DE4427421A1

DE4427421A1 - Katheter mit Wandrinnen

Info

Publication number: DE4427421A1
Application number: DE4427421A
Authority: DE
Inventors: Hans Prof Dr Med Sachse
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1994-08-03
Filing date: 1994-08-03
Publication date: 1996-02-08
Also published as: US6080142A

Description

Der Katheter mit Wandrinnen ahmt die körpereigene Infektabwehr in der Harnröhre nach. Der Urin fließt bei diesem Katheter von der Blase her in Wandrinnen zwischen Kathe teraußenwand und Harnröhrenwand harnröhrenmündungswärts und spült dabei aufstei gende Keime wieder hinaus.

Nach Anspruch 1 verfügt die Katheterwand harnröhrenmündungsnahe über eine oder mehrere Öffnungen 4, durch welche der Urin noch im Harnröhrenbereich in das Katheterlumen 5 eintreten kann, um dann am Katheterende in ein handelsübliches Urinableitungssystem zu fließen. - Nach Anspruch 2 wird die Katheterspitze durch bekannte Maßnahmen wie Ballonhalterung oder nach Anspruch 10 durch eine magnetisch gehaltene Katheterspitze aus Metall in der Blase gehalten. - Um auch kleine, zwischen Katheterwand und Harnröhrenwand austretende Urinmengen sammeln zu können und den Penisbereich des Kranken trocken zu halten, verfügen einige Ausführungsbeispiele über kondomartige Urinsammelvorrichtungen. Nach Anspruch 4 wird mittels rautenartigem Verlauf, oder nach Anspruch 5 spiraligem Verlauf der Wandrinnen eine optimale Spülung erreicht. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Anspruch 6 besitzt der Katheter ein Lumen, welches sich von der Katheterspitze bis zum Katheterende erstreckt. In dieses Lumen wird zur besseren Einführung des Katheters in die Harnröhre der Katheter mit dem Einführmandrin 17 versteift. Ferner kann bei diesem Ausführungsbeispiel eine gute Spülung der Harnröhre mittels der Kombination des Katheters mit dem Spülmandrin 19 erreicht werden. Der Spülmandrins 19 wird dabei in dem Lumen des Katheters so plaziert, daß der Urin einen Zwangsweg in den Rinnen entlang der Harnröhrenschleimhaut nehmen muß.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind den weiteren Unteransprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung und den dazugehörigen Zeichnungen von erfindungs gemäßen Ausführungsmöglichkeiten zu entnehmen. In der Zeichnung zeigt:

Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel in Draufsicht, sowie Querschnitte durch den Ka theter in 4 Schichten,

Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel im Längsschnitt,

Fig. 3 eine weiteres Ausführungsbeispiel in Draufsicht, nebst einem Einführmandrin und einem Spülmandrin in Draufsicht,

Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel in der Draufsicht sowie Querschnitte durch den Katheter in 5 Schichten,

Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel in der Draufsicht sowie Querschnitte durch den Katheter in 5 Schichten.

Fig. 1

Der Katheterschaft ist blasenwärts massiv - Querschnitt B und C, harnröhrenmündungs wärts - Querschnitt D und E hohl und verfügt hier über das Lumen 5. Die Katheterspitze 1 wird durch den Katheterballon 3 in der Blase gehalten. Der Katheterballonauffüllkanal 9 verläuft im Katheterschaft, bzw. Katheterwand und geht in einen in dieser Figur nicht dargestellten handelsüblichen Auffüllstutzen über. Der Blasenurin fließt in 4 Rinnen 2 zu der rautenförmigen Aufteilung der Rinnen im Harnröhrenbereich. Bei den Katheterwand öffnungen 4 tritt der Urin in das Lumen 5 des Katheters ein und fließt zu einem nicht dargestellten Urinableitungssystem, in welchem vorzugsweise ein leichter Unterdruck herrscht. - Urin der nicht in das Lumen 5 eintritt und zwischen Harnröhrenschleimhaut 8 und Katheteraußenwand zur Harnröhrenmündung fließt, wird von der kondomartigen Ur insammelvorrichtung mit dem Kondomschaft 12 und Kondommanschette 13, welche auf dem Katheterschaft aufsitzt, zurückgehalten und durch die sich hier befindliche Öffnung der Katheterwand 4 in das Katheterlumen geführt.

Fig. 2

Dieses Ausführungsbeispiel entspricht weitgehend dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und zeigt den Katheter im Längsschnitt. Unterschiedlich ist der Abfluß des kondomartigen Ur insammelsystems. Der Kondomschaft 12, welcher mit der Kondommanschette 13 auf dem Katheterschaft aufsitzt, hat einen eigenen Kondomabflußstutzen 14, welcher mit einem handelsüblichen Urinableitungssystem mit oder ohne Unterdruck verbunden ist (nicht dargestellt).

Fig. 3

Das hier abgebildete Ausführungsbeispiel verfügt über ein sogenanntes Casperkörbchen 16 als Halterung der Katheterspitze in der Blase. Dieses sich aufgrund der Eigenelastizität selbstentfaltende Gummi- oder Kunststoffkörbchen wird für den Einführvorgang mittels des steifen Einführmandrins 17 gespannt und gestreckt, so daß sich sein Durchmesser auf den des Katheterschaftes reduziert. Nach Einführen des Katheters und Entfernen des Ein führmandrins 17 entfaltet sich das Körbchen wieder. - Als Zeichen, daß die Katheterspitze das Blaseninnere erreicht hat, fließt Blasenurin durch das Körbchen zum Einführmand rin 17 und tritt durch die Öffnung 18 in das Lumen des Einführmandrins ein und durch dieses nach außen. Hier zeigt das Erscheinen des Urins, daß die Katheterspitze das Blasen innere erreicht hat. - Nachdem bei diesem Ausführungsbeispiel der Urinstrom dem geringsten Widerstand folgend am ehesten im Katheterlumen fließen würde, wird er durch den Spülmandrin 19 in die Rinnen und zwischen die Harnröhrenschleimhaut und Katheteraußenwand gezwungen. - Nach der Plazierung des Spülkatheters 19 im Katheter lumen fließt der durch das Casperkörbchen kommende Urin durch die Öffnung 20 zum Lumen des Spülmandrins. Die Muffe 21 dichtet die Wand des Spülmandrins 19 gegen die Katheterinnenwand ab, ist aber nicht absolut erforderlich. Der Urin fließt im sogenannten Urininnenführungsteil 27 des Spülmandrins harnröhrenmündungswärts. Im Bereich der Harnröhre tritt der Urin aus der Urinaustrittsöffnung 22 des Spülmandrins wieder aus, nachdem das Lumen des Spülmandrins hier harnröhrenmündungswärts verschlossen ist. Die Muffe 21 verschließt das Lumen des Katheters und zwingt den Urin durch die Kathe terwandöffnung 4 in die Katheterrinnen überzutreten. Am Ende des Spülabschnittes 28, bei der letzten harnröhrenmündungswärts gelegenen Katheterwandöffnung 4 fließt der Urin wieder in Richtung Spülmandrin zurück und gelangt durch die schlitzförmige Urinein trittsöffnung 20 des Spülmandrins in das Lumen des Spülmandrins, fließt durch diesen Urininnenführungsteil 29, d. h. im Lumen des Spülmandrins wieder nach außen zum Ur inableitungssystem (nicht dargestellt).

Fig. 4

Der Katheterschaft dieses Ausführungsbeispieles ist in allen Abschnitten massiv und ohne Lumen. Die Spitze besteht aus Metall und kann, in die Blase eingeführt, von einem auf der Bauchdecke befestigten Magneten gehalten werden. Damit bedarf der Katheter keiner me chanischen Haltevorrichtung. Der Urin fließt in der Blase in die Rinne 2 ein und durch fließt das rautenförmige Rinnensystem im Bereich der Harnröhre. Im Bereich der Harn röhrenmündung umfaßt die Abschlußmuffe 15 den Katheterschaft mit Rinne 2. Die Ab schlußmuffe kann dann direkt an ein handelsübliches Ableitungssystem angeschlossen werden.

Fig. 5

Dieses Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4 dadurch, daß der Katheter hier durch den Ballon 3 gehalten wird, dessen Auffüllkanal 9 in dem massiven Katheterschaft verläuft und in der Ebene V-V in den Stutzen 25 des Auffüll kanales 9 übergeht. In der Ebene V-V erfolgt auch die Verbindung der Rinne 2 mit einem nicht dargestellten handelsüblichen Urinableitungssystem.

Bezugszeichenliste

1 Katheterspitze
2 Katheterwandrinne
3 Katheterballon
4 Katheterwandöffnung
5 Katheterlumen
6 Blaseninnenwand
7 Prostata-Sphinktergebiet
8 Harnröhrenschleimhaut, Harnröhrenwand
9 Auffüllkanal des Katheterballons
10 Katheteraußenwand
11 Urinstromrichtung
12 Kondomschaft
13 Kondommanschette
14 Kondomabflußstutzen
15 Katheterabschlußmuffe
16 Casperkörbchen
17 Einführmandrin
18 Öffnung des Einführmandrins
19 Spülmandrin
20 Urineintrittsöffnung des Spülmandrins
21. Abdichtmuffe des Spülmandrins
22. Urinaustrittsöffnung des Spülmandrins
23. Erweiterte Längsrinne des Katheterschaftes
24. Metallspitze
25. Auffüllstutzen zum Auffüllkanal des Katheterballons
26. Urinableitungsstutzen zum Urinableitungssystem
27. Urininnenführungsteil des Spülmandrins, blasenwärts
28. Spülbereich des Spülmandrins
29. Urininnenführungsteil des Spülmandrins harnröhrenmündungswärts.

Claims

1. Katheter mit rinnenförmigen Vertiefungen der Katheterwand, dadurch gekennzeichnet, daß sich im vorderen Bereich der Harnröhre in der Katheterwand ein oder mehrere Öffnungen (4) befinden, welche zu einem Innenlumen (5) des Katheters führen.

2. Katheter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Katheterspitze durch eine handelsübliche Halterung, wie ein Ballon (3) oder Pezzer-, oder Casperspitze (16) in der Blase gehalten wird.

3. Katheter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Katheter im Penisspit zenbereich eine kondomartige Urinsammelvorrichtung besitzt, welche aus einem Kon domschaft (12) und einer Kondommanschette (13) besteht, wobei letztere mit dem Katheter schaft verbunden ist und ferner wahlweise die kondomartige Urinsammelvorrichtung über einen eigenen Kondomabflußstutzen (14) verfügt, welcher ein eigenes Urinableitungssystem besitzt.

4. Katheter nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandrinnen rautenför mig oder ähnlich netzartig angeordnet sind.

5. Katheter nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandrinnen spiralförmig angeordnet sind.

6. Katheter mit rinnenförmigen Vertiefungen der Katheterwand, dadurch gekennzeichnet, daß der Katheter über ein durchgehendes Lumen verfügt, welches in seinen Dimensionen das Einführen eines sogenannten Einführmandrins (17) oder des Spülmandrins (19) gestatten.

7. Katheter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Einführmandrin (17) so steif ist, daß er, im Lumen des Katheters liegend, diesen so stabilisiert, daß der Katheter sich leicht durch die Harnröhre zur Blase vorschieben läßt.

8. Katheter nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Einführmandrin (17) hohl ist und im Spitzenbereich eine Öffnung besitzt.

9. Katheter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Spülmandrin über eine oder mehrere Abdichtmuffen (21) befügt und außerdem Öffnungen (22) in der Spülmandrinwand vorhanden sind, welche zum Innenlumen des Spülmandrins führen und Muffen und Öffnun gen so angeordnet sind, daß sie bei richtiger Plazierung im Lumen des Mandrins den Urin strom über die Katheterwandrinnen leiten.

10. Katheter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Katheterspitze aus einem ma gnetfähigen Metall ist und ein entsprechender Magnet auf die Bauchhaut geklebt oder an derweitig blasenahe befestigt wird.