DE4423142C2 - Führungselement für die Sicherheitsgurtanordnung der Rücksitze eines Kraftfahrzeugs - Google Patents
Führungselement für die Sicherheitsgurtanordnung der Rücksitze eines KraftfahrzeugsInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Führungselement für die Sicherheits
gurtanordnung der Rücksitze eines Kraftfahrzeugs mit einem hinter den
Rücksitzen angeordneten Gurtaufroller.
Aus der europäischen Patentschrift EP-A-0 443 110 B1 ist eine Sicherheits
gurtanordnung bekannt, bei der ein bogenförmiges Führungselement den
aus dem Gurtaufroller austretenden Gurt über den oberen Rand der Begren
zungswand des Verdeckkastens hinwegführt. Der Verdeckkasten ist unmit
telbar hinter der Rücksitzanlage angeordnet, und der Gurtaufroller ist in ei
ner Nische hinter der vorderen Begrenzungswand des Verdeckkastens an
geordnet.
Bei den gegenwärtig üblichen Sicherheitsgurtanordnungen für die Rücksitz
anlage wird der aus dem Gurtaufroller austretende Gurt unmittelbar über die
Oberkante der Rücksitzlehne geführt und liegt auf dieser auf. Eine derartige
Sicherheitsgurtanordnung für die Rücksitze ist beispielsweise in der euro
päischen Patentschrift EP-A-0 226 745 B1 offenbart.
Bei diesen Sicherheitsgurtanordnungen der Rücksitze eines Kfz ist der Gurt
verlauf so ausgelegt daß nur Personen oberhalb einer bestimmten Mindest
größe den Gurt passend anlegen können. Bei kleineren Insassen verläuft
der Gurt entlang des Halses der Insassen, was für diese äußerst unbequem
ist. Ist hingegen der Gurtverlauf so ausgelegt, daß der Gurt von kleinen In
sassen passend angelegt werden kann, so ist die Sicherheit größerer Insas
sen erheblich gefährdet.
Ferner ist in der deutschen Patentschrift DE 39 13 284 C2 ein Gurthalter für
einen Sicherheitsgurt beschrieben. Dieser Gurthalter besteht im wesent
lichen aus einem länglichen flach ausgebildeten Arm, der über eine Gelenk
anordnung mit dem Fahrzeugaufbau hinter der Rücksitzlehne verbunden ist
und der an seinem vorderen freien Ende einen Führungskopf aufweist. Eine
Anpassung bzw. Einstellung des Gurthalters erfolgt dort, indem die Gelenk
anordnung hinter der Rücksitzlehne sowohl vertikal als auch horizontal
schwenkbar ist. Dieser Gurthalter für einen Sicherheitsgurt ist aufgrund der
Gelenkanordnung sowie des Führungskopfes jedoch recht aufwendig und
somit kostspielig.
Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein kostengünstiges
Führungselement für die Sicherheitsgurtanordnung der Rücksitze eines
Kraftfahrzeugs mit einem hinter den Rücksitzen angeordneten Gurtaufroller
zu schaffen, bei welchem sich der Gurt selbsttätig an die unterschiedlichen
Größen der Insassen auf den Rücksitzen anpaßt.
Diese Aufgabe wird gelöst, indem das Führungselement sich längs zwischen
dem Austrittsschlitz des Gurtaufrollers und der vorderen Lehnenfläche der
Rücksitze erstreckt, wobei das Führungselement als eine Mulde mit einem
Muldenboden ausgebildet ist, der in einer Ebene unterhalb oder oberhalb der
Lehnenoberkante liegt, und wobei das Führungselement mindestens eine
erste Führungskante und eine zweite Führungskante aufweist, wobei die
erste Führungskante den Gurt über die Lehnenoberkante der Rücksitze und
die zweite Führungskante den Gurt über die Lehnenseitenkante der
Rücksitze führt.
Durch das erfindungsgemäße Führungselement kann der Sicherheitsgurt in
der tiefliegenden Mulde des Führungselements gleiten, wenn der Gurt von
einem kleineren Insassen auf dem Rücksitz angelegt wird. Wird der Gurt
dagegen von einem größeren Insassen angelegt, so gleitet der Gurt auto
matisch über die zweite Führungskante des Führungselements auf die erste
Führungskante des Führungselements und paßt sich so an die höher
liegende Schulter des größeren Insassen an.
Außerdem besitzt das erfindungsgemäße Führungselement den Vorteil, daß
der Gurt beim Ablegen automatisch in die Mulde gleitet und entlang des
Muldenbodens entgegengesetzt zur Fahrtrichtung zurück in den Gurtaufrol
ler gleitet.
Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Führungselementes
sind in den Unteransprüchen angegeben.
Eine Sicherheitsgurtanordnung für Rücksitze, die mit einem erfindungsge
mäßen Führungselement ausgestattet ist, ermöglicht eine einfache Bedie
nung des Gurtes.
Zudem bietet eine Sicherheitsgurtanordnung, die mit dem erfindungsge
mäßen Führungselement ausgestattet ist, eine höhere Sicherheit, da sich
der Gurtverlauf automatisch an die unterschiedliche Körpergröße der Insas
sen anpaßt. Um die Anpassung des Gurts an kleinere Insassen zu verbes
sern, empfiehlt es sich, den Muldenboden, wie in Anspruch 9 angegeben,
zur Fahrzeugseitenwand hin abfallend zu gestalten.
Das Führungselement kann aus einem oder mehreren einfachen, leichten
Bauteilen gefertigt werden. Diese Bauteile erhöhen nicht das Fahrzeugge
wicht, sind nicht oder nur in geringem Ausmaß störanfällig und verursachen
kein Klappern und Quietschen bei Vibrationen.
Das Führungselement kann auf einfache Weise aus Kunststoff hergestellt
werden, oder in die Seitenverkleidung an der C-Säule eingearbeitet werden,
und verursacht somit keine zusätzlichen Montagekosten. Schließlich kann
das erfindungsgemäße Führungselement bei Platzmangel als Vertiefung in
der Rücksitzlehne selbst ausgebildet sein.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird anhand der
Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt den Gurtverlauf bei großen Insassen auf dem Rücksitz, bei
kleinen Insassen auf dem Rücksitz und bei nicht besetztem
Rücksitz.
Fig. 2 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Führungselements.
In Fig. 1 ist der Gurtverlauf der Rücksitzgurtanordnung für verschieden
große Insassen gezeigt. Mit I ist der Gurtverlauf bei einem großen Insassen
auf dem Rücksitz bezeichnet. Mit II ist der Gurtverlauf bei einem kleinen
Insassen auf dem Rücksitz bezeichnet. Mit III ist der Gurtverlauf des Gurtes
im aufgerollten Zustand bezeichnet, der vorliegt wenn sich auf den
Rücksitzen keine Insassen befinden. Mit IV ist der Gurtverlauf bezeichnet,
der im Augenblick des Ablegens des Gurts vorliegt.
Fig. 2 zeigt im Detail die einzelnen Teile und Abschnitte des erfindungsge
mäßen Führungselements, das eine Mulde 1 aufweist. Das Führungsele
ment ist zwischen dem Austrittsschlitz 3 des Gurtaufrollers und der vorderen
Lehnenoberkante 5 des Rücksitzes angeordnet. Die Mulde 1 des Führungs
elements verläuft im wesentlichen in Fahrtrichtung und führt den Gurt vom
Austrittsschlitz 3 bis zur Vorderseite der Lehnen- bzw. der Seitenpolsterung.
Das erfindungsgemäße Führungselement weist eine erste Führungskante 11
auf, die sich entlang der Mulde 1 und im wesentlichen parallel zu dieser er
streckt. Die erste Führungskante 11 ist über einen Radius mit einer zweiten
Führungskante 13 verbunden, die mit der ersten Führungskante 11 einen
stumpfen Winkel bildet und sich in Fahrtrichtung nach unten neigt. An die
zweite Führungskante 13 schließt sich eine dritte Führungskante 15 an, die
den Muldenboden 7 der Mulde 1 nach vorne begrenzt. An die dritte Füh
rungskante 15 kann sich gegebenenfalls eine vierte Führungskante 17 an
schließen, die im wesentlichen quer zur Fahrzeugrichtung verläuft und in
Richtung der Seitenwand des Kraftfahrzeugs ansteigt.
Die erste Führungskante 11 führt den Gurt über die Lehnenoberkante 5 des
Rücksitzes und ermöglicht die Anpassung des Gurtierlaufs an große Insas
sen. Bei großen Insassen auf dem Rücksitz gleitet nämlich der Gurt aus der
Mulde 1 über die zweite Führungskante 13 auf die erste Führungskante 11,
die den Gurt über die Rücksitzlehne hinweg auf die Schulter des großen Insassen
führt. Wird der Gurt über die erste Führungskante 11 geführt, so
nimmt er den mit I bezeichneten Verlauf an.
Sitzt ein kleinerer Insasse auf dem Rücksitz, so gleitet der Gurt aus der
Mulde lediglich bis auf die zweite Führungskante 13, die den Gurt über die
Lehnenseitenkante 6 zur Schulter des kleinen Insassen führt. Wird der Si
cherheitsgurt über die Führungskante 13 geführt, so nimmt der Gurt den mit
II bezeichneten Gurtverlauf an.
Die Führungskante 13 verhindert, daß der Gurt zwischen der Lehnenseiten
kante und der Seitenkante des Seitenteils 8 eingeklemmt und die Sicher
heitsgurtanordnung beschädigt wird.
Die Führungskante 15 führt den abgelegten Gurt von unten nach oben in die
Mulde 1 und erleichert das Aufrollen des Gurtes, nachdem dieser abgelegt
worden ist. Am Ende des Aufrollvorgangs nimmt der Gurt den mit III be
zeichneten Verlauf an.
Die vierte Führungskante 17 des Führungselements ist, falls vorhanden,
zwischen der Seitenverkleidung an der C-Säule 19 des Fahrzeugs und der
Mulde 1 des Führungselements angeordnet. Die Führungskante 17 verläuft
quer zur Fahrzeugrichtung, neigt sich nach unten zum Muldenboden 7 hin
und ist über einen Radius mit der dritten Führungskante 15 verbunden.
Die vierte Führungskante 17 ermöglicht es, daß der Gurt nach dem Ablegen
nach unten in die Mulde 1 gleitet, um dann entlang der Mulde nach rück
wärts in den Gurtaufroller zu gleiten. Außerdem verhindert die Führungs
kante 17 des Führungselements, daß der Gurt zwischen der Lehne und der
Innenverkleidung an der C-Säule 19 oder an der D-Säule 21 eingeklemmt
wird. Schließlich bewirkt die Führungsflanke 17, daß der Gurt auch dann
zurückrollt, wenn er durch die geöffnete Fahrzeugtür über die Türschwelle
hängt. Der Gurt nimmt dann in diesem Fall den mit IV bezeichneten Verlauf
an.
Claims (11)
1. Führungselement für die Sicherheitsgurtanordnung der Rücksitze eines
Kraftfahrzeugs mit einem hinter den Rücksitzen angeordneten Gurtauf
roller, wobei
- - das Führungselement sich längs zwischen dem Austrittsschlitz (3) des Gurtaufrollers und der vorderen Lehnenfläche der Rücksitze erstreckt, wobei
- - das Führungselement als eine Mulde (1) mit einem Muldenboden (7) ausgebildet ist, der in einer Ebene unterhalb oder oberhalb der Lehnenoberkante (5) liegt, und wobei
- - das Führungselement mindestens eine erste Führungskante (11) und eine zweite Führungskante (13) aufweist, wobei die erste Füh rungskante (11) den Gurt über die Lehnenoberkante (5) der Rücksitze und die zweite Führungskante (13) den Gurt über die Lehnenseitenkante (6) der Rücksitze führt.
2. Führungselement nach Anspruch 1 gekennzeichnet durch eine dritte Füh
rungskante (15), die den Gurt entlang der Lehnenseitenkante (6) führt.
3. Führungselement nach Anspruch 2 gekennzeichnet durch eine vierte
Führungskante (17), die den Gurt nach unten in die Mulde (1) führt.
4. Führungselement nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungselement als selbständiges Teil aus Kunststoff oder
Metall zwischen Rücksitzlehne und der Seitenverkleidung des Fahrzeugs
angeordnet ist.
5. Führungselement nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungselement in der Seitenverkleidung und einstückig mit
dieser ausgebildet ist.
6. Führungselement nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungselement als Vertiefung in der Rücksitzlehne ausgebil
det ist.
7. Führungselement nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungselement in der Verkleidung der Säule C und/oder D
ausgebildet oder an die Säulen angeformt ist.
8. Führungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Führungskante (11) und die zweite Füh
rungskante (13) einen stumpfen Winkel bilden und über einen Radius
verbunden sind, so daß der Gurt von der ersten Führungskante (11) über
die zweite Führungskante (13) in die Mulde (1) gleiten kann.
9. Führungselement nach Anspruch 2, 3, 4, 5, 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die dritte Führungskante (15) im wesentlichen quer zur
Fahrtrichtung verläuft und nach unten geneigt ist.
10. Führungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch
gekennzeichnet, daß der Muldenboden (7) quer zur Fahrtrichtung nach
außen hin abfällt.
11. Führungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mulde (1) aus zwei oder mehreren Teilen gebil
det wird, die als Einzelteile, in der Säulenverkleidung oder in der Lehne
ausgebildet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944423142 DE4423142C2 (de) | 1994-07-01 | 1994-07-01 | Führungselement für die Sicherheitsgurtanordnung der Rücksitze eines Kraftfahrzeugs |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19944423142 DE4423142C2 (de) | 1994-07-01 | 1994-07-01 | Führungselement für die Sicherheitsgurtanordnung der Rücksitze eines Kraftfahrzeugs |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4423142A1 DE4423142A1 (de) | 1996-01-04 |
DE4423142C2 true DE4423142C2 (de) | 1997-08-14 |
Family
ID=6522041
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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