DE4441812A1 - Regelventil zur Regelung der Federkennlinie einer hydropneumatischen Federung insbesondere von Kraftfahrzeugen sowie Verwendung eines derartigen Regelventils in einem derartigen Federungssystem - Google Patents
Regelventil zur Regelung der Federkennlinie einer hydropneumatischen Federung insbesondere von Kraftfahrzeugen sowie Verwendung eines derartigen Regelventils in einem derartigen FederungssystemInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Regelventil zur
Regelung der Federkennlinie einer hydropneumatischen Fede
rung insbesondere von Kraftfahrzeugen, bestehend aus einem
Gehäuse mit je einem Anschluß an einen Federzylinder und an
einen Druckspeicher sowie aus einem ersten und einem zwei
ten, jeweils getrennt wirkenden Sitzventil im Strömungspfad
des hydraulischen Mediums zwischen den beiden Anschlüssen
von Federzylinder und Druckspeicher, wobei das erste Sitz
ventil aus einem als Stufenkolben ausgebildeten Steuerkol
ben mit endseitiger Steuerscheibe besteht,wobei der Stufen
kolben mit drei voneinander getrennten Steuerdruckräumen
zusammenwirkt, in die Steueranschlüsse münden.
Ein derartiges Regelventil ist aus der deutschen Patentan
meldung P 41 17 455 bekannt.
Bei bekannten Feder-Dämpfungssystem wird die Dämpferkraft
unabhängig von der Lage des Rades nur durch die Ausfede
rungsgeschwindigkeit beeinflußt, was zur Folge hat, daß
oberhalb einer statischen Lage in Einfederungsrichtung eine
höhere Dämpfung vorliegt als unterhalb einer statischen
Lage in Ausfederungsrichtung. Dies ist dadurch bedingt, daß
die Feder oberhalb der statischen Lage höher vorgespannt
ist als unterhalb und somit für das Rad eine starke An
triebskraft und damit höhere Geschwindigkeit vorliegt. Des
halb wird bei der bekannten hydropneumatischen Federung
eine starke Dämpfung oberhalb der statischen Lage ange
strebt, wobei der Druckspeicher wie eine mechanische Feder
stark vorgespannt ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei
einer Einzelradfederung oberhalb der statischen Lage mög
lichst wenig Kraftabsenkung, jedoch unterhalb der stati
schen Lage eine relativ hohe Kraftabsenkung zu erreichen,
und zwar mittels eines Regelventils, indem die wirksame
Federkraft in Abhängigkeit der Federungsrichtung und ent
sprechend der Art der Federung beeinflußt wird.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß das zweite
Sitzventil einen als Stufenkolben ausgebildeten Regelkolben
aufweist, der mit drei voneinander getrennten Steuerdruck
räumen zusammenwirkt und endseitig mit einer Steuerscheibe
zusammenarbeitet, deren Schließrichtung zu der Schließrich
tung der Steuerscheibe des ersten Sitzventils entgegenge
setzt ist. Durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung ist
es möglich, daß die beiden Sitzventile sich gegenseitig in
ihrem Regelverhalten beeinflussen können und somit die in
einem Fahrzeug gewünschte Regelcharakteristik erreicht
werden kann. Im Gegensatz zum Stand der Technik, bei dem
jedes der Sitzventile unabhängig arbeitet und lediglich die
Öldrücke im Zylinder und Druckspeicher registrieren und
diese Abhängigkeit regeln, wird erfindungsgemäß eine gegen
seitige Beeinflussung ermöglicht. Bei dieser Ausführungs
form des erfindungsgemäßen Regelventils ist es zweckmäßig,
wenn das zweite Sitzventil derart ausgebildet ist, daß
seine Regelscheibe und der zugehörige Regelkolben aus zwei
voneinander getrennten Teilen gebildet werden, wobei die
Regelscheibe und der Regelkolben voneinander weitgehend un
abhängige Hubbewegungen durchführen können.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Steuerscheibe des
ersten Sitzventils mit dem zugehörigen Steuerkolben in
axialer Richtung fest, dabei aber vorzugsweise derart ge
lenkig verbunden ist, daß Toleranzprobleme vermieden
werden.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteran
sprüchen 5 und 6 enthalten.
Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf ein hydropneumati
sches Federsystem unter Verwendung des erfindungsgemäßen
Regelventils. Hierbei ist vorzugsweise das erste Sitzventil
in dem Ausfederungspfad des Hydraulikmediums und das zweite
Sitzventil im Einfederungspfad des Hydraulikmediums wirk
sam. Erfindungsgemäß steht in einer statischen Federungs
lage der Steuerkolben des ersten Sitzventils im Ausfede
rungspfad in einer hintersten Stellung, in der die zuge
hörige Steuerscheibe keinen Kontakt zu der ihr gegenüber
liegenden Dichtfläche des ersten Sitzventils aufweist, so
daß ein freier Durchfluß des Hydraulikmediums vom Feder
zylinder zum Druckspeicher vorhanden ist.
Weitere vorteilhafte Ausführungen sind in den Unteran
sprüchen 10 bis 14 enthalten. Bei dem erfindungsgemäßen
Federungssystem ist ein kleiner Wankwinkel ohne harte
Stabilisierung vorhanden. Diese Eigenschaft wird bewußt in
Kauf genommen, um im übrigen den Fahrkomfort zu verbessern.
Für Spezialfälle kann die Abstimmung derart gewählt werden,
daß die Stabilisierung ohne Verzug extrem hart einsetzt.
Dies wird z. B. bei Fahrzeugen an der Hinterachse reali
siert, die einen sehr hohen Beladungsschwerpunkt haben oder
durch das transportierte Gut zum Wanken angeregt werden,
wie dies z. B. bei Tanklastzügen der Fall ist. Im Falle
einer harten Einstellung ist zwar das Anfedern bei einer
Federbewegung härter, jedoch wird dies aufgrund der ge
wünschten extrem harten Seitenstabilisierung bewußt in Kauf
genommen, und zwar entgegen der üblichen Forderung nach
weichem Ausfederungsverhalten. Das erfindungsgemäße Regel
ventil ist so ausgelegt, daß praktisch in der harten Ein
stellung um die statische Lage ein sprunghafter Kraftan
stieg und auf der Ausfederungsseite ein sprunghafter Kraft
abfall beim Wanken entsteht. Dies steht im Gegensatz zu
bekannten Stabilisierungsarten, bei denen der Kraftanstieg
und der Kraftabfall vom Beginn der Wankbewegung proportio
nal mit dem Wankwinkel wachsen.
Anhand der beiliegenden Zeichnungen wird die Erfindung
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Regel
ventil,
Fig. 2 ein Prinzipschaltbild eines erfindungsgemäßen
hydropneumatischen Federungssystems unter Ver
wendung des Regelventils gemäß Fig. 1,
Fig. 3 ein Schaltbild ähnlich Fig. 2, jedoch in einer
anderen Ausführung des erfindungsgemäßen Fede
rungssystem, und
Fig. 4 eine weitere Variante zu Fig. 2 und 3.
Wie sich aus Fig. 1 ergibt, besitzt ein erfindungsgemäßes
Regelventil in einem Gehäuse 1 zwei Sitzventile 2, 3, und
zwar ein erstes Sitzventil 2 und ein zweites Sitzventil 3.
Das erste Sitzventil 2 besteht aus einem Steuerkolben 4 und
einer Steuerscheibe 5, die miteinander vorzugsweise gelen
kig verbunden sind. Das zweite Sitzventil 3 besteht aus
einem Regelkolben 6 und einer Regelscheibe 7. Der Regel
kolben 6 und die Regelscheibe 7 sind voneinander getrennt
ausgebildet, so daß zwischen ihnen keine feste Verbindung
vorhanden ist. Der Regelkolben 6 kann sich in seiner Längs
achse gesehen kraftfrei zur Regelscheibe 7 bewegen, jedoch
sitzt der Regelkolben mit seinem Ende in einer Sacklochboh
rung der Regelscheibe 7. Somit wird die Regelscheibe 7
seitlich zum Regelkolben 6 geführt, so daß die Regelscheibe
7 und der Regelkolben 6 sich auf einer gemeinsamen Mantel
linie zueinander verschieben können. Sowohl der Steuerkol
ben 4 als auch der Regelkolben 6 sitzen in einer derartigen
stufenförmigen Bohrung 8 des Gehäuses 1, daß vier Flächen
jeweils an den beiden Kolben 4, 6 mit unterschiedlichen
Drücken beaufschlagt werden können, und zwar derart, daß
jeweils zwei gegenüberliegende Druckpaare geschaltet werden
können. Der Steuerscheibe 5 und der Regelscheibe 7 sind im
Gehäuse 1 jeweils Sitzflächen 9, 10 so zugeordnet, daß die
Scheiben 5, 7 einen Strom des Hydraulikmediums durch Bildung
eines Spaltes zwischen der Scheibe und der zugeordneten
Sitzfläche zulassen können oder diesen absperren.
Das erfindungsgemäße Regelventil ist nun - wie dies aus
Fig. 2 zu erkennen ist - schaltungsgemäß derartig in
einem erfindungsgemäßen Federungssystem angeordnet, daß
das erste Sitzventil 2 im Ausfederungspfad des Hydrau
likmediums und das zweite Sitzventil 3 im Einfederungspfad
des Hydraulikmediums wirksam ist. Ein erfindungsgemäßes
Federungssystem besteht aus zwei Federzylindern 12, 13 und
zwei Druckspeichern 14, 15. Hierbei ist der Federzylinder
12 und der Druckspeicher 14 einander zugeordnet sowie der
Federzylinder 13 und der Druckspeicher 15. Zwischen dem
Federzylinder 12 und dem Druckspeicher 14 ist ein Regelven
til 16 gemäß der Erfindung angeordnet und zwischen dem
Federzylinder 13 und dem Druckspeicher 15 ein Regelventil
17 gemäß der Erfindung. Bei den Regelventilen 16, 17 sind
gleiche Teile wie in Fig. 1 mit denselben Bezugsziffern
versehen. Wie insbesondere aus Fig. 1 zu erkennen ist, sind
in den stufenförmigen Bohrungen 8 des Gehäuses 1 in Ver
bindung mit den als Stufenkolben ausgebildeten Kolben 4, 6
Steuerdruckräume ausgebildet, und zwar die Steuerdruckräume
18, 19, 20, in denen Steueranschlüsse 21, 22, 23 münden.
Weiterhin weist das Gehäuse einen Anschluß 24 zum Anschlie
ßen des zugehörigen Federzylinders 12, 13 und einen An
schluß 25 zum Anschließen des zugehörigen Druckspeichers
14, 15 auf. Die beiden Sitzventile 2, 3 befinden sich im
Strömungspfad zwischen dem Anschluß 24 für den Federzylin
der und dem Anschluß 25 für den Druckspeicher. Jeder der
als Stufenkolben ausgebildeten Kolben 4, 6 besitzt vier
druckbeaufschlagbare Flächen, und zwar eine endseitige
Stirnfläche 27, eine erste innere an einem Ringbund 26
ausgebildete Ringfläche 28, eine dieser am Ringbund 26
gegenüberliegende zweite innere Ringfläche 29 und eine
weitere innere Stirnringfläche 30. Die beiden inneren
Ringflächen 28, 29 sind gleich groß und die Stirnringfläche
30 ist kleiner als die Stirnfläche 27. Die Steuerdruck
räume 19, 20 sind gegenseitig und nach außen mittels
Dichtungen 31, 32 druckdicht abgedichtet.
Die Sitzventile 2, 3 sind derart im Strömungspfad zwischen
dem Anschluß 24 und dem Anschluß 25 angeordnet, daß die
Schließrichtung des Sitzventils 2 entgegengesetzt ist zur
Schließrichtung des Sitzventils 3. Hierbei ist das erste
Sitzventil 2 im Ausfederungspfad der jeweiligen zugehörigen
Federzylinder 12, 13 angeordnet (siehe Pfeil X) und das
zweite Sitzventil 3 ist im jeweiligen Einfederungspfad des
Hydraulikmediums des zugehörigen Federzylinders 12, 13
wirksam (siehe Pfeil Y).
Ein erfindungsgemäßes Regelventil ist zweckmäßigerweise so
ausgelegt, daß in einer statischen Federungslage der Steu
erkolben 2 in seiner hintersten Stellung steht, d. h. daß
seine zugehörige Steuerscheibe 5 keinen Kontakt zur gegen
überliegenden Sitzfläche 9 besitzt, so daß ein freier
Durchgang zwischen dem angeschlossenen Federzylinder 12 und
dem zugehörigen Druckspeicher 14 bzw. dem Federzylinder 13
und dem zugehörigen Druckspeicher 15 besteht.
Den Regelscheiben 7 sind Flächen im Ventilgehäuse so zu
geordnet, daß die Regelscheiben einen Ölstrom durch Bildung
eines Spaltes zwischen Scheibe und Fläche zulassen können
oder diesen versperren.
Die Stirn- bzw. Ringflächen 27, 28, 29, 30 an den Stufen
kolben 4, 6 sind als Druckflächen in einer ersten Schaltung
gemäß der Erfindung, Fig. 2, in folgender Art mit den
Drücken beaufschlagt:
- - endseitige Stirnfläche 27: mit dem dynamischen Druck des Federzylinders 12, 13, der dem jeweils anderen, gegenüberliegenden Regelventil zugeordnet ist,
- - erste innere Ringfläche 28: kein Druck (Umgebungs druck)
- - zweite innere Ringfläche 29: mit dem statischen Druck es Federzylinders 12, 13, der dem jeweils anderen Regelventil zugeordnet ist,
- - zweite innere Stirnringfläche 30: mit dem dynamischen Zylinderdruck des zugehörigen Federzylinders,
- - Kegelfläche 33 der Steuerscheibe 5: mit dem dynami schen Druck des Federzylinders 12, 13 der gleichen Seite,
- - gegenüberliegende Anlagefläche (34) der Steuerscheibe 5: mit dem Druck des zugehörigen Speichers 14, 15 oder bei einer Strömung mit einem entsprechend der Strö mungsgeschwindigkeit niedrigeren Druck.
- - endseitige Stirnfläche 27: mit dem dynamischen Zylin derdruck des zugehörigen Federzylinders 12, 13,
- - erste innere Ringfläche 28: Umgebungsdruck (Luft),
- - zweite innere Ringfläche 29: dynamischer Zylinderdruck des Federzylinders 12, 13 des dem jeweils anderen Regelventil zugeordneten Federzylinders.
- - Die dem Stufenkolben 4, 6 zugewandte Kegelfläche 33: mit dem Speicherdruck des zugeordneten Druckspeichers 14, 15,
- - Anlagefläche 34: mit dem Druck des Federzylinders 12, 13 des zugeordneten Federzylinders oder beim Strömen eines Ölstromes mit einem entsprechend niedrigeren Druck.
Bei einer zweiten Schaltungsmöglichkeit (harte Stabilisie
rung) ist der Druck in dem Druckraum 20 (zweite innere
Ringfläche 29) des Steuerkolbens 4 der Druck des Druck
speichers, der dem jeweils anderen Regelventil zugeordnet
ist.
Drei grundsätzliche Regelalgorithmen sind mit dem System
gemäß Fig. 2 möglich:
Bei einer Einzelradfederung bewegt sich nur ein Federzylin
der 12, 13 einer Achse. Somit ist auch nur in diesem Öl
kreislauf eine Öldruckänderung. Wie die Schaltung zeigt,
bedeutet dies keine Druckänderung in den Steuerdruckräumen
18, 19, 20 am Steuerkolben 4 durch die andere Seite. In
der ersten Schaltung steht der Steuerkolben 4 so, daß die
Steuerscheibe 5 keinen Kontakt zur Sitzfläche 9 hat. Das
Hydraulikmedium kann durch den vorhandenen Spalt vom Feder
zylinder 12, 13 zum Druckspeicher 14, 15 fließen. Dies be
deutet wiederum eine weiche Anfederung.
Wird die Ölgeschwindigkeit höher, so fällt der Druck im
Spalt entsprechend stark ab. Die Steuerscheibe 5 wird auf
die Sitzfläche 9 gesaugt, und somit ist der Spalt geschlos
sen. Dies geschieht abhängig von der Spalthöhe ab einer
gewissen Einfederungsgeschwindigkeit.
Bei geschlossenem Spalt erhöht sich nun der Zylinderdruck
gegenüber dem Speicherdruck. Der Zylinderdruck wirkt gegen
die Anlagefläche 34 der Regelscheibe 7 und stößt diese ab
einer gewissen Druckdifferenz zwischen Zylinderdruck und
Speicherdruck gegen die Kolbenkraft des Regelkolbens 6 auf.
Das Öl fließt jetzt durch den entstehenden Spalt vom Feder
zylinder zum Druckspeicher. Die Regelscheibe 7 wird jedoch
nicht unkontrolliert aufgedrückt, da auf der Gegenseite der
Regelkolben 6 vom Zylinderdruck beaufschlagt ist.
Durch das Größenverhältnis der endseitigen Regelkolben-
Stirnfläche 27 zur Anlagefläche 34 der Regelscheibe 7 kann
zum einen das Öffnungsverhalten der Regelscheibe 7 beein
flußt werden und zum anderen eine Druckdifferenz bei einer
Einfederbewegung zwischen Federzylinder und Druckspeicher
erzwungen werden. Da die beiden Flächen in einem Verhältnis
stehen, steht die Druckdifferenz zwischen Federzylinder und
Druckspeicher, bedingt durch diesen Regeleinfluß, im glei
chen Verhältnis. Dies bedeutet bei kleinem Druck wenig
Druckdifferenz und bei hohem Druck hohe Druckdifferenz.
Bei diesem Regelvorgang ist noch ein von der Einfederungs
geschwindigkeit abhängiger Einfluß vorhanden. Auch bei der
Regelscheibe 7 wird strömungsbedingt diese zur Sitzfläche
10 hin angesaugt. Die Regelscheibe 7 schließt kurz, wird
jedoch durch den gegenüber dem Druckspeicher steigenden
Zylinderdruck wieder aufgestoßen. Der Vorgang läuft erneut
ab. Dies geschieht mit relativ hoher Frequenz. Die Frequenz
wird jedoch durch den Gegensteuerdruck gedämpft.
Wie jedoch schon oben beschrieben, steht bis zu einer
gewissen Einfederungsgeschwindigkeit der Strömungspfad un
terhalb der Steuerscheibe 5 offen. Die Einzelradfederung
ist also normalerweise eine weiche Federung, und erst ab
einer überhöhten Federungsgeschwindigkeit wird die Einzel
radfederung härter. Dies verhindert, daß das Rad bei sehr
hoher Einfederungsgeschwindigkeit ungebremst in den mecha
nischen Anschlag fährt. Aber auch bei sehr schnellem An
federn des Rades ist die Feder im ersten Moment weich, da
ja ein freier Strömungsquerschnitt unterhalb der Steuer
scheibe 5 zum Druckspeicher hin vorhanden ist.
Bei Ausfederung des Rades fließt das Hydraulikmedium (Öl)
vom Druckspeicher zum Federzylinder. Die Regelscheibe 7
schließt sofort, da sie durch die Strömung auf die Sitz
fläche 10 gesaugt wird. Es bleibt nur noch der Weg unter
halb der Steuerscheibe 5. Da jetzt nur noch ein Strömungs
weg frei ist, herrscht zwischen der Steuerscheibe 5 und der
zugehörigen Sitzfläche 9 eine relativ hohe Strömungsge
schwindigkeit. Weiterhin entsteht nach Überfahren der
statischen Lage eine Kraft des Steuerkolbens 4 in Schließ
richtung, da der Zylinderdruck kleiner wird als der stati
sche Druck.
Der dynamische Zylinderdruck der anderen Seite, d. h. des
dem anderen Regelventil zugeordneten Federzylinders, (bei
Einzelradfederung gleich dem statischen Druck) kann den
Steuerkolben 4 in Schließrichtung schieben, da ja die
Gegenkraft auf der Unterseite des Steuerkolbens 4 durch den
Zylinderdruck der gleichen Seite kleiner wird.
Gestartet wird jedoch dieser Regelvorgang ebenfalls durch
das Ansaugen der Steuerscheibe 5 zur Sitzfläche 9 hin. Bei
langsamer Ausfederung ist praktisch keine wesentliche
Beeinflussung durch das Regelventil gegeben.
Auch auf dem Ausfederungsweg entsteht durch das Ansaugver
halten der Steuerscheibe 5 eine relativ hohe Öffnungs- und
Schließfrequenz der Steuerscheibe, die jedoch durch den
Zylinderdruck der anderen Seite gedämpft wird. Das Dämpf
verhalten wird, je weiter das jeweilige Rad die statische
Lage in Ausfederungsrichtung überfahren hat, immer größer.
Je nach Abstimmung der einzelnen Druckflächen in diesem
Regelpfad kann erreicht werden, daß ab statischer Lage in
Ausfederungsrichtung eine Kraftabsenkung der Federzylinder
kraft auch schon bei relativ kleinen Ausfederungsgeschwin
digkeiten erreicht wird. Jedoch oberhalb der statischen
Lage (eingefedert bis statisch) sind schon erheblich hohe
Ausfederungsgeschwindigkeiten erforderlich, um eine Beein
flussung des Regelventils zu registrieren.
Bei der vorliegenden Erfindung wird angestrebt, bei einer
Einzelradfederung oberhalb der statischen Lage möglichst
wenig Kraftabsenkung zu haben, jedoch unterhalb der stati
schen Lage eine relativ hohe Kraftabsenkung zu erreichen.
Dies wird nach Überlegung des Erfinders zu einem komfor
tablen Fahrverhalten führen, da das Rad - bedingt durch die
doch wesentlich höheren Antriebskräfte nach unten - einer
positiven Bodenwelle wesentlich besser mit Radkontakt fol
gen kann, jedoch in eine negative Bodenwelle (Loch) nicht
so stark hineingetrieben wird.
Bei einer Parallelfederung ist die Beeinflussung der Zylin
derkraft wesentlich stärker als bei Einzelradfederung. Man
kann gegenüber der Einzelradfederung von einer "harten"
Parallelfederung sprechen.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß eine "härtere"
Parallelfederung den Fahrkomfort steigern muß. Dieser
Erkenntnis liegen folgende Überlegungen zugrunde:
Bei einer "weichen" Parallelfederung taucht das Fahrzeug - z. B. bei einem Bremsvorgang - relativ ein. Der Mensch macht diese Bewegung auf dem Sitz mit. Im Umkehrpunkt der Bewegung befindet sich der Mensch in Bewegungsrichtung zum Boden hin, das Fahrzeug macht jedoch kurz nach der Umkehr eine relativ schnelle Bewegung nach oben, da die Dämpfer noch keinen so großen Einfluß haben. Genau dies verspürt der Mensch als Stoß, da er in den Sitz hineingepreßt wird, bis er die Bewegungsrichtung des Fahrzeugs, also nach oben, wieder angenommen hat.
Bei einer "weichen" Parallelfederung taucht das Fahrzeug - z. B. bei einem Bremsvorgang - relativ ein. Der Mensch macht diese Bewegung auf dem Sitz mit. Im Umkehrpunkt der Bewegung befindet sich der Mensch in Bewegungsrichtung zum Boden hin, das Fahrzeug macht jedoch kurz nach der Umkehr eine relativ schnelle Bewegung nach oben, da die Dämpfer noch keinen so großen Einfluß haben. Genau dies verspürt der Mensch als Stoß, da er in den Sitz hineingepreßt wird, bis er die Bewegungsrichtung des Fahrzeugs, also nach oben, wieder angenommen hat.
Ähnliches Verhalten entsteht beim Überfahren einer Boden
welle. Auch hier wird durch die Schaukelbewegung des Fahr
zeugs der Menschen entweder in den Sitz hineingepreßt oder
von diesem abgehoben, in den er anschließend wieder hinein
fällt.
Durch das erfindungsgemäße Regelventil wird die Federkenn
linie so beeinflußt, daß ein weiches Anfedern vorliegt,
jedoch eine, im Federkurvenverlauf höhere als die normale
Speicherfederkurve entsteht, die dann mit zunehmender Ein
federung überproportional (auch gegenüber dem schon über
proportionalen Anstieg der Speicherfederkurve) verläuft.
Im Umkehrpunkt der Bewegung wird im ersten Moment die
Federkraft soweit abgesenkt, wie es der normalen Kraft der
Federspeicherkurve entsprechen würde. Ab diesem Punkt
setzt eine weitere Druck- und somit Federzylinderkraft
absenkung ein, die wiederum von der Lage des Federzylin
ders, bezogen auf seine statische Lage, geregelt wird.
Der Regelvorgang läuft bei Parallelfederung wie folgt ab:
Beide Federzylinder 12, 13 einer Achse eines Fahrzeugs
federn ein. Wie oben beim Einzelrad schon beschrieben, ist
der Weg unter der Steuerscheibe 5 zum Druckspeicher 14, 15
hin offen. Im ersten Moment kann also das Öl ohne großen
Druckanstieg vom Federzylinder 12, 13 zum zugehörigen
Druckspeicher 14, 15 fließen. Die Anfederung ist also ohne
"Stoß".
Mit wachsender Einfederung steigt der Druck in beiden
Federzylindern 12, 13 an. Zusätzlich sinkt der Druck durch
die Strömung zwischen der Steuerscheibe 5 und der zugehöri
gen Sitzfläche 9 ab. Der Steuerkolben 4 mit fest verbunde
ner Steuerscheibe 5 schließt gegen den Druck des Druck
speichers 14, 15. Jetzt kann das Öl nur noch unter der
Regelscheibe 7 hindurch zum Druckspeicher 14, 15 fließen.
Ist die Stirnfläche 27 des Regelkolbens 6 größer als die
zweite druckbeaufschlagte Ringfläche 29, so wächst mit
steigendem Zylinderdruck die Zuhaltekraft des Regelkolbens
6, der hierdurch auf die Regelscheibe 7 drückt.
Liegt die Regelscheibe 7 auf ihrer zugehörigen Sitzfläche
10 an (dies ist bereits in der statischen Lage des Fahr
zeugs der Fall), so ist die druckbeaufschlagte Fläche auf
der Speicherseite größer als die zur Federzylinderseite
hin.
Auch ohne Berücksichtigung des Regelkolbeneinflusses muß
der Zylinderdruck um den Faktor der Flächendifferenz
steigen, um die Regelscheibe 7 von ihrem Dichtsitz abzu
heben.
Bedingt durch das Schließverhalten des Steuerkolbens 4 -
und als wesentlicher Effekt wird zusätzlich die Reibung der
Dichtung 32 am Steuerkolben 4 so eingesetzt, daß diese
bewußt hoch eingestellt wird - entsteht durch das verzö
gerte Schließverhalten des Steuerkolbens 4 ein überpropor
tionaler, jedoch kein sprunghafter Druckanstieg im Feder
zylinder 12, 13 gegenüber dem Druckspeicher 14, 15. Hier
durch wird erreicht, daß der Wechsel der Ölströmung von der
Steuerscheibe 5 zur Regelscheibe 7 praktisch im "sanften"
Übergang erfolgt. Ab dem Punkt des Schließens der Steuer
scheibe 5 übernimmt der Regelkreis (Regelkolben 6 mit
Regelscheibe 7) die Regelung der Druckdifferenz vom Feder
zylinder gegenüber dem zugehörigen Druckspeicher und somit
dem Kraftanstieg des Federzylinders.
Der Druckspeicher 14, 15 hat vorrangig nicht mehr die
Funktion, das Fahrzeug abzustützen, sondern gibt für den
Regelkreis praktisch das Signal des Einfederungsweges. Dies
ist möglich, da das in den Druckspeicher verdrängte Öl pro
portional dem Federweg ist und abhängig von dem im Speicher
befindlichen Öl sich der Druck einstellt.
Am Regelkolben 6 wirkt eine Differenzkraftverstärkung. Es
steigt zwar der Druck in dem mittleren Druckraum 20 ebenso
wie auf der Stirnfläche 27 des Regelkolbens 6, jedoch ist
die obere Stirnfläche 27 größer als die druckbeaufschlagte
innere Ringfläche 28 ("dynamischer Druck vom Federzylinder
der anderen Seite"). Zusätzlich wird die Druckdifferenz von
der Stirnfläche 27 des Regelkolbens 6 zu seiner Unterseite
größer. Dies führt dazu, daß bei einer Parallelfederung
mit zunehmendem Einfederungsweg die Druckdifferenz zwischen
Federzylinder und zugehörigem Druckspeicher immer größer
wird. Die Auswirkung ist ein überproportionaler Kraftan
stieg des Federzylinders, d. h. die Fahrzeugfeder wird über
proportional härter.
Der Auslöser des Regelvorgangs ist im wesentlichen, wie die
Beschreibung zeigt, die Strömungsgeschwindigkeit unterhalb
der Steuerscheibe 5 des Steuerkolbens 4.
Bei sehr langsamer Parallelfederung setzt der Regelvorgang
erst nach einem entsprechend großen Einfederungsweg ein.
Dies ist ebenfalls gewollt, da bei langsamer Parallelfeder
bewegung das Fahrzeug eine sanfte Hubschwingung machen
kann, ohne daß der Mensch dies als unangenehm empfindet.
In Richtung Ausfederung, nach der Einfederbewegung, kann
das Öl nur unter der Steuerscheibe 5 vom Druckspeicher 14,
15 zum Federzylinder 12, 13 fließen, da sich die Regelschei
be 7, selbst wenn sie offenstehen würde, sofort auf ihre
Sitzfläche 10 legt. Im ersten Moment der Ausfederung (gese
hen, wenn das Rad ganz eingefedert ist) fällt der Feder
zylinderdruck extrem ab, und zwar bis auf etwa das Druck
niveau des zugehörigen Druckspeichers. Somit fällt auch der
Druck auf der Rückseite des Steuerkolbens 4 auf dieses
Druckniveau ab.
Die Steuerscheibe öffnet, und es ist die Strömungsverbin
dung Druckspeicher zum Federzylinder hergestellt. Durch das
Ausfedern des Rades saugt der Federzylinder das Öl unter
der Steuerscheibe 5 hindurch aus dem Druckspeicher. Strö
mungsbedingt fällt der Druck im Spalt zwischen der Steuer
scheibe 5 und der zugehörigen Sitzfläche 9 entsprechend der
Strömungsgeschwindigkeit ab.
Die Steuerscheibe 5 versucht, sich auf die Sitzfläche 9
wieder anzulegen. Da aber durch die Bewegung des Feder
zylinders der Öldruck weiter abfällt, öffnet die Steuer
scheibe 5 wieder. Es stellt sich, abhängig von der Ausfede
rungsgeschwindigkeit des Rades, ein Spalt ein und somit
eine entsprechende Druckdifferenz zwischen Federzylinder
und Druckspeicher. Bei normaler Fahrweise ist diese Druck
differenz klein, ca. 3 bis 5 bar, und man kann sagen, das
Rad federt bis ca. zur statischen Lage auf der Federkurve
des Druckspeichers wieder aus.
Ab der statischen Lage setzt jedoch eine nach unten hin
stärker zunehmende Druckabsenkung im Federzylinder ein.
Dies hängt mit zwei Erscheinungen zusammen, und zwar wird
die Ausfederungsgeschwindigkeit des Rades geringer und
bedingt hierdurch, ist der Druckabfall pro Zeiteinheit im
Federzylinder geringer. Zum anderen wird der Einfluß der
Dichtungsreibung nun geringer, da die Dichtungen 32 nicht
mehr so gegen die Wandungen gedrückt werden. Die Steuer
scheibe 5 kann - bedingt durch die Strömungsgeschwindigkeit -
leichter auf ihre Sitzfläche 9 angesaugt werden. Der Öl
fluß vom Druckspeicher zum Federzylinder wird kurzzeitig
unterbrochen, was eine stärkere Druckabsenkung im Feder
zylinder zur Folge hat.
Öffnet die Steuerscheibe 5 einen kleinen Spalt, so entsteht
sofort eine relativ hohe Strömungsgeschwindigkeit in diesem
Spalt, da ja die Druckdifferenz Federzylinder-Druckspeicher
relativ hoch ist, was wiederum eine starke Ansaugung der
Steuerscheibe 5 zur Folge hat. Im Mittel ist die Hubbewegung
der Steuerscheibe 5 also geringer, da sie sofort wieder an
gesaugt wird.
Da die Öffnungs- und Schließfrequenz ab der statischen Lage
zur Ausfederungsrichtung hin immer kleiner wird, wird die
Zeitspanne, in der die Steuerscheibe 5 auf ihrem Dichtungs
sitz aufliegt, relativ immer größer. Zusätzlich wird die
Wirkung der Ansaugung durch die Druckdifferenz Federzylin
der-Druckspeicher immer größer.
Trotz wesentlich langsamerer Ausfederungsgeschwindigkeit ab
der statischen Lage in Ausfederungsrichtung ist die Druck
differenz zwischen Federzylinder und Druckspeicher um ein
Mehrfaches höher als auf dem Ausfederungsweg von ganz ein
gefedert bis zur statischen Lage.
Wie aus der obigen Beschreibung erkennbar, braucht das
Regelventil eine gewisse Strömungsgeschwindigkeit, um den
Regelvorgang zu starten, jedoch nach Start des Regelvor
ganges ist die Regelung praktisch von der Lage des Feder
zylinders relativ zur statischen Lage abhängig.
Auf dem Einfederungsweg von ganz ausgefedert bis zur sta
tischen Lage hin strömt das Öl vom Federzylinder zum
Druckspeicher. Mit Umkehr der Strömung schließt die Steuer
scheibe 5, und der Druck im Federzylinder steigt auf
kurzem Wege auf das Druckniveau des Druckspeichers an, da
die Scheiben 5, 7 geschlossen sind. Die Steuerscheibe 5
schließt durch folgenden Ablauf.
Steht die Steuerscheibe 5 im Umkehrpunkt offen, so strömt
im ersten Moment der Aufwärtsbewegung des Federzylinders
das Öl unter der Steuerscheibe 5 hindurch zum Druckspeicher
und es entsteht an der Steuerscheibe 5 die schon mehrfach
beschriebene Saugwirkung zum Dichtsitz hin. Die Steuer
scheibe 5 kann leicht schließen, da zum einen der Druck auf
der Rückseite des Steuerkolbens 4 ansteigt und zum anderen
der steigende Druck im Federzylinder diese Schließbewegung
unterstützt. Abhängig von dem Verhältnis des Federzylinder
druckes zum Speicherdruck öffnet nun die Regelscheibe 7.
Sobald die Regelscheibe 7 geöffnet hat, setzt sofort die
Saugwirkung an der Regelscheibe 7 wieder ein, und sie wird
in Schließrichtung gezogen.
Wie aus dieser Beschreibung erkennbar ist, läuft der Feder
zylinder auf einem höheren Druckniveau als dem Druckspei
cherniveau in Richtung statische Lage. In der Nähe der
statischen Lage wird die Einfederungsgeschwindigkeit
kleiner. Bedingt hierdurch wird auch die Saugwirkung un
terhalb der Steuerscheibe 4 kleiner, so daß diese offen
stehenbleiben kann und praktisch ein freier Durchfluß vom
Federzylinder zum Druckspeicher vorhanden ist. In der
statischen Lage herrscht also kein Druckunterschied zwi
schen Federzylinder und Druckspeicher.
Bei einer Wankbewegung des Fahrzeuges federt ein Feder
zylinder ein und der andere Federzylinder der gleichen
Achse aus. Dies bedeutet, auf einer Seite steigt der Druck
im Federzylinder an und auf der anderen Seite fällt er im
anderen Federzylinder ab.
Für das Regelventil der Ausfederungsseite bedeutet dies,
daß Öl vom Druckspeicher zum Federzylinder fließt. Die
Regelscheibe 7 schließt (Ansaugung) und das Öl kann nur
noch unter der Steuerscheibe 5 zum Federzylinder fließen.
Da auf der anderen Seite der Achse der Zylinderdruck an
steigt (federt ein), schiebt der auf die Rückseite des
Steuerkolbens 4 wirkende Druck den Steuerkolben 4 mit der
Steuerscheibe 5 gegen den Druck des Druckspeichers zu.
Dies wird durch die Saugwirkung unterstützt. Sobald die
Steuerscheibe 5 auf der Sitzfläche 9 aufliegt, ist eine
größere Druckdifferenz Federzylinder/Speicher zum Anheben
der Steuerscheibe 5 erforderlich. Der Federzylinderdruck
fällt also auch durch diesen Vorgang relativ zum Speicher
druck weiter ab. Zusätzlich bewirkt der ansteigende Druck
der anderen Seite (wirkt auf die Stirnseite 27 des Steuer
kolbens 4) eine weitere Druckabsenkung im Verhältnis zum
Druckspeicher. Die Tragkraft des Federzylinders fällt also
stark ab und unterstützt somit nicht das Drehen des Fahr
zeugs.
Für das Regelventil der Einfederungsseite bedeutet dies,daß
die Drücke am Steuerkolben 5 auf die hintere Stirnfläche 27
und die Ringfläche 29 abfallen. Der Druck auf der Ring
fläche (Steuerscheiben-Anlagefläche 34 ./. Stirnfläche 27)
wird größer. Der Einfluß dieser Ringfläche wird also im
Verhältnis zu den Druckflächen 27 bis 30 größer. Bedingt
durch die schon mehrfach beschriebene Saugwirkung auf die
Steuerscheibe 5 kann diese relativ leicht schließen. Sobald
die Steuerscheibe 5 geschlossen hat, wirkt der Speicher
druck auf eine kleinere Fläche an der Steuerscheibe 5. Der
weiter ansteigende Zylinderdruck hält die Scheibe zu. Je
nach Auslegung der einzelnen Flächen zueinander reicht
schon eine Druckdifferenz (Federzylinder zum Druckspeicher)
von wenigen bar aus, z. B. 3 bar, um die Steuerscheibe 5 zu
zuhalten.
Diese kleine Druckdifferenz reicht deshalb aus, da der Ein
fluß des mittleren Druckraumes 20 und der Stirnfläche 27 am
Steuerkolben 4 immer geringer wird. Das Öl kann also nur
unter der Regelscheibe 7 zum Druckspeicher fließen. Durch
den ansteigenden Zylinderdruck, der auf die Stirnfläche 27
des Regelkolbens 6 wirkt, und den abfallenden Zylinderdruck
der anderen Seite, der auf die zweite Ringfläche 29 dieses
Regelkolbens 6 wirkt, entsteht eine erhöhte Zuhaltekraft
des Regelkolbens 6. Die Folge ist eine steigende Druckdif
ferenz zwischen Federzylinder und Druckspeicher. Die Trag
kraft des Federzylinders wird mit Neigung des Fahrzeugs
wesentlich größer als sie ist, wenn der Federzylinder auf
das steigende Druckniveau des Druckspeichers ansteigen
würde. Die Abstützkraft dieses Federzylinders wird wesent
lich größer als bei Einzelrad- und auch Parallelfederung.
Für das Wanken hat dies zwei positive Auswirkungen, und
zwar macht das Fahrzeug durch die starke Druckabsenkung des
Federzylinders der Ausfederungsseite praktisch auf der Aus
federungsseite nur einen sehr geringen Ausfederungsweg von
nur wenigen Millimetern. Auf der Einfederungsseite wird
durch den sehr stark ansteigenden Zylinderdruck die Ein
federung erschwert. Da durch die auf das Fahrzeug wirkende
Fliehkraft praktisch der Schwerpunkt des Fahrzeugs seitlich
verlagert wird, führt dies zu einer Verstärkung der Nei
gungsbewegung. Wird jedoch das Neigen des Fahrzeugs früh
zeitig verhindert, so kann dieser Effekt die Drehbewegung
des Fahrzeugs nicht so stark beeinflussen. Genau dies wird
durch die sich gegenseitig regelnden Ventile erreicht, wo
bei das Verhindern der Ausfederung der einen Seite den
größeren Einfluß hat.
In Fig. 3 ist nun eine Schaltungsvariante zu Fig. 2 darge
stellt. Dabei ist jeweils der Steueranschluß 23 des ersten
Sitzventils 2 direkt mit einem zusätzlichen Druckspeicher
40 verbunden, in dem jeweils der statische Druck des ande
ren, gegenüberliegenden Federzylinders 12, 13 gespeichert
wird. Hierzu ist jeweils zwischen dem Druckspeicher 40 und
dem Federzylinder 12 bzw. 13 ein Schaltventil 41 angeord
net, über das durch kurzzeitiges Durchschalten und Wieder
sperren der statische, nur von der jeweiligen Last bestimm
te Druck des Federzylinders auf den Druckspeicher 40 ge
schaltet und dort gekammert werden kann. Diese vorteilhafte
Maßnahme dient dazu, jedes erste Sitzventil 2 insbesondere
auch dann offen zu halten, wenn in den beiden Federzylin
dern 12, 13 z. B. durch ungleiche Lastverteilung einmal
unterschiedliche statische Drücke herrschen sollten. Zudem
kann hierdurch auch eine weitere positive Einstellung des
Federverhaltens vorgenommen werden.
Die weitere Variante nach Fig. 4 unterscheidet sich von der
Fig. 2 hauptsächlich dadurch, daß in den Druckspeichern 40
über die Schaltventile 41 jeweils der statische Druck des
zugehörigen Federzylinders 12, 13 gekammert und mit diesem
Druck dann der Steuer-Anschluß 23 bzw. der Druckraum 20 be
aufschlagt wird. Ferner ist noch beispielhaft eine Nivel
lierventil-Anordnung mit Schaltventilen 42, 43 veranschau
licht, über die zur Niveau-Einstellung wahlweise Hydraulik
medium aus einer Druckleitung P dem Federzylinder 12/13 zu
geführt oder aus dem Federzylinder 12/13 in Richtung einer
Tankleitung T entzogen werden kann.
Wie aus der Gesamtbeschreibung zu entnehmen ist, beein
flussen sich die beiden einem Regelkreis zugeordneten Sitz
ventile 2, 3 gegenseitig, da ein Regeln der einen Seite
sofort ein Regeln der anderen Seite bewirkt.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungs-
und Schaltungsvarianten beschränkt, sondern umfaßt auch
alle anderen im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Maßnah
men. So können die vorhandenen Steuer-Druckräume nahezu
beliebig in einer der zahlreichen Kombinationsmöglichkeiten
miteinander und mit den übrigen Systemkomponenten verschal
tet werden. Die über die Sitzventile zusammenwirkenden
Federzylinder 12, 13 können dabei auf verschiedenen Fahr
zeugseiten (links/rechts) und dabei an der gleichen Achse
oder aber auf der gleichen Seite an verschiedenen Achsen,
z. B. an einer Doppelachse oder an Vorder- und Hinterachse,
angeordnet sein. Ferner können die Steuer-Anschlüsse 22 der
Steuer-Druckräume 19 - anstelle von Atmosphärendruck - auch
jeweils mit einem speziellen Steuerdruck beaufschlagt wer
den. Als Steuerdruck kann auch ein "externer", d. h. vom
eigentlichen Federungssystem unabhängiger Druck herangezogen
werden, beispielsweise der Bremsdruck eines Fahrzeugs, wo
durch dann vorteilhafterweise eine Stabilisierung gegen
bremsbedingte Kipp- bzw. Neigungsbewegungen erreicht werden
kann.
Claims (13)
1. Regelventil zur Regelung der Federkennlinie einer
hydropneumatischen Federung insbesondere von Kraft
fahrzeugen, bestehend aus einem Gehäuse mit je einem
Anschluß an einen Federzylinder und an einen Druck
speicher sowie mit einem ersten und einem zweiten,
jeweils getrennt wirkenden Sitzventil im Strömungspfad
des hydraulischen Mediums zwischen den beiden An
schlüssen von Federzylinder und Druckspeicher, wobei
das erste Sitzventil aus einem als Stufenkolben aus
gebildeten Steuerkolben mit endseitiger Steuerscheibe
besteht, wobei der Stufenkolben mit mehreren vonein
ander getrennten Steuerdruckräumen zusammenwirkt, in
die Steueranschlüsse münden,
dadurch gekennzeichnet, daß das
zweite Sitzventil (3) einen als Stufenkolben ausgebil
deten Regelkolben (6) aufweist, der mit drei vonein
ander getrennten Steuerdruckräumen (18, 19, 20) zusam
menwirkt, dessen Schließrichtung zu der Schließrich
tung der Steuerscheibe (5) des ersten Sitzventils (2)
entgegengesetzt ist.
2. Regelventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das
zweite Sitzventil (3) eine Regelscheibe (7) und einen
Regelkolben (6) aufweist, die aus zwei voneinander
getrennten Teilen gebildet sind.
3. Regelventil nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Regelkolben (6) und die Regelscheibe (7) voneinander
unabhängig Hubbewegungen durchführen können.
4. Regelventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuerscheibe (5) und der Steuerkolben (4) des ersten
Sitzventils (2) fest, insbesondere gelenkig mitein
ander verbunden sind.
5. Regelventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Steuerkolben (4) und der Regelkolben (6) jeweils in
einer derartigen stufenförmigen Bohrung (8) sitzen,
daß vier Druckflächen (27 bis 30) der Kolben (4, 6) mit
unterschiedlichen Drücken derart beaufschlagt werden
können, daß jeweils zwei gegenüberliegende Druckpaare
geschaltet werden können.
6. Regelventil nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Regelscheibe (7) eine Sacklochbohrung aufweist, in der
der Regelkolben (6) kraftfrei bewegbar ist.
7. Hydropneumatisches Federungssystem, insbesondere für
Kraftfahrzeuge, bestehend aus mindestens zwei Feder
zylindern und zwei Druckspeichern sowie einem zwischen
diesen geschalteten Regelventil zur Regelung der
Federkennlinie,
gekennzeichnet durch die Ausbildung
des Regelventils nach einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 6.
8. Federungssystem nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das
erste Sitzventil (2) im Ausfederungspfad (X) des
Hydraulikmediums und das zweite Sitzventil (3) im Ein
federungspfad (Y) des Hydraulikmediums wirksam ist.
9. Hydropneumatisches Federungssystem nach Anspruch 7
oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß in
einer statischen Federungslage der Steuerkolben (4) im
Ausfederungspfad (X) in seiner hintersten Stellung
steht, in der die zugehörige Steuerscheibe (5) keinen
Kontakt zu der ihr gegenüberliegenden Sitzfläche (9)
des ersten Sitzventils (2) aufweist, so daß ein freier
Durchfluß des Hydraulikmediums vom Federzylinder (12,
13) zum Druckspeicher (14, 15) vorhanden ist.
10. Federungssystem nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Steuerkolben (4) des einen Regelventils an seiner von
der Steuerscheibe (5) abgewandten Stirnfläche (27) mit
dem dynamischen Druck des dem anderen Regelventil zu
geordneten Federzylinders (12, 13) beaufschlagt ist so
wie eine erste innere Ringfläche (28) des Steuerkol
bens (4) mit Umgebungsdruck beaufschlagt ist sowie
eine zweite innere Ringfläche (29), die der ersten
gegenüberliegt, mit dem statischen Druck des dem an
deren Regelventil zugeordneten Federzylinders beauf
schlagt ist sowie eine zweite innere Stirnringfläche
(30), die der zweiten inneren Ringfläche (29) in Rich
tung auf die Steuerscheibe (5) folgt, vom dynamischen
Zylinderdruck des zugehörigen Federzylinder beauf
schlagt ist, der auch die Steuerscheibe (5) des
Steuerkolbens (4) an ihrer Steuerkolben (5) zugewand
ten Kegelfläche (23) beaufschlagt.
11. Federungssystem nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuerscheibe (5) an ihrer von dem Steuerkolben (4)
abgewandten Anlagefläche (34) mit dem Druck des dem
Regelventil zugehörigen Druckspeichers (14, 15) beauf
schlagt wird bzw. im Strömungsfall des Hydraulik
mediums mit einem entsprechend der Strömungsgeschwin
digkeit erniedrigten Druck.
12. Federungssystem nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Regelkolben (6) des zweiten Sitzventils (3) an seiner
endseitigen Stirnfläche (27) von dem dynamischen
Zylinderdruck des zugehörigen Federzylinders beauf
schlagt ist und seine hierauf nach innen folgende
erste innere Ringfläche (28) vom Umgebungsdruck beauf
schlagt ist sowie seine zweite innere Ringfläche (29),
die der ersten gegenüberliegt, von dem dynamischen
Zylinderdruck des dem anderen Regelventil zugeordneten
Federzylinders beaufschlagt ist.
13. Federungssystem nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die
dem Regelkolben (6) zugekehrte Kegelfläche (23) der
Regelscheibe (7) mit dem Speicherdruck des zugeord
neten Druckspeichers (14, 15) beaufschlagt ist sowie
dieser gegenüberliegende Anlagefläche (34) der Regel
scheibe (7) mit dem Druck des zugehörigen Federzylin
ders beaufschlagt wird bzw. bei einer Strömung des
Hydraulikmediums mit einem entsprechend der Strömungs
geschwindigkeit erniedrigten Druck.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944441812 DE4441812A1 (de) | 1994-11-24 | 1994-11-24 | Regelventil zur Regelung der Federkennlinie einer hydropneumatischen Federung insbesondere von Kraftfahrzeugen sowie Verwendung eines derartigen Regelventils in einem derartigen Federungssystem |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944441812 DE4441812A1 (de) | 1994-11-24 | 1994-11-24 | Regelventil zur Regelung der Federkennlinie einer hydropneumatischen Federung insbesondere von Kraftfahrzeugen sowie Verwendung eines derartigen Regelventils in einem derartigen Federungssystem |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4441812A1 true DE4441812A1 (de) | 1996-05-30 |
Family
ID=6534025
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944441812 Withdrawn DE4441812A1 (de) | 1994-11-24 | 1994-11-24 | Regelventil zur Regelung der Federkennlinie einer hydropneumatischen Federung insbesondere von Kraftfahrzeugen sowie Verwendung eines derartigen Regelventils in einem derartigen Federungssystem |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4441812A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10252729A1 (de) * | 2002-11-13 | 2004-06-03 | Hydac Technology Gmbh | Hydropneumatische Federung |
DE10320954B3 (de) * | 2003-05-09 | 2004-11-11 | Hydac System Gmbh | Hydropneumatische Federung |
US11267310B2 (en) * | 2018-05-29 | 2022-03-08 | Hitachi Astemo, Ltd. | Suspension apparatus |
-
1994
- 1994-11-24 DE DE19944441812 patent/DE4441812A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10252729A1 (de) * | 2002-11-13 | 2004-06-03 | Hydac Technology Gmbh | Hydropneumatische Federung |
DE10320954B3 (de) * | 2003-05-09 | 2004-11-11 | Hydac System Gmbh | Hydropneumatische Federung |
US11267310B2 (en) * | 2018-05-29 | 2022-03-08 | Hitachi Astemo, Ltd. | Suspension apparatus |
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