DE4424544C2 - Target für Kathodenzerstäubungsanlagen und seine Verwendung - Google Patents
Target für Kathodenzerstäubungsanlagen und seine VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Zerstäubungstarget gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Derartige ringförmige Targets bestehen aus dem Material,
welches in einer Kathodenzerstäubungsanlage zerstäubt wer
den soll, um auf Substratflächen eine Schicht aus dem be
treffenden Material oder, bei Anwesenheit eines chemisch
aktiven Gases in der Zerstäubungsanlage, eine chemische
Verbindung des Targetmaterials mit dem aktiven Gas nieder
zuschlagen. Solche Targets werden in Zerstäubungsquellen
und insbesondere in magnetfeldgestützten Zerstäubungsquel
len wie Magnetrons verwendet. Ringförmige Targets sind vor
allem für Anwendungen geeignet, bei denen das zu be
schichtende Substrat statisch vor der Zerstäubungsquelle
plaziert wird und eine gleichförmige Schicht auf dem Sub
strat abgeschieden werden soll. Auch lassen ringförmige
Quellen die Verwendung von besonders dicken Targets zu, da
die dafür notwendigen konstruktiven Maßnahmen bei ringför
migen Anordnungen für die Erzeugung von geeigneten
Magnetfeldkonfigurationen besser möglich sind. Magnetpole
der Magnetfelderzeugungsvorrichtung können beispielsweise
an den Innenseiten und Außenseiten der ringförmigen Tar
gets leicht angeordnet werden, da beim Ringtarget im zen
tralen Bereich ein Hohlraum vorhanden ist, der für solche
Maßnahmen verwendbar ist. Bei den üblichen planaren Targets
ist der Zentrumsbereich in dieser Form nicht zugänglich.
Eine bekannte Kathodenzerstäubungsanordnung mit einem Ring
target wird beispielsweise in der deutschen Patentschrift
DE 40 42 286 beschrieben. Um lange Betriebszeiten der Zer
stäubungsanordnung erreichen zu können, werden dicke Tar
gets bevorzugt. Bei dicken Targets besteht allerdings das
Problem, daß die fortschreitende Erosion die Targetoberflä
che wegen der fortschreitenden Aushöhlung des Targets stark
verändert, was zu einem unterschiedlichen Betriebsverhalten
führt. Insbesondere können sich Probleme ergeben dadurch,
daß nach einer bestimmten Zeit an verschiedenen Stellen des
ausgehöhlten Targets die Oberfläche nicht mehr gleichmäßig
abgestäubt wird, ja sogar eine Rückbelegung des abgestäub
ten Targetmaterials erfolgt, wobei dann an der Targetober
fläche eine unerwünschte Schichtbildung entsteht. Diese un
erwünschte Schichtbildung kann zu Abplatzungen führen, wel
che das beschichtete Substrat unbrauchbar machen. Auch kön
nen Verunreinigungen entstehen und Instabilitäten mit Über
schlägen im Zerstäubungsbetrieb. Dies kann sogar zu einem
Ausfall der gesamten Zerstäubungsanlage führen. Das seitli
che Hochziehen der Pole, wie in der genannten Patentschrift
beschrieben, wirkt diesem Problem teilweise entgegen. Auch
kann damit die Targetausnutzung in einem gewissen Rahmen
optimiert werden. Als weitere Maßnahme, diese Probleme zu
lösen, wird in der Patentschrift vorgeschlagen, der Zer
stäubungsfläche eine bestimmte Form zu geben. Der größere
Teil der Zerstäubungsfläche soll als flache Ausnehmung aus
gebildet werden, wobei diese von zwei konzentrischen Vor
sprüngen eingeschlossen ist, deren Wandungen gegenüber der
größeren Zerstäubungsfläche einen bestimmten Winkel von 30
bis 70 Grad einnehmen sollen. Mit dieser Maßnahme soll die
Belegung der Wandflächen der Targetvorsprünge mit Target
werkstoff vermieden werden und die Vorteile des Hohlmagne
trons, eine gute Ausnutzung des Targetwerkstoffs zu errei
chen, erhalten bleiben. Es wurde jedoch festgestellt, daß
bei dieser Ausführung ein voll ständiges Vermeiden einer
Wiederbelegung auf den Seitenwandflächen und insbesondere
auf der ganzen Zerstäubungsfläche während der gesamten Tar
getlebensdauer nicht erreicht werden kann. Außerdem ist bei
dieser Ausführung der Targetnutzungsgrad auf einen bestimm
ten Wert beschränkt. Das Target kann im übrigen nur solange
mit hinreichender Betriebssicherheit genutzt werden, so
lange keine wesentlichen Wiederbelegungen am Target erfol
gen bzw. solange kein Abplatzen der Schicht erfolgt. Dies
schränkt zusätzlich den Nutzungsgrad der Anordnung ein.
Aus der Druckschrift PCT-WO 92/04483 ist ein scheibenförmi
ges Zerstäubungstarget bekannt, dessen konkav vertiefte
Zerstäubungsfläche vom äußeren Randbereich aus radial nach
innen kontinuierlich abfällt, wobei der tiefste Punkt im
Zentrumsbereich der Scheibe liegt. Auch mit einem solchen
scheibenförmigen Target wird eine Rückbelegung auf den Sei
tenwandflächen und auf der ganzen Zerstäubungsfläche des
Targets während des Zerstäubungsvorgangs nicht vollständig
vermieden.
Die vorliegende Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht,
die Nachteile des Standes der Technik zu beseitigen. Insbe
sondere stellt sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe,
ein Ringtarget für Kathodenzerstäubung anzugeben, das eine
Wiederbelegung der Zerstäubungsfläche mit Targetmaterial
während dem Zerstäubungsvorgang vermeidet, wobei dies ins
besondere über die ganze Targetlebensdauer gewährleistet
werden soll, und zwar bei mindestens gleichbleibendem bzw.
höherem Targetausnutzungsgrad.
Diese Aufgabe wird bei dem gattungsgemäßen Ringtarget gemäß
den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1 ge
löst. Die Unteransprüche beziehen sich auf vorteilhafte
weitere Ausgestaltungen.
Der Vorteil der Erfindung gegenüber dem Stand der Technik
besteht vor allem darin, daß eine wesentlich höhere Sicher
heit hinsichtlich der Gefahr der Verunreinigung erreicht
wird. Im wesentlichen findet keine Rückbelegung durch Tar
getmaterial auf der ganzen Zerstäubungsfläche statt. Da
durch wird die Überschlagshäufigkeit drastisch verringert,
was zu einem wesentlich stabileren Betriebsverhalten führt.
Das Anstäuben bzw. das erste Starten des Targets nach einem
Targetwechsel wird problemlos, das heißt die Leistung kann
sofort hochgefahren werden. Ein langsames Anstäuben des
Targets ist nicht mehr notwendig. Auch die Targetausbeute
kann ohne weiteres um einige Prozent erhöht werden. Deswei
teren ist die Herstellung des Targets gemäß der vorliegen
den Erfindung wesentlich einfacher und somit wirtschaftli
cher.
Die Erfindung wird anschließend beispielsweise anhand von
Figuren erläutert:
Fig. 1 die Figur zeigt ein erfindungsgemäßes Ringtarget im
Querschnitt, wobei der innere und der äußere Targetrand auf
gleicher Höhe liegen.
Fig. 1a die Figur zeigt ein erfindungsgemäßes Ringtarget im
Querschnitt, wobei der innere Targetrand gegenüber dem
äußeren Targetrand abgesenkt ist.
Fig. 1b die Figur zeigt ein erfindungsgemäßes Target im
Querschnitt, wobei der äußere Targetrand gegenüber dem in
neren Targetrand abgesenkt ist.
Fig. 2 die Figur zeigt in etwa maßstäblich ein erfindungs
gemäßes Target im Querschnitt und schematisch im eingebau
ten Zustand in einer Zerstäubungsquellenanordnung.
Fig. 1 zeigt ein ringförmiges Target 8 im Querschnitt, wo
bei nur die eine Seite des Targetschnittes dargestellt ist.
Der Targetkörper 8 wird begrenzt durch die Seitenfläche 15
und 16, die Rückseite 14, die Zerstäubungsfläche 7, welche
im Querschnitt die Kurve 7 bildet, sowie seitlich davon die
Absätze bzw. Targetrandbereiche 1-4 und 2-5. Im Zentrum des
ringförmigen Targetkörpers 8 ist die Ringachse 6 darge
stellt. Die konkave Ausnehmung der Zerstäubungsfläche 7
soll erfindungsgemäß eine stetige, glatte, differenzierbare
Kurve bilden. Es hat sich gezeigt, daß jegliche Art von
Kanten im Zerstäubungsflächenbereich ungeeignet ist. Die
konkrete Form der Kurve kann durch einfache Versuche je
nach Form der Targetausbildung bzw. der Targetabmessungen,
sowie der konstruktiven Ausführung der Zerstäubungsquellen
anordnung optimiert werden. Sowohl der Kurvenverlauf 7 wie
auch die Tiefe 9a der Kurve mit dem tiefsten Punkt 9 ergibt
sich aus diesen Versuchsergebnissen.
Die Querschnittskontur ist vorzugsweise eine kontinuierlich
konkav gekrümmte Kurve, wie dargestellt. In besonderen Fäl
len kann aber auch eine ungleichmäßig gekrümmte, d. h. z. B.
mit Wellungen od. dgl. versehener Kurvenverlaufin Betracht
gezogen werden, vorausgesetzt daß es sich nach wie vor um
eine im wesentlichen konkave und überall glatte, d. h. ste
tig differenzierbare Kurve handelt. Ein Beispiel ist in
Fig. 1 gestrichelt angedeutet.
Das Target 8 kann derart mit der Zerstäubungsfläche 7 ver
sehen sein, daß diese durch die Zerstäubungsflächenränder
1, 2 umfaßt wird, wobei diese Ränder nicht zwingend mit den
Targetkanten 4, 5 zusammenfallen müssen, sondern Absätze
bzw. Targetrandbereiche bilden können, die einige mm, z. B.
3 mm, breit sein können. Je nach konstruktiver Ausführung
können Targetrandabsätze 1-4 5-2 bestehen bleiben, oder
aber auch ineinander übergehen, wie dies in Fig. 1a darge
stellt ist. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Kurve 7
eine maximale Tiefe 9a gegenüber den Targetrandbereichen
1-4 2-5 aufweist, die im Bereich von 3 bis 20% des mittle
ren Durchmessers 3 der ringförmigen Zerstäubungsfläche 7
liegt.
In den Fig. 1a und 1b ist beispielsweise und im Quer
schnitt dargestellt, wie eine der beiden konzentrisch lie
genden Targetkanten bzw. Targetrandflächen gegenüber der
anderen abgesenkt werden kann. Die Wahl der Absenkung hängt
von der Ausführung der Magnetronzerstäubungsquelle und de
ren Magnetfeldverlauf sowie von der gewünschten Abstäubcha
rakteristik ab. Die Zerstäubungsfläche 7 kann mit ihren
Rändern 1,2 wahlweise mit einem der Targetkanten 4, 5 oder
auch mit beiden Rändern zusammenfallen. Dies hängt eben
falls von der praktischen Ausführung der Anordnung ab. Die
Absenkung eines der beiden Ränder liegt vorzugsweise im Be
reich von bis zu 6% des mittleren Durchmessers 3 der ring
förmigen Zerstäubungsfläche 7. Vorzugsweise wird der innere
Targetrandbereich 1, 4 abgesenkt, um eine geeignete und ho
mogene Verteilungscharakteristik zu erzielen.
In Fig. 2 ist ein praktisches Ausführungsbeispiel eines
Targets 8 dargestellt, wobei das Target in etwa maßstäblich
abgebildet ist und schematisch angedeutet wird, wie es in
einer Zerstäubungsquelle angeordnet wird. Das Target 8 ist
auf einer Kühlplatte 11 mit Kühlkanälen 12 montiert und
wird seitlich durch gegensinnig angeordnete Pole einer Ma
gnetanordnung 13 eingeschlossen. Die Polanordnung kann in
bekannter Weise auf vielfältige Art ausgeführt werden und
je nach dem gewünschten Feldverlauf gegenüber der
Targetrückseite 14 mehr oder weniger in Richtung der
Zerstäubungsfläche 7 vorgezogen sein. Das dargestellte Tar
get 8 kann beispielsweise auf besonders einfache Weise her
gestellt werden, wenn sich die Querschnittskontur der
Zerstäubungsfläche 7 mindestens angenähert aus Kreisbogen
abschnitten zusammensetzt und insbesondere aus 2 Kreisbö
gen, wobei ein Kreisbogen vom Zerstäubungsflächenrand 2 bis
zum tiefsten Punkt 9 reicht und ein zweiter Kreisbogen vom
tiefsten Punkt 9 bis zum inneren Zerstäubungsflächenrand l
reicht. Vorteilhafterweise liegt der tiefste Kurvenpunkt 9
gegenüber dem mittleren Durchmesser 3 der ringförmigen
Zerstäubungsfläche auf einem Durchmesser 10, der um bis zu
40% der Ringbreite kleiner ist. Die Kreisbögen haben ihre
Zentrumspunkte vorteilhafterweise auf einer gemeinsamen
Geraden 10, die im wesentlichen parallel zur Ringachse 6
ist bzw. zur Targetringfläche 9a senkrecht steht und durch
den tiefsten Punkt 9 geht.
Ein besonders geeignetes Target hat beispielsweise einen
äußeren Targetdurchmesser von 170 mm, einen inneren Target
durchmesser von 56 mm und eine Targetdicke von 37,5 mm, wo
bei der innere Zerstäubungsflächenrand 1 einen Durchmesser
von 62 mm und der äußere Zerstäubungsflächenrand 2 einen
Durchmesser von 164 mm hat. Die gemeinsame Gerade 10 für
die Zentren der Radien r1 und r2 der Kreisbögen liegt auf
einem Durchmesser von 90 mm, wobei der Radius r1 80 mm be
trägt und der Radius r2 22,5 mm. Dieses Targetbeispiel wird
vorteilhafterweise für die Zerstäubung von Metallen einge
setzt, insbesondere von Aluminium oder dessen Legierungen.
Mit dieser Kurve 7 werden die Abstäubeigenschaften des Alu
miniums vorteilhaft berücksichtigt zusammen mit der ent
sprechenden Ausführung der Sputterquelle. Dies führt zu
sehr guten Resultaten bezüglich Betriebssicherheit und Tar
getlebensdauer.
Claims (6)
1. Zerstäubungstarget, das auf seiner Zerstäubungsseite
eine vertieft liegende Zerstäubungsfläche (7) aufweist, die
vom äußeren Targetrandbereich (5-2) aus radial nach innen
abfallend ausgebildet ist und im Querschnitt eine im we
sentlichen konkave, stetige und differenzierbare Kurve (7)
bildet, dadurch gekennzeichnet, daß das
Zerstäubungstarget (8) ringförmig mit einem inneren Target
randbereich (4-1) ausgebildet ist und daß die sich zwischen
dem äußeren und inneren Targetrandbereich (5-2; 4-1) er
streckende Zerstäubungsfläche (7) von einem tiefsten Punkt
(9) aus zum inneren Targetrandbereich (4-1) wieder stetig
ansteigt, wobei der tiefste Punkt (9) näher dem inneren als
dem äußeren Targetrandbereich liegt.
2. Zerstäubungstarget nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der tiefste
Punkt (9) der Kurve (7) gegenüber dem höchsten Targetbe
reich (5, 2, 1, 4) eine Tiefe (9a) im Bereich von 3% bis
20% des mittleren Durchmessers (3) der ringförmigen
Zerstäubungsfläche (7) aufweist.
3. Zerstäubungstarget nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß einer der beiden
Targetrandbereiche (5, 2, 1, 4), vorzugsweise der innere
Targetbereich (1, 4), gegenüber dem anderen abgesenkt ist,
vorzugsweise um bis zu 6% des mittleren Durchmessers (3)
der ringförmigen der Zerstäubungsfläche (7).
4. Zerstäubungstarget nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der tiefste Kur
venpunkt (9) auf einem Durchmesser (10) liegt, der bis zu
40% kleiner ist als der mittlere Durchmesser (3) der ring
förmigen Zerstäubungsfläche (7), und daß die Kurve (7) min
destens genähert durch einen äußeren Kreisbogen mit Radius
(r₁) und einem inneren Kreisbogen mit Radius (r₂) gebildet
wird und die beiden Zentren der Kreisbögen auf einer ge
meinsamen Geraden (10) liegen, die im wesentlichen parallel
zur Ringachse (6) ist.
5. Zerstäubungstarget nach einem der vorangehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Target
aus Metall, insbesondere aus Aluminium oder einer Alumini
umlegierung, besteht.
6. Verwendung des Zerstäubungstarget nach den Ansprüchen 1
bis 5 in einer Magnetronzerstäubungsquelle zur Vakuumbe
schichtung mit einem Magnetsystem (13), dessen Pole die
Targetrückseitenebene (14) in Richtung Zerstäubungsfläche
(7) überragen, wobei die Pole im Bereich der Targetseiten
flächen (15, 16) angeordnet sind.
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