DE4437163C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Durchführung flüssigkeitschromatographischer Analysen und Stofftrennungen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Durchführung flüssigkeitschromatographischer Analysen und StofftrennungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung
flüssigkeitschromatographischer Analysen und Stofftrennungen, die mit hoher
Reproduzierbarkeit, Genauigkeit und Geschwindigkeit ausführbar sind. Die Erfindung ist
anwendbar im Labor, im technischen und im Produktionsmaßstab für die Realisierung
von Chromatographieaufgaben in den Bereichen der Biotechnologie, Medizin, Chemie
und zur Wertstoffgewinnung.
Bekanntlich wird zur qualitativen und quantitativen Analyse und zur präparativen
Stofftrennung mit Hilfe der Flüssigkeitschromatographie eine Probe eines Stoffgemisches
auf einen chromatographischen Träger gegeben und mittels Elutionsflüssigkeiten
(Eluenten), die unter Druck durch den Träger gepreßt werden, aufgetrennt. In
Abhängigkeit vom Ausmaß der Wechselwirkung der Bestandteile der Probe mit dem
Träger und den Elutionsflüssigkeiten werden die einzelne Bestandteile vom Träger
unterschiedlich stark festgehalten und treten fraktioniert aus. Sie werden durch eine
Detektionseinrichtung angezeigt und in einem Fraktionssammler gesammelt. Die an der
Detektionseinrichtung angezeigten Extinktionen werden üblicherweise als Funktion der
Zeit (Retentionszeit) aufgetragen. Anhand des Kurvenbildes können die aufgetrennten
Stoffe qualitativ und quantitativ bestimmt werden.
Die Probe kann derart auf den Träger aufgegeben werden, daß sie entweder nur einen
Teil oder seine gesamte Kapazität einnimmt. Im letzteren Fall, der sogenannten frontalen
Chromatographie, wird der Träger mit dem zu trennenden Stoffgemisch in einem
Umfang beaufschlagt, bis der gewünschte Stoff am Auslaß des Moduls, der den Träger
beinhaltet, erscheint. Mit geeigneten Elutionsflüssigkeiten kann er eluiert und von den
anderen am Träger festgehaltenen Stoffen abgetrennt werden.
Die frontale Chromatographie wird auch zur Ermittlung von Durchbruchskurven
benutzt, deren Kenntnis für die Beschreibung der Wirksamkeit des Trägers und des
gesamten Moduls für den gewünschten Stofftrennprozeß erforderlich ist. Hierbei wird
der Träger vollständig mit dem zu trennenden Stoffgemisch beladen und der zeitliche
Verlauf der Extinktion im Ablauf des Trägers gemessen. Aus dem Verlauf der
Extinktionskurve für diesen Stoff können Rückschlüsse auf die Qualität und
Brauchbarkeit des Trennsystems gezogen werden. Wünschenswert ist ein möglichst
steiler Anstieg der Extinktion.
Unter Flüssigkeitschromatographie werden in der Erfindungsbeschreibung
Chromatographieverfahren verstanden wie HPLC, Säulenchromatographie und
Separationschromatographie. Als Module werden die Baueinheiten bezeichnet, die
zwischen Flüssigkeitseinlaß und -auslaß den chromatographischen Träger enthalten. Die
Module sind bei der HPLC als Kapillare, bei der Säulenchromatographie als Säule und
bei der Separationschromatographie als Dead-End-Module, wie sie in der
Separationstechnik (Filtrationstechnik) gebräuchlich sind, ausgestaltet.
Als chromatographische Träger kommen alle bekannten Medien in Betracht,
insbesondere Harze, Gele, poröse partikuläre und poröse nichtpartikuläre Adsorber und
Ionenaustauscher, für die Separationschromatographie vorzugsweise poröse
nichtpartikuläre polymere Adsorber wie Vliese oder Membranen (Membranadsorber) in
Form von Röhren, Hohlfasern und flächigen Materialien. Nach der WO-A1 92/00805
sind poröse Membranadsorber Membranen, die an ihrer Oberfläche funktionelle
Gruppen, Liganden oder Reaktanden tragen, die zur Wechselwirkung mit mindestens
einer Komponente einer mit ihr in Kontakt stehenden flüssigen Phase befähigt sind. Der
Transport der flüssigen Phase durch die Membran hindurch erfolgt dabei konvektiv. Die
Bezeichnung Membranadsorber ist Oberbegriff für verschiedene Membranadsorbertypen
wie Membranionenaustauscher, Ligandenmembranen und aktivierte Membranen. Vliese
und Membranen werden zur Erhöhung der Modulkapazität vorzugsweise als Stapel
eingesetzt.
Im Routinebetrieb, insbesondere bei automatisch ablaufenden Chromatographiereihen
(Chargen), müssen die durchzuführenden Analysen und Stofftrennungen mit dem
gleichen Modul wiederholbar sein und ein hohes Maß an Reproduzierbarkeit der
Ergebnisse aufweisen. In der Praxis wird eine Reproduzierbarkeit nur unzureichend
erreicht. Mit zunehmender Chargenanzahl der zu analysierenden Reihe fallen die
Extintionen, die die einzelnen Stoffe charakterisieren, zeitlich nicht mehr zusammen oder
sie überlappen stark. Die Zeitverschiebung und Überlappung erschwert die Zuordnung
der einzelnen Extinktionen zu den dazugehörigen Stoffen und behindert somit ihre
qualitative und quantitative Auswertung. Die Überlappung führt zu einer deutlichen
Verschlechterung in der Auftrennung des Stoffgemisches in die gewünschten
Komponenten. Die Durchbruchskurven verlaufen in der frontalen Chromatographie stark
abgeflacht, so daß die Module für die jeweilige Trennaufgabe ungeeignet zu sein
scheinen. Die Flußrate an Elutionsflüssigkeit durch den Modul nimmt mit zunehmender
Dauer der Chromatographie, das heißt mit zunehmender Elutionszeit und Chargenanzahl
ab.
Die Zeitverschiebung der Extinktion und die damit verbundenen Nachteile sind in erster
Linie zurückzuführen auf eine Abnahme der Flußrate an Elutionsflüssigkeit durch den
Modul. Die Abnahme der Flußrate kann verursacht werden durch Leckagen auf der
Druckseite der Vorrichtung, Qualitätsmängel in der Druckbeaufschlagung, z. B. durch
mangelhafte Pumpen und durch Verringerung der Durchlaßfähigkeit des Moduls, z. B.
wegen Verblockung der Poren des Trägers, wie Deckschichtbildung auf der Oberfläche
(Membranfouling), unzulässiges Quellverhalten oder Verdichtungen des Trägers. Zur
Beseitigung dieser Mängel wurden Maßnahmen vorgeschlagen wie, Verwendung von
Hochleistungspräzisionspumpen, regelmäßige Überprüfung der Vorrichtung auf
Undichtigkeiten und ihre Beseitigung, zusätzliche Regenerierungsschritte des Trägers,
Eichungen mit internen Standardsubstanzen und Rekalkulation der Daten durch
Computerprogramme.
So ist aus DE-A1 36 08 227 eine Anordnung zur Flüssigkeitschromatographie bekannt, die ein
genaues Analysenergebnis liefern soll, indem ein Korrekturfaktor aus einem frei
vorwählbaren Soll-Durchfluß an zu eluierender Flüssigkeit und einem gemessenen
Ist-Durchfluß ermittelt und zur Rekalkulation an die Auswerteeinheit übermittelt wird. Mit dieser
Korrektur wird dafür gesorgt, daß Abweichungen der Ist-Flußrate am Detektor nicht zu einer
Verfälschung des Analysenergebnisses führen. Die Ermittlung des Korrekturfaktors erfolgt
mit einem speziellen dem Detektor nachgeschalteten Durchflußmesser für Mikromengen, die
bis zu 0,1 Mikroliter pro Sekunde herunter gehen können.
Alle diese Maßnahmen erhöhen den Aufwand zur Durchführung der Chromatographie
oder sind im Routinebetrieb, insbesondere bei automatischen Chromatographiereihen
nicht oder nur unzureichend realisierbar.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur
Durchführung flüssigkeitschromatographischer Analysen und Stofftrennungen zu
schaffen, das sich insbesondere durch eine hohe Reproduzierbarkeit der Ergebnisse, eine
verbesserte Trennleistung und gegebenenfalls durch eine höhere Geschwindigkeit
auszeichnet, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens bereitzustellen.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Extinktion der eluierten Stoffe als Funktion
der Menge an eluierter Flüssigkeit bestimmt wird und/oder die Flußrate an eluierter
Flüssigkeit konstant gehalten wird und daß eine Vorrichtung zur Durchführung
flüssigkeitschromatographischer Analysen und Stofftrennungen mit einer Einrichtung zur
Mengenbestimmung an eluierter Flüssigkeit und/oder mit einer Einrichtung zur
Steuerung der Flußrate an eluierter Flüssigkeit kombiniert wird.
Es wurde überraschenderweise gefunden, daß die Extinktionen, die als Funktion der
Menge an eluierter Flüssigkeit gemessen wurden, zwischen den Chargen in hohem Maße
übereinstimmen, während sie, wenn sie wie nach dem Stand der Technik über die Zeit
gemessen werden, deutlich voneinander abwichen und damit zu nicht reproduzierbaren
Ergebnissen oder Fehlinterpretationen in der Verwendbarkeit des chromatographischen
Systems führten.
Weiter wurde gefunden, daß Trennaufgaben mit gleichbleibender Trennschärfe zwischen
den Stoffen und hoher Reproduzierbarkeit durchgeführt werden können, wenn man die
Flußrate konstant hält. Dazu wird die Förderleistung von Dosierpumpen in Abhängigkeit
von der im Fraktionssammler gemessenen eluierten Menge so geregelt, daß die
Flußleistung nach Passage des Moduls konstant ist. Das hat den Vorteil, daß die
Vorrichtung kostengünstig aufgebaut werden kann, indem man auf die Verwendung von
Präzisionspumpen und einen hohen Aufwand bei der Abdichtung des Systems verzichtet.
Die Trennaufgaben sind im Routinebetrieb mit dem gleichen Zeitaufwand für jede Charge
durchführbar. Dadurch, daß bei erfindungsgemäßer Durchführung des Verfahrens mit
konstanter Flußrate eine nach dem Stand der Technik auftretende dramatische
Verschiebung der Elutionspeaks, die durch Verblocken der Adsorber-Einheit
hervorgerufen würde, verhindert wird, wird eine sichere Identifikation der einzelnen
Substanzen auch im Routinebetrieb gewährleistet.
Die Bestimmung der Menge an eluierter Flüssigkeit wird vorzugsweise gravimetrisch
oder volumetrisch vorgenommen. Alternativ oder zusätzlich erfolgt ausgehend von der
gemessenen Menge an eluierter Flüssigkeit eine Rückkopplung auf die
Druckbeaufschlagung des Moduls mit Elutionsflüssigkeit in der Weise, daß eine
konstante Flußrate innerhalb einer Chromatographiecharge und über alle Chargen hinweg
gewährleistet wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Bestimmung der Menge
an eluierter Flüssigkeit gravimetrisch mittels einer Waage und die Konstanthaltung der
Flußrate mittels einer Vorrichtung zum pulsationsfreien kontinuierlichen gravimetrischen
Dosieren, wie sie beispielsweise aus der Deutschen Patentschrift 39 38 898 bekannt ist.
Die Erfindung wird anhand der beiliegenden Zeichnungen und Beispiele näher
beschrieben. Dabei zeigt:
Fig. 1 die schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit einer Einrichtung zur gravimetrischen Bestimmung der eluierten
Flüssigkeit,
Fig. 2 die schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit einer Einrichtung zur Konstanthaltung der Flußrate,
Fig. 3 Durchbruchskurven für ein Protein mit erfindungsgemäßer und ohne Regelung der
Flußrate,
Fig. 4A ein Chromatogramm mit erfindungsgemäßer Regelung der Flußrate, in dem die
Extinktionen als Funktion der Zeit dargestellt ist und
Fig. 4B ein Chromatogramm, bei dem die Extinktionen als Funktion der Zeit dargestellt
sind, wobei aber keine Regelung der Flußrate erfolgte.
Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 besteht aus einer Kombination einer
HPLC-Vorrichtung, von der ein Eluentenreservoir 1, eine Dosierpumpe 2, eine Trennsäule 3,
ein Detektor 4, ein Fraktionssammler 5 für eluierte Flüssigkeit und eine PC-gesteuerte
Datenerfassungs-,-Steuer- und Auswerteeinheit 6 dargestellt ist, mit einer elektronischen
Waage 7 zur Messung der Masse an eluierter Flüssigkeit. Der Detektor 4 und die
elektronische Waage 7 sind mit der PC-gesteuerten Datenerfassungs-, Steuer- und
Auswerteeinheit 6 datenverarbeitungstechnisch verbunden. Die PC-gesteuerte
Datenerfassungs-, Steuer- und Auswerteeinheit 6 liefert Extinktionskurven als Funktion
der Masse.
Mit einer HPLC-Vorrichtung (Millenium 2010 mit Refraktometer Detektor der Waters
GmbH) wird ein Lösungsgemisch von Dextranen mit einer Molekularmasse zwischen
4000 und 550 000 chromatographiert.
In der Tabelle 1 sind die in einer ersten und einer 5. Charge gemessenen
Extinktionswerte in bekannter Weise als Funktion der Zeit und erfindungsgemäß als
Funktion der Masse an eluierter Flüssigkeit dargestellt. Es ist sichtbar, daß die
Extinktionen, die als Funktion der Zeit gemessen wurden zwischen den Chargen deutlich
voneinander abweichen, während sie nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in einem
hohen Maß übereinstimmen.
Wie das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 zeigt, besteht die Vorrichtung aus einer
Kombination einer Vorrichtung zur Separationschromatographie mit einem Modul 8,
Gefäßen zur Aufnahme der zu separierenden Probenlösung 9, 9′, Eluentenreservoirs 1,
1′, einem Fraktionssammler 5 für eluierte Flüssigkeit, einem Detektor 4 und aus einer
Vorrichtung zur gravimetrischen Dosierung eines Flüssigkeits-Massenstromes in Form
einer elektronischen Waage 7, einer Schnittstelle 10, einer PC gesteuerten
Datenerfassungs-, Steuer- und Auswerteeinheit 6 und Dosierpumpen 2, 2′. Der Modul 8
enthält einen chromatographischen Träger 11 in Form eines Membranadsorbers,
vorzugsweise eines Membranadsorberstapels aus mindestens zwei Membranlagen, der
fluiddicht zwischen einem Flüssigkeitseinlaß 12 und einem Flüssigkeitsauslaß 13 für
Permeat (eluierte Flüssigkeit) angeordnet ist. Am Flüssigkeitsauslaß
13 für Permeat (eluierte Flüssigkeit) ist der Detektor 4 zur Messung der Extinktion der
durch den Träger 11 durchbrechenden Stoffe angeordnet bevor der Flüssigkeitsauslaß 13
in einem auf einer elektronischen Waage 7 befindlichen Fraktionssammler 5 mündet. Die
Lösung des zu behandelnden Stoffgemisches befindet sich in den Probengefäßen 9 oder
9′. Sie wird aus 9′ beispielsweise per Hand mittels Kolbenspritze oder aus 9 automatisch
über die Dosierpumpe 2 oder einer wahlweise vorhandenen (Hilfs-) Dosierpumpe 2′, die
druckseitig mit dem Flüssigkeitseinlaß 12 des Moduls 8 verbunden sind, auf den Träger
11 aufgegeben. Die Dosierpumpe 2 und die wahlweise vorhandene (Hilfs-) Dosierpumpe
2′ sind ansaugseitig mit den Eluentenreservoirs 1, 1′ verbunden.
Die Vorrichtung zur gravimetrischen Dosierung des Flüssigkeits-Massenstromes fördert
die Flüssigkeit mit einem voreinstellbaren Wert aus dem Probengefäß 9 und den
Eluentenreservoirs 1, 1′ mit der Dosierpumpe 2 oder den Dosierpumpen 2, 2′ über den
Flüssigkeitseinlaß 12, den Träger 11 und den Flüssigkeitsauslaß 13 des Moduls 8 in den
Fraktionssammler 5, der sich auf der elektronischen Waage 7 befindet. Mit Hilfe eines
Datenerfassungs-, Steuer- und Auswerteprogramms der PC-gesteuerte Datenerfassungs-,
Steuer- und Auswerteeinheit 6 wird aufgrund der Ausgangssignale der Waage 7 die
Förderleistung der Dosierpumpe 2 beziehungsweise der Dosierpumpen 2, 2′ so geregelt,
daß der voreingestellte Wert des Massenstromes an Flüssigkeit, der den Träger 11
passiert, konstant gehalten wird. Über die Schnittstelle 10 ist die PC gesteuerte
Datenerfassungs-, Steuer- und Auswerteeinheit 6 mit der Waage 7, den Dosierpumpen 2,
2′ und dem Detektor 4 datenverarbeitungstechnisch verbunden.
Mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Fig. 2 wurde die Durchbruchskurve
eines Testproteins bei konstanter Flußrate bestimmt und mit einer Durchbruchskurve, die
in herkömmlicher Weise ohne Regelung der Flußrate erhalten wurde, verglichen. Dazu
wurden in beiden Fällen die Extinktionen als Funktion der Zeit dargestellt.
Zur Durchführung des Verfahrens wird ein Modul mit einem stark basischen
Membranionenaustauscher von 3,4 cm² Fläche mit Rinderserumalbumin (0,5 mg/ml 0,01 M
Kalium-Phosphat-Puffer, pH 7) beaufschlagt und die Extinktion im Ablauf des
Moduls aufgezeichnet. Das Ergebnis wird durch die in der Fig. 3 dargestellten Kurven
widergegeben, wobei die Kurve 2 ohne Regelung der Flußrate und die Kurve 1
erfindungsgemäß mit Regelung der Flußrate erhalten wurde. Aus dem verzögerten
Beginn des Durchbruchs an Rinderserumalbumin (Kurve 2) wird eine höhere Kapazität
des Membranadsorbers vorgetäuscht, als tatsächlich vorhanden ist. Außerdem könnte der
flache Anstieg der Kurve 2 zu dem Schluß führen, daß das System für bestimmte
Trennaufgaben unter den gewählten Bedingungen ungeeignet ist.
Die Tabelle 2 gibt die gemessenen Flußraten gemäß Beispiel 2 am Beginn und Ende der
Charge wider.
Zur Trennung eines Proteingemisches mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß
Fig. 2 wird ein Gemisch der drei kommerziell erhältlichen Proteine Chymotrypsinogen,
Cytochrom C und Lysozym (je 0,5 mg/ml; Gesamtproteingehalt 1,5 mg/ml) in 0,01 M
Natrium-Acetat-Puffer pH 5,0 gelöst und von dieser Lösung 1 ml durch einen stark
sauren Membran-Ionenaustauscher-Modul gepumpt. Dabei war die Adsorption der
Proteine vollständig, wie das Fehlen von Proteinen im Ablauf der Einheit zeigte. Durch
Anlegen eines linearen Gradienten von 0-1 M Kalium-Chlorid in 0,01 M Natrium-Acetat
pH 5,0 werden die Proteine in der Reihenfolge Chymotrypsinogen, Cytochrom C und
Lysozym eluiert.
Das mit der erfindungsgemäßen Regelung der Flußrate erhaltene Chromatogramm, in
dem die Extinktionen als Funktion der Masse dargestellt ist, zeigt Fig. 4A. Ein Vergleich
mit einem Chromatogramm, bei dem die Extinktionen als Funktion der Zeit dargestellt
ist, und das unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 3 beschrieben erhalten
wurde, wobei aber keine Regelung der Flußrate erfolgte (Fig. 4 B) zeigt, daß durch
Verblocken der Adsorber-Einheit die Elutionspeaks dramatisch verschoben werden, so
daß eine sichere Identifikation der einzelnen Substanzen nicht mehr gewährleistet ist.
Claims (10)
1. Verfahren zur Durchführung flüssigkeitschromatographischer Analysen und
Stofftrennungen durch Aufbringen eines Stoffgemisches auf einen in einem Modul
befindlichen chromatographischen Träger, Hindurchpumpen von Elutionsflüssigkeiten
durch den Modul, Detektieren der nach Passage des Moduls in der eluierten Flüssigkeit
vorhandenen Stoffe und Sammeln der eluierten Flüssigkeit in einem Fraktionssammler,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Masse an eluierter Flüssigkeit mit einer Waage gemessen wird und die detektierten
Extinktionswerte der Stoffe als Funktion der Masse an eluierter Flüssigkeit zur Analyse
und Stofftrennung ausgewertet werden.
2. Verfahren zur Durchführung flüssigkeitschromatographischer Analysen und
Stofftrennungen durch Aufbringen eines Stoffgemisches auf einen in einem Modul
befindlichen chromatographischen Träger, Hindurchpumpen von Elutionsflüssigkeiten
durch den Modul mittels Dosierpumpen, Detektieren der nach Passage des Moduls in der
eluierten Flüssigkeit vorhandenen Stoffe, Sammeln der eluierten Flüssigkeit in einem
Fraktionssammler und Darstellen der detektierten Extinktionswerte als Funktion der Zeit,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Flußrate an eluierter Flüssigkeit nach Passage des Moduls gemessen wird, die
Meßwerte einer PC-gesteuerten Datenerfassungs-, Steuer- und Auswerteeinheit
zugeführt und derart verarbeitet werden, daß durch Steuerung der Dosierpumpen die
Flußrate an eluierter Flüssigkeit konstant auf einen voreinstellbaren Wert gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Flußrate an eluierter Flüssigkeit gravimetrisch oder volumetrisch gemessen wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Stoffgemisch auf Membranadsorber als in einem Modul befindlichen
chromatographischen Träger aufgebracht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Stoffgemisch auf
einen aus mindestens zwei flächigen Zuschnitten bestehenden Membranadsorberstapel
aufgebracht wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung flüssigkeitschromatographischer Analysen und
Stofftrennungen gemäß Anspruch 1 bestehend aus einem Modul mit einem
Flüssigkeitsein- und auslaß, zwischen denen sich ein chromatographischer Träger
befindet, Dosierpumpen, die druckseitig mit dem Flüssigkeitseinlaß des Moduls und
ansaugseitig mit Probegefäßen und Eluentenreservoirs verbunden sind, einem
Fraktionssammler, der nach dem Flüssigkeitsauslaß des Moduls angeordnet ist und einem
Detektor am Flüssigkeitsauslaß, dadurch gekennzeichnet, daß
der Fraktionssammler mit einer Waage zum Messen der Masse an eluierter Flüssigkeit
verbunden ist und wahlweise eine PC-gesteuerte Datenerfassungs-, Steuer- und
Auswerteeinheit an die Waage und den Detektor datenverarbeitungstechnisch
angeschlossen ist, um die detektierten Extinktionen als Funktion der Masse an eluierter
Flüssigkeit darzustellen.
7. Vorrichtung zur Durchführung flüssigkeitschromatographischer Analysen und
Stofftrennungen gemäß der Ansprüche 2 bis 5 bestehend aus einem Modul mit einem
Flüssigkeitsein- und auslaß, zwischen denen sich ein chromatographischer Träger
befindet, Dosierpumpen, die druckseitig mit dem Flüssigkeitseinlaß des Moduls und
ansaugseitig mit Probegefäßen und Eluentenreservoirs verbunden sind, einem
Fraktionssammler, der nach dem Flüssigkeitsauslaß des Moduls angeordnet ist und einem
Detektor am Flüssigkeitsauslaß, dadurch gekennzeichnet, daß
über eine Schnittstelle eine PC-gesteuerte Datenerfassungs-, Steuerungs- und
Auswerteeinheit mit einer Einrichtung zur Messung der Masse oder des Volumens an im
Fraktionssammler vorhandener eluierter Flüssigkeit, den Dosierpumpen und dem
Detektor datenverarbeitungstechnisch verbunden ist, derart, daß mit Hilfe der
PC-gesteuerten Datenerfassungs-, Steuer-, und Auswerteeinheit die Förderleistung der
Dosierpumpen so geregelt wird, daß ein voreingestellter Wert eines Massen- oder
Volumenstroms an eluierter Flüssigkeit, der den Modul passiert hat, eingehalten wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur
Messung der Masse eine Waage ist.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der chromatographische Träger aus Membranadsorbern besteht.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Membranadsorber als Membranadsorberstapel vorliegen, die aus mindestens zwei
flächigen Zuschnitten bestehenden.
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WO1996012180A1 (de) | 1996-04-25 |
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