DE4428675A1 - Schaltungsanordnung zum Schutz eines abschaltbaren Leistungshalbleiter-Schalters vor Überspannungen - Google Patents
Schaltungsanordnung zum Schutz eines abschaltbaren Leistungshalbleiter-Schalters vor ÜberspannungenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung zum
Schutz eines über seinen MOS-Steuereingang ein- und aus
schaltbaren Leistungshalbleiter-Schalter vor energiereichen
Überspannungen mit einer Spannungsklemmbeschaltung, bestehend
aus einer Reihenschaltung aus wenigstens einer zum MOS-
Steuereingang des Leistungshalbleiter-Schalters gerichteten
Diode und wenigstens einer entgegengerichteten Beschaltungs-
Zenerdiode, wobei diese Spannungsklemmbeschaltung elektrisch
parallel zur Kollektor-Gate-Strecke des Leistungshalbleiter-
Schalters geschaltet ist.
Eine derartige Spannungsklemmbeschaltung für einen über sei
nen MOS-Steuereingang ein- und ausschaltbaren Leistungshalb
leiter-Schalter ist aus dem Aufsatz "Beschaltung von SIPMOS-
Transistoren", abgedruckt in der DE-Zeitschrift "Siemens
Components", Band 22, 1984, Heft 4, Seiten 157 bis 159, be
kannt. Verwendet man eine derartige Klemmbeschaltung, so wird
die Zenerspannung der Zenerdiode, auch Transildiode genannt,
auf die maximal in der Schaltung zugelassene Spitzenspannung
dimensioniert.
Ist die von der Aufbauinduktivität verursachte Spannungsspitze
größer als die Zenerspannung, so kann ein Strom über die
Zenerdiode zum Steueranschluß des Leistungshalbleiter-Schal
ters (z. B. Power-MOSFET, IGBT) fließen und diesen leitend
steuern. Dies geschieht in idealer Weise aber nur bis zu ei
nem gewissen Grad, so daß der Leistungshalbleiter-Schalter
gerade soweit angesteuert wird, daß die Spannung an einem
Hauptpfad (CE oder DS oder CS, je nach Bauelementtyp) solange
immer genau der Zenerspannung entspricht, bis der Stromfluß
im Hauptpfad beendet ist und die Aufbauinduktivität die ge
gespeicherte Energie vollständig an den Halbleiterschalter ab
gegeben hat. Eine Spannungsklemmbeschaltung mittels Zener
diode zwischen einem Leistungsanschluß und dem Steueranschluß
eines Leistungshalbleiter-Schalters weist folgende Nachteile
auf:
- - Die Spannungsbegrenzung ist durch die Herstellungsto leranzen und den Temperaturkoeffizienten der Zener dioden sehr ungenau (ca. ± 5% Herstellung + ca. 10% zusätzlicher Fehler bei 100 k Temperaturhub),
- - die Verlustleistung der Zenerdiode ist so groß, daß die Funktion dieser Spannungsbegrenzung im allgemeinen nur für seltene Störungsfälle und nicht bei der vorge sehenen Schaltfrequenz im gepulsten Dauerbetrieb be nutzt werden kann und deshalb
- - zusätzliche Beschaltungen der Leistungstransistoren notwendig sind, um im Betrieb die Spannungen zu be grenzen, die bekanntlich eine große und unerwünschte Verlustleistung in den Beschaltungswiderständen ver ursachen (verlustfreie Beschaltungsnetzwecke erfordern noch höheren Aufwand).
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die bekannte
Spannungsklemmbeschaltung derart weiterzubilden, daß die
Verlustleistung der Klemmbeschaltung vermindert wird, so daß
eine Begrenzung der Spannung am Leistungshalbleiter-Schalter
mit hoher Wiederholrate möglich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein
Regler vorgesehen ist, der ausgangsseitig mit einem Steuer
eingang der Ansteuerschaltung dieses Leistungshalbleiter-
Schalters verknüpft ist, und daß die Spannungsklemmbeschal
tung mit einem Meßwiderstand versehen ist, dessen Meßsignal
am Eingang des Reglers ansteht.
Durch die Weiterbildung der Spannungsklemmbeschaltung wird
bei Auftreten von energiereichen Überspannungen am Leistungs
halbleiter-Schalter die zugehörige Ansteuerschaltung gerade
so aufgesteuert, daß der Anteil des Stromes durch die Span
nungsklemmbeschaltung, der über einen Gate-Widerstand fließt,
einen durch die Reglereinstellung vorbestimmten Wert annimmt,
idealerweise zu Null wird. Somit vermindert sich der Wert des
Stromes durch die Klemmbeschaltung entsprechend, so daß keine
Überlastung der Zenerdiode bzw. Zenerdioden mehr auftritt.
Bei einer vorteilhaften Schaltungsanordnung zum Schutz des
Leistungshalbleiter-Schalters vor energiereichen Überspan
nungen ist der Regler derart eingestellt, daß die Regler-
Ausgangsspannung so groß ist, daß die Ansteuerschaltung auch
den Strom für das Laden des spannungsgesteuerten Leistungs
halbleiter-Schalters zur Verfügung stellt. Dadurch werden die
Transildioden der Spannungsklemmbeschaltung vollkommen ent
lastet.
Durch die Ausgestaltung dieser Spannungsklemmbeschaltung kann
auf ein zusätzliches RCD-Beschaltungsnetzwerk für den span
nungsgesteuerten Leistungshalbleiter-Schalter verzichtet wer
den, die Dioden der Spannungsklemmbeschaltung auch bei
einer hohen Wiederholrate minimal belastet werden. Das heißt,
es besteht nicht mehr die Gefahr, daß die Spannungsklemmbe
schaltung infolge einer Überlastung ausfällt, womit der span
nungsgesteuerte Leistungshalbleiter-Schalter nicht mehr gegen
Überspannungen geschützt wäre.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der erfin
dungsgeäßen Spannungsklemmbeschaltung für einen spannungsge
steuerten Leistungshalbleiter-Schalter ist als Regler ein
PID-Regler vorgesehen. Gegenüber einem PI-Regler wird durch
den D-Anteil zusätzlich die Ausgangsspannung (Stellgröße)
beeinflußt, die verhältnismäßig gleich der Änderungsgeschwin
digkeit der stromproportionalen Spannung am Meßwiderstand
ist. Somit erhält man eine besonders dynamische Schutzvor
richtung gegen Überspannungen.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung
Bezug genommen, in der zwei Ausführungsformen der erfindungs
gemäßen Schaltungsanordnung zum Schutz von spannungsgesteuer
ten Leistungshalbleiter-Schaltern vor Überspannungen schema
tisch veranschaulicht sind.
Fig. 1 zeigt das Ersatzschaltbild einer Phase
eines IGBT-Hochleistungsstromrichters, in
den
Fig. 2 bis 5 sind jeweils in einem Diagramm über der
Zeit t die im Ersatzschaltbild nach Fig. 1
eingetragenen Spannungen dargestellt, die
Fig. 6 zeigt ein Ersatzschaltbild eines spannungs
gesteuerten Leistungshalbleiter-Schalters
mit Ansteuerung und einer bekannten Span
nungsklemmbeschaltung, wobei in den
Fig. 7 bis 10 jeweils in einem Diagramm über der Zeit t
die zugehörigen Signalverläufe dargestellt
sind, die
Fig. 11 zeigt das Ersatzschaltbild nach Fig. 6 mit
einer ersten erfindungsgemäßen Erweiterung,
wobei in
Fig. 12 das Ersatzschaltbild nach Fig. 6 mit einer
zweiten erfindungsgemäßen Erweiterung dar
gestellt ist.
Hochleistungsstromrichter für hohe Spannungen werden zur Zeit
vorwiegend als Zweipunkt-Wechselrichter mit den für den ent
sprechenden Spannungsbereich verfügbaren Leistungshalbleitern
ausgeführt. Sollen die Vorteil niedrig sperrender Leistungs
halbleiter-Schalter genutzt werden, so findet vielfach der
Dreipunkt-Wechselrichter Verwendung. Eine Alternative zu
Drei- bzw. Mehrpunkt-Wechselrichtern ist die direkte Serien
schaltung von Leistungshalbleiter-Schaltern.
Anhand einer Phase eines Hochleistungs-Stromrichters, insbe
sondere eines Pulswechselrichters, gemäß Fig. 1, der aus
zwei abschaltbaren Stromrichterventilen V1 und V2 besteht,
werden die Probleme vereinfacht dargestellt, wobei auf die
Signalverläufe gemäß den Fig. 2 bis 5 zurückgegriffen
wird. Die stark vereinfachte Phase eines Hochleistungs-
Stromrichters besteht aus zwei Stromrichterventilen V1 und
V2, die jeweils aus der Reihenschaltung zweier abschaltbarer
spannungsgesteuerter Leistungshalbleiter-Schalter T1, T2 bzw.
T3, T4 besteht. Als spannungsgesteuerter Leistungshalbleiter-
Schalter T1, . . . , T4 ist jeweils ein Insulated-Gate-Bipolar-
Transistor (IGBT) mit zugehöriger Reverse-Diode D1, . . . , D4
vorgesehen. Der Insulated-Gate-Bipolar-Transistor T1, . . . , T4
und die zugehörige Reverse-Diode D1, . . . , D4 sind jeweils in
einem Modul integriert. Als spannungsgesteuerter Leistungs
halbleiter-Schalter T1, . . . , T4 kann auch ein MOSFET oder ein
SIPMOS vorgesehen sein. Jedem IGBT T1, . . . , T4 ist eine Ansteu
erschaltung 2 zugeordnet. Am Mittelabgriff 4 dieser Phase ist
eine induktive Last 6, beispielsweise eine Phasenwicklung
eines Hochleistungsmotors, angeschlossen.
Es wird angenommen, daß die in der Diode D1 gespeicherte La
dung größer ist als die von der Diode D2. Die Diode D1 wird
wegen dieser gespeicherten Ladung daher beim Ausschaltvorgang
länger niederohmig sein als die Diode D2. Bedingt durch den
eingezeichneten Laststrom IL1 arbeiten die beiden Module des
Leistungshalbleiter-Schalters V1 als Freilaufdioden, die
beiden Module des Leistungshalbleiter-Schalters V2 hingegen
als die Kommutierung bestimmende Schaltelemente.
Bei dem Abschalten einer Reihenschaltung dieser beiden Dioden
D1 und D2 wird die Diode D2 mehr Spannung aufnehmen müssen.
Außerdem wird angenommen, daß der IGBT T4 bei gleichem Strom
früher schaltet als der IGBT T3. Dies ist z. B. durch die un
vermeidbaren Laufzeiten des Systems Potentialtrennstufe-Opto
koppler, Ansteuereinheit, IGBT möglich.
Die Diagramme gemäß den Fig. 2 bis 5 zeigt das Zeitver
halten bei einem Kommutierungsvorgang des Laststromes IL1 von
den Dioden D1, D2 auf die Transistoren T3, T4 und umgekehrt.
Vor dem Zeitpunkt t₀ war die Spannungsaufteilung an den IGBTs
T3 und T4 symmetrisch. Ab dem Zeitpunkt t₀ wird der Ein
schaltbefehl vom Transistor T4 zuerst umgesetzt. Da der Pfad
aus den Transistoren T3 und T4 noch nicht geöffnet ist, muß
der Transistor T3 Spannung aufnehmen. Zur Zeit t₁ ist dieser
Vorgang der Desymmetrierung abgeschlossen.
Zu diesem Zeitpunkt t₁ führen nun die Leistungshalbleiter-
Schalter T3 und T4 den Strom und es beginnt der Kommutie
rungsvorgang des Stromes IL1 von dem Freilaufkreis, bestehend
aus den Dioden D1 und D2, auf das Stromrichterventil V2, be
stehend aus den IGBTs T3 und T4. Innerhalb des Zeitraumes t₂-
t₁ gehört neben der Übernahme des Laststromes IL1 auch das
Ausräumen der Speicherladung der Dioden D1 und D2. Der Strom
in den IGBTs T3 und T4 muß den Laststrom IL1 um einen gewis
sen Teil, nämlich den Rückstrom der Dioden D1 und D2, über
schreiten. Ist die Speicherladung der Dioden D1 und D2 durch
diesen Rückstrom hinreichend stark abgebaut, können die Dio
den D1 und D2 Spannung aufnehmen. Zum Zeitpunkt t₂ nimmt die
Diode D2 Spannung auf. Die Geschwindigkeit der Spannungszu
nahme an der Diode D2 bestimmt sich durch die Anzahl der in
Reihe geschalteten abschaltbaren Leistungshalbleiter-Schal
ter. Zum Zeitpunkt t₃ nimmt die Diode D1 Spannung auf. Da
hier die Spannung an dem IGBT T4 bereits abgebaut ist, ist
die Spannungssteilheit an den Dioden D1 und D2 stark redu
ziert. Zum Zeitpunkt t₄ ist der IGBT T3 ebenfalls vollständig
eingeschaltet, um schließlich dem Ausschaltbefehl folgend ab
dem Zeitpunkt t₅ wieder Spannung aufzunehmen. Vom IGBT T4
wird der Abschaltbefehl erst später umgesetzt (Zeitpunkt t₆)
Entsprechend groß sind die Unsymmetrien der Ventilspannungen
im Ausschaltzustand (Zeitpunkt t₈).
In diesen Signalverläufen gemäß den Fig. 2 bis 5 sind drei
kritische Betriebszustände bei regulärem Umrichterbetrieb er
kennbar:
- - Zu hohe Spannung am IGBT T3 mit der größten Einschalt verzugszeit,
- - zu hohe Spannung an der Freilaufdiode D2 mit der kür zestens Speicherphase,
- - zu hohe Spannung an dem IGBT T3 mit der kürzesten Ab schaltverzugszeit.
Überspannungssituationen können, wie aus den Fig. 2 bis 5
ersichtlich, mit hoher Dynamik entstehen. Aus dieser Rand
bedingung resultiert die Anforderung eines schnellen Schutz
systems. Überspannungssituationen können auch mit hoher Wie
derholrate auftreten. Der schnelle Schutz muß durch zusätzli
che Maßnahmen entlastet werden.
Für den Schutz von spannungsgesteuerten Leistungshalbleitern
(MOSFET, IGBT) sowie der dazugehörigen Freilaufdiode in lei
stungselektronischen Schaltungen vor Überspannungen hat sich
eine aktive Begrenzung der Spitzenspannung bewährt.
Eine derartige bekannte aktive Begrenzung der Spitzenspannung
bei einem spannungsgesteuerten Leistungshalbleiter-Schalter
T3 ist in Fig. 6 dargestellt. Dieser spannungsgesteuerte
Leistungshalbleiter-Schalter T3 wird über seine Gate- und
Emitter-Anschlüsse G und E mittels einer Ansteuerschaltung 2
in Abhängigkeit eines Steuersignals Sig angesteuert. Die An
steuerschaltung 2 besteht aus zwei Spannungsquellen VCC+ und
VCC-, einer Treiberendstufe 8, einem Steuereingang und einem
Steuerkreiswiderstand R₀₂, auch Gate-Widerstand genannt. Bei
dieser Ansteuerschaltung 2 ist als Treiberendstufe 8 ein IC-
Baustein, beispielsweise ein Treiberbaustein, vorgesehen.
Weitere Ausführungsformen von Ansteuerschaltungen sind der
DE-Zeitschrift "etz", Band 110, 1989, Heft 10, Seiten 464 bis
471, zu entnehmen. Die Kollektor-Gate-Strecke bzw. die Drain-
Gate-Strecke des Leistungshalbleiter-Schalters T3 wird durch
die Dioden V₂₂ und V₂₃ und durch mehrere Beschaltungs-Zener
dioden V₁₁ bis V₁₄, auch Transildioden genannt, überbrückt.
Außerdem ist in dieser Reihenschaltung 10 ein Strombegren
zungs-Widerstand R₁₁ angeordnet. Diese Reihenschaltung 10
wird auch als Spannungsklemmbeschaltung bezeichnet.
Die Transildioden V₁₁, . . . ,V₁₄ sind so bemessen, daß die im
störungsfreien Schaltbetrieb am Leistungsanschluß C des Tran
sistors T3 anstehende Spitzenspannung kleiner ist als die
Durchbruchspannung der Halbleiterbauelemente T3, D3, jedoch
größer ist als der n-te Teil (n = Anzahl der in Reihe ge
schalteten Elemente) der Zwischenkreisspannung Uzk des Hoch
leistungsstromrichters.
In den Fig. 7 bis 10 ist die Funktion der Spannungsklemm
beschaltung 10 und die Belastung der Transildioden V₁₁, . . . ,
V₁₄ jeweils in Diagrammen über der Zeit t skizziert. Sig ist
das Steuersignal für die Ansteuerung des Leistungshalbleiter-
Schalters T₃. Ust die Spannung vor dem Ansteuerwiderstand
R₀₂. Positives Steuersignal Sig bedeutet positive Gate-
Emitter-Spannung des abschaltbaren Leistungshalbleiter-Schal
ters T3. In diesem Falle ist er eingeschaltet und kann Strom
führen. Ab dem Zeitpunkt t₁ wird die Steuerspannung Ust nega
tiv und es passiert ein regulärer Abschaltvorgang. Die Span
nung UCE am Leistungshalbleiter-Schalter T3 erreicht ihren
normalen Wert, da keine Fehlerbedingung vorgelegen hat.
Zum Zeitpunkt t₃ wird aus einer fehlerhaften Randbedingung
(zu hoher Strom, zu hohe Schaltgeschwindigkeit, zu hohe
Spannung am Ventil) abgeschaltet. Nun muß die Spannung am
Leistungshalbleiter-Schalter T3 begrenzt werden, um es nicht
zu zerstören. Dazu muß über die Transildioden V₁₁, . . . , V₁₄
neben dem Ladestrom für den spannungsgesteuerten Leistungs
halbleiter-Schalter T3 ein stationärer Strom von
(Vgea-VCC-)/R₀₂ fließen. Die Verlustarbeit in den Transil-
Dioden V₁₁, . . . , V₁₄ berechnet sich zu
Qgea ist die Ladung, die zum Aufsteuern des spannungsgesteu
erten Leistungshalbleiter-Schalters T3 in den richtigen Be
triebspunkt nötig ist.
Trifft dieser Störfall mit Pulssequenz auf, muß mit den
Transildioden V₁₁, . . . , V₁₄ eine Verlustleistung von
PT = EV · fp (2)
abgeführt werden, was zu einer Beschränkung der maximal mög
lichen Wiederholrate führt. Insbesondere bei Hochleistungs
stromrichtern mit Transistoren sind die Werte für den Steuer
kreiswiderstand R₀₂ gering und der Absolutbetrag der negati
ven Versorgungsspannung hoch. Die Transildioden V₁₁, . . . , V₁₄
sind daher bei lang andauernder Überspannung stark belastet.
Ein Zahlenbeispiel belegt dies:
Wiederholrate: 2 kHz < Zeit der Störung: 500 ns
zu begrenzende Spannung: 900 V
negative Hilfsspannung: -15 V
Gate-Widerstand R₀₂: 3,3 Ω.
zu begrenzende Spannung: 900 V
negative Hilfsspannung: -15 V
Gate-Widerstand R₀₂: 3,3 Ω.
In den Transildioden wird eine Leistung von
umgesetzt. Pro Element (6 Elemente a 150 V) entfallen ca. 1,7
Watt. Dies ist mit Transildioden schwer möglich.
Die Fig. 11 zeigt eine erste Ausführungsform einer erfin
dungsgemäßen Spannungsklemmbeschaltung 10. Gegenüber der be
kannten Spannungsklemmbeschaltung 10 weist die erfindungsge
mäße Beschaltung 10 einen Meßwiderstand R₀₃ auf, dessen An
schlüsse 12 und 14 mit den Eingängen eines Reglers 16 ver
bunden sind, dessen Ausgang mit einem Eingang 20 der Treiber
endstufe 8 der Ansteuerschaltung 2 des spannungsgesteuerten
Leistungshalbleiter-Schalter T3 elektrisch leitend verbunden
ist. Als Regler 16 ist ein proportional-integral-wirkender
Spannungsregler vorgesehen, der die Differenz zwischen der
stromproportionalen Spannung am Meßwiderstand und einem im
Regler 16 vorbestimmten Sollwert in eine Steuerspannung für
die Treiberendstufe 8 der Ansteuerschaltung 2 verwandelt.
Über den Meßwiderstand R₀₃ wird der Transilstrom Itransil
durch die Transildioden V₁₁, . . . , V₁₄ bei Überspannung als
Spannungswert gemessen. Aus diesem Spannungswert wird mittels
des Reglers 16 eine Steuerspannung so eingestellt, daß der
Stromanteil (stationärer Strom) des Transilstromes Itransil
von der Ansteuerschaltung 2 geliefert wird. Dadurch
verringert sich der Transilstrom Itransil um diesen
stationären Stromanteil, so daß nur noch der Strom zur Ladung
der Steuerkapazität des spannungsgesteuerten
Leistungshalbleiter-Schalters T3 über die Transildioden
V₁₁, . . . , V₁₄ fließt.
Die Ausgangsspannung des Reglers 16 kann auch so eingestellt
werden, daß ein Teil des Stromes zum Aufsteuern des Lei
tungshalbleiter-Schalters T3 von der Ansteuerschaltung 2
geliefert werden kann. Damit man jedoch eine Störfestigkeit
dieser Spannungsklemmbeschaltung 10 erreicht, ist der Regler
16 derart eingestellt, daß nur der stationäre Strom von der
Ansteuerschaltung 2 im Störbetrieb geliefert wird.
In der Fig. 12 ist eine vereinfachte Variante der erfin
dungsgemäßen Spannungsklemmbeschaltung 10 dargestellt. Bei
dieser Variante ist der eine Eingang des Reglers 16 mit dem
Anschluß 12 des Meßwiderstandes R₀₃ verbunden, wobei der
andere Eingang des Reglers 16 mit einem Bezugspotential N der
Ansteuerschaltung 2 elektrisch leitend verbunden ist. Dadurch
ändert sich jedoch nichts an der Funktionsweise der Span
nungsklemmbeschaltung 10. Gegenüber der ersten Ausführungs
form der erfindungsgemäßen Schaltung 10 ist anstelle des PI-
Reglers 16 ein PID-Regler 16 vorgesehen. Dadurch wird die
Ausgangsspannung des Reglers 16 zusätzlich durch den D-Anteil
des Reglers 16 beeinflußt, wodurch die Dynamik der Regelung
des Transilstromes Itransil erhöht wird. In der Ausführungs
form nach Fig. 11 kann anstelle des PI-Reglers 16 auch ein
PID-Regler 16 verwendet werden. Im Block U des PI bzw. PID-
Reglers 16 wird ein Sollwert-Istwertvergleich vorgenommen,
wobei ein entsprechendes Sollsignal dem Regler 16 zugeführt
wird.
Durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung der bekannten
Spannungsklemmbeschaltung 10 wird die Treiberendstufe 8 der
Ansteuerschaltung 2 gerade so aufgesteuert, daß über den
Ansteuerwiderstand R₀₂ nicht zu viel Strom abgeführt wird.
Dadurch werden die Transildioden V₁₁, . . . , V₁₄
durch ist eine Begrenzung der Spannung sowohl am Transistor
T3 als auch an der Freilaufdiode D3 mit hoher Wiederholrate
möglich.
Claims (5)
1. Schaltungsanordnung zum Schutz eines über seinen MOS-
Steuereingang (G) ein- und ausschaltbaren Leistungshalb
leiter-Schalter (T1, . . . , T4) vor energiereichen Überspannungen
mit einer Spannungsklemmbeschaltung (10), bestehend aus einer
Reihenschaltung aus wenigstens einer zum MOS-Steuereingang
(G) des Leistungshalbleiter-Schalters (T1, . . . , T4) gerichteten
Diode (V₂₂, V₂₃) und wenigstens einer entgegengerichteten Be
schaltungs-Zenerdiode (V₁₁, . . . , V₁₄), wobei diese Spannungs
klemmbeschaltung (10) elektrisch parallel zur Kollektor-Gate-
Strecke des Leistungshalbleiter-Schalters (T1, . . . , T4) ge
schaltet ist, dadurch gekennzeich
net, daß ein Regler (16) vorgesehen ist, der ausgangs
seitig mit einem Steuereingang (20) der Ansteuerschaltung (2)
dieses Leistungshalbleiter-Schalters (T1, . . . , T4) verknüpft
ist, und daß die Spannungsklemmbeschaltung (10) mit einem
Meßwiderstand (R₀₃) versehen ist, dessen Meßsignal am Eingang
des Reglers (16) ansteht.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Eingänge des
Reglers (16) mit den Anschlüssen (12, 14) des Meßwiderstandes
(R₀₃) verknüpft sind.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Eingang des Reglers
(16) mit einem Anschluß (12) des Meßwiderstandes (R₀₃) und
ein anderer Eingang des Reglers (16) mit einem Bezugspoten
tial (N) der Ansteuerschaltung (2) verknüpft sind.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß als Regler (16) ein PI-
Regler vorgesehen ist.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß als Regler (16) ein PID-
Regler vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944428675 DE4428675A1 (de) | 1994-08-12 | 1994-08-12 | Schaltungsanordnung zum Schutz eines abschaltbaren Leistungshalbleiter-Schalters vor Überspannungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944428675 DE4428675A1 (de) | 1994-08-12 | 1994-08-12 | Schaltungsanordnung zum Schutz eines abschaltbaren Leistungshalbleiter-Schalters vor Überspannungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4428675A1 true DE4428675A1 (de) | 1996-02-15 |
Family
ID=6525591
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944428675 Ceased DE4428675A1 (de) | 1994-08-12 | 1994-08-12 | Schaltungsanordnung zum Schutz eines abschaltbaren Leistungshalbleiter-Schalters vor Überspannungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4428675A1 (de) |
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