DE4425381A1 - Fensterkäfig - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Fensterkäfig nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Zusammenbau eines Pendelrollenlagers mit einem solchen Käfig.

Aus der EP PS 0 051 083 ist ein derartiger Fensterkä­ fig bekannt, der federelastisch ausgebildet ist, um ihn in das Lager einbringen zu können. Der innenlie­ gende Ringteil ist mit Eindellungen versehen, um die Berühr- und Anlaufgeometrie zu optimieren und schmier­ technisch zu verbessern.

Nachteilig dabei ist, daß zur zuverlässigen Halterung der Rollen in den Taschen an den Stegen Haltenasen an­ geprägt sein müssen, was den Käfig verteuert und die Montage erschwert.

Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, einen Fensterkä­ fig der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß er bei optimaler Tragzahl des Lagers eine gute Käfig­ führung ergibt, einfach aufgebaut ist, und kostengün­ stig hergestellt und zusammengebaut werden kann.

Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit den im kenn­ zeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkma­ len. Vorteilhafte Weiterbildungen und ein Verfahren zum Zusammenbau sind in den Ansprüchen 2 bis 7 angege­ ben.

Durch die weit außerhalb des Teilkreises angeordneten Taschen ergeben sich große Stegbreiten und somit ein stabiler Käfig, sowie eine sichere formschlüssige Rol­ lenhalterung. Die mögliche Außenringführung des Käfigs mit Führungsflansch bzw. Führungslaschen ergibt wegen der guten Schmierstoffversorgung dort ein günstiges Reibungsverhalten und macht diese Lager für alle Bean­ spruchungsarten, also auch für Axiallasten und Schwingbeanspruchung, geeignet. Der Zusammenbau kann dabei ohne geteilten Außenring erfolgen, was die Nach­ teile der hohen Herstellkosten und das Problem die ge­ teilten Außenringe bei Loslagerfunktion unter Last zu­ sammenzuhalten vermeidet. Durch die Ausführung, bei der der Stegrand der Fülltasche um den Betrag der Blechdicke außerhalb des Teilkreises liegt, wird mit einfachen Mitteln erreicht, daß ein elastisches Ein­ schnappen der Rolle möglich ist und noch eine sichere Rollenhalterung gewährleistet ist. Bei weiter außen liegenden Stegrändern wäre die Taschenöffnung zu groß um insbesondere bei reversierendem Betrieb eine exakte Rollenführung sicherzustellen, bei weiter nach innen gezogenen Stegrändern wäre hingegen eine Rollensiche­ rung gegen Herausfallen nur durch zusätzliche Mittel zu erreichen.

Aus der US-PS 2,711,938 ist zwar ein Nadellagerkäfig bekannt, bei dem die Käfigtaschenmitten unterschiedli­ che Winkelabstände aufweisen, dies dient aber dazu, ein Eindrücken (brinelling) der Nadeln in die Laufbahn zu vermeiden. Für Pendelrollenlager und das Einbringen des Käfigs in den Außenring gibt diese Schrift jedoch keine Anregung.

Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel erläu­ tert werden.

Fig. 1 zeigt ein zweireihiges Pendelrollenlager mit einem erfindungsgemäßen Käfig im Halbschnitt.

Fig. 2 zeigt den Schnitt durch ein Pendelrollenlager mit ausgeschwenktem Käfig und Rollenkranz.

Fig. 3 zeigt den Schnitt durch ein Pendelrollenlager mit ausgeschwenktem Käfig und Rollenkranz in der Füllposition der letzten beiden Rollen.

Fig. 4 zeigt den Schnitt durch ein Pendelrollenlager mit ausgeschwenktem Käfig und Rollenkranz mit Führungsflansch bzw. Führungslaschen.

Fig. 5 zeigt den Ausschnitt eines Pendelrollenlagers mit ausgeschwenktem Käfig und Rollenkranz bei dem die Fülltasche mit einer zusätzlichen Nut versehen ist, die ein elastisches Rollenein­ schnappen von außen erleichtert.

In Fig. 1 ist der Pendelrollenlageraußenring mit 1 und der Innenring mit 2 bezeichnet. Dazwischen sind die Rollen 3 angeordnet, die in Taschen 5 des Käfigs 4 eingelegt sind und von diesem auf Abstand gehalten werden.

Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, sind zwei sich gegen­ überliegende Taschen als Fülltaschen 6 ausgebildet. Sie sind in den Käfigrandbereichen 7 soweit nach innen zurückgesetzt, daß sich der Stegrand 8 der Fülltasche 6 nahezu auf dem Teilkreis T_K befindet. Der Winkel α₁ zwischen Fülltaschenmitte und der benachbarten Ta­ schenmitte ist größer als die Winkel (12 zwischen den übrigen Taschenmitten. Dadurch läßt sich der Käfig 4 mit den eingelegten Rollen 3 und dem Innenring 2 pro­ blemlos in den Außenring 1 einbringen.

In Fig. 3 ist dargestellt, wie nach dem Einbringen der Käfig 4 und die Rollen 3 in Umfangsrichtung ver­ dreht wird und die beiden Fülltaschen 6 von außen mit Rollen 3 gefüllt werden. Durch anschließendes Zurück­ schwenken des Käfigs 4 samt Rollensatz und Innenring 2 ist das Pendelrollenlager zusammengebaut.

Fig. 4 zeigt Käfig 4 und Rollenkranz mit Führungs­ flansch 4′ (linke Bildhälfte) bzw. Führungslaschen 4′′ (rechte Bildhälfte) die zusätzlich zur Taschenführung den Käfig im Außenring führen können.

Fig. 5 zeigt den Ausschnitt eines Pendelrollenlagers mit ausgeschwenktem Käfig 4 und Rollenkranz bei dem die Stege der Fülltasche 6 mit einer zusätzlichen Nut 9 versehen sind, die ein elastisches Einschnappen der Rollen 3 von außen erleichtert.

Der Zusammenbau des Lagers erfolgt in der Weise, daß der mit Rollen 3 bestückte Käfig 4 auf den Innenring 2 aufgesetzt wird. Die Fülltaschen 6 sind dabei noch nicht mit Rollen 3 versehen. Innenring 2, Käfig 4 und Rollen 3 werden nun in die in Fig. 2 gezeigte Position (dünn gezeichnet) gebracht und in den Außenring 1 ein­ geführt. Danach wird der Käfig 4 um ca. 90° verdreht und die beiden Fülltaschen 6 werden mit Rollen 3 ver­ sehen. Gegebenenfalls werden die Stege anschließend verstemmt, um eine Rollenhalterung zu erreichen. Man kann auch die Stege der Fülltaschen 6 mit Nuten 9 ver­ sehen, die ein elastisches Einschnappen der Rollen 3 erleichtern. Nun werden Käfig 4 samt Rollensatz und Innenring 2 zurückgeschwenkt und das Pendelrollenlager ist zusammengebaut.

Claims (7)

1. Fensterkäfig für ein hochbelastbares bordloses Pendelrollenlager, bei dem die Stege außerhalb des Teilkreises angeordnet sind, so daß die Rol­ len in den Taschen gegen ein Herausfallen nach außen formschlüssig gesichert sind, dadurch ge­ kennzeichnet, daß zwei sich gegenüberliegende Ta­ schen des Käfigs (4) als Fülltaschen (6) ausge­ bildet sind, indem sie in den Käfigrandbereichen (7) nach innen soweit zurückgesetzt sind, daß sich der Stegrand (8) der Fülltasche (6) nahezu auf dem Teilkreis (T_K) befindet und daß der Win­ kel (α1) zwischen Fülltaschenmitte und der be­ nachbarten Taschenmitte größer ist als die Winkel (α2) zwischen den übrigen Taschenmitten.

2. Fensterkäfig nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Stegrand (8) der Fülltasche (6) um maximal den Betrag der Blechdicke (s) außer­ halb des Teilkreises (T_K) liegt, so daß ein ela­ stisches Einschnappen der Rollen (3) in die Füll­ taschen (6) möglich ist und daß der Winkel (α1) zwischen Fülltaschenmitte und der benachbarten Taschenmitte um ca. 10% größer ist als die Winkel (α2) zwischen den übrigen Taschenmitten.

3. Fensterkäfig nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Käfig (4) als Sinterteil oder als Gußteil spanlos gefertigt ist.

4. Fensterkäfig nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Käfig (4) aus Bandmaterial ge­ fertigt und zu einem Ring gebogen ist.

5. Fensterkäfig nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Stege der Fülltaschen (6) mit Nuten (9) versehen sind, die ein elastisches Ein­ schnappen der Rollen (3) erleichtern.

6. Fensterkäfig nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Stegränder des Käfigs (4) mit einem Führungsflansch (4′) oder mit Führungsla­ schen (4′′) zur Außenringführung versehen sind.

7. Verfahren zum Zusammenbau eines Pendelrollenla­ gers mit einem Käfig nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der mit Rollen (3) versehene Käfig (4) auf den Innenring (2) aufgesetzt und mit den zunächst freigelassenen Fülltaschen (6) in den Pendelrollenlageraußenring (1) eingeführt wird, danach der Käfig (4) verdreht wird, die beiden Fülltaschen (6) von außen mit Rollen (3) versehen und gegebenenfalls verstemmt werden und der gefüllte Käfig (4) in das Pendelrollenlager zurückgeschwenkt wird.