DE4439186C2 - Verfahren zum Herstellen und Anbringen einer elastomeren Dichtung an einen Gegenstand - Google Patents
Verfahren zum Herstellen und Anbringen einer elastomeren Dichtung an einen GegenstandInfo
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- F02—COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
- F02F—CYLINDERS, PISTONS OR CASINGS, FOR COMBUSTION ENGINES; ARRANGEMENTS OF SEALINGS IN COMBUSTION ENGINES
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- F16J—PISTONS; CYLINDERS; SEALINGS
- F16J15/00—Sealings
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen und Anbrin
gen einer elastomeren Dichtung an einen Gegenstand.
In vielen Bereichen der Industrie werden Maschinen verwendet,
in welchen Öl oder eine Kühlflüssigkeit schwallförmig verwendet
wird. So befinden sich beispielsweise bei einem Verbrennungsmo
tor die Ventilschäfte in einem Ölschwall. Durch die schwallför
mige Flüssigkeit ist es notwendig, die Bereiche, in denen sich
die Flüssigkeit befindet, gegenüber der Umgebung abzudichten.
Um solche Bereiche zugänglich zu
machen, sind sie üblicherweise mit einer Haube oder einem ab
nehmbaren Gehäusedeckel versehen. Zur Verhinderung eines Flüs
sigkeitsaustritts wird zwischen Gehäusedeckel und Gehäuse re
gelmäßig eine Dichtung angebracht.
Zur Vereinfachung der Montage solcher Deckel ist man in jüng
ster Zeit dazu übergegangen, die Dichtungen fest mit dem Deckel
zu verbinden. Da als Dichtungsmaterial regelmäßig Heißvulkani
sate verwendet werden, geschieht die Verbindung der Dichtung
mit dem Deckel beispielsweise derart, daß die Dichtung im Rand
bereich des Deckels anvulkanisiert wird. Dieses Verfahren ist
aufwendig, da zum einen die Fläche, an der die Dichtung ange
bracht wird, einer Vorbehandlung unterzogen werden muß, und zum
anderen der Vulkanisierprozeß hohe Anforderungen an die ent
sprechenden Werkzeuge stellt. So müssen die Werkzeuge derart
ausgebildet sein, daß die Dichtungsmasse mit hoher Temperatur
und unter hohem Druck in die Form gespritzt werden kann. Es muß
daher dafür gesorgt werden, daß das Werkzeug, das heißt die
Form, dicht auf den Gehäusedeckel aufgesetzt wird. Darüber hin
aus muß die Form entsprechend massiv ausgebildet sein und Vor
richtungen zur Verfügung gestellt werden, mittels derer die
Dichtungsmasse erhitzt und mit hohem Druck in die Form ge
spritzt werden kann.
Aus der EP 0 558 033 A1 ist ein Verfahren zum Herstellen
einer elastomeren Dichtung bekannt, bei dem das Elasto
mer auf einen Gegenstand aufgebracht wird und mittels
eines Prägewerkzeugs in die gewünschte Form geprägt
wird. Das Elastomer wird zur Aushärtung durch den Präge
stempel erhitzt. Nachdem das Elastomer ausgehärtet ist,
wird der Prägestempel vom Elastomer weggenommen.
Aus "Künzel, H.-T.: Dichtmassen - Eine asbestfreie Alter
native zu Flachdichtungen; in: Supplement zur Motortech
nischen Zeitschrift, Bd. 46 (1985), Nr. 3, Seite XIV bis
XVI", ist es bekannt, Silikonkautschuke in der Dichtungs
technik einzusetzen, welche bei Raumtemperatur vernet
zen. Der Silikonkautschuk kann in einen Ringkanal im Be
reich von Dichtflächen eingespritzt werden, in dem er
dann aushärtet. Des weiteren ist es aus der genannten
Druckschrift auch bekannt, Silikonkautschuk als Raupe
auf eine Bauteiloberfläche aufzubringen und aushärten zu
lassen. Die O-Ring-ähnliche Dichtung haftet dann nur auf
einer der beiden Dichtflächen, so daß eine mehrmalige
Demontage der Bauteile mit derselben Dichtmasse möglich
ist. Der Druckschrift kann nicht entnommen werden, wie
der Silikonkautschuk in eine bestimmte Form gepreßt wer
den kann.
Es ist Aufgabe der Erfindung ein eingangs genanntes Verfahren
anzugeben, mittels welchem auf einfache Art und Weise eine
Dichtung hergestellt werden und an einen Gegenstand angebracht
werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des An
spruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Gemäß der Erfindung besteht die Dichtung aus einem Elasto
mer, welches so eingestellt ist, daß es bei Raumteperatur
pastenförmig ist und in höchstens 10 min. vernetzt. Eine
günstige Vernetzzeit ist etwa 3 min. Vorzugseise kann als
Elastomer Silikon, Acrylat oder Polyurethan verwendet wer
den. Das Elastomer kann als selbstvernetzend in Luft oder
als Zwei-Komponenten-Form ausgebildet sein. Es hat sich
überraschenderweise gezeigt, daß Silikon ähnlich gute Dich
tungseigenschaften hat wie Gummi, welches aus einem
Kautschuk-Acrylat besteht, und daß ein erfindungsgemäß ein
gestelltes Silikon im teilvernetzten, noch nicht ausgehärte
ten Zustand, in eine beliebige geometrische Form geprägt
werden kann. Das Prägen einer Dichtung geschieht dadurch,
daß auf eine etwa zylinderförmig auf einen Gegenstand auf
getragene, teilvernetzte, noch nicht ausgehärtete Silikon
masse kurzzeitig ein Prägewerkzeug, das heißt eine Dich
tungsform aufgesetzt wird. Hierdurch erhält die Silikon
masse die Kontur der Dichtungsform.
Das erfindungsgemäß eingestellte Elastomer ist zum Beginn
des Verarbeitungszustandes pastenförmig. Nachdem es teilver
netzt ist, ist es plastisch verformbar. Erst nach der voll
ständigen Vernetzung hat es einen stabilen elastischen Zu
stand angenommen.
Da das Elastomer bei einer Raumtemperatur von etwa 23°C ver
arbeitet wird und nicht unter Druck in die Form gespritzt
wird, kann statt eines aufwendigen Werkzeugs, welches hohe
Anforderungen hinsichtlich Temperatur und Druck zu erfüllen
hat, nun eine Werkzeugform verwendet werden, welche nahezu
keine Anforderungen hinsichtlich Druck und Temperatur zu
erfüllen hat. Beispielsweise kann als Prägeform ein entspre
chend geformtes dünnwandiges Blech verwendet werden.
Nachdem das Elastomer im unvernetzten Zustand auf den Gegen
stand, der beispielsweise ein Gehäusedeckel ist, aufge
bracht worden ist, wird eine vorbestimmte Zeit zugewartet,
bis das Elastomer teilweise vernetzt ist. Nach dem teilweisen Vernetzen des
Elastomers wird die Form kurzzeitig auf die Elastomermasse aufgesetzt,
wodurch das Elastomer in die gewünschte Form geprägt wird.
Durch die teilweise Vernetzung des Elastomers findet keine Verbindung
des Elastomers mit der Prägeform statt, wodurch das Elasto
mer nicht an der Prägeform haften bleibt. Durch Benetzen
der Prägeform vor dem Prägen mit einem Trennmittel, welches
ein Tensid sein kann, wird die elastomerabweisende Eigen
schaft der Form noch verbessert.
Das Elastomer wird in vorteilhafter Weise mittels einer
Düse auf dem Gehäusedeckel angebracht. Hierzu kann man sich
eines herkömmlichen Handhabungsgerätes, wie beispielsweise
eines Roboters, bedienen.
Neben den Vorteilen, die sich durch die Verwendung einer
einfachen Prägeform ergeben, wird durch die erfindungsge
mäße Lehre noch erreicht, daß die Fläche, auf die die Dich
tung aufgebracht wird, nicht vorbehandelt werden muß. Die
Oberfläche muß lediglich fettfrei und trocken sein. Auf
einer solchen Oberfläche haftet das Elastmer ohne weitere
Maßnahmen. Mit der erfindungsgemäßen Lehre ist es möglich,
Dichtungen auszubilden, welche scharfkantige Ecken haben
oder querverlaufende Einbuchtungen. Sollte es erforderlich
sein, eine Dichtung so auszubilden, daß ihre Form nicht mit
einem einzigen Prägevorgang erreicht werden kann, kann das
Elastomer im nicht völlig ausgehärteten Zustand durch wei
tere Prägevorgänge in die gewünschte Form gebracht werden.
Hierdurch ist es möglich Dichtungsformen zu erreichen, wel
che mit dem herkömmlichen Verfahren nicht zu erreichen
sind.
Soll eine Dichtung hergestellt werden, welche nicht fest
mit einem Gegenstand verbunden ist, muß der Gegenstand, auf
den die Silikonmasse vor dem Prägen aufgebracht wird, mit
einem Trennmittel überzogen werden. Hierdurch findet keine
Verbindung des Silikons mit dem Gegenstand statt, so daß
die auf den Gegenstand aufgetragene Silikonmasse nach dem
Prägen und Aushärten von dem Gegenstand wieder abgenommen
werden kann.
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen und Anbringen einer elastomeren
Dichtung, welche aus einem Elastomer besteht, welches so
eingestellt ist, daß es bei Raumtemperatur pastenförmig ist und
in höchstens 10 Minuten vernetzt, an einen Gegenstand,
insbesondere an einen Gehäusedeckel eines Verbrennungsmotors,
dadurch gekennzeichnet,
daß
- 1. - das Elastomer bei Raumtemperatur verarbeitet wird, indem es im unvernetzten Zustand auf den Gegenstand aufgebracht wird,
- 2. - eine vorbestimmte Zeit zum teilweisen Vernetzen des Elastomers zugewartet wird,
- 3. - das Elastomer nach dem teilweisen Vernetzen mittels kurz zeitigen Aufsetzens eines Prägewerkzeugs in die gewünschte Form geprägt wird, und
- 4. - eine vorbestimmte Zeit zum vollständigen Vernetzen des Elastomers zugewartet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichent,
daß das Elastomer mittels einer Düse auf den Gegenstand
aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Prägewerkzeug vor dem Prägen mit einem Trennmittel
benetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Trennmittel ein Tensid ist.
Priority Applications (1)
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DE19944439186 DE4439186C2 (de) | 1994-11-03 | 1994-11-03 | Verfahren zum Herstellen und Anbringen einer elastomeren Dichtung an einen Gegenstand |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4439186C2 true DE4439186C2 (de) | 1998-09-10 |
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Family Applications (1)
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DE19944439186 Expired - Fee Related DE4439186C2 (de) | 1994-11-03 | 1994-11-03 | Verfahren zum Herstellen und Anbringen einer elastomeren Dichtung an einen Gegenstand |
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DE (1) | DE4439186C2 (de) |
Cited By (1)
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DE19920097A1 (de) * | 1999-05-03 | 2000-11-09 | Bayerische Motoren Werke Ag | Verfahren zum Herstellen eines geteilten Maschinengehäuses |
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DE19832788A1 (de) | 1998-07-21 | 2000-01-27 | Loctite Deutschland Gmbh | Verfahren zum Herstellen einer Abdichtung zwischen zwei Maschinenteilen, insbesondere einem Motorblock und einem Zylinderkopf |
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EP0558033A1 (de) * | 1992-02-28 | 1993-09-01 | Dow Corning Toray Silicone Company, Limited | Dichtungsverfahren für ein behälterförmiges Bauteil |
-
1994
- 1994-11-03 DE DE19944439186 patent/DE4439186C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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DE4439186A1 (de) | 1996-05-09 |
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Legal Events
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: FEDERAL-MOGUL SEALING SYSTEMS BRETTEN GMBH & CO. K |
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8365 | Fully valid after opposition proceedings | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: FEDERAL-MOGUL SEALING SYSTEMS BRETTEN GMBH, 75015 |
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