DE4442147C2 - Mobiler Rundfunkempfänger - Google Patents
Mobiler RundfunkempfängerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen mobilen Rundfunkempfänger mit einer Pseudo-Stereo-Schaltung, welche bei Vorliegen
eines Monosignals dieses zu einem Pseudo-Stereo-Signal
aufbereitet und den Lautsprechern zuführt.
Mobile Rundfunkgeräte sind in einer Vielzahl von
Ausführungen bekannt. Sie zeigen, soweit es sich um Stereoempfangsgeräte handelt, bei
abnehmender Empfangsqualität ein Umschalten vom Stereobetrieb auf den Monobetrieb.
Durch den Monobetrieb wird das Klangempfinden des Zuhörers nicht in ausreichendem
Maße befriedigt. Zwar besteht bei nahezu jedem mobilen Rundfunkempfänger die
Möglichkeit im Monobetrieb die Klangparameter wie Höhe, Bässe, Balance oder Fader
manuell einzustellen, doch diese Variationsmöglichkeiten schaffen nicht die Möglichkeit
eines genügenden Klangerlebnisses vergleichbar dem des Stereoempfangs, zumal diese
Einstellungen das Bewußtsein eines Radio hörenden Autofahrers in unbefriedigender
Weise vom Verkehr ablenkt.
Weiterhin sind auch verschiedene Verfahren zur Erzeugung von Pseudo-Stereo-Signalen
bekannt, vgl. Philips Journal of Research Vol. 39 No. 3 1984 S. 94ff. Diese Verfahren
sind aber aufgrund der erforderlichen umfangreichen Rechenleistung und dem damit in
Zusammenhang stehenden Schaltungsaufwand nur in stationären und großvolumigen
Geräten zu verwirklichen.
Aus US 4 833 715, aus JP 59-008442 A, aus JP 63-074232 A und
aus JP 63-194438 A ist es jeweils bekannt, bei einem Rundfunk
empfänger eine Umschaltung von Stereowiedergabe auf Pseudo-
Stereowiedergabe vorzusehen, wenn die Empfangsqualität zur
Stereowiedergabe nicht ausreicht.
In Philips Journal of Research, Vol. 39, No. 3, 1984, sind auf
Seite 97 eine erste und eine zweite Pseudo-Stereoschaltung be
schrieben und in den Fig. 2 und 3 abgebildet.
Bei der ersten in Fig. 2 gezeigten Pseudo-Stereoschaltung
wird das Monosignal dem ersten Eingang einer ersten Verknüp
fungsschaltung und dem Eingang eines Verstärkers zugeführt,
dessen Ausgang mit dem ersten Eingang einer zweiten Verknüp
fungsschaltung verbunden ist. Außerdem wird das Monosignal
über ein Verzögerungsglied dem zweiten Eingang der ersten und
der zweiten Verknüpfungsschaltung zugeführt. Am Ausgang der
ersten Verknüpfungsschaltung ist das Signal für den einen Ste
reokanal abnehmbar, während am Ausgang der zweiten Verknüp
fungsschaltung das Signal für den anderen Stereokanal abnehm
bar ist.
Bei der in der Fig. 3 gezeigten Pseudostereoschaltung wird
das Monosignal dem ersten Eingang einer ersten, einer zweiten,
einer dritten und einer vierten Verknüpfungsschaltung zuge
führt. Der Ausgang der ersten und der zweiten Verknüpfungs
schaltung ist mit dem Eingang je eines Verzögerungsgliedes
verbunden, dessen Ausgang über je einen Verstärker mit dem
zweiten Eingang der ersten bzw. der zweiten Verknüpfungsschal
tung verbunden ist. Der Ausgang des ersten Verzögerungsgliedes
ist über einen Verstärker mit dem zweiten Eingang der dritten
Verknüpfungsschaltung verbunden, an deren Ausgang das Signal
für den einen Stereokanal abnehmbar ist. Der Ausgang des zwei
ten Verzögerungsgliedes ist über einen Verstärker mit dem
zweiten Eingang der vierten Verknüpfungsschaltung verbunden,
an deren Ausgang das Signal für den anderen Stereokanal ab
nehmbar ist. Die Verstärkungsfaktoren der Verstärker haben
denselben Betrag, jedoch unterschiedliche Vorzeichen.
Der Erfindung liegt unter Berücksichtigung dieses Standes der Technik die Aufgabe
zugrunde, einen mobilen Rundfunkempfänger zu schaffen, der dem Benutzer ohne
aufwendige Bedienung ein Klangerlebnis nahe dem des Stereoempfangs sowie eine klare und deutliche Sprachwiedergabe bietet.
Zur Lö
sung dieser Aufgabe bei einem mobilen Rundfunkempfänger mit
einer Pseudo-Stereoschaltung wird vorgeschlagen, bei Vorliegen
eines Monosignals dieses zu einem Pseudo-Stereosignal aufzube
reiten und Lautsprechern zuzuführen. Erfindungsgemäß wird wei
ter eine Schaltung zur Erkennung von Sprache im empfangenen
oder im demodulierten Signal vorgesehen, welche mit der
Pseudo-Stereoschaltung verbunden ist und mittels welcher bei
Vorliegen von Sprachanteilen eine Aufbereitung des Monosignals
zum Pseudo-Stereosignal unterbindbar ist.
Die Schaltung zur Erkennung von Sprache detektiert im empfan
genen oder demodulierten Signal Sprachanteile und steuert bei
Vorliegen von Sprache die Pseudo-Stereoschaltung dahingehend,
dass die Aufbereitung des Monosignals zu einem Pseudo-Stereo
signal unterbunden wird. Dadurch gelingt es, Sprachsignale
besonders deutlich dem Hörer verständlich zu machen. Für Spra
che ist eine Aufarbeitung des Monosignals zum Pseudo-Stereo
signal überraschenderweise nicht von Vorteil, denn es leidet
dabei die Verständlichkeit des Sprachsignals, was von zentra
ler Bedeutung ist. Dahinter hat das Klangempfinden zurückzu
stehen. Durch diese Ausbildung gelingt es dem Benutzer, ohne
jegliche Betätigung des Gerätes wichtige Informationen, wie z. B.
Verkehrsfunkdurchsagen oder Alarmmeldungen in besonders
verständlicher Form wahrzunehmen, ohne gleichzeitig auf das
besondere Klangempfinden bei Musik oder ähnlichem zu verzich
ten.
Die Pseudo-Stereo-Schaltung
stellt sicher, daß automatisch beim Vorliegen eines Monosignals dieses
in ein Pseudo-Stereo-Signal umgewandelt wird und dadurch dem Benutzer ein besonders
angenehmes Klangempfinden vermittelt wird. Die Pseudo-Stereo-Schaltung wird stets
dann aktiv, sobald der mobile Rundfunkempfänger aufgrund des ausgesendeten
Rundfunksignals oder aufgrund der aktuellen lokalen Empfangsbedingungen nicht in der
Lage ist, ein Stereo-Signal in ausreichender Qualität zu empfangen, was zu einem
automatischen Umschalten von Stereo- auf Monoempfang des Rundfunkempfängers
führt. In beiden Fällen wird das unangenehme Klangerlebnis des flachen Monosignals
automatisch, das heißt ohne aufwendige Einstellarbeiten, welche mit einer gefährlichen
Aufmerksamkeitsreduktion des Autofahrers für den Verkehr verbunden sind, zu einem
angenehmen räumlichen und vollen Klangerlebnis aufgrund des Pseudo-Stereo-Klanges
aufgewertet.
Diese Aufwertung läßt den Autofahrer stets ein weitgehend einheitliches und angenehmes
Klangerlebnis wahrnehmen, was seine Aufmerksamkeit wesentlich weniger beeinträchtigt,
als das unangenehme dynamische Umschalten zwischen dem angenehmen Stereobetrieb
und dem an sich schon unangenehmen Monobetrieb.
Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, durch ein Erhöhen des Grenzwertes der
Empfangsqualität für die Umschaltung von Stereo- auf Monobetrieb, bei erhöhter
Empfangsleistung durch den erhöhten Bandabstand, das angenehme Klangerlebnis
weiterhin aufrecht zu erhalten. Durch die Erhöhung des Grenzwertes wird der
Rundfunkempfänger bei einer an sich noch möglichen Stereoempfangslage bereits auf
Monobetrieb umgeschaltet, was automatisch ohne notwendige Einflußnahme des Fahrers
zum Einsatz der Pseudo-Stereo-Schaltung und damit zur Aufbereitung des Monosignals
zu einem Pseudo-Stereosignal führt. Dabei wird der Grenzwert so gewählt, daß ein stets
störungsfreier, insbesondere ein überlagerungsfreier Empfang sicher möglich ist. Es ist
dabei möglich, den Grenzwert jeweils nach dem Einsatzbereich des mobilen
Rundfunkempfängers angepaßt zu wählen.
Vorzugsweise wird eine Umschalteinheit vorgesehen, welche gesteuert durch die Qualität
des Empfangssignals in definierter Weise zwischen dem Stereosignal und dem Pseudo-
Stereosignal, welches durch die Pseudo-Stereo-Schaltung aus dem empfangenen
Monosignal gebildet wurde, umschaltet.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird vorgeschlagen, den Umschaltvorgang
in einem Zeitraum von weniger als 100 ms durchzuführen, was dazu führt, daß der reine
Umschaltvorgang durch das relativ träge menschliche Ohr nicht wahrgenommen werden
kann, da es regelmäßig Lücken im Empfang von einer Länge unter dieser Zeitspanne
nicht wahrnimmt. Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung wird ermöglicht, den reinen
Umschaltvorgang zu verschleiern und damit dem Hörer nahezu zu verbergen.
Eine alternative Ausbildung der Erfindung zeigt den Umschaltvorgang in Form eines
Überblendens, welches innerhalb eines Zeitraumes von der Größenordnung einer Sekunde
abgeschlossen ist. Dabei erfolgt das Überblenden kontinuierlich und nicht abrupt,
wodurch dem Hörer die Möglichkeit gegeben wird, sich an die veränderten
Klangbedingungen zu gewöhnen und damit ein angenehmes Umschalten von einem
Klangzustand in den anderen zu erreichen. Insbesondere gelingt es hierbei, den Hörer an
den gegenüber dem Ausgangszustand veränderten Endzustand zu gewöhnen, der trotz
ausgefeilter Pseudo-Stereo-Schaltungen zwar in nur geringen Unterschieden, aber
dennoch vorhanden ist. Dieses weiche Überblenden stellt also eine optimierte und für den
Hörer sehr angenehme Form des Umschaltens dar.
Eine vorteilhafte Ausbildung der Erfindung ergibt sich aus der Kombination der beiden
verschiedenen Umschaltprinzipien, indem beim Übergang vom Stereo- zum Pseudo-
Stereoempfang das Überblenden zur Anwendung kommt und beim Übergang vom
Pseudo-Stereo- zum Stereoempfang das Umschalten in weniger als 100 ms zum Tragen
kommt. Bei dieser speziellen Form gelingt es, den Zuhörer langsam an das an sich
schlechtere Pseudo-Stereoklangerlebnis zu gewöhnen, wodurch der gewohnt unauffällige
und damit sehr angenehme Übergang zum an sich schlechteren Klangbild gelingt.
Dagegen wird gezielt die schnelle, harte Art des Umschaltens vom an sich schlechteren
zum besseren Stereoempfang gewählt, da hier bei ausreichend vorteilhaftem
Klangerlebnis während des Umschaltens der Vorteil des Stereoempfangs besonders zur
Geltung kommt. Diese Kombination ermöglicht also die Vereinigung der anscheinend
widerstrebenden Umschaltprinzipien zu einer besonders vorteilhaften Gesamtvorrichtung,
welche ein klangoptimiertes Hin- als auch Rückschalten des Rundfunkempfängers von
Stereo- zu Pseudo-Stereoempfang ermöglicht.
Vorzugsweise wird der Umschaltvorgang nach einer vorgegebenen Umschaltkennlinie
durchgeführt. Die Umschaltkennlinie wird so gewählt, daß der Zuhörer ein möglichst
angenehmes Umschalten vom einen zum anderen Zustand wahrnimmt. Beispiele für
geeignete Kennlinienformen sind, ohne Beschränkung auf diese, lineare Verläufe oder
solche dritten Grades.
In einer Ausbildung der Erfindung wird in der Schaltung zur Erkennung von Sprache das
Rundfunksignal, entweder das empfangene oder das demodulierte Signal, auf den
zeitlichen und frequenziellen Verlauf statistisch ausgewertet. Aufgrund der Auswertung
kann eine zuverlässige Aussage getroffen werden, ob es sich bei dem Signal um Sprache
oder um andere Signale handelt. In einer alternativen Ausbildung wird das RDS-Signal
durch einen RDS-Decoder auf das PTY-Signal (Program Type Signal) ausgewertet.
Ergibt die Auswertung, daß es sich bei dem PTY-Signal um ein Sprachsignal handelt, so
wird die Pseudo-Stereo-Schaltung außer Funktion gesetzt. Eine entsprechende
Anordnung ergibt sich, wenn durch einen Verkehrsdurchsage-Decoder, welche in einer
Vielzahl bekannt sind, eine Verkehrsdurchsage - ein Sprachsignal - erkannt wird und
durch diesen ebenso die Pseudo-Stereo-Schaltung außer Kraft gesetzt wird. Diese
verschiedenen Varianten können unabhängig voneinander einzeln oder gemeinsam
nebeneinander verwirklicht sein. Alle Kombinationen zeigen die zuvor genannte
vorteilhafte Wirkung.
Nach einem Merkmal der Erfindung wird die Pseudo-Stereo-Schaltung durch zwei
Schaltkreise, einer für den linken und einer für den rechten Kanal, gebildet. Beide
Schaltkreise sind entsprechend aufgebaut. Der eine Schaltkreis enthält ein
Verzögerungsglied, dem einerseits das Eingangssignal und andererseits das um einen
Faktor g verstärkte und rückgekoppelte verzögerte Signal zugeführt wird. Das in dem
Verzögerungsglied um die Zeitspanne del verzögerte Signal wird im folgenden wiederum
um den Faktor -g verstärkt, bevor es mit dem Eingangssignal verknüpft dem Ausgang für
diesen Kanal zugeführt wird. Der andere Schaltkreis für den anderen Kanal entspricht in
seinem Aufbau dem erstgenannten, wobei zu beachten ist, daß an Stelle des
Verstärkungsfaktors g der Faktor -g und umgekehrt gesetzt ist. Durch diese einfache Art
der Pseudo-Stereo-Schaltung gelingt es, auf wenig aufwendige Weise ein räumliches
Klangempfinden nahe dem Stereosignal zu erzeugen.
In einer alternativen, weiter vereinfachten Ausbildung der Pseudo-Stereo-Schaltung wird
das Monosignal einem Verzögerungsglied zugeführt, welches diese um die Zeit del
verzögert. Anschließend wird dieses Signal in einer Verstärkerstufe um den
Verstärkungsfaktor g, welcher zwischen 0 und 1 liegt, verstärkt. Das verzögerte und
verstärkte Signal wird im folgenden den beiden getrennten Schaltkreisen für den linken
und rechten Kanal zugeführt, wo es in einem jeweiligen Mischer mit dem um den Faktor
g* = 1 - g bzw g** = g - 1 verstärkten Monosignal verknüpft wird. Die verknüpften
Signale bilden dann die Ausgangssignale für den linken bzw. rechten Kanal. Diese weiter
vereinfachte Schaltung zeigt bei vergleichbarer räumlicher Auflösung aufgrund der
erhöhten Verwendung gemeinsamer Bauteile für die beiden Schaltkreise einen geringeren
Schaltungsaufwand, der sich in geringerer Anfälligkeit und geringeren Kosten
widerspiegelt.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird die Zeit del und/oder die Faktoren g
so gewählt, daß der Benutzer in jedem spezifischen Fahrzeug einen optimierten
Raumklang erfährt.
Die folgenden Ausführungsbeispiele der Erfindung lassen weitere vorteilhafte Merkmale
und Besonderheiten erkennen, die anhand der Darstellung in den Zeichnungen im
folgenden näher beschrieben und erläutert werden.
Es zeigen
Fig. 1 einen schematischen Aufbau des mobilen Rundfunkempfängers mit einer
Pseudo-Stereo-Schaltung,
Fig. 2 eine Schaltungsanordnung für eine Pseudo-Stero-Schaltung,
Fig. 3 eine zweite Schaltungsanordnung für eine Pseudo-Stereo-Schaltung,
Fig. 1 zeigt einen Tuner, der hier als FM-Tuner ausgebildet ist, welcher das demodulierte
Signal dem Stereodecoder zuführt, welcher mit der Control Unit verbunden ist und dieser
das Vorliegen eines Stereo- bzw. eines Monosignals meldet. Das vom Stereodecoder
abgegebene Signal wird einerseits einer Umschalteinheit zugeführt und andererseits einer
Pseudo-Stereo-Schaltung zugeführt, die das zugeleitete Signal zu einem Pseudo-
Stereosignal aufbereitet und im folgenden der Umschalteinheit zuführt. Die
Umschalteinheit schaltet gesteuert durch die Control Unit zwischen den zugeführten
Signalen hin und her. Erkennt der Stereodecoder also das Vorliegen eines Monosignals,
wird die Control Unit darüber informiert, die dann automatisch das durch die Pseudo-
Stereo-Schaltung zum Pseudo-Stereosignal aufbereitete Monosignal über die
Umschalteinheit an die Lautsprecher für den linken und rechten Kanal weiterleitet. Diese
Schaltung gewährleistet also ein völlig automatisches Umschalten zwischen Stereosignal
und dem Pseudo-Stereosignal, welches durch die Pseudo-Stereo-Schaltung aus einem
Monosignal gebildet wurde. Der Umschaltvorgang wird dabei nach in der
Umschalteinheit fest abgespeicherten Umschaltkennlinien vorgenommen, wobei
bevorzugt ein "hartes" Umschalten mit einer Zeit von weniger als 100 ms von Pseudo-
Stereo zu Stereo und ein "weiches" Umschalten in Form eines Umblenden über einen
Zeitraum in der Größenordnung von einer Sekunde gewählt ist. Dabei ist es ohne
Bedeutung, aus welchem Grund das Monosignal entstanden ist, d. h. es ist unabhängig
davon, ob nur ein Monosignal empfangen wurde oder aufgrund der schlechten
Empfangsbedingungen des Stereosignals dieses nur als Monosignal empfangen und
verstärkt wurde.
Die Fig. 2 und 3 zeigen zwei Alternativen für den prinzipiellen Aufbau von Pseudo-
Stereo-Schaltungen. Der Schaltungsanordnung gemäß Fig. 2 wird das Monosignal
zugeführt. In dem jeweiligen Schaltkreis für den linken bzw. rechten Kanal wird dieses
mit einem durch ein Verzögerungsglied um die Zeit del verzögerten und durch eine
Verstärkerstufe um g bzw. -g verstärkten Signal verknüpft, welches dem
Verzögerungsglied wiederum zugeführt wird. Das verzögerte Signal wird im folgenden in
einer zweiten Verstärkerstufe um den Faktor -g bzw. g verstärkt, wiederum mit dem
Monosignal verknüpft und dem rechten bzw. dem linken Ausgangskanal der Pseudo-
Stereo-Schaltung zugeführt.
Bei der in der Fig. 2 gezeigten Pseudo-Stereoschaltung wird
das Monosignal dem ersten Eingang einer Verknüpfungsschaltung
VK1, VK2, VK3 und VK4 zugeführt. Der Ausgang der Verknüpfungs
schaltung VK1 ist mit dem Eingang eines Verzögerungsgliedes
VZ1 verbunden, dessen Ausgang mit dem Eingang eines Verstär
kers V1 mit einer Verstärkung von -g verbunden ist und über
einen Verstärker V2 mit einer Verstärkung g auf den zweiten
Eingang der Verknüpfungsschaltung VK1 rückgekoppelt ist. Ana
log hierzu ist der Ausgang der Verknüpfungsschaltung VK2 mit
dem Eingang eines Verzögerungsgliedes VZ2 verbunden, dessen
Ausgang mit dem Eingang eines Verstärkers V3 mit einer Ver
stärkung g verbunden ist und über einen Verstärker V4 mit
einer Verstärkung -g auf den zweiten Eingang der Verknüp
fungsschaltung VK2 rückgekoppelt ist. Der Ausgang des Verstär
kers V1 ist mit dem zweiten Eingang der Verknüpfungsschaltung
VK3 verbunden, an deren Ausgang das Signal für den einen Ste
reokanal, beispielsweise den linken, abnehmbar ist. Der Aus
gang des Verstärkers V3 ist mit dem zweiten Eingang der Ver
knüpfungsschaltung VK4 verbunden, an deren Ausgang das Signal
für den anderen Stereokanal, z. B. den rechten Kanal, abnehm
bar ist.
Bei der schaltungstechnisch einfacheren Schaltungsanordnung in Fig. 3 wird das
Monosignal in einem für beide Schaltkreise gemeinsamen Verzögerungsglied um die Zeit
del verzögert und in einer wiederum gemeinsamen Verstärkerstufe um den Faktor g
verstärkt, welcher zwischen 0 und 1 liegt. Dieses verzögerte und verstärkte Monosignal
wird dann den beiden Schaltkreisen für den linken bzw. den rechten Kanal zugeführt, wo
es jeweils in einer Mischerstufe mit dem von einer in jeden Schaltkreis angeordneten
Verstärkerstufe um den Faktor g* = 1 - g bzw. g** = g - 1 verstärkten Monosignal verknüpft
wird und dem jeweiligen Ausgangskanal der Pseudo-Stereo-Schaltung zugeführt wird.
Bei der in der Fig. 3 abgebildeten Pseudo-Stereoanlage wird
das Monosignal dem Eingang eines Verstärkers V1 mit einer Ver
stärkung g* = 1 - g, eines Verstärkers V2 mit einer Verstär
kung g** = g - 1 und dem Eingang eines Verzögerungsgliedes VZ
zugeführt, dessen Ausgang an den Eingang eines Verstärkers V3
mit einer Verstärkung g angeschlossen ist. Der Ausgang des
Verstärkers V1 ist mit dem ersten Eingang einer Verknüpfungs
schaltung VK1 verbunden, während der Ausgang des Verstärkers
V2 mit dem ersten Eingang einer Verknüpfungsschaltung VK2 ver
bunden ist. Der Ausgang des Verstärkers V3 ist an den zweiten
Eingang der Verknüpfungsschaltung VK1 und VK2 angeschlossen.
Am Ausgang der Verknüpfungsschaltung VK1 ist das Signal für
den einen Stereokanal, z. B. den linken, abnehmbar, während am
Ausgang der Verknüpfungsschaltung VK2 das Signal für den ande
ren, z. B. den rechten Stereokanal abnehmbar ist.
Claims (15)
1. Mobiler Rundfunkempfänger mit einer Pseudo-Stereo-Schaltung, welche bei
Vorliegen eines Monosignals dieses zu einem Pseudo-Stereo-Signal aufbereitet und
den Lautsprechern zuführt, und mit einer Schaltung zur Erkennung von Sprache im
empfangenen oder im demodulierten Signal, welche mit der Pseudo-Stereo-
Schaltung verbunden ist und mittels welcher bei Vorliegen von Sprachanteilen eine
Aufbereitung des Monosignals zum Pseudo-Stereo-Signal unterbindbar ist.
2. Mobiler Rundfunkempfänger nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Pseudo-Stereo-Schaltung
für die zwei Stereokanäle L, R je einen
getrennten Schaltungskreis aufweist, in dem ein Mischer vorgesehen ist, der das
durch ein für beide Kanäle gemeinsames Verzögerungsglied um die Zeit del
verzögerte und durch eine Verstärkerstufe um g (0 ≦ g ≦ 1) verstärkte Monosignal
mit dem nichtverzögerten für den einen Kanal um g* = 1 - g und für den anderen
Kanal um g** = g - 1 verstärkten Monosignal verknüpft und dem jeweiligen
Kanalausgang zuführt.
3. Mobiler Rundfunkempfänger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Qualitätsbewertungsschaltung vorgesehen ist, mittels der bei Absinken der
Empfangsqualität unter einen Grenzwert eine Umschaltung vom Stereobetrieb auf
Monobetrieb durchführbar und im folgenden die Aufbereitung zum Pseudo-Stereo-
Signal auslösbar ist.
4. Mobiler Rundfunkempfänger nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Grenzwert so gewählt ist, daß ein frühzeitiges Umschalten auch bei noch
möglichem ausreichend störungsarmem Stereoempfang auf Monobetrieb gegeben
ist.
5. Mobiler Rundfunkempfänger nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Umschalteinheit vorgesehen ist, mittels welcher eine
Umschaltung zwischen dem Stereosignal und dem Pseudo-Stereo-Signal von der
Pseudo-Stereo-Schaltung durchführbar ist.
6. Mobiler Rundfunkempfänger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Umschalteinheit so ausgebildet ist, daß der Umschaltvorgang in weniger als 100 ms
abgeschlossen ist.
7. Mobiler Rundfunkempfänger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Umschalteinheit so ausgebildet ist, daß der Umschaltvorgang in Farm eines
Überblendens innerhalb eines Zeitraums von etwa 1 s abgeschlossen ist.
8. Mobiler Rundfunkempfänger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Umschalteinheit so ausgebildet ist, daß der Umschaltvorgang zu Pseudo-
Stereo in Form eines Überblendens innerhalb eines Zeitraums von etwa 1 s
abgeschlossen ist und daß der Umschaltvorgang von Pseudo-Stereo zu Stereo in
weniger als 100 ms abgeschlossen ist.
9. Mobiler Rundfunkempfänger nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Umschaltvorgang nach einer vorgegebenen
Umschaltkennlinie durchgeführt wird.
10. Mobiler Rundfunkempfänger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Mono
signal am ersten Eingang einer ersten, einer zweiten, einer
dritten und einer vierten Verknüpfungsschaltung (VK1, VK2,
VK3, VK4) liegt, dass der Ausgang der ersten Verknüpfungs
schaltung (VK1) mit dem Eingang eines ersten Verzögerungsglie
des (VZ1) verbunden ist, dessen Ausgang mit dem Eingang eines
ersten Verstärkers (V1) mit einem Verstärkungsfaktor -g ver
bunden ist und über einen zweiten Verstärker (V2) mit einem
Verstärkungsfaktor g auf den zweiten Eingang der ersten Ver
knüpfungsschaltung (VK1) rückgekoppelt ist, dass der Ausgang
des zweiten Verzögerungsgliedes (VZ2) mit dem Eingang eines
dritten Verstärkers (V3) mit einem Verstärkungsfaktor g ver
bunden ist und über einen vierten Verstärker (V4) mit einem
Verstärkungsfaktor -g auf den zweiten Eingang der zweiten
Verknüpfungsschaltung (VK2) rückgekoppelt ist, dass der Aus
gang des ersten Verstärkers (V1) mit dem zweiten Eingang der
dritten Verknüpfungsschaltung (VK3) verbunden ist, an deren
Ausgang das Signal für den einen Stereokanal abnehmbar ist,
und dass der Ausgang des dritten Verstärkers (V3) mit dem
zweiten Eingang der vierten Verknüpfungsschaltung (VK4) ver
bunden ist, an deren Ausgang das Signal für den anderen Ste
reokanal abnehmbar ist.
11. Mobiler Rundfunkempfänger nach einem der vorstehenden Ansprüche 2 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Faktor g einstellbar ist.
12. Mobiler Rundfunkempfänger nach den Ansprüchen 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verzögerung del einstellbar ist.
13. Mobiler Rundfunkempfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schaltung zur Erkennung von Sprache eine Analyseschaltung für den zeitlichen
oder frequenziellen Verlauf des Rundfunksignals enthält, welche den Verlauf
aufnimmt, ihn statistisch auswertet und das Ergebnis der Auswertung der Pseudo-
Stereo-Schaltung zuführt.
14. Mobiler Rundfunkempfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schaltung zur Erkennung von Sprache so ausgebildet ist, daß sie das PTY-Signal
aus dem RDS-Signal ausliest und bei Vorliegen des Signals "Sprache" dieses der
Pseudo-Srereo-Schaltung zuführt.
15. Mobiler Rundfunkempfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schaltung zur Erkennung von Sprache einen Detektor für die
Verkehrsdurchsagekennung enthält, der mit der Pseudo-Stereo-Schaltung
verbunden ist und der beim Vorliegen von Verkehrsdurchsagen eine Aufbereitung
unterbindet.
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