DE4442699A1 - PET-Mineralwasserflasche ohne Fremdgeschmack - Google Patents
PET-Mineralwasserflasche ohne FremdgeschmackInfo
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Description
Die Erfindung betrifft das technische Gebiet der
PET-Mehrwegflaschen. Die PET-Mehrwegflasche entwickelt sich mehr
und mehr zu einem vollständig tauglichen Ersatz für
Glasflaschen; gewissen Beschränkungen unterliegen diesen
Flaschen allerdings noch. So ist eine Beschränkung die
Temperatur, mit der sie gereinigt werden können, ohne daß
Schrumpfungen des Containers eintreten. Eine andere Beschränkung
ist der sogenannte Geschmacks-Transfer (im Englischen kurz als
"flavour-carryover" bezeichnet), der verhindert, daß
PET-Flaschen, die einmal für eine bestimmte Gertränkesorte
verwendet wurden, nunmehr für eine andere Getränkesorte
eingesetzt werden. Den - der Wiederverwendung zuzuführenden -
PET-Containern ist allerdings nicht mehr anzusehen, für welchen
Inhalt sie zuvor verwendet wurden. Deshalb müssen bestimmte
Getränke in jeweils neuen PET-Flaschen abgefüllt werden, wenn
der Einsatz von "Sniffern" (Geruchsdetektoren) vermieden werden
soll.
Eine PET-Mehrwegflasche für ein Brunnenwasser (ein Mineralwasser
mit Brunnen-Qualität) darf z. B. vor Füllung mit dem
Mineralwasser nicht für ein Süßgetränk, wie einen Fruchtsaft,
verwendet worden sein. Eine mineralwassertaugliche PET-Flasche
darf auch keine spürbaren Anteile an (freiem) Acetaldehyd in
ihrer Wandung enthalten, da (freies) Acetaldehyd aus der Wandung
in das Mineralwasser migriert und dadurch den Geschmack des
Mineralwassers verschlechtert.
Mineralwassertaugliche PET-Flaschen dürfen also kein flavour-carryover
haben, sie dürfen auch kein freies Acetaldehyd in
ihrer Wandung aufweisen, das in den Inhalt migrieren kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese
widerstreitenden Interessen zu vereinen und eine Mehrwegflasche
vorzuschlagen, die sowohl für Mineralwasser einsetzbar ist als
auch wirklich eine Mehrweg-Flasche ist, bei der es nicht darauf
ankommt, für welchen Inhalt sie zuvor verwendet wurde.
Diese Aufgabe wird mit der Lehre des Anspruchs 1 gelöst.
Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, daß ein
bestimmtes Herstellverfahren für den Container, das seine
Eigenschaft bindend beschreibt, verwendet worden ist. Das
Herstellverfahren ist ein solches, das einen heißwaschbaren
Container erzeugt. In einem solchen Verfahren wird im Stand der
Technik aufgrund von physikalischen Erfordernissen bislang ein
PET verwendet, das eine hohe Konzentration von Acetaldehyd nach
dem Spritzen und Blasformen aufweist, also aufgrund des freien
Acetaldehyds gerade nicht für Mineralwasser einsetzbar ist. Wird
dem PET allerdings ein Zuschlagstoff zugesetzt, der das
Acetaldehyd in der Wandung bindet, so kann die Migration des
Acetaldehyds in das Mineralwasser vermieden werden, ebenso wie
durch die durch das Herstellungsverfahren begründete
Heißwaschbarkeit die Geschmacksübertragung durch Auswaschen
unterbunden werden kann, ohne daß kostenintensive Deckschichten
erforderlich sind. Durch den Heißwaschvorgang, bei ca. 75°C
bis 85°C (Anspruch 2) wird ein gegebenenfalls in der Wandung
gespeichertes Aroma soweit desorbiert, das es nach Füllung mit
dem Mineralwasser nicht mehr in das Getränk abgegeben wird.
Der Zuschlagstoff, dessen Funktion die Bindung des Acetaldehyds
in der Wandung ist, kann in einer geringen Konzentration in PET
enthalten sein (Anspruch 3).
Vier Alternativen, wie eine heißwaschbare Flasche herstellbar
ist, die gleichzeitig definieren, wie der physikalische Aufbau
der jeweiligen Flasche ist, gibt der Anspruch 4 an.
Anspruch 5 greift bevorzugte hitzestabile Materialien auf, die
für ein Verfahren gemäß Anspruch 4, Alternative (d) Einsatz
finden können.
Ein Ausführungsbeispiel kann die Erfindung erläutern, ohne daß
dafür Zeichnungen erforderlich wären.
Ein Container wird hergestellt aus einer Preform. Eine Preform
ist ein Vorformling, der einen schon fertigen Gewindeabschnitt
am oberen Ende und einen Rumpfabschnitt und eine Bodenabschnitt
aufweist, die nach Aufblasen mit erhöhtem Druck in einer Form zu
dem Körper und dem Boden des Containers geformt werden
("Blasformen").
Für den Vorformling wird im wesentlichen PET eingesetzt. Es
können Mehrschicht-Herstellungsverfahren Anwendung finden, die
sukzessive (sequentiell) bestimmte Werkstoffe in eine Form
einspritzen, um den Multilayer-Vorformling zu erhalten. Die
Herstellung des Containers selbst kann auch auf einem
zweistufigen Aufblas/Schrumpfprozeß beruhen, der die Preform
zunächst in einen übergroßen Zwischencontainer überführt, von
dort zu einem geschrumpften Zwischenprodukt reduziert und das
geschrumpfte Zwischenprodukt erneut in einer Blasform auf
endgültige Containergröße aufbläst (blasformt). Es können statt
des erwähnten Aufblas/Schrumpfprozesses auch hitzestabile
Zwischenlagen in der Preform verwendet werden; als Zwischenlage
eignet sich insbesondere eine Mittellage aus Polykarbonat, die
mit Außenlagen PET versehen ist.
Überraschender Effekt des heißen Waschens der PET-Flasche mit
gebundenem Acetaldehyd ist, daß gespeicherte Aromen ausgewaschen
werden. Neben der Auswaschung des Aromas wird auch der Container
gereinigt, so daß er für Abfüllung von Mineralwässern ohne
Übertragung von Geschmacksstoffen zur Verfügung steht. Aufgrund
des gebundenen Acetaldehyds wird das Mineralwasser ebenfalls
nicht beeinträchtigt, selbst wenn es lange lagert. Die
Einschränkungen, die sich mit gebundenem Acetaldehyd im
Herstellprozeß für die heißwaschbaren Container ergeben, sind
überraschenderweise unbedeutend gegenüber der im Stand der
Technik diesbezüglich vorherrschenden Meinung.
Die beispielhaft beschriebenen Flasche ist in der Lage,
nacheinander Süßgetränke und natürliche Brunnenwässer zu
beherbergen, ohne daß Beeinträchtigungen des Geschmacks sowohl
des Süßgetränkes wie auch des Brunnenwassers zu befürchten sind.
Claims (5)
1. Container, insbesondere Mehrwegflasche, im wesentlichen
bestehend aus PET, der/die heißwaschbar und
mineralwassertauglich ist, indem
- (a) ein Zuschlagsstoff in der Wandung des Containers das im PET enthaltene Acetaldehyd bindet und
- (b) der Herstellungsprozeß für den Container aus einer Vorform so gestaltet ist, daß der Container mit einer erhöhten Temperatur - ohne spürbares Schrumpfen - waschbar ist.
2. Container nach Anspruch 1, bei dem die Waschtemperatur
zwischen 75°C und 85°C liegt.
3. Container nach einem der erwähnten Ansprüche, bei dem der
Zuschlagsstoff in einer Konzentration von 1 bis 5%,
insbesondere etwa 2% vorliegt.
4. Container nach einem der erwähnten Ansprüche, bei dem er
hergestellt ist mit:
- (a) einem zweistufigen Aufblas/Schrumpfprozeß, der die Preform zunächst auf eine Zwischengröße vergrößert, die größer ist als die Endgröße des Containers, einer Schrumpfung durch Wärme und Blasformen des geschrumpften Container auf die gewünschte Containergröße; oder
- (b) einem Verfahren, bei dem die Wand des Containers durch ein längeres Verbleiben in einer heißen Form unter Beibehaltung des Aufblasdrucks hitzestabilisiert wird; oder
- (c) wenig PEN im PET, wobei der Behälter maßstabil für die Heißwäsche wird; oder
- (d) einer Mittellage zwischen zwei PET-Nachbarlagen, die ein hitzestabiler Werkstoff (als Stütze) bildet.
5. Container nach Anspruch 4, bei dem der hitzestabile
Werkstoff ein Polykarbonat oder ein PEN ist.
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