DE4426995C2 - Permanent-Dynamischer Lautsprecher mit zylindrischer Abstrahlung - Google Patents
Permanent-Dynamischer Lautsprecher mit zylindrischer AbstrahlungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Lautsprecheranordung nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine solche Lautsprecheranordnung ist aus der Patentanmeldung
DE 33 27 994 C2 bekannt, wobei die abwechselnd in einer Zeile
angeordneten Hoch- und Tieftöner in einem gemeinsamen Gehäuse
montiert sind. Durch eine bedämpfte und am Ende mit schall
durchlässigen Schaumgummielementen verschlossenen Transmissions
line wird Unterdruck erzeugt, der sich als Summengleichdruck
auf das Äquivalenzvolumen der Tieftöner auswirkt nach der
Funktion:
Aus der Patentanmeldung EP 284 051 A1 sind Kombinationsmög
lichkeiten von dynamischen Tieftönern in einem geschlossen
Gehäuse bekannt. Haben die dabei verwendeten Tieftöner ver
schiedene Eigenresonanzen, können diese nach der o. a. Funk
tion angenähert werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, in dem nachfolgend
beschriebenen Lautsprechersystem Klangverfälschungen und Wir
kungsgradverlusten entgegenzuwirken.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst, indem zwischen jeweils
2 Tieftönern eine Passivmembran im Gehäuse angeordnet ist.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteran
sprüchen hervor.
Der Vorteil eines zylindrisch abstrahlenden Lautsprechers
besteht hauptsächlich in der Abstrahlung einer geraden Wellen
front, bei der in der Vertikalachse keine örtlichen Sprünge
der Schallquelle aufkommen, wie es bei Zweiwege-, Dreiwege-
und sonstigen Mehrwegelautsprechern der Fall ist. Dieser Ef
fekt tritt um so stärker auf, je höher die Flankensteilheit
der verwendeten Frequenzbereiche ist. Auch bei Mehrwegelaut
sprechern, bei denen die einzelnen Systeme mit geringstmög
lichem Abstand zueinander angeordnet sind, ergeben sich ge
ringe örtliche Sprünge der Schallquelle, weil die Membranen
sehr unterschiedliche Abmessungen haben. Außerdem verändern
sich die Abstrahlebenen solcher Konstruktionen im Rundstrahl
verhalten.
Ziel der Erfindung war, eine Lautsprecheranordnung zu finden,
die möglichst viele akustische Vorteile in sich vereinigt.
Selbst ein Entzerrer (Equalizer) für den Frequenzgang ist bei
diesem Lautsprecher nicht erforderlich, da spezielle Be
schleuniger die Luftbewegungen bei kleinen Membranhüben auf
dem notwendigen Niveau halten. Schalleitbleche vermeiden
Klangverfälschungen durch Schallverkleidungen oder benach
barte Wände. Der Gehäuseaufbau und die Einbauten wirken mit
der Trennfrequenz zusammen und unterbinden Resonanzen. Die am
Ende mit Schaumgummidämpfern abgeschlossene Transmissionsline
entlüftet das Gehäuse und unterstützt die Membranbewegungen
des Mitteltieftonsystems. Zusätzliche Synchronmembranen zwi
schen je zwei Mitteltieftönern erzwingen ein gleichphasiges
Schwingen der Lautsprecher im Tieftonbereich. Durch die Über
gangsfrequenz und zeilenförmig platzierte Lautsprecher, kön
en alle 11 Lautsprecher wie eine Membran phasengleich ab
strahlen. Die bei Elektrostaten auftretenden Partialschwing
ungen durch die Membran überlaufenden Schallwellen, die sich
in ihrer Fläche mehrmals teilen, sind ausgeschlossen.
Der Klirrfaktor ist durch das Multisystem entsprechend ge
ring: Setzt man für ein Breitbandsystem einen K2-Klirrfaktor
von c. a. 1% bei 8 KHz ein, so vermindert sich dieser auf den
5-ten Teil, also 0,2%. Bei 100 Hz liegt ebenfalls der K2/K3-
Klirrfaktor auf dem 5-ten Teil, also bei 0,3%. Die Beschleu
niger schaffen die erforderlichen Bedingungen für eine phas
enstarre Abstrahlung, wobei der eigentliche Schall am Be
schleuniger entsteht. Das erlaubt, die Lautsprecherbestück
ung zu variieren: z. B. 4 Hochtöner mit 5 Tieftönern oder
3 Hochtöner mit 4 Tieftönern und umgekehrt. Erhält man dabei
das Grundkonzept, so bleibt die Transparenz der Wiedergabe
erhalten.
Ein Ausführungsbeispiel für die Erfindung ist in den Zeich
nungen dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1a Frontverkleidung links,
Fig. 1b Gehäuse links,
Fig. 2a Gehäuse rechts,
Fig. 2b Frontverkleidung rechts,
Fig. 3a Seitenansicht und Draufsicht links Gehäuse innen,
Fig. 3b Perspektivansicht zu Fig. 3a,
Fig. 3c Außenhülle links mit Luftwegdarstellung, Anordnung
der Synchronmembran,
Fig. 4a Seitenansicht und Draufsicht rechtes Gehäuse innen,
Fig. 5a Anordnung Schalleitblech vor dem Mitteltieftöner
(Draufsicht),
Fig. 5b Anordnung des 90°- und 45°-Schalleitbleches vor dem
Hochtöner (Draufsicht),
Fig. 6 Anordnung des Beschleunigers im Hochtonkegel des
Mitteltieftöners (Querschnitt),
Fig. 7 Bändchenhochtöner (Explosionszeichnung).
Das verwendete Gehäuse ist als Transmissionsline ausgelegt.
Sie wird für den reflexionsfreien Innenausbau und zur Belüft
ung benutzt. Fig. 3c zeigt den Luftweg und eine Detailzeichung
der Anordnung der Synchronmembran. Beim Einschwingen des Laut
sprechers läuft die Druckwelle zuletzt gegen Schaumgummidäm
pfer an der Frontplatte, die nach außen offen sind. Somit ist
die Druckwelle vernichtet und der Innendruck der Außenluft an
geglichen. Der Druckanstieg beim Einschwingen des Lautspre
chers ist wesentlich geringer als bei geschlossenen Gehäusen,
Baßreflex oder ähnlichen Konstruktionen. Die im Gehäuse
schnellere Welle dringt durch die Dämpfungselemente nach aus
sen, während die Außenluft wegen des wesentlich niedrigeren
Druckes nur wenig eindringen kann. Der so erhaltene Summen
gleichdruck bewirkt die zur Amplitude angepaßte Membranbelast
ung, bei der die gesamte Membran im Rückwärtsschwingen ge
stützt wird. Da durch Fertigungsstreuungen die Eigenresonanz
der Lautsprecher um c. a. 10% differiert bleibt durch die ver
schobenen Resonanzwiderstandsspitzen eine Zeitdifferenz, in
der einem Lautsprecher mehr Leistung zugeführt wird, wenn die
ser das Widerstandsmaxima durchlaufen hat.
Diesem Phasenfehler wird durch die spezielle Anwendung einer
sychronisierenden Membran entgegengewirkt, indem zwischen je
weils 2 Tiefton- bzw. Mitteltieftonlautsprechern eine Passiv
membran angeordnet ist die durch die stehende Welle zwischen
den Lautsprechern angetrieben wird. Im Ausführungsbeispiel wird
die Erfindung in einer offenen Schallführung angewendet, wobei
im Gehäuse Kammern mit einer Öffnung zur eigendlichen Schallfüh
rung vorhanden sind. Da mit einer Synchronmembran nur jeweils
2 Lautsprecher synchronisiert werden können, muß eine größere
Lautsprechergruppe zu je 2 in einem Gehäuse aufgeteilt werden.
Fig. 3c zeigt das Funktionsprinzip. Die Synchronmembran
(Passivmembran) schwingt nach dem Baßreflexprinzip gegen die
stehende Welle und zwingt so die Lautsprecher zum gleichphasi
gen Schwingen. Die Innenwände des Gehäuses sind mit 3 mm dickem
Schaumgummi beklebt. Eine teils konische Gehäuseform und die
zusätzlichen Dämpfer hinter den Lautsprechern gewähren einen
reflexionsfreien Innenraum. Die Frequenzaufteilung zwischen
Hoch- und Tiefton ist dem Innenraum angepaßt: 2500 Hz = 13,6 cm
Wellenlänge. Fig. 3a und b zeigt wie die Transmissionsline mit
den Versteifungen zusammenhängt am Beispiel der linken Box:
Auf die Rückplatte sind 2 Träger aufgestellt auf denen die Um
kehrplatte ruht. Deren Breite ist 34 cm. Ihr Abstand zu den
Seitenwänden ist je 6 cm. Auf der Umkehrplatte steht das Trä
gerbrett der Frontplatte, zugleich Seitenteil der Lautspre
cherkammer. Frontplattenbreite: 17,5 cm. Die runden Dübel ver
steifen Rück- und Umkehrplatte, die rechten Klötze Umkehr-,
Formplatte und rechte Schrägwand. Die linke Schrägwand wird
durch schräge Klötze mit der Umkehrplatte und seitlich durch
Stege (10 × 3,5 cm) mit der Frontplatte verbunden. Der so ent
standene Austrittsspalt zwischen Schrägwand und Frontplatte,
Breite 3,5 cm, wird mit den Schaumgummielementen verschlossen.
Das rechte Gehäuse muß genau spiegelbildlich aufgebaut werden,
um den Boxen ein äußerlich symmetrisches Aussehen zu geben.
Siehe Fig. 1a, b und 2a, b. Fig. 5a und b zeigt die linke
Schallverkleidung. Dabei wird die Wirkungsweise der Schalleit
bleche klar: Das mittlere Schalleitblech (Fig. 5b) verhindert
Schallreflexionen an einer benachbarten Wand. Das nur auf Fig.
5a zu sehende ist für den Baßmittelton gedacht. Das schrägge
stellte Schallblech auf Fig. 5b vermeidet Reflexionen an Ge
häuse und Schallverkleidung. Der Aufbau für die rechte Box ist
spiegelbildlich. Das Bruttovolumen einer Box umfaßt c. a.
212 Ltr. Die Abmessungen können Fig. 3c entnommen werden. Fig.
5a und b sind im Maßstab 1 : 1 gezeichnet.
Das Gehäuse des Ausführungsbeispiels ist aus 20-mm-Spanplatte
gefertigt und dient mit Hilfe einer Transmissionsline als re
flexionsfreier Innenraum. Gekennzeichnet durch schräge Wände,
die keine stehenden Wellen aufkommen lassen, und die am Ende
mit Schaumgummi verschlossene Transmissionsline, die somit
keine Halbwellen und Gehäuseschall abstrahlt, sondern zur Ven
tilation des Gehäuses beiträgt. Die Gehäuseinnenwände sind mit
Schaumgummi bezogen. Hinter den Einbaulöchern der Mitteltief
töner sind die Dämpfungselemente sowie die Synchronmembranen
mit den dazugehörenden Gehäuseeinbauten zur Zweiergruppenauf
teilung angeordnet. Der mittlere Mitteltieftöner wird zu einer
einzelnen Einheit ausgestaltet, die ebenfalls zur Transmis
sionsline geöffnet ist.
Die Abmessungen sind: Höhe 170 cm, Breite 50 cm,
Gesamttiefe mit Schallverkleidung: 35 cm.
Tiefe der Seitenwände 18 cm
Schrägwände: Tiefe 11 cm, Breite 18 cm.
Tiefe bis zur Frontplatte: 28,5 cm.
Winkel: Seiten-Schrägwand 52°, Schrägwand- Frontplatte 38°.
Volumen 212 l.
Gesamttiefe mit Schallverkleidung: 35 cm.
Tiefe der Seitenwände 18 cm
Schrägwände: Tiefe 11 cm, Breite 18 cm.
Tiefe bis zur Frontplatte: 28,5 cm.
Winkel: Seiten-Schrägwand 52°, Schrägwand- Frontplatte 38°.
Volumen 212 l.
An den Hochtonlautsprechern (Fig. 7) wurden folgende Verän
derungen vorgenommen: Zwischen Befestigungsplatte Nr. 2 und
Membran Nr. 4 wurde eine Distanzscheibe mit 1 mm Dicke ein
gesetzt, die hohe Luftturbulenzen vor der Membraneinspannung
mildert und ein Anschlagen der Membran verhindert. Teil Nr. 5
ist eine weitere zusätzliche Distanzscheibe aus Pappe. Sie
mildert ebenfalls die Luftturbulenzen hinter der Membran und
verhindert ein rückwärtiges Anschlagen der Membran. Um die
durch die Erwärmung der Leiterbahnen entstehende Ausdehnung
der Luft in der Luftkammer zu kompensieren, und somit ein
Blähen der Membran zu verhindern, wird eine luftdurchlässige
Distanzscheibe Nr. 5 eingefügt. Sie erlaubt eine genügende
Ventilation der Luftkammer.
Die Dicke des Teils Nr. 5 beträgt 0,2 mm, was der halben
Amplitudenlänge entspricht. Die Teile Nr. 7, Dämpfungsstege
sind ebenfalls gegen selbstgefertigte Schaumgummistege aus
getauscht.
1
Frontplatte
2
Befestigungsplatte
3
Distanzscheibe 1 mm dick, Pappe
4
Membran
5
Distanzscheibe 0,2 mm dick, Pappe
6
Distanzscheibe 0,2 mm dick, Kupferblech
7
Dämpfungsstege Schaumgummi
8
Magnetplatte
Claims (6)
1. Lautsprecheranordnung zur Abstrahlung zylindrischer
Schallwellen mit Vertikalachse, bei der Mitteltieftöner
und Hochtöner abwechselnd in einer Zeile montiert sind,
dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwischen zwei
Mitteltieftönern eine Passivmembran im Gehäuse angeordnet
ist, die von der stehenden Welle zwischen den Mitteltief
tönern angetrieben wird und nach dem Baßreflexprinzip gegen
deren Phase schwingt.
2. Lautsprecheranordnung gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Frontverkleidung vertikal verlaufende
Schallleitbleche montiert sind (Fig. 1a und 2b), wobei die
beiden mittleren Bleche im 90°-Winkel und ein seitliches,
auf den Zuhörer gerichtetes Blech im 45°-Winkel zur Front
platte stehen und über die gesamte Lautsprecherzeile reichen.
3. Lautsprecheranordnung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in den Hochtonkegeln
der Mitteltieftöner Beschleuniger montiert sind, die im Quer
schnitt zum Hochtonkegel gesehen, die Form eines Kegelstumpfes
haben und nach aussen hin in eine elliptische Form auslaufen,
wobei jeder Mitteltieftöner mit diesem Beschleuniger versehen
ist (Fig. 6, Fig. 1b und 2a).
4. Lautsprecheranordnung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der rückwärtige Schall
der Lautsprecher in eine horizontal angeordnete Transmissions
line abgestrahlt wird, wobei er mit Hilfe einer Umkehrplatte
etwa in Form eines horizontalen Dreiecks umgeleitet wird und
nach Durchlaufen eines konusförmigen Teils der Transmissions
line durch Schaumgummidämpfer neben den Lautsprechern austritt
(Fig. 3c).
5. Lautsprecheranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die schallabstrahlende Passivmembran mit einem
Baßreflexkanal gekoppelt ist.
6. Lautsprecheranordnung nach einem der vorangegangenen An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine linke und eine
rechte Box spiegelbildlich aufgebaut sind.
Priority Applications (1)
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DE19944426995 DE4426995C2 (de) | 1994-07-20 | 1994-07-20 | Permanent-Dynamischer Lautsprecher mit zylindrischer Abstrahlung |
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DE19944426995 DE4426995C2 (de) | 1994-07-20 | 1994-07-20 | Permanent-Dynamischer Lautsprecher mit zylindrischer Abstrahlung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4426995A1 DE4426995A1 (de) | 1996-01-25 |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1994
- 1994-07-20 DE DE19944426995 patent/DE4426995C2/de not_active Expired - Fee Related
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