DE4431041C2 - Verfahren und Vorrichtung zur selbstadaptiven Steuerung einer Kraftfahrzeugheizung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur selbstadaptiven Steuerung einer KraftfahrzeugheizungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beheizung der Kabine von
Kraftfahrzeugen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
Vor dem Hintergrund ständiger Verbesserungen der Wirkungsgrade von Verbrennungs
motor, Antriebstechnik und Aerodynamik im Kraftfahrzeugbau wird anhand einfacher
thermodynamischer Überlegungen sehr schnell klar, daß in Zukunft wesentlich effizienter
bei der Verwendung der Abwärme aus dem Antriebsmotor für Heizzwecke, insbesondere
bei der Beheizung der Fahrgastzelle, umgegangen werden muß.
So beschreibt z. B. die
Patentschrift DE 37 31 435 Maßnahmen zur Verbesserung der Kabinenbeheizung unter aufwendiger
Berücksichtigung des je nach Betriebsbedingung optimalen Frischluftmassenstroms. Hierbei wird bereits ersichtlich, daß
je nach Wirkungsgrad und Fahrsituation bei extremen klimatischen Bedingungen
schon heute am Markt befindliche Fahrzeuge mit effizienten Motoren Pro
bleme bei der Beheizung der Kabine zeigen. Bei derartigen Fahrzeugen ist nicht nur ein extrem langsames Aufheizen
von Motor und Kabine festzustellen, sondern im Fahrbetrieb mit geringer Last reicht
die Heizleistung auch nach längerer Fahrt nicht dazu aus, ein komfortables Klima in der
Kabine zu erreichen.
Deshalb sind bei einigen Kraftfahrzeugherstellern bereits Überlegungen im Gange, die
ses Heizleistungsdefizit durch eine zusätzliche, kraftstoffbefeuerte bzw. elektrisch be
heizte Wärmequelle zu beheben. Diese Überlegungen sind das Resultat gescheiterter
Bemühungen, über eine Optimierung des Kühlmittelsystems eine hinreichende Heizlei
stung für die Kabine bereitzustellen. Dies verwundert zunächst nicht, sind doch die
derzeit am Markt befindlichen Kühlmittel-Heizsysteme das Resultat langjähriger Op
timierung unter Variation von Kühlmittel-, Frischluft- und Umluftmassenströmen und
unter Variation von Geometrie und Anordnung der Kabinenwärmetauscher und Regel
ventile.
Weitere Ansatzpunkte zur Verbesserung der Kabinenbeheizung bieten die thermische Kapselung des Motors, die Verbesserung der
Isolation der Kabine, die Rückgewinnung von Wärme aus dem Abgas, eine Erhöhung
des Umluftmassenstroms in der Kabine oder gar die Rückgewinnung der Wärmemenge,
die in der aus der Kabine in die Umgebung austretenden Luft noch enthalten ist, über
einen Abluft/Frischluft-Wärmetauscher.
Diese Maßnahmen zur Reduzierung der Wärmeverluste sind bekannt. Sie
sind jedoch mit erheblichen Zusatzkosten verbunden, was sie speziell für kleine Fahr
zeuge unattraktiv macht. Durch die geringe Masse hat aber gerade diese Fahrzeugklasse
in Verbindung mit hocheffizienten Motoren bereits heute einen sehr geringen Kraftstoff
verbrauch und somit auch wenig Abwärme für Heizzwecke.
Die Analyse der bei den heute am Markt erhältlichen Kraftfahrzeugen verwendeten Sy
steme zur Kabinenbeheizung zeigt, daß insbesondere die Nutzung der in der aus dem
Fahrzeug ausströmenden Luft enthaltenen Energie sehr vorteilhaft wäre. Wie das Ange
botsspektrum von Systemlieferanten für die Fahrzeugklimatisierung zeigt, sind derartige
Systeme durchaus realisierbar, doch sind hierzu nicht nur zusätzliche Wärmetauscher,
sondern auch umfangreiche Eingriffe in die Luftführung im gesamten Fahrgastraum er
forderlich.
Deshalb wird aus Kostengründen bei vielen Fahrzeugherstellern diese Variante erst gar
nicht erprobt, sondern es werden gleich Versuche mit als kostengünstiger erachteten Zu
satzheizsystemen unternommen.
Hieraus läßt sich die Aufgabenstellung ableiten, für Kraftfahrzeuge mit Beheizung der Kabine
mit Hilfe von über Wärmetauscher bzw. Heizelemente in die Kabine geförderter Luft
ein effizientes und kostengünstiges Verfahren zur Reduzierung der
Wärmeverluste an die Umgebung zu schaffen, so daß keine, oder zumindest möglichst
wenig, zusätzliche Heizenergie aus Quellen, die nicht dem Fahrzeugantrieb dienen, für
die Beheizung der Kabine unter extremen klimatischen Bedingungen erforderlich ist.
Dabei soll das angesprochene Verfahren nach Möglichkeit nicht nur die Zusatzheizung
unter extremen klimatischen Bedingungen unnötig machen, sondern auch im norma
len winterlichen Fahrbetrieb Heizenergie sparen, so daß die Aufheizdauer des Motors
reduziert wird, und daß beim stationären Fahrbetrieb keine Unterkühlung des Motors
auftritt, wobei die Einsparung der Wärmeverluste
insbesondere mit möglichst wenig Änderungen an bestehenden Fahrzeugaufbauten
erreicht weden soll. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Patentanspruchs 1 gelöst.
Unabhängig davon, ob die Heizleistung für die Erwärmung der in die Kabine geförderten
Frischluft aus der Abwärme des Antriebsmotors oder aus einer Zusatzheizung stammt, werden hierdurch
die Wärmeverluste des Fahrzeuges an die Umgebung reduziert.
Hierzu sind insbesondere die Verluste durch das ungenutzte Aus
strömen warmer Luft von der Kabine in die Umgebung zu reduzieren. In Verbindung mit den
beigeordneten Ansprüchen ergeben sich aber auch Einsparungen an der Motoroberfläche selbst.
Zur Elimination des Heizleistungsdefizits von Kraftfahrzeugen mit hocheffizienten An
triebsmaschinen, bei denen die Kabinenluft über die im Kühlmittel enthaltene Abwärme
durch einen Kabinenwärmetauscher beheizt wird, wird laut Patentanspruch 1
in Abweichung von den bis
her im Kraftfahrzeugbau angewandten Kabinenheizsystemen als erfindungsgemäße
Lösung der Regelbereich, in welchem der Fahrer die über den Kabinenwärmetauscher in
die Fahrgastzelle geförderte Frischluft normalerweise variiert, in Fahrsituationen mit erhöhtem Heiz
leistungsbedarf bei extremer winterlicher Kälte zu reduzierten Luftmassenströmen hin
verschoben. Diese Umschaltung des Regelbereiches
wird durch ein automatisches Stellglied bewerkstelligt, welches
beispielsweise bei Unterschreiten einer bestimmten Umgebungstemperatur durch Dros
selung des maximal möglichen Luftdurchsatzes zwangsweise auch den Regelbereich für
den Luftdurchsatz zu kleineren Werten hin verschiebt.
In diesem Zusammenhang ist die Erkenntnis, daß durch die Reduktion des Frischluft
massenstroms die Wärmeverluste durch den in die Umgebung austretenden Luftmas
senstrom reduziert werden können, nicht neu.
So sind beispielsweise bereits heute manche Fahrzeuge mit Umluftsystemen ausgestattet,
bei welchen die Frischluft mit Kabinenluft gemischt und erneut in die Kabine gefördert
wird. Derartige Systeme haben eine Reduktion des aus der Kabine austretenden Luft
massenstroms und damit auch der Energieverluste an die Umgebung zur Folge. Neben
den erhöhten Kosten im Vergleich zu konventionellen Systemen weisen derartige Umluft
systeme den Nachteil auf, daß bei zu hohem Umluftmassenstrom bzw. bei zu geringem
Frischluftmassenstrom die Luftfeuchtigkeit in der Kabine zu hoch wird und dadurch die
Scheiben beschlagen oder vereisen können. Zur Vermeidung dieses Problems werden bei
manchen Kabinenheizsystemen zusätzliche Systeme zur Trocknung der Umluft vorge
schlagen, welche den Aufwand und die Kosten weiter in die Höhe treiben.
Andere Kabinenheizsysteme namhafter Hersteller von Kabinenwärmetauschern und Kli
maanlagen für Kraftfahrzeuge bieten zur Reduzierung der Verluste durch die austretende
Warmluft bereits die Möglichkeit, die in der austretenden Luft enthaltene Energie zur
Vorwärmung der Frischluft zu nutzen, indem vor dem Kabinenwärmetauscher ein zwei
ter Wärmetauscher zur Vorwärmung der Kabinenluft mit Hilfe der in die Umgebung
austretenden Abluft angeordnet ist. Auch solche Systeme sind mit erheblichen Mehr
kosten verbunden, die sich nicht nur aus dem Aufwand für den zusätzlichen Wärme
tauscher ergeben, sondern insbesondere auch aus dem Aufwand für die entsprechenden
Strömungskanäle für die Abluft innerhalb und außerhalb der Kabine.
Neu an der erfindungsgemäßen Reduktion des Frischluftmassenstroms ist im Gegensatz
zu den eben beschriebenen Systemen die Definition unterschiedlicher Mindestfrischluft
massenströme bei unterschiedlichen Umgebungstemperaturen. Stark vereinfacht wird
hierbei für ein möglichst einfaches System ohne Klimaanlage die folgende Strategie ver
folgt:
- - bei hohen Umgebungstemperaturen (z. B. ab 15°C):
keine Begrenzung des Frischluftmassenstroms
in der Regel kein Umluftbetrieb - - bei mittlerer bis mäßiger Kabinenheizleistung (z. B. zwischen -5 und +15°C):
keine Begrenzung des Frischluftmassenstroms
bei Systemen mit Umluft wird der Umluftmassenstrom durch eine entsprechende Schranke auf einen rel. niedrigen Wert begrenzt - - bei extremer Kälte (z. B. unter -5°C):
Begrenzung des Frischluftmassenstroms
bei Systemen mit Umluft wird der Umluftmassenstrom durch eine entsprechende Schranke auf einen rel. hohen Wert begrenzt.
Hierbei dürfte klar sein, daß bei dieser schematischen Darstellung nur zum besseren
Verständnis feste Zahlenwerte und Schaltpunkte gewählt wurden, und daß es vielfältige
Konzepte zur Verwirklichung des erfindungsgemäßen Grundgedankens gibt.
Wesentlich für das erfindungsgemäße Verfahren ist die Erkenntnis, daß für die im prak
tischen Fahrbetrieb zu erwartenden Bereiche für Temperatur und Feuchte der Umge
bungsluft unter Berücksichtigung des Anteils der Luftfeuchtigkeit, der von den Fahr
zeuginsassen stammt, die kritischen Zustände "zu hohe Feuchtigkeit der Kabinenluft"
und "zu geringe Temperatur der Kabinenluft" zumindest bei warmem Motor normaler
weise nicht gleichzeitig auftreten.
Bei extrem tiefen Temperaturen, wo bereits heute manche Fahrzeuge Heizprobleme ha
ben, ist die Feuchtigkeit der Umgebungsluft so gering, daß nach deren Aufheizen auf eine
Temperatur von +25°C in der Kabine auch bei Reduktion des Frischluftmassenstroms
nicht mit dem Beschlagen der Scheiben zu rechnen ist. Für Fahrzeuge mit Umluftsyste
men bedeutet dies im Gegenzug die Möglichkeit, den Umluftmassenstrom zur weiteren
Einsparung von Heizleistung relativ hoch einzustellen.
Umgekehrt ist für Umgebungstemperaturen in der Nähe von 0°C zwar die Gefahr des
Beschlagens der Fahrzeugscheiben deutlich größer, doch reicht dort i.a. die verfügbare
Heizleistung ohne besondere Maßnahmen aus, um eine angenehme Kabinentempera
tur sicherzustellen. Hier ist es daher vorteilhaft, den Frischluftmassenstrom auf einem
höheren Wert zu belassen als bei extrem tiefen Temperaturen. Für Fahrzeuge mit Um
luftsystemen bedeutet dies wiederum, daß es unter diesen Bedingungen vorteilhaft ist,
den Umluftmassenstrom möglichst niedrig einzustellen.
Ausgehend von den obigen Ausführungen wird klar, daß es zur Erfüllung extremer
Wärmeanforderungen in der Kabine bei extrem niedrigen Umgebungstemperaturen zweck
mäßig ist, den Frischluftdurchsatz durch den Kabinenwärmetauscher zu reduzieren. Dies
ist prinzipiell mit den heute eingesetzten Stellgliedern für Belüftung und Beheizung
der Kabine möglich, wenn sich der Fahrer über die oben beschriebenen physikalischen
Zusammenhänge im Klaren ist, die Dosierung des Frischluftmassenstroms hinreichend
feinfühlig einstellbar ist und der Fahrer genügend Geduld hat eine Abwägung zwischen
hinreichender Heizleistung und der Gefahr des Beschlagens der Windschutzscheibe vor
zunehmen.
Im allgemeinen scheitert die erforderliche Abstimmung des Frischluftmassenstroms aber
bereits an der zu groben Regelung des Gebläses für die Förderung des Luftmassen
stroms. So ist es z. B. derzeit gängige Praxis, 3 oder 4 Gebläsestufen zur Anpassung der
Gebläseleistung bereitzustellen. Zur Regelung der Heizleistung wird i.a. entweder eine
Anpassung des durch den Kabinenwärmetauscher geförderten Kühlmittelmassenstroms
vorgenommen und/oder ein Teil der Frischluft wahlweise um den Kabinenwärmetau
scher herum geleitet.
In Fahrsituationen bei extremer Kälte tritt daher ein Problem auf, das bei der Ab
stimmung von Frischluftmassenstrom und Kabinenheizleistung bisher nur ungenügend
berücksichtigt wird: Da die vom Kabinenwärmetauscher abgegebene Heizleistung weit
gehend vom Luftmassenstrom durch den Kabinenwärmetauscher bestimmt wird, wird
zur Erzielung einer guten Heizleistung der Frischluftmassenstrom möglichst hoch ein
gestellt. Daher erfolgt die Erprobung der Heizung in der Regel in der Gebläsestufe 3
d. h. bei hohem bzw. sogar bei maximalem Frischluftmassenstrom. Für Fahrzeuge ohne
Umluftsystem bedeutet dies bei als konstant angenommener Kühlmitteltemperatur am
Motoraustritt zwar in der Tat einen Betrieb bei maximaler Heizleistungsabgabe des
Kabinenwärmetauschers, doch auch einen Betrieb mit maximalem Wärmeverlust durch
die aus dem Fahrzeuginnern in die Umgebung austretende Luft. Als Folge der hohen
Heizleistung kühlt der Motor in Fahrsituationen mit reduzierter Last immer stärker ab,
bzw. er erreicht bei einem Start unter extremer Kälte im Stadtverkehr nicht das not
wendige Temperaturniveau des Kühlmittels, um eine angenehme Kabinentemperatur
zu gewährleisten. Wird bei diesem Fahrzeug nun versucht, durch ein Zurückschalten
auf Gebläsestufe 2 die Wärmeverluste durch die in die Umgebung ausströmende Ka
binenluft zu reduzieren in der Hoffnung, der Einfluß des reduzierten Luftmassenstroms
auf die Leistungsabgabe des Kabinenwärmetauschers würde durch eine erhöhte Motor-
bzw. Kühlmitteltemperatur kompensiert, so scheitert dies bereits i.a. daran, daß die
Abstufung im Luftmassenstrom zu grob ist. Geht man beispielsweise von einer Um
gebungstemperatur von -20°C, einer Thermostatöffnungstemperatur von 85°C, einer
Kühlmitteltemperatur bei Gebläsestufe 3 von 70°C, und einer Luftaustrittstemperatur
aus dem Kabinenwärmetauscher von ebenfalls ca. 70°C aus, so bedeutet beim dreistu
figen Gebläse eine Reduktion des Luftmassenstroms um ein Drittel in erster Näherung
eine Abnahme der am Kabinenwärmetauscher übertragenen Heizleistung auf weniger als
(2 · (85-(-20)))/(3 · (70-(-20)) = 77.8%.
Dieser Abschätzung liegt bereits die optimistische Annahme zugrunde, daß sich die
Wärmeverluste des Kühlmittelkreislaufes und des Motors trotz der erhöhten Tempe
raturen nicht ändern. Wie später noch gezeigt wird, entspricht dies jedoch nicht den
physikalischen Gegebenheiten, da in vielen Fällen aufgrund der Erhöhung der Wärme
verluste des Motors und der Kühlmittelleitungen an die Umgebung die Thermostatöff
nungstemperatur erst gar nicht erreicht wird. Doch bereits in diesem optimistischen
Beispiel würde sich jedenfalls die Reduktion der durch das Ausströmen der Kabinen
luft in die Umgebung entstehenden Wärmeverluste zu einem erheblichen Teil durch das
Öffnen des Thermostaten nicht positiv auf die Kabinenheizleistung auswirken, da durch
das teilweise Öffnen des Thermostaten ein großer Teil der eingesparten Energie über den
großen Kühlkreislauf verlorengeht.
Anhand dieser stark vereinfachten Abschätzung wird schnell klar, daß es bei den heute
üblichen Regelmöglichkeiten für den in die Kabine geförderten Luftmassenstrom in Fahr
situationen mit Heizleistungsdefizit nahezu unmöglich ist, eine umgebungstemperatur
orientierte Anpassung des Luftmassenstroms zur Verbesserung der in der Kabine wirk
samen Heizleistung vorzunehmen. Auch einfache stufenlose Regelvorrichtungen für den
Luftdurchsatz durch den Kabinenwärmetauscher bieten hier kaum Abhilfe, da deren
Dosierbarkeit und vor allem die Reproduzierbarkeit bestimmter Einstellungen des Luft
massenstroms nicht genau genug sind.
Im oben vorgestellten Rechenbeispiel wäre es zur Optimierung zweckmäßig, den Luft
massenstrom nicht um ein Drittel zu reduzieren, sondern etwa um 10-15%. Ein
Fahrzeug, welches für europäische Verhältnisse ausgelegt ist, und beispielsweise einen
Luftmassenstrom aufweist, der für den normalen Alltagsbetrieb bei 0°C im Winter
ausgelegt ist, hat aber bei Extrembedingungen von -20°C bereits einen um ca. 8
% erhöhten Luftmassenstrom.
Dies verschärft die Notwendigkeit, den Frischluftmassenstrom bei extremer Kälte zu erhöhen, zusätzlich.
Eine besonders einfache und kostengünstige Variante zur Realisierung des er
findungsgemäßen Verfahrens bei Fahrzeugen mit elektrisch betriebenem Gebläse sieht
vor, einen Ohm′schen Widerstand in die Stromversorgung des Gebläses zu integrieren,
welcher bei Fahrsituationen ohne extremen Heizleistungsbedarf bzw. an Wintertagen
mit durchschnittlicher Kälte durch einen Schalter überbrückt ist. Bei Unterschreiten
einer Umgebungstemperatur von beispielsweise -10°C öffnet dann der Schalter, so
daß die Antriebsleistung des Gebläses aufgrund des Spannungsabfalls am Ohm′schen
Widerstand gesenkt wird. Über die Auswahl des richtigen Ohm′schen Widerstandes
wird somit eine ebenso feinfühlige wie auch präzise Reduktion des Luftmassenstroms
von beispielsweise 15% erzielt, wie es das erfindungsgemäße Verfahren zur Steigerung
der in der Kabine wirksamen Heizleistung erfordert.
Diese Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens läßt sich durch Verwendung ei
nes temperaturabhängigen Ohmschen Widerstandes, welcher den Luftmassenstrom mit
abnehmender Umgebungstemperatur immer weiter reduziert, für manche Anwendungen
noch verfeinern. Hierzu kann aber auch eine temperaturgesteuerte Antriebsleistung des
Gebläses Verwendung finden.
Eine weitere Verbesserung der Kabinenheizleistung bei extremer winterlicher Kälte er
gibt sich, wenn zusätzlich zur Reduktion des Frischluftmassenstroms die folgenden bei
den, das erfindungsgemäße Verfahren in idealer Weise ergänzenden, Maßnahmen durch
geführt werden:
- 1. Ersetzen des heute üblichen Querstrom-Kabinenwärmetauschers durch einen Wärme tauscher in Gegenstrombauart,
- 2. Reduktion des Kühlmitteldurchsatzes durch Motor und Kabinenwärmetauscher.
Wie nachfolgend noch näher beschrieben wird, helfen gerade diese beiden Maßnahmen
in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Reduktion des Frischluftmassenstroms bei
extremer Kälte, die Wärmeverluste des Motors und des Kühlmittelkreislaufes an die
Umgebung zu reduzieren. Dies ist bei der erfindungsgemäßen Reduktion des Frischluft
durchsatzes durch den Kabinenwärmetauscher von besonderer Bedeutung, da durch
diese Maßnahme die Motor- bzw. die Kühlmitteltemperatur im gesamten Kühlmit
telkreislauf angehoben wird. Während dieser Effekt für die Kühlmitteltemperatur am
Motoraustritt erwünscht ist, so ist er zumindest in der vom Kabinenwärmetauscher zum
Motor zurückführenden Kühlmittelleitung nicht erwünscht.
Bei der Anwendung dieser Verbesserung sind die Grenzen der potentiellen Reduktion des
Kühlmitteldurchsatzes zunächst durch den maximal zulässigen Druck bzw. die maximal
zulässige Temperatur im Kühlsystem, die vom Motor abzuführende Wärmemenge, die
Umgebungstemperatur, die Temperatur des Kühlmittels beim Eintritt in den Motor so
wie die spezifische Wärmekapazität des Kühlmittels festgelegt. Dies gilt für Heizsysteme
mit Gegenstrom-Kabinenwärmetauscher in gleicher Weise, wie für Fahrzeuge mit dem
heute üblichen Querstrom-Kabinenwärmetauscher.
Bei Betrachtung der am Markt befindlichen Kabinenheizsysteme fällt jedoch auf, daß der
Kühlmitteldurchsatz durch den Motor unabhängig von der in der Kabine erforderlichen
Heizleistung in vielen Betriebssituationen ein Vielfaches des für die Motorkühlung erfor
derlichen Wertes beträgt. Hierbei ist es keine Seltenheit, daß der Kühlmitteldurchsatz
durch den Motor mehr als das Zehnfache des für die Abführung der Abwärme aus dem
Motor erforderlichen Wertes beträgt. Auch die Kühlmitteldurchsätze durch den Ka
binenwärmetauscher sind im winterlichen Fahrbetrieb viel höher als zur Kühlung des
Motors bei geschlossenem Thermostaten erforderlich.
Bei den heute eingesetzten Kabinenheizsystemen mit Querstromkabinenwärmetauschern
und Wasser-Glycol-Gemischen als Kühlmittel liegen aufgrund der hohen Kühlmittelmassenströme teilweise Differenzen der Kühlmit
teltemperaturen am Motorein- und -austritt von weniger als 10 K vor. Das gleiche gilt bei
warmem Motor auch am Kabinenwärmetauscher. Hierbei sei an dieser Stelle angemerkt,
daß die Temperaturdifferenz zwischen Motorein- und -austritt bei Kühlmittelsystemen,
bei denen der Kabinenwärmetauscher parallel zum kleinen Kühlmittelkreislauf liegt,
noch wesentlich geringer sein kann.
Die bei der Optimierung der Kabinenheizung vielerorts experimentell gemachte Erfah
rung, daß ein Gegenstrom-Kabinenwärmetauscher kaum Vorteile bringt basiert auf die
sem Sachverhalt: Hier sind der Kühlmittelmassenstrom und die Wärmetauscherfläche
des Kabinenwärmetauschers so groß, daß die Lufttemperatur am Austritt aus dem Ka
binenwärmetauscher nahe der "Sättigung" liegt, d. h. die Lufttemperatur ist fast so hoch
wie die Kühlmitteltemperatur.
Eine bisher jedoch nicht beachtete Folge derartiger Systeme sind unnötig hohe Wärme
verluste in den vom Kabinenwärmetauscher zum Motor zurückführenden Kühlmittellei
tungen, in der Kühlmittelpumpe und im Kurbelgehäuse des Motors. Speziell das Kurbel
gehäuse gibt nicht nur über eine große Fläche Wärme ab, sondern hat zusätzlich an der
Motoraufhängung und den angeflanschten Komponenten noch weitere "Wärmebrücken".
Wird anstelle des üblichen Querstrom-Kabinenwärmetauschers ein Gegenstrom-Kabinen
wärmetauscher eingesetzt, so ändert sich am obigen Sachverhalt zunächst kaum etwas.
Ausgehend von einem kühlmittelseitigen Temperaturabfall am Querstrom-Kabinenwärme
tauscher von 10 K kann beim Einsatz eines Gegenstrom-Kabinenwärmetauschers
lediglich mit einer Erhöhung der Lufttemperatur am Wärmetauscheraustritt in der
Größenordnung von 5 K gerechnet werden. Dies rechtfertigt die deutlich höheren Kosten
der Gegenstrombauart in Kraftfahrzeuganwendungen nicht.
Wird jedoch neben dieser Maßnahme gleichzeitig der Kühlmittelmassenstrom z. B. um
den Faktor 5 reduziert, so erhöht sich der Temperaturabfall am Kabinenwärmetauscher
von 10 K auf 50 K, während sich die Luftaustrittstemperatur kaum ändert, d. h. es liegt
zunächst eine unveränderte Heizleistung in der Kabine vor. Die Wärmeverluste auf dem
Strömungsweg vom Kabinenwärmetauscher-Austritt zum Motor sind hierdurch jedoch
drastisch reduziert. Dies trifft bereits bei unveränderten Kühlmittelleitungen zu. Wird
die vom Motor zum Kabinenwärmetauscher führende Kühlmittelleitung noch mit einer
besseren Isolation ausgestattet und/oder deren Querschnitt reduziert, was bei dem re
duzierten Kühlmitteldurchsatz problemlos möglich ist, so führt dies zu einer weiteren
Reduktion der Wärmeverluste an die Umgebung. Die zum Motor zurückführende Kühl
mittelleitung ist in diesem Zusammenhang aufgrund des reduzierten Temperaturniveaus
von untergeordneter Bedeutung.
Wesentlich ist nun für das erfindungsgemäße Verfahren, daß diese Reduktion der Wärme
verluste an die Umgebung in Verbindung mit der unveränderten Abwärme aus dem
Verbrennungsprozeß eine Erhöhung der Motoraustrittstemperatur des Kühlmittels nach
sich zieht. Dies führt zwar zu einer geringfügigen Erhöhung der Temperatur im Bereich
des Zylinderkopfes und in der zum Kabinenwärmetauscher führenden Kühlmittellei
tung, doch wird dieser Effekt durch die beschriebene Reduktion der Verluste bei weitem
überkompensiert. Von besonderer Bedeutung ist weiterhin, daß durch die erhöhte Motor
austrittstemperatur auch die Heizleistung des Kabinenwärmetauschers deutlich erhöht
ist. Für den Gegenstrom-Kabinenwärmetauscher ist diese - unabhängig vom Kühlmit
telmassenstrom - in erster Näherung direkt proportional zur Kühlmitteleintrittstempe
ratur, solange Systeme betrachtet werden, bei denen die Kabinenluft temperaturseitig
in die "Sättigung" geht.
Letztlich ist der Temperaturabfall am Kabinenwärmetauscher durch die Reduktion des
Kühlmitteldurchsatzes um den Faktor 5 nicht von 10 auf 50 K angestiegen sondern bei
spielsweise von 10 auf 60 K. Dies entspricht einer Erhöhung der Kabinenheizleistung um
20%.
Negative Auswirkungen des erfindungsgemäßen Verfahrens auf den Verbrennungspro
zeß bzw. die Schadstoffemissionen des Motors sind nicht zu erwarten. Im Gegenteil, in
unmittelbarer Nähe der Brennraumwände liegt eine höhere Kühlmitteltemperatur vor
als bei der Ausgangsanordnung.
Es dürfte einleuchten, daß das erfindungsgemäße Verfahren nicht nur zur Steigerung
der maximalen Heizleistung unter extremer Winterkälte geeignet ist, sondern in vie
len Fahrsituationen mit Kabinenbeheizung auch zur Verkürzung der Aufheizdauer des
Motors.
Dennoch ist zu beachten, daß es nicht immer zweckmäßig ist, möglichst viel Heizlei
stung auf die Kabine zu konzentrieren, so wie es das erfindungsgemäße Verfahren in der
Standardanwendung tut. Bei geringem Heizleistungsbedarf kann es bei der erfindungs
gemäßen Reduktion des Kühlmitteldurchsatzes vorkommen, daß die Kühlmittelaustritts
temperatur aus dem Motor zu hoch ist.
Dies kann u. a. die folgenden unerwünschten Effekte nach sich ziehen:
- - Gefahr der lokalen Überhitzung innerhalb des Motors, Dampfblasenbildung
- - überhöhte Wärmeverluste an die Umgebung durch hohe Kühlmitteltemperatur im gesamten Kühlmittelkreislauf (Vor- und Rücklauf)
- - drastisch erhöhte Wärmeverluste an die Umgebung durch Öffnen des Thermostaten für den großen Kühlmittelkreislauf
- - unnötige Erhöhung der Pumpleistung der Kühlmittelpumpe.
In derartigen Betriebszuständen ist es zweckmäßig, die Reduktion des Kühlmitteldurch
satzes ganz oder zumindest teilweise aufzuheben.
Wie eine vollständige Energiebilanz am Kraftfahrzeug zeigt, ist die erfindungsgemäße
Reduktion des Kühlmitteldurchsatzes durch Motor und Kabinenwärmetauscher in Ver
bindung mit einem Gegenstrom-Kabinenwärmetauscher eine sehr effektive Maßnahme,
um die Heizleistung in der Kabine - auf dem Umweg über die Reduktion der Wärme
verluste an die Umgebung - zu steigern.
Aber auch wenn lediglich der Kühlmitteldurchsatz durch den Motor reduziert wird,
ist in Verbindung mit dem Gegenstrom-Kabinenwärmetauscher bereits eine deutliche
Verbesserung der Kabinenheizleistung unter Reduzierung der Verluste an die Umgebung
möglich.
Dies liegt daran, daß die Kühlmitteltemperatur durch die Reduktion des Durchsatzes
durch den Motor auf einen erhöhten Wert ansteigt. In Verbindung mit dem Gegenstrom-
Kabinenwärmetauscher führt dies, wie bereits beschrieben, zu einem nahezu linearen
Anstieg der für das Kraftfahrzeug genutzten Kabinenheizleistung. Eine potentielle
Erhöhung der Verluste der Vorlaufleitung zum Kabinenwärmetauscher an die Umge
bung wird durch den erhöhten Wärmeentzug aus dem Kühlmittel, der sich sowohl aus
der Erhöhung der Vorlauftemperatur als auch aus durch die Gegenstromanordnung er
gibt, deutlich überkompensiert. Hinzu kommt hier die bereits beschriebene Möglichkeit,
den Durchmesser der Vorlaufleitung zur Reduktion der Wärmeverluste zu verkleinern.
Wesentlich für eine optimales Zusammenwirken der erfindungsgemäßen Reduktion von
Kühlmittel- und Frischluftmassenstrom bei extremer Kälte in Verbindung mit der Ge
genstromanordnung des Kabinenwärmetauschers ist eine sorgfältige Abstimmung, um
sicherzustellen, daß sich der Thermostat für den großen Kühlkreislauf nicht durch ein
Überschreiten der maximal zulässigen Motortemperatur öffnet. Auch beim Zusammen
spiel von maximaler Kühlmitteltemperatur, Kühlmittelmassenstrom und Frischluft
massenstrom ist insbesondere eine sehr feinfühlige Regelbarkeit des Frischluftmassen
stroms unerläßlich.
Ausgehend von einem dem heutigen Stand der Technik entsprechenden Beispiel für eine
Kabinenheizung sollen nachfolgend einige besonders zweckmäßige Ausgestaltungen des
erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben werden.
Eine ebenso einfache wie verbreitete Standardschaltung zur Beheizung der Kabine mit
Abwärme aus dem Motor zeigt Fig. 2. Hier wird das i.a. flüssige Kühlmittel vom
Motor 1 über die Vorlaufleitung 2 zum Kabinenwärmetauscher 3 und dann über die
Rücklaufleitung 4, den Thermostaten 5 und die Kühlmittelpumpe 6 zurück zum Motor
1 gefördert. Hierbei ist zu beachten, daß der Thermostat 5 den großen Kühlkreislauf
- hier angedeutet durch die Leitungen 7 und 8 - weitgehend verschließt, solange keine
überschüssige Abwärme vorhanden ist.
Die Regelung der an die Kabine abgegebenen Wärme erfolgt in dieser Standardschaltung
durch die Anpassung der mit Hilfe des Gebläses 9 von der Leitung 10 durch die Leitung
11 über den Kabinenwärmetauscher 3 und die Leitung 13 in die Kabine geförderten Luft
masse. Hierbei ergibt sich die Temperatur der i.a. über zahlreiche Düsen in die Kabine
geförderten Luft als Mischtemperatur der über die Regelklappe 14 auf die Leitungen 11
und 12 verteilten Luftmassen. Bei manchen Anwendungen sitzt die Regelklappe auch
hinter dem Kabinenwärmetauscher. Das Gebläse wird hierbei über den Elektromotor
20 angetrieben, welcher je nach Gebläsestufe über den Schalter 22 und die Ohm′schen
Widerstände R1, R2 und R3 mit der Fahrzeugbatterie 21 verbunden ist. Die Schalter
stellung R3 weist hierbei einen vernachlässigbaren Widerstand auf, d. h. hier liegt die
maximale Spannung am Gebläsemotor an, was der oben angesprochenen Gebläsestufe
3 mit maximalem Luftdurchsatz entspricht. In Stellung R0 ist der Gebläsemotor ausge
schaltet. Weiterhin sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß im Kühlmittelkreislauf
nach Fig. 2 ein Kabinenwärmetauscher nach heute üblichem Standard in Querstrom
bauart eingesetzt wird.
Fig. 1 zeigt nun zwei dem erfindungsgemäßen Verfahren entsprechende Verbesserungen
des Kühlmittelkreislaufs nach Fig. 2.
Zum einen ist ein als Thermoschalter funktionierender Schalter 23 eingebaut, der vor
zugsweise als Bimetallschalter ausgebildet ist und bei einer Umgebungstemperatur von
beispielsweise tiefer als -10°C den Strom über den Zusatzwiderstand R4 strömen läßt
und somit die feindosierte Reduktion des Frischluftdurchsatzes um beispielsweise 15%
gegenüber Gebläsestellung 3 bewerkstelligt. Zweckmäßigerweise ist bei dieser An
wendung der Luftmassenstrom für Umgebungstemperaturen nahe 0°C auf optimale
Heizleistung ausgelegt, so daß ab Umgebungstemperaturen tiefer als -10°C die erfin
dungsgemäße Reduktion des Luftdurchsatzes erfolgt.
Als zweite Verbesserung ist anstelle des Wärmetauschers 3 in Querstrombauart ein Ge
genstromwärmetauscher 3a eingebaut.
Diese beiden Maßnahmen bewirken bei Umgebungstemperaturen unter -10°C eine Re
duktion des Frischluftmassenstroms zur Kabine bei gleichzeitiger Erhöhung der Frischluft
temperatur. Hierbei wurde zu einem Kabinenwärmetauscher mit Gegenstromcharak
teristik übergegangen, weil in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Reduktion des
Frischluftmassenstroms auch die relativ geringfügige Verbesserung der Luftaustrittstem
peratur aus dem Kabinenwärmetauscher letztendlich bereits eine signifikante Verbesse
rung bewirkt.
Je nach Empfindlichkeit des Motors auf starke Temperaturunterschiede des Kühlmittels
am Motorein- bzw. -austritt ist es zur weiteren Verbesserung der Effizienz zweckmäßig,
den Gegenstromwärmetauscher so auszulegen, daß er im Vergleich zu den heute übli
chen Querstromwärmetauschern einen deutlich reduzierten Kühlmitteldurchsatz auf
weist. Aufgrund der Gegenstrombauart führt dies zu einer uneingeschränkten Wärme
abfuhr an die Kabine und somit auch aus dem Motor. Da die Rücklauftemperatur des
Kühlmittels zum Motor bei einer derartigen Ausgestaltung deutlich herabgesetzt ist,
sind an diese Maßnahme insbesondere geringere Verluste des Kühlmittels und des Mo
tors an die Umgebung gekoppelt.
Um potentielle Probleme bei mäßiger Kabinenheizleistung zu vermeiden, kann es jedoch
auch vorteilhaft sein, einen Gegenstromkabinenwärmetauscher ohne erhöhte Druckver
luste zu verwenden, und bei extremer Kälte eine entsprechende Drosselung des Kühl
wasserdurchsatzes über ein Zusatzventil vorzunehmen.
Bei manchen Motoren (z. B. Fig. 3) wird innerhalb des kleinen Kühlkreislaufs zusätzlich
zur in Fig. 1 dargestellten Schaltung ein wasserseitiger Bypaß 24 vorgesehen, so daß nur
ein Teil des im kleinen Kreislauf geförderten Kühlmittels über den Kabinenwärmetau
scher strömt. Dies wird vorwiegend bei temperaturempfindlichen Motoren verwandt,
um eine möglichst homogene Temperaturverteilung im Motorblock und im Zylinderkopf
zu gewährleisten. Auch bei derartigen Kühlmittelkreisläufen ist eine Anwendung des er
findungsgemäßen Verfahrens zur Steigerung der Kabinenheizleistung bei extremer Kälte
erfolgreich.
Wärmetauscher in Gegenstrombauart zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah
rens können der einschlägigen Literatur entnommen werden, wobei auch für eine genaue
Dimensionierung genügend Datenmaterial zur Verfügung steht.
Für den Einbau in Kraftfahrzeuge eignet sich jedoch aus geometrischen Gründen und
aufgrund der spezifischen Vorteile beim Einbau eine von der üblichen Gegenstromwärme
tauscherbauweise abweichende Variante:
Durch die Reihenschaltung einer größeren Anzahl von Querstromwärmetauschern läßt
sich nahezu die gleiche Wirkung erzielen wie mit einem konventionellen Gegenstromwärme
tauscher.
Fig. 4a und 4b zeigen, wie ein konventioneller Kabinenwärmetauscher von der Querstrombauart in
einen Wärmetauscher zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens modifiziert
werden kann. Hierbei zeigt Fig. 4a einen Wärmetauscher für hohe Wärmeüber
tragungsraten, wie er bereits bekannt ist.
Dabei ist bei richtigem Anschluß ins Kühlmittelsystem bereits ein gewisser Gegenstrom
effekt erzielbar. Speziell die zweiflutige Führung der Kühlmittelrohre innerhalb des
Kabinenwärmetauschers zeigt jedoch, daß auch hier in Richtung möglichst hoher Kühl
mitteldurchsätze optimiert wurde. In Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Verfah
ren ist dies jedoch nicht mehr zweckmäßig, so daß durch eine einfache Modifikation des
Gehäuses auf die Ausgestaltung gemäß Fig. 4b übergegangen werden kann, so daß die
gewünschte Gegenstromcharakteristik erreicht wird.
Ganz optimal ist der Wärmetauscher nach Fig. 4b zur Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens allerdings noch nicht. Da alle 4 Fluten des Kabinenwärmetau
schers über gemeinsame Wärmeübertragungsrippen verbunden sind, wird ein gewisser
Anteil an Wärme durch Wärmeleitung in der Rippe entgegen der Luftströmung trans
portiert. Deshalb ist es zweckmäßig, die Wärmeübertragungsrippen zumindest lokal zu
unterbrechen oder lokal die Wandstärke dieser Rippen zu reduzieren. Hierbei kann die
Beschränkung auf eine lokale Unterbrechung bzw. die Beschränkung auf eine lokale Re
duktion der Wandstärke aus fertigungstechnischen Gründen vorteilhaft sein gegenüber
einer Unterbrechung über die gesamte Rippenbreite.
Die angesprochenen Maßnahmen zur Verhinderung der Wärmeleitung entgegen der Luft
strömung sind bevorzugt in der Mitte zwischen den einzelnen Fluten vorzunehmen. Als
positive Begleiterscheinung wird durch diese Maßnahmen auch die Turbulenz der Luft
strömung und damit der Wärmeübergang erhöht.
Liegen verminderte Anforderungen bezüglich der Baugröße vor, so kann die Wärme
leitung natürlich auch durch eine Vergrößerung der Abstände zwischen den einzelnen
Fluten eingedämmt werden.
Bei näherer Betrachtung der bisher vorgestellten physikalischen Zusammenhänge für die
Wärmeverluste am Kraftfahrzeug in bezug auf eine Minimierung der Verluste bzw. Ma
ximierung der in der Kabine wirksamen Heizleistung wird klar, daß sich auch bei noch so
präzise einstellbarem Frischluftmassenstrom durch den Kabinenwärmetauscher im prak
tischen Fahrbetrieb nie das volle Einsparpotential realisieren läßt. Durch die variable
Fahrgeschwindigkeit wird sich der Luftmassenstrom durch den Kabinenwärmetauscher
immer wieder verändern. Da sich i.a. der Luftdurchsatz bei konstanter Einstellung von
Gebläse und Belüftungsdüsen aufgrund unterschiedlicher Fahrgeschwindigkeiten nicht
in gleicher Weise ändert wie die erforderliche Heizleistung in der Kabine, wird an dieser
Stelle ein gewisses Potential verschenkt.
So steigt bei den heute eingesetzten Fahrzeugheizsystemen üblicherweise die in der
Kabine erforderliche Heizleistung beim Übergang vom Stillstand des Fahrzeuges auf
eine relativ geringe Fahrgeschwindigkeit zunächst stark an, um die konvektionsbedingte
Erhöhung der Wärmeverluste von der Fahrzeugoberfläche an die Umgebung zu kompen
sieren. Der Staudruck hat in diesem Geschwindigkeitsbereich noch einen untergeordne
ten Einfluß auf den Frischluftdurchsatz durch den Kabinenwärmetauscher, doch nimmt
dieser bekanntlich quadratisch mit der Fahrgeschwindigkeit zu, so daß sehr schnell der
Punkt erreicht ist, wo dessen Einfluß nicht mehr vernachlässigt werden kann.
Bedenkt man weiterhin, daß die Gebläseleistung so ausgelegt sein muß, daß auch bei
stehendem Fahrzeug kein Beschlagen der Windschutzscheibe unter den kritischsten Be
dingungen, d. h. in der Nähe von etwa 0°C erfolgen darf, so kommt man zu der bereits
erwähnten Schlußfolgerung, daß sich der minimale Frischluftmassenstrom bei stehendem
Fahrzeug und gleichzeitiger Beheizung des Fußraumes und der Windschutzscheiben an
diesem Betriebspunkt orientieren muß. Aus diesem Grund ist für den europäischen Test
zur Prüfung des Belüftungs- bzw. Trocknungssystems für die Fahrzeugscheiben eine
Umgebungstemperatur von -3°C vorgeschrieben.
Die zur Nutzung des vollen Potentials des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgende
Reduktion des Frischluftmassenstroms bei tieferen Umgebungstemperaturen wird sich
nun zunächst wieder an der Grenze bei der entsprechenden Umgebungstemperatur und
bei stehendem Fahrzeug orientieren.
Sobald sich das Fahrzeug aber bewegt ist sehr schnell der Punkt erreicht, bei dem
sich aufgrund des Staudruckes eine signifikante Erhöhung des Frischluftmassenstroms
durch den Kabinenwärmetauscher ergibt. Zur Nutzung des vollen Potentials des er
findungsgemäßen Verfahrens zur Einsparung von Wärmeverlusten ist es daher ab einer
bestimmten Fahrgeschwindigkeit vorteilhaft, die Antriebsleistung des Gebläses weiter
herabzusetzen oder die Drosselung in der Frischluftzufuhr etwas zu erhöhen. Ob bis zum
Erreichen dieser Fahrgeschwindigkeit diejenige Einstellung der Gebläseleistung bzw. der
Drosselklappe beibehalten wird, wie sie beim stehenden Fahrzeug verwendet wird, hängt
vom Anwendungsfall ab. Im Normalfall ist es in diesem untersten Fahrgeschwindigkeits
bereich zweckmäßig, eine leichte Erhöhung des Luftmassenstroms vorzunehmen, um die
in diesem Bereich relativ stark zunehmenden konvektionsbedingten Wärmeverluste an
der Fahrzeugoberfläche zu kompensieren. Bei Fahrzeugen mit Umluftsystemen ist es hier
vorteilhaft, lediglich den Gesamtluftmassenstrom über eine erhöhte Gebläseleistung zu
steigern, ohne den Frischluftmassenstrom zu erhöhen.
Bei Kenntnis obiger Zusammenhänge erscheint es als zweckmäßig, zur Realisierung eines
Fahrzeuges mit minimalen Wärmeverlusten eine Schaltung vorzusehen, die beispielsweise
einen Schalter für die Option "Maximale Kabinenheizleistung" aufweist. Ist diese Option
aktiviert, so erfolgt ab einer bestimmten Umgebungstemperatur in der Nähe von 0°C
mit weiterer Absenkung der Umgebungstemperatur automatisch eine immer stärkere
Reduktion des Frischluftmassenstroms durch den Kabinenwärmetauscher.
Neben der Temperatur und der Geschwindigkeit bzw. dem Massenstrom der in den Ka
binenwärmetauscher geförderten Frischluft wird hierbei in einer besonders vorteilhaften
Ausgestaltung auch die Geschwindigkeit des Fahrzeuges in oben beschriebener Weise in
die automatische Regelung des Frischluftmassenstroms miteinbezogen.
Optimal wird parallel die richtige Stellung des manuellen Luftmassenstromreglers über LED anzeigt.
Eine weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltung nimmt für die Regelung des Frischluft
massenstroms durch den Kabinenwärmetauscher ein Meßsignal für die Kühlmitteltem
peratur am Austritt aus dem Motor bzw. am Kabinenwärmetauschereintritt auf und
nimmt die erfindungsgemäße Reduktion des Frischluftmassenstroms in Abhängigkeit von
der Umgebungstemperatur und diesem Meßsignal vor.
Wahlweise kann vorteilhafterweise auch die zusätzliche Verarbeitung der Lufttemperatur
am Austritt aus dem Kabinenwärmetauscher in Verbindung mit der Umgebungstempe
ratur verarbeitet werden, um vor allem bei betriebswarmem Motor und relativ kaltem
Kühlmittel möglichst hohe Temperaturen der in die Kabine geförderten Luft zu erzie
len. Insbesondere ist es bei gleichzeitiger Verwendung je einer Temperaturmeßstelle für
die Kühlmitteltemperatur am Kabinenwärmetauschereintritt und die Lufttemperatur
am Kabinenwärmetauscheraustritt vorteilhaft, die Anpassung des Luftmassenstroms in
Abhängigkeit von der Differenz dieser beiden Temperaturen vorzunehmen, so daß sich
eine Lufttemperatur möglichst nahe der Kühlmitteltemperatur ergibt. Dies gilt insbe
sondere für Betriebszustände, in denen die Thermostatöffnungstemperatur auch nach
längerem Motorbetrieb bei weitem noch nicht erreicht ist und ein Unterkühlen des Mo
tors vermieden werden soll.
Bei dieser Anwendung wird dann vorteilhafterweise zusätzlich zur Regelung auf die
Temperaturdifferenz und die Umgebungstemperatur eine Anpassung des Frischluftmas
senstroms an den Absolutwert der Kabinenwärmetauschereintrittstemperatur des Kühl
mittels vorgenommen, welche wiederum ein Maß für die in der Kabine wirksame Heiz
leistung darstellt.
Claims (27)
1. Verfahren zur selbstadaptiven Steuerung einer Kraftfahrzeugheizung mit einem vom
aufzuheizenden Frischluftstrom durchsetzten Wärmetauscher und einem Gebläse, dessen
Förderleistung zur Erzeugung eines variablen Luftstroms verstellbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Frischluftmassenstrom automatisch reduziert wird, sobald die
Temperatur der Umgebungsluft einen bestimmten Grenzwert unterschreitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reduktion des
Frischluftmassenstroms mit abnehmender Temperatur der Umgebungsluft verstärkt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reduktion des
Frischluftmassenstroms durch eine einfache Schaltfunktion, d. h. ohne Anpassung an
eine weitere Temperaturabnahme der Umgebungsluft unter den Schaltpunkt erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die automatische
Reduktion des Frischluftmassenstroms manuell deaktiviert werden kann.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle
einer genauen Messung der Umgebungstemperatur eine Referenztemperatur an
der Fahrzeugkarosserie oder am Antrieb herangezogen wird, welche den Zustand der
Umgebungsluft hinreichend genau charakterisiert.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß der über
den Kabinenwärmetauscher ins Fahrzeuginnere geförderte Luftmassenstrom durch eine
Drosselstelle reduziert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß der über
den Kabinenwärmetauscher ins Fahrzeuginnere geförderte Frischluftmassenstrom durch eine Regelung des Lüfters reduziert wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß als Kriterium
für die Reduktion des Frischluftdurchsatzes durch den Kabinenwärmetauscher
anstelle eines Grenzwertes für die Umgebungstemperatur ein Grenzwert für die Feuchtigkeit
der Umgebungsluft herangezogen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß die Reduktion
des Frischluftdurchsatzes durch den Kabinenwärmetauscher nur dann vorgenommen
wird, wenn die Temperatur des Motors einen bestimmten Grenzwert überschreitet.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß die Reduktion
des Frischluftdurchsatzes durch den Kabinenwärmetauscher nur dann vorgenommen
wird, wenn die Feuchtigkeit der Kabinenluft einen bestimmten Grenzwert unterschreitet.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-10 für Kraftfahrzeuge mit Elektromotor
als Antrieb, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der Heizleistung aus der
Regelung der elektrischen Antriebsleistung stammt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Maßnahme zur Reduktion bzw. Behinderung des Luftmassenstroms durch den Kabinenwärmetauscher
ab einer bestimmten Fahrgeschwindigkeit bei zunehmender Fahrgeschwindigkeit
verstärkt wird, um den aus dem erhöhten Staudruck bei erhöhter Fahrgeschwindigkeit
resultierenden Einfluß zu verringern.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Maßnahme zur Reduktion bzw. Behinderung des Luftmassenstroms durch den Kabinenwärmetauscher
bei stehendem Fahrzeug einen geringeren Frischluftdurchsatz vorsieht
als bei mit geringer Fahrgeschwindigkeit bewegtem Fahrzeug.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-13, dadurch gekennzeichnet, daß mit
Hilfe von Sensoren, welche beispielsweise die Umgebungstemperatur und die Kühlmitteltemperatur
oder die Differenz zwischen Kühlmitteltemperatur und Lufttemperatur
am Kabinenwärmetauscheraustritt erfassen, ein Signal für den Fahrer zur optimalen
Einstellung des manuellen Reglers für den Frischluftdurchsatz erstellt und in der Kabine
angezeigt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-14, dadurch gekennzeichnet, daß sich der
Luftmassenstrom durch den Kabinenwärmetauscher aus einem Frischluftmassenstrom
und einem Umluftmassenstrom, d. h. einem aus der Kabine entnommenen Luftmassenstrom,
zusammensetzt.
16. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-5 sowie
8-15 an Kraftfahrzeugen mit elektrisch angetriebenem Frischluftgebläse, dadurch
gekennzeichnet, daß der über den Kabinenwärmetauscher ins Fahrzeuginnere geförderte
Frischluftmassenstrom zur Steigerung der Kabinenbeheizung bei extremer Kälte durch
einen zusätzlichen, gegebenenfalls mit den bereits serienüblichen Regelwiderständen in
Reihe liegenden, schaltbaren Ohm'schen Widerstand, welcher die Antriebsleistung des
Lüfters herabsetzt, reduziert wird.
17. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-5 sowie
8-16 an Kraftfahrzeugen mit elektrisch angetriebenem Frischluftgebläse, dadurch
gekennzeichnet, daß der über den Kabinenwärmetauscher ins Fahrzeuginnere geförderte
Frischluftmassenstrom durch einen temperaturabhängigen Ohm'schen Widerstand, welcher
die Antriebsleistung des Lüfters mit abnehmender Umgebungstemperatur immer
mehr herabsetzt, reduziert wird.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ohm'sche Widerstand seine Wärme an die in die Kabine geförderte Frischluft abgibt.
19. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-18,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Kabinenwärmetauscher mit Gegenstromcharakteristik
Verwendung findet.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß ein geschlossener
Kühlmittelkreislauf zur Übertragung der Abwärme des Motors auf den Kabinenwärmetauscher
verwendet wird, und daß zur bedarfsweisen Steigerung der in der Kabine wirksamen
Heizleistung bei extremer winterlicher Kälte neben der Reduktion des Frischluft
massenstroms auch eine Reduktion des Kühlmittelmassenstroms erfolgt.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet,
daß anstelle einer Standard-Gegenstromwärmetauscheranordnung eine Reihenschaltung
von mindestens 3 Querstromwärmetauschern eingesetzt wird, wobei die Kabinenluft in
mindestens 3 Stufen erwärmt und das Kühlmittel über diese Stufen abgekühlt wird.
22. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 21, dadurch
gekennzeichnet, daß die in Reihe geschalteten Querstromwärmetauscher in einem ge
meinsamen Gehäuse angeordnet sind, wobei das Kühlmittel durch das Rohrsystem des
Querstromwärmetauschers strömt und die Kabinenluft über mit diesem Rohrsystem in
Kontakt stehende Wärmeübertragungsrippen beheizt wird.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, daß für
alle in Reihe geschalteten Querstromwärmetauscher gemeinsame Wärmeübertragungsrippen
zur Beheizung der Kabinenluft verwendet werden.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21-23, dadurch gekennzeichnet, daß Maßnahmen
zur Vermeidung der Wärmeleitung entlang der Wärmeübertragungsrippen entgegen
der Strömungsrichtung der durch den Wärmetauscher geförderten Kabinenluft getroffen
werden.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß in die Wärmeüber
tragungsrippen im Bereich zwischen den Kühlmittelrohren Aussparungen zur Unterbre
chung der Wärmeleitung entgegen der Luftströmungsrichtung vorgesehen werden.
26. Vorrichtung nach den Ansprüchen 24 und 25, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle
der Aussparungen lokal eine starke Reduktion der Dicke der Wärmeübertragungsrippen
vorgesehen wird.
27. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrabstand so
groß gewählt wird, daß die Wärmeleitung stromauf zur Strömungsrichtung der durch
den Wärmetauscher geförderten Kabinenluft vernachlässigt werden kann.
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