DE4426968C2 - Optische Untersuchungsvorrichtung - Google Patents
Optische UntersuchungsvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer optischen Untersuchungsvorrichtung nach der Gat
tung des Hauptanspruchs. Es ist schon bekannt, Lichtleiter
für die Beleuchtung eines Objektes zu verwenden, wenn eine
direkte Anordnung einer Beleuchtungseinrichtung aus,
Platzgründen nicht möglich ist. Bei Betrachtung eines Objek
tes durch ein Mikroskop werden beispielsweise Lichtleiter
verwendet, mit denen das Licht einer Lichtquelle auf die
Oberfläche des Objektes gelenkt wird, da in der Regel der
Abstand zwischen dem Objekt und dem objektiv des Mikroskopes
relativ klein ist. Bei Mikroskopbetrachtung ergibt sich noch
das weitere Problem, daß nur die dem objektiv zugewandte.
Oberfläche optisch abgetastet werden kann. Will man auch die
Seitenflächen des Objektes betrachten, dann muß das Objekt
entsprechend zum Objektiv gedreht werden. Insbesondere tritt
in der Halbleiterfertigung bei der Chipmontage das Problem
auf, daß auch die Schnittkanten eines Chips oder auch Löt-
oder Klebverbindungen zu einem Trägersubstrat optisch über
prüft werden müssen. Ein Drehen der einzelnen Chipkanten ist
nicht nur sehr zeitaufwendig, sondern auch wegen der relativ
kleinen Abmessungen eines Chips recht schwierig und kann
leicht zu unerwünschten Beschädigungen führen. Eine derar
tige Sichtkontrolle beispielsweise in der Qualitätskontrolle
ist daher nicht nur sehr aufwendig, sondern auch sehr unzu
verlässig, da der Prüfer nicht alle Fehler erkennen kann.
Aus der EP 0 243 568 A2 ist eine Beleuchtungseinrichtung für
ein optisches Inspektionssystem bekannt, das bei der
Sichtprüfung einer mit elektronischen Bauelementen
bestückten Leiterplatte verwendbar ist. Innerhalb des
Lichtleiters ist eine viereckige Öffnung zur Aufnahme der
Leiterplatte vorgesehen, in der im oberen Teil Prismen an
den vier Seitenwänden angeordnet sind. Außerhalb der Öffnung
sind Lichtquellen vorgesehen, deren Licht über die Prismen
horizontal in Richtung der Öffnung umgelenkt wird. Es
entsteht somit ein schmales Lichtband rund um die Öffnung,
durch das die Leiterplatte mit den Bauelementen von der
Seite her beleuchtbar ist. Dieses Licht wird teilweise
reflektiert und über die Prismen auf das Inspektionssystem
gelenkt. Mit diesem Lichtleiter können die Leiterplatten mit
den Bauteilen nur von der Seite betrachtet werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine optische
Untersuchungsvorrichtung mit einer Lichtquelle, einem
Lichtleiter und einem optischen Untersuchungssystem zu
schaffen, mit dem bei der optischen Untersuchung eines
Objektes nicht nur dessen Seitenflächen, sondern
gleichzeitig auch dessen Oberseite betrachtet werden
können. Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
Der erfindungsgemäße Lichtleiter mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil,
daß das Objekt, das sich innerhalb oder unterhalb der Öff
nung des Lichtleiters befindet, auch von allen Seiten
beleuchtet werden kann. Besonders vorteilhaft ist, daß durch
die als Umlenkspiegel ausgebildeten Wandungen das an den.
Seiten des Objekts reflektierte Licht von der Öffnung des
Lichtleiters so weggeleitet wird, daß es beispielsweise in
das objektiv eines darüber befindlichen Mikroskops fällt.
Durch diese vorteilhafte Anordnung kann nicht nur die dem
Mikroskop zugewandte Oberseite des Objektes, sondern auch
deren Seitenflächen gleichzeitig betrachtet werden, ohne daß
das Objekt in irgendeiner Weise gedreht oder gekippt werden
muß. Dadurch kann das Objekt gründlicher untersucht werden
und wird durch das Handling nicht beschädigt. Durch die
gleichzeitige Darstellung aller kritischen Seiten ist eine
erhebliche Beschleunigung der optischen Prüfung gegeben.
Durch die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen des im Hauptanspruch
angegebenen Lichtleiters möglich. Besonders vorteilhaft ist,
daß der Neigungswinkel der Wandungen unter Berücksichtigung
des Brechnungsindexes des verwendeten Lichtleitermaterials
gewählt wird. Der Neigungswinkel kann dadurch so gewählt
werden, daß eine möglichst vollständige Umlenkung des von
den Seitenflächen des Objektes reflektierten Lichtes er
folgt. Dadurch kann die Lichtausbeute optimiert und eine To
talreflexion vermieden werden.
In der Praxis hat sich als günstig erwiesen, den
Neigungswinkel der Wandungen bezüglich der Horizontalen mit
ca. 45° zu wählen, da dann das von den Seitenflächen etwa,
horizontal reflektierte Licht vertikal nach oben abgelenkt
werden kann und somit direkt in das Objektiv eines Mi
kroskops fällt.
Durch eine ausreichende Höhe der wirksamen Lichtaustritts
fläche einer Wandung wird erreicht, daß die ganze Seiten
fläche des Objektes ausgeleuchtet wird und somit ein voll
ständiges Bild ohne Nachjustage erhältlich ist.
Um die Ausleuchtung der Seitenflächen des Objekts zu ver
stärken, sind am äußeren Rand des Lichtleiters
Reflektoren angeordnet. Oberhalb dieser Re
flektoren sind weitere Reflektoren angeordnet, die
auf die Oberseite des Objektes gerichtet sind, so daß auch
diese voll ausgeleuchtet wird und gleichzeitig mit den
Seitenflächen durch ein Mikroskop beobachtet werden kann.
Günstig ist weiter den Lichtleiter mit einer Lichtquelle
auszustatten, deren Helligkeit regelbar ist. Dadurch kann im
Mikroskop die Helligkeit so gesteuert werden, daß ein mög
lichst kontrastreiches Bild erscheint.
In Verbindung des Lichtleiters mit einem Mikroskop oder
einem Kamerasystem kann vorteilhaft sowohl die Oberseite
als auch die Seitenflächen des Objektes gleichzeitig über
prüft werden. Beispielsweise sind bei der optischen Über
prüfung von Halbleiterchips, die auf einem Trägersubstrat
geklebt oder gelötet sind, ohne Drehen oder
Kippen deren Schnittflächen überprüfbar.
Wird als optisches Inspektionssystem eine Kamera mit automa
tischer Bilderkennung verwendet, dann kann durch Bildver
gleich zwischen einer gespeicherten Vorgabe und dem Istbild
die Sichtprüfung automatisiert werden. Fehlerhafte Chips
können mit einer entsprechenden Markiereinrichtung gekenn
zeichnet und aussortiert werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Anordnung
eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit einem optischen
Inspektionssystem,
Fig. 2 zeigt das Ausführungsbeispiel in
Draufsicht und
Fig. 3 zeigt ein Schnittbild des Aus
führungsbeispiels.
Fig. 1 zeigt schematisch, ein Ausführungsbeispiel eines
Lichtleiters 6 im Schnitt. Der Lichtleiter 6 ist etwa
trichterförmig ausgebildet und hat in der Mitte eine Öff
nung, in die das zu beleuchtende Objekt 1 gelegt ist. Das
Objekt 1 kann beispielsweise ein Halbleiterchip sein, der
auf einem Träger 19 angeordnet ist. Beispielsweise können
bei der Halbleiterfertigung ein oder mehrere Halbleiterchips
1 auf einem Trägersubstrat angeordnet
sein, deren Qualität nacheinander optisch zu überprüfen ist.
Der Lichtleiter 6 hat vorzugsweise vier rechtwinklig zu
einander angeordnete Wandungen 5, die im unteren Teil des
Lichtleiters 6 als schräge Flächen ausgebildet sind und das
von den senkrechten Wänden des Halbleiterchips reflektierte
Licht nach oben umlenken. Des weiteren sind am äußeren Rand
des Lichtleiters 6 im unteren Bereich Reflektoren 4 vorgese
hen, die das Licht des Lichtleiters in Richtung auf die Öff
nung 11 verstärkt umlenken. An einer oder mehreren
geeigneten Stellen sind am Rand des Lichtleiters 6 Öffnungen
für Lichtquellen 12 vorgesehen, deren Licht über den Licht
leiter auf die Öffnung 11 gelenkt wird. Die Lichtquellen
sind mit einem regelbaren Netzteil 18 verbunden, so daß auch
die Helligkeit des Lichtleiters 6 einstellbar ist. Über dem
Lichtleiter 6 ist ein optisches Inspektionssystem 7 derart
angeordnet, daß die von den Wandungen 5 umgelenkte Strahlung
in dessen Linsensystem fällt. Das optische Inspektionssystem
7 kann ein Mikroskop sein, mit dem die Oberfläche und die
Seiten des Objekts 1 überprüft werden. Es kann des weiteren
mit einer Kamera 16 verbunden sein, die die erfaßten Flächen
des Objekts festhält.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, die
Kamera mit einem Bilderkennungssystem 17 zu verbinden, in
dem Muster für gute und/oder fehlerhafte Objekte 1
gespeichert sind. Durch Bildvergleich zwischen gespeicherten
und aktuellen Aufnahmen der Kamera 16 kann eine automatische
Bewertung und Auswertung für das Objekt durchgeführt werden.
Wird ein fehlerhaftes Objekt 1 entdeckt, kann dieses an
geeigneter Stelle beispielsweise mit einem Farbpunkt mar
kiert werden.
Der Lichtleiter 6 mit seiner Öffnung 11 ist so ausgebildet,
daß das Objekt 1 weder bei der Justage noch bei der Betrach
tung beschädigt werden kann. Insbesondere ist bei einem
beweglich angeordneten Lichtleiter 6 dieser so ausgebildet,
daß er auch keine Schäden beispielsweise an Nachbarobjekten
verursacht. Des weiteren ist die trichterförmige Ausgestal
tung des Lichtleiters 6 auf das optische Inspektionssystem 7
abgestimmt, so daß die Schärfeeinstellung und ein Wechsel
der Vergrößerung nicht behindert wird.
Fig. 2 zeigt in vergrößerter Darstellung den Lichtleiter 6
in Draufsicht. In der Mitte des Lichtleiters 6 ist eine Öff
nung 11 erkennbar, die vorzugsweise quadratisch ausgebildet
ist und zum Objekt 1 eine gewisse Übergröße aufweist. Die
Wandungen 5 umschließen die Öffnung 11, so daß über diese
Wandungen 5 das Objekt 1 von allen Seiten gleichzeitig
beleuchtet werden kann. An geeigneter Stelle sind im Licht
leiter 6 Öffnungen zur Aufnahme der Lichtquellen 12 vorgese
hen. Diese Lichtquellen können auch an den Ecken des Licht
leiters 6 positioniert sein.
Fig. 3 zeigt den Lichtleiter 6 nochmal im Querschnitt. Ins
besondere ist der Neigungswinkel α der Wandungen 5 in bezug
auf die Horinzontale erkennbar. Der Winkel α wird dabei so
gewählt, daß möglichst viel Licht aus dem Lichtleiter ausge
koppelt und auf die Seitenflächen 9 des Objekts 1 geleitet
wird. Andererseits soll das reflektierte Licht von den Wan
dungen 5 nach oben abgelenkt werden, damit es in das op
tische Inspektionssystem 7 fällt. Der Winkel α kann unter
Berücksichtigung des Brechungsindexes, z. B. n = 1,5, mate
rialabhängig gewählt werden und wird so festgelegt, daß
möglichst viel Licht aus dem Lichtleiter 6 ausgekoppelt
wird. Bewährt hat sich ein Winkel von ca. 45°. Die Wandung 5
ist dabei so hoch ausgebildet, daß ihre wirksame Fläche eine
ganze Seitenfläche abbildet.
Am äußeren unteren Rand des Lichtleiters 6 sind Reflektoren
4 vorgesehen, die das Licht des Lichtleiters 6 in Richtung
auf die Öffnung 11 leiten. Die Reflektoren 4 sind wegen des
vorgegebenen Winkels α der Wandungen 5 bei n = 1,5
vorzugsweise gegenüber der Horizontalen mit einem Winkel
α1 ≈ 30° geneigt, so daß aufgrund des Brechungsgesetzes
möglichst viel Licht durch die Wandungen 5 geht. Sie sind
vorzugsweise verspiegelt, so daß kein Licht verloren geht.
Oberhalb der Reflektoren 4 sind weitere Reflektoren 10
vorgesehen, die einen Teil des Lichtes des Lichtleiters 6
auf die Oberseite 13 des Objektes 1 werfen. Dadurch kann
auch die Oberseite 13 des Objekts 1 gleichzeitig mit den
Seitenflächen im optischen Inspektionssystem 7 geprüft
werden.
Zum besseren Verständnis sind Lichtstrahlen A, B, C, D im
Lichtleiter 6 eingezeichnet. Diese Lichtstrahlen werden von
den Reflektoren 4 zur Öffnung 11 hin umgelenkt und
beleuchten somit die Seitenflächen des Objekts 1. Die
Seitenflächen reflektieren diese Strahlung, so daß diese
an den Wandungen 5 als Strahlung A', B', C', und D', in Rich
tung auf das optische Inspektionssystem 7 umgelenkt werden.
Im optischen Inspektionssystem 7 sind somit gleichzeitig die
Seitenflächen als auch die Oberseite 13 des Objekts 1
erkennbar.
Eine bevorzugte Verwendung des Lichtleiters 6 in Verbindung
mit dem optischen Inspektionssystem 7 ist die Sichtprüfung
bei der Herstellung von elektronischen Bauelementen. Eine
allgemeine Verwendung ist auch bei der Materialprüfung sowie
im Tier- und Pflanzenbereich vorsehbar.
Claims (7)
1. Optische Untersuchungsvorrichtung mit
- a) wenigstens einer Lichtquelle (12), einem Lichtleiter (6) und einem Licht empfangenen Inspektionssystem (7), wobei die wenigstens eine Lichtquelle (12) Licht in den Lichtleiter (6) einspeist,
- b) der an seiner Innenseite eine von vier Wandungen (5)
begrenzte Öffnung (11), in der ein zu untersuchendes Objekt
(1) aufgenommen ist, und an seinem äußeren Rand Reflektoren
(4) und unterschiedlich zu diesen geneigte weitere
Reflektoren (10) aufweist, wobei
- 1. die Reflektoren (4) einen Teil des eingespeisten Lichtes so umlenken, daß die Seitenflächen des Objektes (1) beleuchtet werden,
- 2. die weiteren Reflektoren (10) einen weiteren Teil des eingespeisten Lichtes so umlenken, daß die Oberseite (13) des Objektes (1) beleuchtet wird, und
- 3. die Wandungen (5) das von den Seitenflächen des Objektes (1) reflektierte Licht in Richtung auf das Inspektionssystem (7) umlenken, das der Oberseite (13) des Objektes (1) zugewandt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Neigungswinkel (α) der Wandungen (5) zur Oberseite (13)
des Objektes (1) in Abhängigkeit vom Brechungsindex des
Materials des Lichtleiters (6) ausgewählt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Neigungswinkel (α) der Wandungen (5)
45° beträgt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die wirksame Lichtaustrittsfläche der Wandungen (5)
wenigstens die Höhe des Objektes (1) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Helligkeit der wenigstens
einen Lichtquelle (2) steuerbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Inspektionssystem (7) ein
optisches Mikroskop und/oder ein Kamerasystem ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Inspektionssystem (7) mit
einer automatischen Bilderkennung (17) verbunden ist zur
automatischen Bilderkennung des Objekts (1)
und/oder zur Fehlererkennung des Objektes
(1).
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