DE4438190C1 - Dachaufbau für Fahrzeuge mit versenkbarem Klappdach - Google Patents
Dachaufbau für Fahrzeuge mit versenkbarem KlappdachInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Dachaufbau für Fahrzeuge mit ver
senkbarem Klappdach, insbesondere für Cabriolets mit zweiteili
gem Festdach, der im Oberbegriff des Hauptanspruches angegebenen
Art.
Ein derartiger Dachaufbau ist der US-PS 19 40 444 bereits als be
kannt zu entnehmen, wobei der vordere Dachteil des Klappdaches
bei versenktem Dach eine deckelartige Abdeckung für den Stauraum
bildet, in dem der hintere Dachteil versenkt ist. Zumindest bei
geöffnetem Dach ist jedoch kein wirksamer Schutz der Fahrzeugin
sassen bei einem Überschlag des Fahrzeugs gegeben.
Ferner ist aus der DE-AS 15 55 155 bereits ein Dachaufbau für
Fahrzeuge bekannt, der einen Überrollbügel umfaßt, wobei der
Überrollbügel einen zu öffnenden Dachteil nach außen überragt.
Der Überrollbügel ist jedoch hierbei als unbeweglich angeordne
ter Dachteil ausgebildet, unter dessen Querbügel der vordere
Dachteil einfahrbar sein kann. Ein echtes Offenfahren ist mit
dem bekannten Fahrzeug nur möglich, wenn das Dach samt Überroll
bügel abgenommen wird. Damit ist jedoch auch bei diesem Fahrzeug
kein wirksamer Schutz der Fahrzeuginsassen bei einem Überschlag
gegeben. Zudem wirkt sich der Überrollbügel, der als Dachteil
ausgebildet ist, im hohen Maße nachteilig auf den Luftwiderstand
des Fahrzeugs aus.
Des weiteren sind aus dem Serienbau von Cabriolets oder z. B. aus
der DE 38 26 788 C2 Dachaufbauten bekannt, die ein versenkbares
Klappdach bzw. Faltverdeck aufweisen, und die zum Schutz der
Fahrzeuginsassen bei einem Überschlag mit einem getrennt vom
Klappdach ausgebildeten Überrollbügel versehen sind. Dieser be
kannte Überrollbügel ist im Fahrzeuginnenraum angeordnet und
wird in seiner aufgerichteten Schutzstellung und bei geschlosse
nem Dach vom Rückwandbereich des Daches überspannt. Damit ein
Versenken des Klappdaches trotzdem möglich bleibt, ist der Über
rollbügel in eine weitgehend versenkte Ruhestellung herunter
klappbar. Der technische Aufwand für den klappbaren Überroll
bügel sowie sein Ansteuerungsaufwand für den Versenkvorgang des
Verdeckes sind jedoch erheblich, so daß die bekannte Überroll
bügelanordnung nur für Cabriolets im gehobenen Preissegment ge
eignet ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Dachaufbau der
gattungsgemäßen Art dahingehend weiterzuentwickeln, daß auch bei
geöffnetem Dach ein wirksamer Schutz der Fahrzeuginsassen bei
einem Überschlag gegeben ist, wobei die Überrollbügelanordnung
kostengünstig realisierbar sein soll und nicht zu einer nennenswer
ten Beeinträchtigung des Cabriolet-Fahrerlebnisses führt.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den
Merkmalen des Hauptanspruchs.
Aus den übrigen Ansprüchen gehen vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung hervor.
Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
einer zeichnerischen Darstellung näher erläutert.
In der Darstellung zeigen jeweils schematisch:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Cabriolets mit geschlossenem
Klappdach und einer Überrollbügelanordnung,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Cabriolets nach einer ersten
Öffnungsbewegungsphase des Klappdaches,
Fig. 3 eine Seitenansicht des Cabriolets bei etwa zur Hälfte
geöffnetem Klappdach,
Fig. 4 eine Seitenansicht des Cabriolets bei vollständig ge
öffnetem Klappdach und
Fig. 5 eine Seitenansicht des Cabriolets während des
Öffnungsvorganges bei montiertem Dachträgersystem, auf
dem ein Surfbrett befestigt ist.
In den Seitenansichten ist ein Cabriolet 1 zu sehen. Dies
Cabriolet 1 ist mit einem Dachaufbau versehen, der ein
zweiteiliges Klappdach 2 sowie eine Überrollbügelanordnung 3
umfaßt.
Das Klappdach 2 ist als Festdach aus Leichtmetall oder Kunst
stoff ausgebildet, wobei eine vordere Dachschale 4 gelenkig mit
einer hinteren Dachschale 5 verbunden ist. Zur gelenkigen Ver
bindung dienen Scharniergelenke 6, die im Bereich einer Stoßfuge
zwischen vorderer Dachschale 4 und hinterer Dachschale 5 ange
ordnet sind.
Bei geschlossenem Klappdach 2 entsprechend Fig. 1 erstreckt sich
die vordere Dachschale 4 von einem Frontrahmen der Windschutz
scheibe 7 ausgehend etwa bis zu den hinteren Stirnseiten vorde
rer Seitenscheiben 8, die in ihrer zugeordneten Seitentür ver
senkbar sind. An die vordere Dachschale 4 schließt sich flächen
bündig die hintere Dachschale 5 an, die unter nach hinten abfal
lender Dachlinie einen Dachflächenbereich bildet und sich in ei
ner seitliche Dachpfosten und eine Heckscheibe aufweisenden
Rückwand 9 fortsetzt. Die Rückwand 9 ist dabei schräg nach unten
hinten geneigt und schließt mit dem davorliegenden Dachflächen
bereich einen stumpfen Winkel ein.
Die Rückwand 9 des geschlossenen Klappdaches 2 wird zum Teil von
einem Querbügel 10 überdeckt, der seitliche Stützsäulen 11 der
Überrollbügelanordnung 3 miteinander verbindet und einen trag
flügelähnlichen Querschnitt aufweist. Dabei ist der Querbügel 10
in einem Abstand hinter der Rückwand 9 etwa auf Höhe der hinte
ren Dachflächenabschlußkante angeordnet. An ihrem oberen Ende
weisen die Stützsäulen 11 eine an die Querschnittslänge des
Querbügels 10 angepaßte Breite auf, wobei die Breite der Stütz
säulen 11 nach unten zunimmt. Durch diese Verbreiterung enden
die Stützsäulen 11 in einem entsprechend langen Fuß, der unmit
telbar neben den seitlichen Breitseiten der hinteren Dachpfosten
auf den Bordwänden der Karosserie aufstehend befestigt ist. Da
durch fassen sie einen Rücksitzbereich im hinteren Bereich seit
lich ein, der zusätzlich als Stauraum 12 zur Unterbringung des
Klappdaches 2 dient.
Um im Stauraum 12 den Platz zum Absenken des Klappdaches 2 zu
schaffen, ist eine zwei Notsitze bietende Rücksitzbank 13 aus
der in Fig. 1 gezeigten Gebrauchsstellung in eine in Fig. 2 ge
zeigte Nichtgebrauchsstellung verlagerbar, in der Rückenlehne
und Sitzkissen der Rücksitzbank 13 aufeinandergeklappt in einer
steil aufgerichteten Stellung hinter der Rückenlehne 14 von Vor
dersitzen des Cabriolets 1 gehalten sind. Die Kopfstützen 21 der
Rücksitzbank sind an der hinteren Dachschale 5 angebracht und
werden zusammen mit der hinteren Dachschale beim Öffnen des
Daches weggeschwenkt.
Damit sich das Klappdach 2 ohne Kontakt mit dem Querbügel 10 in
den Stauraum 12 herunterklappen läßt, ist das Klappdach 2 auf
einer flachen Bahnkurve kinematisch zwangläufig bewegungsgesteu
ert, wobei vordere Dachschale 4 und hintere Dachschale 5 selbst
als Längenabschnitte eines parallelogrammartigen Stangengetrie
bes mitgenutzt sind.
Das Gestell dieses Stangengetriebes wird von seitlich in den
Bordwänden versenkt angeordneten Lagerkonsolen gebildet, wie
schematisch angedeutet ist. Durch diese Lagerkonsolen sind unter
spiegelsymmetrischer Anordnung in beiden Bordwänden zwei karos
seriefeste Anlenkpunkte 15 und 16 festgelegt, wobei die vorderen
Anlenkpunkte 15 unmittelbar hinter dem Rahmen der vorderen Sei
tentüren und die hinteren Anlenkpunkte 16 in einem Längenabstand
auf gleicher Höhe dahinter angeordnet sind. Dabei sind an den
hinteren Anlenkpunkten 16 Hebelarme 17 gelagert, die sich schräg
nach oben hinten erstrecken und unbeweglich mit den unteren En
den der Dachpfosten der Rückwand 9 verbunden sind. Somit ist die
hintere Dachschale 5 nur auf einer Kreisbahn um die Anlenkpunkte
16 schwenkbar. Die vordere Dachschale 4 ist über zwei spie
gelsymmetrisch angeordnete Führungsstangen 18 bewegungsgesteu
ert, die jeweils am zugeordneten vorderen Anlenkpunkt 15 ge
lagert sind. Diese Führungsstangen 18 erstrecken sich von ihrem
Anlenkpunkt 15 ausgehend zunächst annähernd senkrecht nach oben,
wobei sie entlang der hinteren Randzone der zugeordneten Seiten
scheibe 8 verlaufen und dabei eine B-Säule bilden. Dieser säu
lenartige Längenabschnitt der Führungsstangen 18 endet unmittel
bar unterhalb des Gelenkbereichs der vorderen Dachschale 4 und
geht unter einer Abwinkelung von etwa 90° in einen nach vorn ge
richteten Endbereich über, der etwa mittig der Länge der vorde
ren Dachschale 4 über ein Scharniergelenk 19 mit der zugeordne
ten Seite der Dachschale 4 verbunden ist.
Aufgrund dieser Kinematik läßt sich das Klappdach 2, wie phasen
weise in den Fig. 2 bis 4 gezeigt ist, in eine weitgehend ver
senkte Ablagestellung überführen, in welcher der hintere Dach
teil 5 vollständig im Stauraum 12 versenkt ist. Dabei wird der
vordere Dachteil 4 im Sinne einer parallelverschobenen Absenkung
mitbewegt und bildet in seiner teilweise in der. Stauraumöffnung
versenkten Endlage eine deckelartige Abdeckung für den hinteren
Bereich der nach oben gewandten Öffnung des Stauraums 12.
Bei nunmehr vollständig geöffnetem Klappdach 2 wirkt die Über
rollbügelanordnung 3 als heckspoilerartige Luftleiteinrichtung,
durch die eine turbulente Strömung des Fahrtwindes oberhalb der
abgelegten vorderen Dachschale 4 zuverlässig verhindert werden
kann. Hierdurch kann ggf. auf Abdichtungsmaßnahmen zwischen der
als Deckel wirkenden Dachschale 4 und dem zugehörigen Karosse
rierahmen verzichtet werden. Auch wird der Luftwiderstand des
Cabriolets 1 bei geöffnetem Klappdach 2 durch die Überroll
bügelanordnung 3 insgesamt günstig beeinflußt.
Die wegen ihrer Schutzfunktion äußerst stabile Überrollbügelan
ordnung 3 läßt sich zudem, wie in Fig. 5 gezeigt ist,
vorteilhaft als Querträger nutzen, der gemeinsam mit dem
Querträger oberhalb der Windschutzscheibe 7 zum Anbringen von
Transporteinrichtungen 20 für Dachlasten dienen kann. Solche
Transporteinrichtungen wie Fahrradträger, Surfbrettträger od. dgl.
könnten dabei so ausgeführt werden, daß ein Öffnen und
Schließen des Klappdaches 2 beladungsunabhängig möglich bleibt.
Ferner wird auch das Fahrerlebnis beim Offenfahren durch die
Überrollbügelanordnung 3 nicht beeinträchtigt, da die Überroll
bügelanordnung 3 nur den hinteren Bereich des nicht mehr nutz
baren Rücksitzbereichs seitlich begrenzt und nicht den nutzbaren
Innenraum überdeckt.
Prinzipiell wäre es ferner denkbar, die Stirnseitenkontur der
Überrollbügelanordnung 3 durch entsprechend gebogene Rohre nach
zubilden, wobei der Zwischenraum zwischen vorderem und hinterem
Rohrbügel z. B. mit transparentem Kunststoff verkleidet sein
könnte.
Alternativ wäre es auch denkbar, anstelle einer Überrollbügelan
ordnung 3, deren Querbügel 10 die gesamte Dachbreite überspannt,
paarweise kurze Überrollbügel aus rundem Rohr vorzusehen, deren
kurzer Querbügel den zugeordneten hinteren Eckbereich der schrä
gen Rückwand 9 diagonal mit Abstand überspannt. Hierdurch ver
bliebe zwischen den seitlichen Überrollbügeln ein freies Sicht
feld nach hinten. Jedoch müßte eine Verschlechterung der Umströ
mungsverhältnisse bei geöffnetem Klappdach 2 hingenommen werden.
Claims (7)
1. Dachaufbau für Fahrzeuge mit versenkbarem Klappdach, insbe
sondere für Cabriolets mit zweiteiligem Festdach, dessen Klapp
dach einen schwenkbaren hinteren Dachteil und einen daran ange
lenkten vorderen Dachteil umfaßt, wobei der hintere Teil eine
schräge Rückwand aufweist und zum Öffnen des Daches in einen
hinter einer Sitzreihe liegenden Stauraum der Karosserie herun
terklappbar ist, und wobei der mitgenommene vordere Dachteil in
eine nach hinten verlagerte Ablagestellung im/auf dem Stauraum
bewegbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Dachaufbau eine Überrollbügelanordnung (3) mit minde
stens einem sich in Breitenrichtung des Dachaufbaus erstrecken
den Querbügel (10) umfaßt, wobei die schräge Rückwand (9) des
geschlossenen Klappdachs (2) mit Abstand vom Querbügel (10)
überspannt ist, und daß die Bewegungssteuerung des Klappdaches
(2) sowie die Überrollbügelanordnung (3) derart aufeinander ab
gestimmt sind, daß das Klappdach (2) berührungsfrei unter dem
Querbügel (10) her in seine Ablagestellung bewegbar ist.
2. Dachaufbau nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der vordere und der hintere Dachteil aus steifen Dachschalen (4
bzw. 5) bestehen und Längenabschnitte eines Parallelogrammge
stänges zur zwangläufigen Bewegungssteuerung des Klappdaches (2)
bilden, wobei die karosseriefesten Anlenkpunkte (15 und 16) des
Parallelogrammgestänges soweit nach vorn versetzt angeordnet
sind, daß das Klappdach (2) auf einer flachen Kreisbahn bewe
gungsgesteuert ist.
3. Dachaufbau nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine vordere Führungsstange (18) des Parallelogrammgestänges
etwa im Bereich der Längenmitte des vorderen Dachteils
(Dachschale 4) angelenkt ist und sich bei geschlossenem Klapp
dach (2) gesehen unterhalb des vorderen Dachteils (Dachschale 4)
anliegend nach hinten erstreckt, und daß die Führungsstange (18)
im Gelenkbereich zwischen dem vorderen und dem hinteren Dachteil
(Dachschale 4 bzw. Dachschale 5) säulenartig nach unten abge
winkelt ist.
4. Dachaufbau nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der säulenartig abgewinkelte Abschnitt der Führungsstange
(18) entlang einer hinteren Stirnseite einer vorderen Seiten
scheibe (8) verläuft.
5. Dachaufbau nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der vordere Dachteil (Dachschale 4) deckelartig in eine die
Öffnung des Stauraums (12) weitgehend überdeckende Auflagestel
lung absenkgesteuert ist.
6. Dachaufbau nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Überrollbügelanordnung (3) seitlich des Stauraums (12)
an den Bordwänden aufstehende Stützsäulen (11) aufweist, die von
der Querschnittslänge des Querbügels (10) ausgehend nach unten
zunehmend verbreitert sind, wodurch sie den Rücksitzbereich in
seinem hinteren Längenbereich seitlich einfassen.
7. Dachaufbau nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Querbügel (10) der Überrollbügelanordnung (3) als Quer
träger zur Abstützung von Dachlasten ausgelegt und gemeinsam mit
einem Querträger oberhalb der Windschutzscheibe (7) als
Stützanordnung für ein Dachträgersystem geeignet ist, wobei auf
dem Querträger und dem Querbügel (10) aufgesetzte
Transporteinrichtungen (20) anbringbar sind, durch deren
Stützhöhe das Klappdach (2) unterhalb der transportierten
Dachlast unbehindert zu öffnen und zu schließen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4438190A DE4438190C1 (de) | 1994-08-01 | 1994-10-26 | Dachaufbau für Fahrzeuge mit versenkbarem Klappdach |
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Publications (1)
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DE4438190A Expired - Fee Related DE4438190C1 (de) | 1994-08-01 | 1994-10-26 | Dachaufbau für Fahrzeuge mit versenkbarem Klappdach |
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