DE4438194C1 - Vorrichtung zur stufenlosen Änderung der Sitztiefe eines Sitzkissens - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur stufenlosen Änderung der Sitztiefe eines Sitzkissens eines Kraftwagensitzes, beste­ hend aus einem druckvariierbaren Luftkissen, das sitzkissenvor­ derseitig zwischen einer Polsterauflage und einer Stützfläche angeordnet ist, wobei infolge einer Druckerhöhung im Luftkissen der zugeordnete Bereich der Polsterauflage - die Stützfläche verlängernd - aufgestellt wird und damit einhergehend ein die Polsterauflage überdeckender Bezug durch Dehnung seines fest­ gelegten Endbereiches gelängt ist.

Eine derartige Vorrichtung zur Änderung der Sitztiefe ist durch die EP 0 204 443 A2 bekannt. Das rechteckförmige Luftkissen liegt unterseitig an einer Stützfläche an, die beim Entfalten des Luftkissens um eine definierte Schwenkachse nach unten aus­ knickt, so daß ein relativ großes Luftvolumen zum Aufblasen des Luftkissens notwendig ist. Ein umlaufender Befestigungsrand um­ gibt das Luftkissen, so daß sich bei dessen Entfaltung eine höckerartige Erhebung ergibt, die zu den Seitenrändern des Sitz­ kissens hin abfällt. Eine Seitenabstützung, die den Sitzkomfort wesentlich mitbestimmt, ist somit nicht gegeben.

Es ist Aufgabe der Erfindung, das Luftkissen so auszubilden und in den Sitzaufbau zu integrieren, daß mit geringem Aufblasvolu­ men neben der Erhöhung der Sitztiefe auch eine als angenehm emp­ fundene Seitenabstützung im Verlängerungsbereich eintritt.

Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst. Aufgrund der weitestgehend gestaltfesten Stützfläche gibt diese bei einem Druckaufbau im Luftkissen kaum nach, so daß die Volumenänderung des Luftkissens nahezu vollständig in eine Sitztiefenänderung umgesetzt wird. Das notwendige Luftvolumen zur Herbeiführung der maximal möglichen Sitztiefenverlängerung ist deshalb relativ gering und kann äußerst kurzfristig erreicht werden. Die volumenveränderlichen Schenkel des Luftkissens sind der Stützfläche so zugeordnet, daß sie erst mit Beginn des Auf­ blasvorganges in Erscheinung treten, indem sie einen stufenlosen Übergang von der unveränderbaren Seitenabstützung zur höhenver­ änderlichen Seitenabstützung herbeiführen.

Eine Druckreduzierung im Luftkissen schlägt sich schnell in ei­ ner Volumenverkleinerung nieder, wenn das Luftkissen an seinen Basisseiten zumindest bereichsweise angeformte Lappen aufweist, die oberseitig mittels in die Stützfläche eindringender Halte­ mittel mit der Stützfläche verbunden sind und die unterseitig unter Zwischenschaltung mindestens eines elastischen Bandes am Unterbau der Stützfläche festgelegt sind.

Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird die Stützfläche von der Oberseite einer die Federung überdeckenden Matte aus z. B. Gummihaar gebildet.

Der Gegenstand der Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläu­ tert.

Es zeigen:

Fig. 1 und 2 ein in Längsrichtung geschnittenes Sitzkissen aus zwei verschiedenen Blickwinkeln bei nicht entfaltetem Luftkissen und die

Fig. 3 und 4 die Anordnung nach den Fig. 1 und 2 bei ent­ faltetem Luftkissen.

Von einem sich über nicht dargestellte Verstellmittel am Fahr­ zeugboden abstützenden Unterrahmen 1 (Fig. 2 und 4) ragt eine aus mehreren Einzelfedern bestehende Federung 2 ab, die den Unterbau 3 für eine aufliegende, z. B. aus Gummihaar bestehende Stützfläche 4 bildet. Diese ist mit Seitenabstützungen 5 verse­ hen, von denen in den Darstellungen nur die in Fahrtrichtung ge­ sehen rechts liegende ersichtlich ist. Im Anschluß an die Sei­ tenabstützung 5 ist zur eigentlichen Sitzfläche hin in der als Matte 6 ausgebildeten Stützfläche 4 ein Graben 7 eingelassen, der an seinem Grund mit Kanälen 8 (Fig. 1 und 3) zum Durchtritt nicht näher dargestellter Befestigungsmittel für eine auf der Oberseite 9 der Matte 6 aufliegende Polsterauflage 10 (Fig. 2 und 4) ausgestattet ist. Diese ist überdeckt durch einen Bezug 11, der ausgehend von der Sitzkissenvorderseite 12 mittels eines dehnbaren Endbereiches 13 am Unterrahmen 1 eingehängt ist (Fig. 2 und 4).

Zwischen der Matte 6 und der Polsterauflage 10 des in vorbe­ schriebener Weise ausgebildeten Sitzkissens 14 ist im Bereich der Sitzkissenvorderseite 12 ein Luftkissen 15 eingelegt, das - wie die Fig. 1 und 3 zeigen - in Draufsicht gesehen etwa U-för­ mig ausgebildet ist, wobei seine beiden Schenkel 16, von denen nur einer ersichtlich ist, in Richtung der Sitzkissenhinterseite 17 weisen und auf der in Richtung der Sitzkissenvorderseite 12 auslaufenden Seitenabstützung 5 aufliegen.

An den beiden Basisseiten 18 und 19 des U-förmigen, um die Matte 6 vorderseitig herumgeführten Luftkissens 15 sind bereichsweise Lappen 20 und 21 angeformt, die der Festlegung des Luftkissens 15 dienen. Die Lappen 20 sind durch z. B. klammerartige Haltemit­ tel 22 fest mit der Matte 6 verbunden, während der vorzugsweise eine Lappen 21 über wenigstens ein elastisches Band 23, das am Unterbau 3 mittels eines endseitigen Hakens 24 eingehängt ist, ortsveränderlich festgelegt ist.

In nicht dargestellter, von Sitzen mit Rückenunterstützung her jedoch bekannter Weise, kann zur Druckregulierung im Luftkissen 15 dessen wegführende Leitung 25 z. B. an eine Bidruckpumpe mit Modulator oder an eine einfache Druckquelle mit einem auch der Entlüftung dienenden Wegeventil angeschlossen werden. Wird aus­ gehend von den Fig. 1 und 2, bei denen das Luftkissen 15, unter­ stützt durch die Spannwirkung des elastischen Bandes 23 voll­ ständig entleert ist, das Luftkissen 15 mit Druckluft versorgt, so weitet sich dieses unter Abstützung an der Vorderseite der Matte 6 nach vorn auf und schiebt dabei die Polsterauflage 10 unter Aufstellen derselben vor sich her, so daß sich das Maß der Sitzkissentiefe vergrößert, wodurch auch Passagiere mit langen Beinen eine als angenehm empfundene Oberschenkelauflage erhal­ ten. Gleichzeitig verlängert sich ebenso die Seitenabstützung, so daß auch in dieser Hinsicht keine Komforteinbuße eintritt.

Claims (3)

1. Vorrichtung zur stufenlosen Änderung der Sitztiefe eines Sitzkissens eines Kraftwagensitzes, bestehend aus einem druck­ variierbaren Luftkissen, das sitzkissenvorderseitig zwischen einer Polsterauflage und einer Stützfläche angeordnet ist, wobei infolge einer Druckerhöhung im Luftkissen der zugeordnete Be­ reich der Polsterauflage - die Sitzfläche verlängernd - aufge­ stellt wird und damit einhergehend ein die Polsterauflage über­ deckender Bezug durch Dehnung seines festgelegten Endbereiches gelängt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Luftkissen (15) etwa U-förmig ausgebildet ist und seine Schenkel (16) in Richtung der Sitzkissenhinterkante (17) weisend auf einer zur Sitzkissenvorderseite (12) hin auslaufenden, durch die weitestgehend gestaltfeste Stützfläche (4) gebildeten Sei­ tenabstützung (5) aufliegen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Luftkissen (15) an seinen Basisseiten (18, 19) zumindest bereichsweise angeformte Lappen (20, 21) aufweist, die obersei­ tig mittels in die Stützfläche (4) eindringender Haltemittel (22) mit der Stützfläche (4) verbunden sind und die unterseitig unter Zwischenschaltung mindestens eines elastischen Bandes (23) am Unterbau (3) der Stützfläche (4) festgelegt sind.

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützfläche (4) von der Oberseite (9) einer die Federung (2) überdeckenden Matte (6) aus z. B. Gummihaar gebildet wird.