DE4424470A1 - Vorrichtung zur Innenraumbeheizung eines Elektrofahrzeuges - Google Patents
Vorrichtung zur Innenraumbeheizung eines ElektrofahrzeugesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Innenraumbeheizung
eines Elektrofahrzeuges unter Ausnutzung der Abwärme eines
Kühlsystems für elektrische Komponenten des Fahrzeugantriebes.
Derzeit zu vertretbaren Kosten verfügbare Batterien und
Akkumulatoren besitzen nur eine begrenzte Energiedichte,
so daß Elektrofahrzeuge mit batteriegespeisten Elektro
antrieben nur eine vergleichsweise geringe Reichweite
bieten können, bevor die Batterien ausgetauscht bzw. nach
geladen werden müssen. Aus diesem Grunde ist es erwünscht,
den elektrischen Energievorrat der Batterien möglichst aus
schließlich für den Fahrbetrieb einzusetzen und den Strom
bedarf von Zusatzaggregaten so weit als möglich zu verringern.
Dies gilt insbesondere für die Innenraumbeheizung von
Elektrofahrzeugen.
In diesem Zusammenhang ist es bereits bekannt, Elektrofahr
zeuge bei Nichtgebrauch an das allgemeine Stromnetz anzu
schließen, um eine im Fahrzeug angeordnete Elektroheizung
über das allgemeine Stromnetz zur Beheizung des Fahrzeuges
vor Antritt einer Fahrt betreiben zu können. Während der
Fahrt braucht dann der Erwärmungszustand lediglich aufrecht
erhalten zu werden, so daß der Energiebedarf für die
Beheizung während der Fahrt vergleichsweise gering bleibt.
Gegebenenfalls kann während der Fahrt auch die Abwärme von
Komponenten des elektrischen Antriebes zur Beheizung bzw.
zur Aufrechterhaltung des erwärmten Zustandes des Innen
raumes ausgenutzt werden. Insbesondere läßt sich die
Abwärme sogenannter Hochtemperaturbatterien hierfür ein
setzen.
Allerdings ist die nutzbare Abwärme relativ gering, so daß
bei tieferen Außentemperaturen die Abwärme in der Regel
nicht ausreichend ist, um den Fahrzeuginnenraum hinreichend
zu beheizen bzw. auf hinreichender Temperatur zu halten.
Damit muß dann entweder Strom aus der Batterie zu Heiz
zwecken entnommen oder eine batterieunabhängige Heizung,
beispielsweise eine Benzinheizung, eingeschaltet werden.
Beides soll aber nach Möglichkeit vermieden werden.
Deshalb ist es Aufgabe der Erfindung, bei einer Vorrichtung
der eingangs angegebenen Art die zur Verfügung stehende
Abwärme optimal zu nutzen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
das Kühlsystem der elektrischen Komponenten des Fahr
zeugantriebes einen Kühlmittelweg aufweist bzw. einzu
schalten gestattet, an dem die Komponenten zumindest
teilweise in Reihe angeschlossen sind, wobei thermisch
weniger belastbare Komponenten im Kühlmittelweg vor
thermisch stärker belastbaren Komponenten angeordnet
sind.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, den
unterschiedlichen Kühlbedarf sowie die unterschiedliche
thermische Belastbarkeit der Komponenten des elektrischen
Fahrzeugantriebes auszunutzen, indem das Kühlmittel zunächst
zur Kühlung wärmeempfindlicher Komponenten herangezogen wird,
wobei das zunächst noch vergleichsweise kalte Kühlmittel
vorgewärmt wird. Sodann wird das vorgewärmte Kühlmittel zur
Kühlung von weniger wärmeempfindlichen Komponenten heran
gezogen und weiter erwärmt. Auf diese Weise sind vergleichs
weise hohe Kühlmitteltemperaturen erreichbar, ohne daß eine
übermäßige Erhitzung empfindlicher Komponenten auftreten
kann.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann also Wärme für
Heizzwecke auf vergleichsweise hohem Temperaturniveau zur
Verfügung gestellt werden, so daß eine gute Wärmenutzung
wesentlich erleichtert wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann
vorgesehen sein, daß das Kühlsystem auch auf eine Betriebs
weise mit parallelen Kühlmittelwegen für die Komponenten
des Elektroantriebes umschaltbar ist. Auf diese Weise kann
z. B. bei erhöhten Außentemperaturen einem erhöhten Kühl
bedarf einzelner Komponenten bei gleichzeitig geringerer
Anforderung an die Fahrzeugheizung Rechnung getragen werden.
Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der
Erfindung auf die Ansprüche sowie die nachfolgende
Erläuterung besonders vorteilhafter Ausführungsbeispiele
verwiesen, die anhand der Zeichnung beschrieben werden.
Dabei zeigt
Fig. 1 eine schaltplanartige Gesamtdarstellung eines für
Elektrofahrzeuge vorgesehenen Heizsystems, bei dem
die Abwärme eines Kühlsystems ausgenutzt wird, und
Fig. 2 eine Möglichkeit zur Gestaltung des Kühlmittelweges.
Ein nicht näher dargestellter Elektroantrieb eines Elektro
fahrzeuges besitzt zur Kühlung seines nicht dargestellten
Elektromotors einen Wärmetauscher 1, zur Kühlung eines nicht
dargestellten Wechselrichters einen Wärmetauscher 2, zur
Kühlung einer nicht dargestellten Batterie einen Wärme
tauscher 3 und zur Kühlung eines nicht dargestellten Neben
verbrauchers, wie z. B. eines Ladegerätes od. dgl., einen
Wärmetauscher 4. Zur Überwachung der Temperatur dieser
Wärmetauscher 1 bis 4 sind Temperaturfühler 5 bis 8 vorge
sehen.
Die Wärmetauscher 1 bis 4 sind in einem Kühlmittelkreis
lauf 9 angeordnet, der von einer Kühlflüssigkeit durchströmt
wird. Dieser Kühlmittelkreislauf 9 besitzt einen Kühler 10
mit Kühlgebläse 11, eine weiter unten erläuterte erste Schalt
ventilanordnung 12′ auf der Eingangsseite der Wärmetauscher
1 bis 4 sowie eine ebenfalls weiter unten erläuterte ausgangs
seitige Schaltventilanordnung 12′′ auf der Ausgangsseite der
Wärmetauscher 1 bis 4, wobei die Schaltventilanordnung 12′
mit dem Kühler 10 über eine Vorlaufleitung 13 und die Schalt
ventilanordnung 12′′ mit dem Kühler über eine Rücklaufleitung 14
mit Umwälzpumpe 15 und Ausdehnungsgefäß 16 verbunden ist.
Am Eingang der Rücklaufleitung 14 ist vor einem Umschalt
ventil 17 ein Temperaturfühler 18 angeordnet, um die Kühl
mitteltemperatur hinter der Schaltventilanordnung 12′′
ermitteln zu können. Das Umschaltventil 17 steuert eine
Abzweigleitung 19, über die das Kühlmittel einem Heizkreis
lauf 20 zugeführt werden kann, der mit einer Rückführlei
tung 21 hinter dem Umschaltventil 17 mit dem Kühlmittel
kreislauf 9 verbunden ist.
Der Heizkreislauf 20 besitzt eine gesonderte Umwälzpumpe 22,
die mit einer Rückschlagklappe 23 kombiniert ist, so daß
nur eine Strömungsrichtung möglich ist. Von der Umwälz
pumpe 22 führt der Heizkreislauf 20 zu einer als Mündung der
Abzweigleitung 19 angeordneten Saugdüse 24 und nachfolgend
zu einem Erhitzer 25, der elektrisch und/oder durch Ver
brennung, beispielsweise von Benzin od. dgl., betrieben
wird. In Strömungsrichtung hinter dem Erhitzer 25 ist ein
Umschaltventil 26 angeordnet, welches die vom Erhitzer 25
kommende Flüssigkeit entweder direkt oder über einen
Wärmespeicher 27 einem mit Gebläse 28 versehenen Innen
raumwärmetauscher 29 zuführt, hinter dem ein Temperatur
fühler 30 angeordnet ist.
Das dargestellte System besitzt ein Steuergerät 31, welches
eingangsseitig mit den Signalleitungen der Temperatur
fühler 5 bis 8 und 18 sowie 30 und einem Vorwahlschalter 32
für die Innenraumtemperatur des Fahrzeuges verbunden ist.
Ausgangsseitig ist das Steuergerät an die Schaltventilan
ordnungen 12′ sowie 12′′, die Umschaltventile 17 und 26,
die Umwälzpumpen 15 und 22, den Erhitzer 25, die Gebläse
11 und 28 angeschlossen, so daß diese Elemente in Abhängig
keit von den Temperatursignalen der vorgenannten Temperatur
fühler und dem Vorwahlschalter 32 steuerbar sind.
Gemäß Fig. 2 lassen sich die Schaltventilanordnungen 12′
und 12′′ so einstellen, daß das von der Vorlaufleitung 13
kommende Kühlmittel in Reihe nacheinander durch die Wärme
tauscher 3, 2 und 1 strömt, so daß die Abwärme der mit dem
Wärmetauscher 3 kombinierten Batterie zur Vorheizung des
Kühlmittels dient, während die Abwärme des mit dem Wärme
tauscher 2 kombinierten Wechselrichters sowie des mit dem
Wärmetauscher 1 kombinierten Elektromotors zur weiteren
Erhitzung des Kühlmittels genutzt wird. Damit wird gleich
zeitig den unterschiedlichen Anforderungen an die Kühlung
von Batterie, Wechselrichter und Motor Rechnung getragen.
Bei Bedarf kann ein Nebenverbraucher, der mit dem Wärme
tauscher 4 kombiniert ist, über einen zum vorgenannten
Kühlmittelweg parallelen Kühlmittelweg gekühlt werden.
Die Schaltventilanordnungen 12′ und 12′′ sind so ausgelegt,
daß grundsätzlich auch eine andere Aufteilung des Kühl
mittelstromes möglich ist. Beispielsweise könnte vorge
sehen sein, die die Wärmetauscher 3 und 4 durchsetzenden
Kühlmittelströmungen hinter dem Wärmetauscher 3 zu ver
einigen, so daß nachfolgend das gesamte Kühlmittel nach
einander durch die Wärmetauscher 2 und 1 strömt.
Im übrigen ist es auch denkbar, bei Bedarf alle Wärme
tauscher 1 bis 4 parallel mit Kühlmittel zu beaufschlagen.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können
die Schaltventilanordnungen 12′ und 12′′ so ausgebildet
sein, daß sie bei sehr hohen Außentemperaturen die
Wärmetauscher besonders wärmeempfindlicher Aggregate
- z. B. Halbleiter in Bordladern und DC-DC-Wandlern -
in einen gesonderten Kühlkreislauf einschalten können,
der in der Regel einen eigenen, zum Kühler 10 parallel
geschalteten Kühler aufweist.
Durch die in Fig. 2 beispielhaft dargestellte Reihen
schaltung der Wärmetauscher 1 bis 3 kann am Eingang der
Rücklaufleitung 14, d. h. am Temperaturfühler 18, eine
sehr hohe Kühlmitteltemperatur erreicht werden, mit der
erwünschten Folge, daß bei entsprechender Steuerung des
Umschaltventiles 17 Kühlmittel mit hoher Temperatur zum
Heizkreislauf 20 geführt werden kann.
Durch entsprechende Steuerung des Umschaltventiles 17
kann dem Heizkreislauf 20 je nach Betriebsbedingungen
mehr oder weniger erwärmte Kühlflüssigkeit aus dem Kühl
kreislauf 9 zugeführt werden. Sollte in Ausnahmefällen
die Temperatur am Temperaturfühler 30 des Heizkreis
laufes 20 höher als die Temperatur am Temperaturfühler 18
des Kühlkreislaufes 9 sein, so wird das Umschaltventil 17
in jedem Falle geschlossen, um eine unnötige Abkühlung des
Heizkreislaufes 20 zu verhindern.
Im Heizkreislauf 20 kann dann bei laufender Umwälzpumpe 22
die Wärme des Erhitzers 25 und/oder bei entsprechender
Schaltung des Umschaltventiles 26 die Wärme des Wärme
speichers 27 ausgenutzt und über den Innenraumwärme
tauscher 29 zur Beheizung des Fahrzeuginnenraumes heran
gezogen werden.
Das Gebläse 11 des Kühlers 10 wird nur bei Bedarf einge
schaltet, d. h. wenn ein erhöhter Kühlbedarf vorliegt.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Innenraumbeheizung eines Elektrofahr
zeuges unter Ausnutzung der Abwärme eines Kühlsystems für
elektrische Komponenten des Fahrzeugantriebes,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kühlsystem (9) einen Kühlmittelweg aufweist bzw.
einzuschalten gestattet, an dem die Komponenten (1 bis 4)
zumindest teilweise in Reihe angeschlossen sind, wobei
thermisch weniger belastbare Komponenten im Kühlmittel
weg vor thermisch stärker belastbaren Komponenten ange
ordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kühlsystem (9) auf eine Betriebsweise mit parallelen
Kühlmittelwegen für die Komponenten (1 bis 4) umschaltbar
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß parallel zu einem Kühlkreislauf (9) mit eigener
Umwälzpumpe (15) ein gesonderter Heizkreislauf (20)
mit separater Umwälzpumpe (22) angeordnet und über
eine steuerbare Abzweigleitung (19) sowie eine Rück
führleitung (21) mit dem Kühlkreislauf (9) verbindbar
ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Kühl- und/oder Heizkreislauf (9, 20) ein
Erhitzer (25) und/oder ein Wärmespeicher (27)
einschaltbar sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei hohen Außentemperaturen besonders wärme
empfindliche Komponenten einem gesonderten Kühl
mittelweg für Niedrigtemperatur zuschaltbar sind.
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