werden, und den Floating-Typ, bei dem
die vorderen und hinteren Gruppen unabhängig bewegt werden,
um den Abstand zwischen den Linsengruppen beim Fokussieren zu
verändern. Da jedoch die Blendeneinheit während des Fokussie
rens ebenfalls bewegt wird, ist es bei jedem der Typen
schwierig, den Aufbau des Objektivtubus zu vereinfachen.
Es ist ferner ein Frontlinsenverstelltyp bekannt, bei dem nur
die vordere Linsengruppe bewegt wird, ohne die Blende zu be
wegen. Um den Objektivtubus zu vereinfachen, ist es wün
schenswert, einen Frontlinsenverstelltyp zu verwenden, um da
durch die Aberration zu beschränken. Zu diesem Zweck ist es
erforderlich, den Absolutwert der Aberrationsfaktoren der
vorderen Linsengruppe und der hinteren Linsengruppe zu verringern.
Bei herkömmlichen Retrofokus-Objektiven ist es je
doch schwierig, die Aberrationsfluktuation während des Fokus
sierens zu beschränken.
Aus der DE 21 15 407 C2 ist ein Objektiv bekannt, das aus ei
ner vorderen positiven Linsengruppe und einer hinteren posi
tiven Linsengruppe besteht. Zum Fokussieren wird dabei die
vordere Linsengruppe verschoben. Die vordere Linsengruppe be
steht aus einer negativen und einer positiven Untergruppe.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Retrofo
kus-Standardobjektiv bzw. ein Retrofokus-Weitwinkelobjektiv
zu schaffen, bei dem die durch den Fokussierbetrieb verur
sachte Aberrationsfluktuation beschränkt ist.
Diese Aufgabe ist durch ein Objektiv nach Anspruch 1 bzw. 4
gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen angegeben.
Bei einem erfindungsgemäßen Objektiv ist vorgesehen, daß sich
die Blende während des Fokussierbetriebes aus der Unendlich
einstellung zur Naheinstellung nicht bewegt.
Insbesondere ist zur Lösung der vorstehenden Aufgabe gemäß
einem Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ein Retrofo
kus-Standardobjektiv vorgesehen, das von der Objektseite her
aufeinanderfolgend eine aus einer negativen Untergruppe und
einer positiven Untergruppe zusammengesetzte vordere Linsen
gruppe mit einer positiven Brechkraft, eine Blende und eine
hintere Linsengruppe mit einer positiven Brechkraft hat, wo
bei das Fokussieren durch Bewegen der vorderen Linsengruppe
ohne Bewegen der Blende und der hinteren Linsengruppe ausge
führt wird, und wobei das Retrofokus-Standardobjektiv die
folgenden Bedingungen (1) und (2S) erfüllt:
0,5 < f/fF < 1,0 (1)
-0,7 < f/fFN < -0,2 (2S)
wobei "f" die Brennweite des gesamten Linsensystems, "fF" die
Brennweite der vorderen Linsengruppe und "fFN" die Brennweite
der zur vorderen Linsengruppe gehörenden negativen Untergrup
pe bezeichnet.
Vorzugsweise besteht die zur vorderen Linsengruppe gehörende
positive Untergruppe aus zwei positiven Linsen.
Vorzugsweise erfüllt eine zur negativen Untergruppe der vor
deren Linsengruppe gehörende erste negative Linse die folgen
de Formel (3S):
1,75 < n (3S)
wobei "n" den Brechungsindex der ersten negativen Linse an
der d-Linie bezeichnet.
Nach einem weiteren Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung
wird ein Retrofokus-Weitwinkelobjektiv geschaffen, das von
der Objektseite her aufeinanderfolgend eine aus einer negati
ven Untergruppe und einer positiven Untergruppe zusammenge
setzte vordere Linsengruppe mit einer positiven Brechkraft,
eine Blende und eine hintere Linsengruppe mit einer positiven
Brechkraft hat, wobei das Fokussieren durch Bewegen der vor
deren Linsengruppe ohne Bewegen der Blende und der hinteren
Linsengruppe ausgeführt wird, und wobei das Retrofokus-Stan
dardobjektiv die folgenden Bedingungen (1) und (2W) erfüllt:
0,5 < f/fF < 1,0 (1)
-1,2 < f/fFN < -0,7 (2W)
wobei "f" die Brennweite des gesamten Linsensystems, "fF" die
Brennweite der vorderen Linsengruppe und "fFN" die Brennweite
der zur vorderen Linsengruppe gehörenden negativen Unter
gruppe bezeichnet.
Vorzugsweise besteht die zur vorderen Linsengruppe gehörende
negative Linsengruppe aus zwei negativen Linsen und erfüllt
die folgende Formel (4):
-0,6 < f/f1 < -0,35 (4)
wobei "f1" die Brennweite einer ersten negativen Linse der
zwei negativen Linsen bezeichnet, wobei die erste negative
Linse näher am Objekt angeordnet ist.
Vorzugsweise besteht die zur vorderen Linsengruppe gehörende
positive Linsengruppe aus zwei positiven Linsen.
Außerdem erfüllt die zur negativen Untergruppe gehörende er
ste negative Linse vorzugsweise die folgende Formel (3W):
1,8 < n (3W)
wobei "n" den Brechungsindex der ersten negativen Linse an
der d-Linie bezeichnet.
Weitere vorteilhafte und bevorzugte Ausgestaltungen der Er
findung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die be
gleitenden Zeichnungen genau beschrieben, in denen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Linsenanordnung
eines Retrofokus-Standardobjektivs gemäß einer
ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
ist,
Fig. 2 verschiedene Aberrationsdiagramme eines in Fig. 1
gezeigten Retrofokus-Standardobjektivs in der Un
endlicheinstellung zeigt,
Fig. 3 verschiedene Aberrationsdiagramme eines in Fig. 1
gezeigten Retrofokus-Standardobjektivs in der
Naheinstellung zeigt,
Fig. 4 ein Vergleichsbeispiel verschiedener Aberrations
diagramme eines Retrofokus-Standardobjektivs
zeigt, bei dem zwei Linsen (die insgesamt eine
negative Brechkraft haben) der vorderen Linsen
gruppe, die in Fig. 1 auf der Objektseite ange
ordnet ist, eine Fokussierlinsengruppe bilden,
Fig. 5 eine schematische Ansicht einer Linsenanordnung
eines Retrofokus-Standardobjektivs gemäß einer
zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfin
dung ist,
Fig. 6 verschiedene Aberrationsdiagramme eines in Fig. 5
gezeigten Retrofokus-Standardobjektivs in der Un
endlicheinstellung zeigt,
Fig. 7 verschiedene Aberrationsdiagramme eines in Fig. 5
gezeigten Retrofokus-Standardobjektivs in der
Naheinstellung zeigt,
Fig. 8 ein Vergleichsbeispiel verschiedener Aberrations
diagramme eines Retrofokus-Standardobjektivs
zeigt, bei dem zwei Linsen (die insgesamt eine
negative Brechkraft haben) der vorderen Linsen
gruppe, die in Fig. 5 auf der Objektseite ange
ordnet ist, eine Fokussierlinsengruppe bilden,
Fig. 9 eine schematische Ansicht einer Linsenanordnung
eines Retrofokus-Weitwinkelobjektivs gemäß einer
dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfin
dung ist,
Fig. 10 verschiedene Aberrationsdiagramme eines in Fig. 9
gezeigten Retrofokus-Weitwinkelobjektivs in der
Unendlicheinstellung zeigt,
Fig. 11 verschiedene Aberrationsdiagramme eines in Fig. 9
gezeigten Retrofokus-Weitwinkelobjektivs in der
Naheinstellung zeigt,
Fig. 12 ein Vergleichsbeispiel verschiedener Aberrations
diagramme eines Retrofokus-Weitwinkelobjektivs
zeigt, bei dem zwei Linsen (die insgesamt eine
negative Brechkraft haben) der vorderen Linsen
gruppe, die in Fig. 9 auf der Objektseite ange
ordnet ist, eine Fokussierlinsengruppe bilden,
Fig. 13 eine schematische Ansicht einer Linsenanordnung
eines Retrofokus-Weitwinkelobjektivs gemäß einer
vierten Ausführungsform der vorliegenden Erfin
dung ist,
Fig. 14 verschiedene Aberrationsdiagramme eines in Fig.
13 gezeigten Retrofokus-Weitwinkelobjektivs in
der Unendlicheinstellung zeigt,
Fig. 15 verschiedene Aberrationsdiagramme eines in Fig.
13 gezeigten Retrofokus-Weitwinkelobjektivs in
der Naheinstellung zeigt, und
Fig. 16 ein Vergleichsbeispiel verschiedener Aberrations
diagramme eines Retrofokus-Weitwinkelobjektivs
zeigt, bei dem zwei Linsen (die insgesamt eine
negative Brechkraft haben) der vorderen Linsen
gruppe, die in Fig. 13 auf der Objektseite ange
ordnet ist, eine Fokussierlinsengruppe bilden.
Ein Retrofokus-Standardobjektiv gemäß der vorliegenden Erfin
dung besteht in der folgenden Reihenfolge von der Objektseite
her aus einer vorderen Linsengruppe mit einer positiven
Brechkraft, einer Blende und einer hinteren Linsengruppe mit
einer positiven Brechkraft. Eines der bedeutendsten Merkmale
der vorliegenden Erfindung liegt darin, daß die vordere Lin
sengruppe eine positive Brechkraft hat und aus einer negati
ven Untergruppe und einer positiven Untergruppe besteht. Das
Retrofokus-Standardobjektiv erfüllt ferner die in den Formeln
(1) und (2S) spezifizierten Anforderungen.
Durch diese Eigenschaften kann der Absolutwert des Aberra
tionsfaktors der vorderen Linsengruppe verringert werden, um
dadurch die Aberrationsfluktuation beim Scharfstellen zu be
schränken. Wenn die vordere Linsengruppe entgegen der oben
angegebenen Anforderung eine negative Brechkraft hätte, würde
sich die Aberration beim Scharfstellen erheblich verändern.
Wenn das in der Formel (1) bezeichnete Verhältnis die obere
Grenze übersteigt, wird es schwierig, die Koma zu korrigie
ren. Wenn das Verhältnis in der Formel (1) unter der unteren
Grenze ist, wird die Verschiebung der Linsengruppe zum
Scharfstellen so groß, daß die Aberration erheblich variiert.
Wenn das in der Formel (2S) angegebene Verhältnis über der
oberen Grenze ist, ist die Verzeichnung (positiv) zu groß,
und es ist schwierig, eine ausreichende Bildschnittweite zu
erhalten. Wenn andererseits das Verhältnis kleiner als die
untere Grenze ist, kann der Astigmatismus nicht ausreichend
korrigiert werden.
Es ist erforderlich, die Brechkraft der negativen Linse in
nerhalb des divergenten Optiksystems zu vergrößern, d. h., es
ist notwendig, den Krümmungsradius der negativen Linse zu
verkleinern, um einen Bildwinkel und eine Bildschnittweite zu
erhalten, die größer als vorgegebene Werte sind. Wenn jedoch
der Krümmungsradius der negativen Linse verkleinert wird,
wird eine erhöhte Verzeichnung verursacht. Um die Verzeich
nung zu korrigieren, ist es erforderlich, in dem divergenten
Optiksystem ein Linse mit einer positiven Brechkraft vorzuse
hen. Um eine Bildschnittweite über einem vorgegebenen Wert zu
erhalten, muß der Krümmungsradius der negativen Linse weiter
verringert werden, was zu einem widrigen Einfluß auf die
sphärische Aberration und Koma usw. führt.
Nach einem Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung besteht
die zur positiven vorderen Linsengruppe gehörende positive
Untergruppe aus zwei positiven Linsen. Dabei ist die konvexe
Fläche von der Blende entfernt angeordnet, so daß die Ver
zeichnung korrigiert werden kann. Außerdem kann die sphäri
sche Aberration und die Koma bei einem Objektiv mit einem
großen Blendendurchmesser, dessen Blendenzahl ungefähr F1,4
ist, wirksam korrigiert werden.
Es ist bevorzugt, daß die negative Untergruppe der ersten
Linsengruppe wenigstens eine negative Linse hat, die auf der
Objektseite angeordnet ist.
Wenn die erste negative Linse einen Brechungsindex hat, der
die Formel (3S) erfüllt, wird verhindert, daß der Krümmungs
radius der ersten negativen Linse zu klein ist. Wenn das in
der Formel (3S) angegebene Verhältnis die obere Grenze über
steigt, wird es sehr schwierig, Astigmatismus zu korrigieren.
Wenn andererseits das Verhältnis kleiner als die untere Gren
ze ist, ist der Krümmungsradius der ersten negativen Linse zu
klein, um sie leicht herstellen zu können.
Eine weitere Ausführungsmöglichkeit der Erfindung ist ein
Retrofokus-Weitwinkelobjektiv, das nachfolgend erläutert
wird. Die folgende Erörterung überschneidet sich teilweise
mit der vorhergehenden.
Dieses Retrofokus-Weitwinkelobjektiv besteht in der folgenden
Reihenfolge von der Objektseite her aus einer vorderen Lin
sengruppe mit einer positiven Brechkraft, einer Blende und
einer hinteren Linsengruppe mit einer positiven Brechkraft.
Eines der bedeutendsten Merkmale der vorliegenden Erfindung
liegt darin, daß die vordere Linsengruppe eine positive
Brechkraft hat und aus einer negativen Untergruppe und einer
positiven Untergruppe besteht. Das Retrofokus-Weitwinkelob
jektiv erfüllt ferner die in den Formeln (1) und (2W) spezi
fizierten Anforderungen.
Durch diese Eigenschaften kann der Absolutwert des Aberra
tionsfaktors der vorderen Linsengruppe verringert werden, um
dadurch die Aberrationsfluktuation beim Scharfstellen zu be
schränken. Wenn die vordere Linsengruppe entgegen der oben
angegebenen Anforderung eine negative Brechkraft hätte, würde
sich die Aberration beim Scharfstellen erheblich verändern.
Wenn das in der Formel (1) bezeichnete Verhältnis die obere
Grenze übersteigt, wird es schwierig, die Koma zu korrigie
ren. Wenn das Verhältnis in der Formel (1) unter der unteren
Grenze ist, wird die Verschiebung der Linsengruppe zum
Scharfstellen so groß, daß die Aberration erheblich variiert.
Wenn das in der Formel (2W) angegebene Verhältnis über der
oberen Grenze ist, kann die Verzeichnung (negativ) verringert
werden, jedoch kann keine ausreichende Bildschnittweite er
halten werden. Wenn das Verhältnis kleiner als die untere
Grenze ist, ist andererseits die negative Brechkraft zu groß,
um die Verzeichnung (negativ) wirksam zu korrigieren.
Es ist erforderlich, die Brechkraft der negativen Linse in
nerhalb des divergenten Optiksystems zu vergrößern, d. h., es
ist notwendig, den Krümmungsradius der negativen Linse zu
verkleinern, um einen Bildwinkel und eine Bildschnittweite zu
erhalten, die größer als vorgegebene Werte sind. Wenn jedoch
der Krümmungsradius der negativen. Linse verkleinert wird,
wird eine erhöhte Verzeichnung verursacht. Um die Verzeich
nung zu korrigieren, ist es erforderlich, in dem divergenten
Optiksystem ein Linse mit einer positiven Brechkraft vorzuse
hen. Um eine Bildschnittweite über einem vorgegebenen Wert zu
erhalten, muß der Krümmungsradius der negativen Linse weiter
verringert werden, was zu einem widrigen Einfluß auf die
sphärische Aberration und Koma usw. führt.
Nach einem Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung besteht
die zur vorderen Linsengruppe, die ein divergentes Optiksy
stem bildet, gehörende negative Linsengruppe aus zwei negativen
Linsen. Folglich ist die negative Brechkraft so verteilt,
daß die Verzeichnung wirksam korrigiert wird.
Wenn das in der Formel (4) angegebene Verhältnis die obere
Grenze übersteigt, wird es schwierig, Astigmatismus zu korri
gieren. Wenn andererseits das Verhältnis kleiner als die un
tere Grenze ist, ist der Krümmungsradius der ersten negativen
Linse zu klein, um sie leicht herstellen zu können.
Die positive Untergruppe der vorderen Linsengruppe kann aus
zwei positiven Linsen bestehen, wobei die konvexe Fläche von
der Blende entfernt liegt, um die Verzeichnung zu korrigie
ren. Außerdem kann die sphärische Aberration und die Koma bei
einem Objektiv mit einem großen Blendendurchmesser, dessen
Blendenzahl ungefähr F1,4 ist, wirksam korrigiert werden.
Wenn die erste negative Linse einen Brechungsindex hat, der
die Formel (3W) erfüllt, wird verhindert, daß der Krümmungs
radius der ersten negativen Linse zu klein ist.
Nachfolgend werden vier Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung erörtert. Die erste und die zweite Ausführungsform
betreffen ein Retrofokus-Standardobjektiv.
Fig. 1 zeigt eine Linsenanordnung eines Retrofokus-Standard
objektivs gemäß einer ersten Ausführungsform, wobei die Blen
de S zwischen der positiven vorderen Linsengruppe 10 und der
Positiv-Negativ-Linsengruppe 20 vorgesehen ist. Die vordere
Linsengruppe 10 besteht in der folgenden Reihenfolge von der
Objektseite her aus einer ersten negativen Linse 11, die eine
negative Untergruppe bildet, und einer ersten und einer zwei
ten positiven Linse 12 und 13, die eine positive Untergruppe
bilden. Die hintere Linsengruppe 20 besteht von der Objekt
seite her der Reihe nach aus einer negativen Linse 21, einer
positiven Linse 22 und einer positiven Linse 23. Hinter der
positiven Linse 23 befindet sich eine planparallele Platte
24. Die planparallele Platte 24 kann weggelassen werden. Das
Scharfstellen wird durch Bewegen nur der vorderen Linsen
gruppe 10 nach vorne von der Unendlich- bis zu der Nahein
stellung ausgeführt. Während des Scharfstellens tritt keine
Bewegung der Blende S und der hinteren Linsengruppe 20 auf.
Die numerischen Daten des in Fig. 1 gezeigten Linsensystems
sind in der Tabelle 1 unten gezeigt. Verschiedene Aberratio
nen davon bei der unendlichen Objektentfernung und der kürze
sten Objektentfernung (die Objektentfernung von der ersten
Fläche = 100) sind in der Fig. 2 bzw. 3 gezeigt.
In den Fig. 2 und 3 bezeichnet "SA" die sphärische Aberra
tion, "SC" die Sinusbedingung, "d-Linie", "g-Linie" und "C-
Linie" die durch die sphärische Aberration und die transver
sale chromatische Aberration wiedergegebene chromatische
Aberration bei den jeweiligen Wellenlängen, "S" den Sagittal
strahl bzw. "M" den Meridionalstrahl.
In den Tabellen und den Zeichnungen bezeichnet "FNO" die
Blendenzahl, "f" die Brennweite, "ω" den Halbbildwinkel, "Y"
die Bildhöhe, "fB" die Bildschnittweite, "fBP" den Abstand
zwischen der Bildseite der planparallelen Platte 24 und einer
Bildebene, "R" den Krümmungsradius jeder Linsenfläche, "D"
die Entfernung zwischen den Linsen, "Nd" den Brechungsindex
der d-Linie bzw. "νd" die Abbesche Zahl der d-Linie.
Bei der ersten Ausführungsform ist, wenn das Scharfstellen
durch die vordere Linsengruppe 10 ausgeführt wird, bei der
Unendlicheinstellung d6 gleich 0,71 (d6 = 0,71) bzw. bei der
Naheinstellung (Objektentfernung von der ersten Fläche = 100)
d6 = 1,05. Das heißt, Δd6 = 0,34, was sehr klein ist. Wenn
nur die erste negative Linse 11 und die erste positive Linse
12, die insgesamt eine negative Brechkraft haben und zur vor
deren Linsengruppe 10 gehören, als eine Fokussierlinsengruppe
bewegt werden, gilt Δd4 = 2,83 (d4 = 0,58 → 3,41), was er
heblich größer als Δd6 = 0,34 ist. Die Aberrationen davon
sind als ein Vergleichsbeispiel in Fig. 4 gezeigt.
Wie in Fig. 4 zu sehen ist, gibt es, wenn die negative Lin
sengruppe als eine Fokussierlinsengruppe verwendet wird, eine
große Variation der Aberration während des Scharfstellens von
der Unendlicheinstellung zur Naheinstellung.
Fig. 5 zeigt eine Linsenanordnung eines Retrofokus-Standard
objektivs gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegen
den Erfindung. Die grundlegende Linsenanordnung in der zwei
ten Ausführungsform ist im wesentlichen identisch mit der der
ersten Ausführungsform.
Numerische Daten des in Fig. 5 gezeigten Linsensystems sind
in Tabelle 2 unten gezeigt. Diagramme verschiedener Aberra
tionen davon in der Unendlich- und der Naheinstellung
(Objektentfernung von der ersten Fläche = 100) sind in der
Fig. 6 bzw. 7 gezeigt.
Bei der zweiten Ausführungsform ist, wenn das Scharfstellen
durch die vordere Linsengruppe 10 ausgeführt wird, bei der
Unendlicheinstellung d6 = 0,70 bzw. bei der Naheinstellung d6
= 1,06. Das heißt, Δd6 = 0,36, was sehr klein ist. Wenn nur
die erste negative Linse 11 und die erste positive Linse 12,
die insgesamt eine negative Brechkraft haben und zur vorderen
Linsengruppe 10 gehören, als eine Fokussierlinsengruppe be
wegt werden, gilt Δd4 = 1,78 (d4 = 0,88 → 2,66), was sehr
groß ist. Die Aberrationen davon sind als ein Vergleichsbei
spiel in Fig. 8 gezeigt.
Wie in Fig. 8 zu sehen ist, gibt es, wenn die negative Lin
sengruppe als eine Fokussierlinsengruppe verwendet wird, eine
große Variation der Aberration während des Scharfstellens von
der Unendlich- zur Naheinstellung.
Die Werte der Formeln (1), (2S) und (3S) bei den zwei Ausfüh
rungsformen sind nachfolgend in der Tabelle 3 gezeigt.
Wie anhand der obigen Tabelle 3 zu erkennen ist, erfüllen die
zwei Ausführungsformen die durch die Formeln (1), (2S) und
(3S) definierten Anforderungen. Außerdem können die verschie
denen Aberrationen in der Unendlich- und der Naheinstellung
bei einem Retrofokus-Standardobjektiv genau kompensiert wer
den.
Wie aus dem vorstehenden zu erkennen ist, findet bei dem
Retrofokus-Standardobjektiv der vorliegenden Erfindung beim
Scharfstellen keine Bewegung der Blende statt, so daß die
durch das Scharfstellen von der Unendlich- zur Naheinstellung
verursachte Aberrationsfluktuation minimiert werden kann.
Die dritte und die vierte Ausführungsform betreffen ein
Retrofokus-Weitwinkelobjektiv.
Fig. 9 zeigt eine Linsenanordnung eines Retrofokus-Weitwin
kelobjektivs gemäß einer dritten Ausführungsform der vorlie
genden Erfindung. Bei dieser Ausführungsform ist die Blende S
zwischen der positiven vorderen Linsengruppe 10 und der Posi
tiv-Negativ-Linsengruppe 20 vorgesehen. Die vordere Linsen
gruppe 10 besteht von der Objektseite her nacheinander aus
einer ersten negativen Linse 11 und einer zweiten negativen
Linse 12, die eine negative Untergruppe bilden, und einer er
sten und einer zweiten positiven Linse 13 und 14, die eine
positive Untergruppe bilden. Die hintere Linsengruppe 20 be
steht von der Objektseite her nacheinander aus einer negati
ven Linse 21, einer positiven Linse 22 und einer positiven
Linse 23. Hinter der positiven Linse 23 befindet sich eine
planparallele Platte 24. Die planparallele Platte 24 kann
weggelassen werden. Das Scharfstellen wird durch Bewegen nur
der vorderen Linsengruppe nach vorne von der Unendlich- zur
Naheinstellung ausgeführt. Beim Scharfstellen tritt keine Be
wegung der Blende S und der hinteren Linsengruppe 20 auf.
Numerische Daten des in Fig. 9 gezeigten Linsensystems sind
in der Tabelle 4 unten gezeigt. Diagramme verschiedener Aber
rationen davon in der Unendlich- und der Naheinstellung
(Objektentfernung von der ersten Fläche = 100) sind in der
Fig. 10 bzw. 11 gezeigt.
Bei der dritten Ausführungsform ist, wenn das Scharfstellen
durch die vordere Linsengruppe 10 ausgeführt wird, bei der
Unendlicheinstellung d8 = 0,70 bzw. bei der Naheinstellung
(Objektentfernung von der ersten Fläche = 100) d8 = 0,85. Das
heißt, in Fig. 8 Δd8 = 0,15, was sehr klein ist. Wenn die er
ste negative Linse 11, die zweite negative Linse 12 und die
erste positive Linse 13, die insgesamt eine negative Brech
kraft haben und zur vorderen Linsengruppe 10 gehören, als ei
ne Fokussierlinsengruppe bewegt werden, gilt Δd6 = 1,72 (d6 =
1,10 → 2,82), was sehr groß ist. Die Aberrationen davon sind
als ein Vergleichsbeispiel in Fig. 12 gezeigt.
Wie in Fig. 12 zu sehen ist, gibt es, wenn die negative Lin
sengruppe als eine Fokussierlinsengruppe verwendet wird, eine
große Variation der Aberration während des Scharfstellens von
der Unendlich- zur Naheinstellung.
Fig. 13 zeigt eine Linsenanordnung eines Retrofokus-Weitwin
kelobjektivs gemäß einer vierten Ausführungsform der vorlie
genden Erfindung. Die grundlegende Linsenanordnung in der
vierten Ausführungsform ist im wesentlichen identisch mit der
der ersten Ausführungsform, die in Fig. 1 gezeigt ist.
Numerische Daten des in Fig. 13 gezeigten Linsensystems sind
in Tabelle 5 unten gezeigt. Diagramme verschiedener Aberra
tionen davon in der Unendlich- und der Naheinstellung
(Objektentfernung von der ersten Fläche = 100) sind in der
Fig. 14 bzw. 15 gezeigt.
Bei der vierten Ausführungsform ist, wenn das Scharfstellen
durch die vordere Linsengruppe 10 ausgeführt wird, bei der
Unendlicheinstellung d8 = 0,70 bzw. bei der Naheinstellung d8
= 0,85 (Objektentfernung von der ersten Fläche = 100). Das
heißt, Δd8 = 0,15, was sehr klein ist. Wenn die erste negati
ve Linse 11, die zweite negative Linse 12 und die erste po
sitive Linse 13, die insgesamt eine negative Brechkraft haben
und zur ersten vorderen Linsengruppe 10 gehören, als eine Fo
kussierlinsengruppe bewegt werden, gilt Δd6 = 0,81 (d6 = 0,42
→ 1,23), was sehr groß ist. Die Aberrationen davon sind als
ein Vergleichsbeispiel in Fig. 16 gezeigt.
Wie in Fig. 16 zu sehen ist, gibt es, wenn die negative Lin
sengruppe als eine Fokussierlinsengruppe verwendet wird, eine
große Variation der Aberration während des Scharfstellens von
der Unendlich- zur Naheinstellung.
Die Werte der Formeln (1), (2W), (3W) und (4) der dritten und
vierten Ausführungsformen sind nachfolgend in der Tabelle 6
gezeigt.
Wie anhand der obigen Tabelle 6 zu erkennen ist, erfüllen die
zwei Ausführungsformen die durch die Formeln (1), (2W), (3W)
und (4) definierten Anforderungen. Außerdem können die ver
schiedenen Aberrationen in der Unendlich- und der Naheinstel
lung bei einem Retrofokus-Weitwinkelobjektiv richtig kompen
siert werden.
Wie aus dem vorstehenden zu erkennen ist, findet bei dem
Retrofokus-Weitwinkelobjektiv der vorliegenden Erfindung beim
Scharfstellen keine Bewegung der Blende statt, so daß die
durch das Scharfstellen von der Unendlich- zur Naheinstellung
verursachte Aberrationsfluktuation minimiert werden kann.
Claims (7)
1. Retrofokus-Objektiv mit, von der Objektseite her betrach
tet, einer vorderen Linsengruppe (10) positiver Brech
kraft, die aus einer negativen Untergruppe und einer po
sitiven Untergruppe besteht und zum Scharfstellen beweg
bar ist, einer Blende und einer hinteren Linsengruppe
(20) positiver Brechkraft, dadurch gekennzeichnet, daß
das Scharfstellen durch Bewegen der vorderen Linsengruppe
(10) ohne Bewegen der Blende (S) und der hinteren Linsen
gruppe (20) ausgeführt wird, und daß das Retrofokus-
Objektiv die folgenden Formeln (1) und (2S) erfüllt:
0,5 < f/fF < 1,0 (1)
-0,7 < f/fFN < -0,2 (2S)
wobei "f" die Brennweite des gesamten Linsensystems, "fF" die Brennweite der vorderen Linsengruppe (10) und "fFN" die Brennweite der negativen Untergruppe bezeichnet, die zur vorderen Linsengruppe (10) gehört.
0,5 < f/fF < 1,0 (1)
-0,7 < f/fFN < -0,2 (2S)
wobei "f" die Brennweite des gesamten Linsensystems, "fF" die Brennweite der vorderen Linsengruppe (10) und "fFN" die Brennweite der negativen Untergruppe bezeichnet, die zur vorderen Linsengruppe (10) gehört.
2. Retrofokus-Objektiv nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die zur vorderen Linsengruppe (10) gehörende po
sitive Untergruppe aus zwei positiven Linsen (12, 13) be
steht.
3. Retrofokus-Objektiv nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die negative Untergruppe eine erste ne
gative Linse (11) enthält, die die folgende Formel (3S)
erfüllt:
1,75 < n (3S)
wobei "n" den Brechungsindex der ersten negativen Linse (11) an der d-Linie bezeichnet.
1,75 < n (3S)
wobei "n" den Brechungsindex der ersten negativen Linse (11) an der d-Linie bezeichnet.
4. Retrofokus-Weitwinkel-Objektiv mit, von der Objektseite her betrach
tet, einer vorderen Linsengruppe (10) positiver Brech
kraft, die aus einer negativen Untergruppe und einer po
sitiven Untergruppe besteht und zum Scharfstellen beweg
bar ist, einer Blende und einer hinteren Linsengruppe
(20) positiver Brechkraft, dadurch gekennzeichnet, daß
das Scharfstellen durch Bewegen der vorderen Linsengruppe
(10) ohne Bewegen der Blende (S) und der hinteren Linsen
gruppe (20) ausgeführt wird, und daß das Retrofokus-
Objektiv die folgenden Formeln (1) und (2W) erfüllt:
0,5 < f/fF < 1,0 (1)
-1,2 < f/fFN < -0,7 (2W)
worin "f" die Brennweite des gesamten Linsensystems, "fF" die Brennweite der vorderen Linsengruppe (10) und "fFN" die Brennweite der negativen Untergruppe bezeichnet, die zur vorderen Linsengruppe (10) gehört.
0,5 < f/fF < 1,0 (1)
-1,2 < f/fFN < -0,7 (2W)
worin "f" die Brennweite des gesamten Linsensystems, "fF" die Brennweite der vorderen Linsengruppe (10) und "fFN" die Brennweite der negativen Untergruppe bezeichnet, die zur vorderen Linsengruppe (10) gehört.
5. Retrofokus-Weitwinkelobjektiv nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die zur vorderen Linsengruppe (10)
gehörende negative Untergruppe aus zwei negativen Linsen
(11, 12) besteht und die folgende Formel (4) erfüllt:
-0,6 < f/f1 < -0,35 (4)
wobei "f1" die Brennweite der ersten negativen Linse (11) der zwei negativen Linsen (11, 12) bezeichnet, wobei die erste negative Linse (11) auf der Objektseite angeordnet ist.
-0,6 < f/f1 < -0,35 (4)
wobei "f1" die Brennweite der ersten negativen Linse (11) der zwei negativen Linsen (11, 12) bezeichnet, wobei die erste negative Linse (11) auf der Objektseite angeordnet ist.
6. Retrofokus-Weitwinkelobjektiv nach Anspruch 4 oder 5, da
durch gekennzeichnet, daß die zur vorderen Linsengruppe
(10) gehörende positive Untergruppe aus zwei positiven
Linsen (13, 14) besteht.
7. Retrofokus-Weitwinkelobjektiv nach einem der Ansprüche 4
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die zur negativen Un
tergruppe der vorderen Linsengruppe (10) gehörende erste
negative Linse (11) die folgende Formel (3W) erfüllt:
1,8 < n (3W)
wobei "n" den Brechungsindex der ersten negativen Linse (11) an der d-Linie bezeichnet.
1,8 < n (3W)
wobei "n" den Brechungsindex der ersten negativen Linse (11) an der d-Linie bezeichnet.
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: PENTAX CORP., TOKIO/TOKYO, JP |
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8320 | Willingness to grant licences declared (paragraph 23) | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: HOYA CORP., TOKIO/TOKYO, JP |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |