DE4434328A1 - Flurförderzeug mit einer Speicherbremse - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug mit einer Speicherbremse. Bei Flurförderzeugen beispielsweise Elektro-Hubwagen, dient die Speicherbremse in Verbindung mit einem sogenannten Totmannschalter als Sicherheitsbremse, die dann wirksam wird (gegebenenfalls erst nach Ablauf einer bestimmten Verzögerungszeit), wenn der Totmannschalter nicht mehr betätigt ist, wobei dann schlagartig das von der Speicherbremse erzeugbare Bremsmoment aktiviert wird. Die Speicherbremse ist so ausgelegt, daß auch bei maximaler Beladung des Flurförderzeugs noch ein ausreichendes Bremsmoment erzeugt wird. Im Betrieb ohne Last oder mit Teillast erfolgt das Abbremsen infolge dieser Auslegung meist ruckartig.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzug der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, bei dem ein ruckfreien Abbremsen möglich ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das von der Speicherbremse erzeugte Bremsmoment abhängig ist vom Beladungszustand und/oder der Hubhöhe. Der erfindungswesentliche Gedanke besteht demnach darin, kein konstantes hohes Bremsmoment ein- oder auszuschalten, sondern das Bremsmoment in Abhängigkeit der Betriebsparameter Belastungszustand und/oder Hubhöhe gezielt zu beeinflussen. Dadurch kann nach dem Loslassen des Totmannschalters das Bremsmoment mit einem bestimmten zeitlichen Verlauf aufgebaut und/oder begrenzt werden. Es wird ein ruckfreies Bremsen auch mit Teillast oder ohne Last ermöglicht. Das Kippmoment eines erfindungsgemäß ausgestalteten Flurförderzeugs wird reduziert und dadurch die Standsicherheit erhöht. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn das Flurförderzeug als Hochhubgerät ausgebildet ist.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Speicherbremse elektro­ magnetisch lösbar und steht mit einer das Bremsmoment während des Betriebs des Flurförderzeugs stetig beeinflussenden Steuer- und/oder Regeleinrichtung in Wirkverbindung, die an einen Lastsensor und/oder an einen Hubhöhensensor angeschlossen ist. Das Bremsmoment wird somit in Abhängigkeit vom Beladungszustand und/oder der Hubhöhe durch die Steuer- und/oder Regeleinrichtung beeinflußt, die einer elektro-magnetisch betätigten Einrichtung zum Lösen der Speicherbremse vorgeschaltet ist.

Als Speicherbremse kann eine Federspeicherbremse vorgesehen sein. Vorteilhaft ist es, wenn gemäß einer Weiterbildung der Erfindung die Speicherbremse als Dauerma­ gnetbremse ausgebildet ist.

Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den schemati­ schen Figuren dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Dabei zeigt

Fig. 1 die Seitenansicht eines Elektro-Hubwagens,

Fig. 2 die Draufsicht auf den Elektro-Hubwagen nach Fig. 1 und

Fig. 3 ein Wirkschema der Speicherbremse.

In den Fig. 1 und 2 ist ein als Elektro-Hubwagen ausgebildetes erfindungsgemäßes Flurförderzeug dargestellt, genauer gesagt ein Elektro-Fahrerstandhubwagen. Dieser weist einen Antriebsrahmen 1 und einen dazu höhenveränderbaren Lastrahmen 2 auf. Am Antriebsrahmen 1 ist mindestens ein elektromotorisch betriebenes Antriebsrad 3 befestigt, das mit einer in den Figuren nicht gezeigten Speicherbremse verbunden ist. Die Speicherbremse wird bei Betätigung eines Totmannschalters 4 elektromagnetisch gelöst. Im stromlosen Zustand ist daher das Fahrzeug stillgesetzt.

An Stelle eines pedalförmigen Totmannschalters kann auch ein als Sitzschalter ausgebildeter Totmannschalter zum Einsatz kommen. Auch andere geeignete Systeme (z. B. Hebel oder Druckknopf) sind möglich, die gewährleisten, daß dann, wenn der Fahrer das Fahrzeug verläßt, die Speicherbremse gegebenenfalls zeitverzögert schließt.

Erfindungsgemäß ist das Bremsmoment der Speicherbremse vom Beladungszustand und/oder der Hubhöhe abhängig. Das Wirkschema der Speicherbremse ist aus Fig. 3 ersichtlich. In Abhängigkeit von den Signalen eines Lastsensors 5 und/oder eines Hubhöhensensors 6 wird eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung 7 beaufschlagt, die mit der Speicherbremse 8 in Wirkverbindung steht. Je nach Größe der auf dem Elektro- Hubwagen befindlichen Last und je nach Hubhöhe wird in der Steuer- und/oder Regeleinrichtung 7 ein Sollwert für das Bremsmoment erzeugt und die bei fahrendem Elektro-Hubwagen normalerweise gelöste Speicherbremse 8 beim Loslassen des Totmannschalters 4 mehr oder weniger geschlossen, so daß das last- und hubhöhenabhängige Bremsmoment wirkt. Hierbei ist es möglich, das die Steuer- und oder Regeleinrichtung 7 das wirksame Bremsmoment begrenzt. Das Bremsmoment kann aber auch bis zum maximal möglichen Wert aufgebaut werden, wobei der zeitliche Ablauf vom Beladungszustand und/oder der Hubhöhe bestimmt wird.

Claims (3)

1. Flurförderzeug mit einer Speicherbremse (8), dadurch gekennzeichnet, daß das von der Speicherbremse (8) erzeugte Bremsmoment abhängig ist vom Beladungszustand und/oder der Hubhöhe.

2. Flurförderzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spei­ cherbremse (8) elektro-magnetisch lösbar ist und mit einer das Bremsmoment während des Betriebs des Flurförderzeugs stetig beeinflussenden Steuer- und/oder Regeleinrichtung (7) in Wirkverbindung steht, die an einen Lastsensor (5) und/oder an einen Hubhöhensensor (6) angeschlossen ist.

3. Flurförderzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spei­ cherbremse (8) als Dauermagnetbremse ausgebildet ist.