DE3046813C2 - Rückhaltesystem für Fahrzeuge - Google Patents

Description

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Die Erfindung bezieht sich atr ein Rückhaltesystem für Fahrzeuge gemäß dem'Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus der US-PS 28 64 437 ist ein .Rückhaltesystem für Fahrzeuge bekannt, weiches mit einem den Körper des Benutzers umschließenden Gurtband und einer Aufwikkelvorrichtung versehen ist, wobei zwischen dem der Aufwickelvorrichtung zugewandten Ende des Gurtbandes und der Aufwickelvorrichtung ein Zugmittel angeordnet ist, welches wenigstens teilweise von der Aufwickelvorrichtung aufnehmbar ist Durch das am Ende des Gurtbandes befestigte, aufwickelbare Zugmittel wird zwar der Entstehung des sogenannten Filmspuleneffektes entgegengewirkt; jedoch muß das Gurtband selbst die auftretenden Kräfte aufzunehmen vermögen und gleichzeitig in seiner Werkstoffbeschaffenheit dem Tragekomfort genügen. Durch die Gurtbandumlenkung um nahezu 180° an der Oberkante der Rückenlehne wird ein relativ hohes Rückstellmoment in bo der Aufwickervorrichtung notwendig, um den großen Reibungswiderstand in der Umlenkspule auszugleichen. Das hohe Rückstellmoment macht sich bei bestimmten Sitzpositionen als unangenehmer Druck auf den Körper bemerkbar und schmälert dadurch den Tragekomfort

Aus der DE-OS 17 81 253 ist ein ganz oder teilweise aus einem Metalldrahtgewebe hergestelltes Gurtband bekannt. Dieses Gurtband gewährleistet zwar geringe Reibungskräfte an Umlenkstellen sowie eine hohe Festigkeit, jedoch wirkt sich das Metalldrahtgewebe w> sehr negativ auf den Tragekomfort aus. In der DE-OS 17 81 253 wird weiter vorgeschlagen, die Zugkraftelemente — gebildet beispielsweise durch mehrere nebeneinander angeordnete Seile — zu umspritzen. Hier wird der Tragekomfort weniger durch die Oberfläche des Gurtbandes geschmälert, als vielmehr durch den Druck des Gurtbandes auf den Korper, wel her wie beim Gegenstand der US-PS 28 64 437 aus dem hohen Rückstellmoment der Aufwickelvorrichtung resultiert, welches zur Oberwindung der relativ großen Reibkräfte in den Umienkrollen notwendig ist

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrande, mit einfachen Mitteln ein gattungsgemäßes Rückhaltesystem so weiterzubilden, daß bet Bewegungen des Gurtbenutzers die hemmende Relativbewegung zwischen dem Gurtband und der Bekleidung vermindert wird.

Die gleiche Wirkung wird durch die DE-OS 28 50 554 angestrebt, bei welcher das Gurtband zumindest in dem am Oberkörper des Gurtbenutzers anliegenden Bereich einen auf dem Gurtband gleitenden, schlauchförmigen Schutzüberzug aufweist, der über ein elastisches Befestigungselement mit dem Schulterbefestigungspunkt des Dreipunkt-Sicherheitsgurtes verbunden ist

Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß das Gurtband als Eastikband ausgebildet ist, daß das Gurtband das Zugmittel längsverschieblich umschließt und die Enden des Gurtbandes am Fahrzeug und/oder an einem Sitz fixiert sind. Dadurch sind die Festigkeits- und Funktionseigenschaften des Gurtes vollständig von den Komforteigenschaften, für die hauptsächlich die Ausbildung des Gurtbandes verantwortlich ist, entkoppelt Durch die Fixierung der Gurtbandenden und die Längsverschieblichkeit des Zugmittels relativ zum Gurtband wird erreicht, daß trotz uneingeschränkter Verschiebbarkeit des Fahrzeugsitzes das Zugmittel nicht in Anlage an den Körper des Gurtbenutzers kommt

Die elastische Kraft des Elastikbandes ist vernachlässigbar klein, wenn dafür ein geeigneter Werkstoff verwendet wird. Außerdem bewirkt die Sitzverstellung keine allzu große Längenänderung des Elastikbandes. Durch das erfindungsgemäße Rückhaltesystem kann nicht nur die bei Bewegungen des Gurtbenutzers hemmende Relativbewegung zwischen dem Gurtband und der Bekleidung ausgebaut werden, sondern auch das für den Druck des Gurtband«- auf den Körper des Gurtbenutzers verantwortliche Rückstellmoment der Aufwickelvorrichtung reduziert weiden, wenn erforderliche Umlenkungen an der Stelle vorgenommen werden, an welchen der Gurt nur durch das Zugmittel gebildet ist

Genauso, wie das Zugmittel entsprechend den besonderen Erfordernissen ausgebildet werden kann, ist dies auch bei der nun ebenfalls von der Konstruktion des Gurtbandes unabhängigen Aufwickelvorrichtung möglich. So bestehen etwa bessere Anpassungsmöglichkeiten bei der Wahl des Unterbringungsortes, der Rückhaltekraft, dem Platzbedarf und der Geometrie.

Die Unteransprüche 2 und 3 kennzeichnen vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung, wenn das Rückhaltesystem als Zweipunkt- bzw als Dreipunkt-System ausgebildet ist

Die DE-OS 24 25 741 zeigt zwar ein Rückhaltesystem, welches als Zweipunkt-System ausgebildet ist und bei dem das eine Ende des Gurtbandes »sitzfest« in einer im Fahrzeugsitz festgelegten Aufwickelvorrichtung aufgenommen ist und das andere Ende »karosseriefest« an der Fahrzeugtüre angelenkt ist. Bei dem Gurtband handelt es sich jedoch um ein solches, welches selbst das Zugmittel bildet und nicht längsverschieblich ein Zugmittel umschließt. Dies trifft auch für den Gegenstand der DE-OS 14 56 179 zu, bei dem jedes Ende des als Zugmittel ausgebildeten Gurtbandes in einer Aufwickelvorrichtung an der Karosserieaußenwand aufgenommen ist.

Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt

F i g. 1 auf der linken Seite eines im Schnitt dargestellten Fahrzeuges ein als Zweipunkt-System ausgebildetes Rückhaltesystem; auf der rechten Seite ein als Dreipunkt-System ausgebildetes Rückhaltesystem,

F i g. 2 einen Schnitt gemäß Linie II-II in F i g. 1 und

Fig.3 ein als Führungselement bezeichnetes Einzelteil des Rückhaltesystems.

In Fig. 1 ist auf der linken Seite ein Beifahrersitz 7 dargestellt, welcher in Führungsschienen 11 verschiebbar ist Das dem Beifahrersitz 7 zugeordnete Zweipunkt-Rückhaltesystem ist in Gebrauchsstellung dargestellt und umfaßt ein als Elastikband ausgebildetes Gurtband 35, welches längsverschiebbar Seile 37 aufnimm*. Während die einen Enden der Seile 37 von einer Aufwickelvorrichtung 39 aufgenommen werden, sind die anderen Enden mit einem Gurtschloß 41 verbund2n, welches mit einem an der Vordertüre 43 des Fahrzeugs befestigten Aufnahmeteil 45 ven-astet ist Dieses System zeichnet sich dadurch aus, daß bei geöffneter Fahrzeugtüre ein ungehinderter Zugang zu dem jeweiligen Vordersitz möglich ist, und beim Schließen der Vordertüre eine selbsttätige Sicherung der Insassen durch das Gurtband erfolgL Das elastische Gurtband 35 ist wie die Seile 37 am Gurtschloß 41 befestigt Um sicherzustellen, daß der untere Gurtanlenkpunkt auch bei unterschiedlichen Sitzpositionen konstant bleibt, ist mit dem Beifahrersitz 7 eine Halterung 47 verbunden, an welcher das zweite Ende des Gurtbandes 35 befestigt ist Durch die Halterung 47 werden auch die Seile 37 umgelenkt und der im Sitz untergebrachten Aufwickelvorrichtung 39 zugeführt

Auf der rechten Seite der F i g. 1 ist anhand des Fahrersitzes ein Dreipunkt-Sicherheitsgurtsystem dargestellt Auch hierbei sind die Seile im Gurtband 35 längsverschieblich angeordnet Dabei sind die Enden der Gurtbänder an der Karosserieaußenwand 53 mit Halterungen 55 fixiert und an jedem Ende der Gurtbänder die austretenden Seile 56 in Aufwickelvorrichtungen 59, 65 aufgespult Die Lösung mit zwei Aufwickelvorrichtungen wurde gewählt da sich gezeigt hat daß bei Verwendung nur einer Aufwickelvorrichtung das bei einer Dreipunkt-Anordnung sehr lange Gurtband stark gedehnt werden würde, was einen zusätzlichen Druck auf den Körper des Gurtbenutzers zur Folge hätte.

Das am Fahrersitz 57 montierte Rückhaltesystem geht von der Aufwickelvorrichtung 59 am Fahrzeugboden 61 aus. An die Aufwickelvorrichtung 59 schließt sich die Halterung 55 für das Gurtband 35 an. Das Gurtband 35 verläuft von dort auf die gegenüberfiegende Seite des Fahrersitzes 57, wird dort in einer Schloßzunge, welche in ein Gurtschloß 63 eingeschoben ist umgelenkt und anschließend bis zu einer zweiten Vlalterung 55 im oberen Bereich der Karosserieaußenwarid 53 geführt. Wie am anderen Ende des Gurtbandes werden die aus dem Gurtband austretenden Seile 56 von der zweiten Aufwickelvorrichtung 65 aufgenommen.

Aus d'*n F i g. 2 und 3 ist ersichtlich, wie die Seile 37 im Gurtband 35 geführt sind. Zur Führung der Seile 37 sind in dem aus weichelastischem Material gefertigten Gurtband 35 der Anzahl der Seile 37 entsprechende röhrenförmige Ausnehmungen 49 zur Aufnahme der Seile vorgesehen. Um sicherzustellen, daß die auftretenden Kräfte großflächig auf den Körper übertragen werden — was nur möglich ist, wenn die Seile auf Distanz gehalten werden — sind in Abständen Führungselemente 51 im Gurtband 35 eingebettet.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Rückhaltesystem für Fahrzeuge, mit einem den Körper des Benutzers umschließenden Gurt und einer Aufwickelvorrichtung, wobei der Gurt aus einem wenigstens teilweise auf der Aufwickelvorrichtung aufnehmbaren Zugmittel und einem nicht aufwickelbaren Gurtband besteht, das das Zugmittel umschließt, dadurch gekennzeichnet, daß das Gurtband (35) als Elastikband ausgebildet ist, daß das Gurtband das Zugmittel (Seile 37; 56) längsverschieblich umschließt und die Enden des Gurtbandes (35) am Fahrzeug und/oder an einem Sitz fixiert sind.

2. Rückhaltesystem, welches als Zweipunkt-Systern ausgebildet ist, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das der Aufwickelvorrichtung (39) zugewandte Ende des Gurtbandes (35) »sitzfest«, das andere Ende zusammen mit dem Zugmittel (Seil 37) »turosseriefest« angelenkt ist

3. Rückhaltesystem, welches als Dreipunkt-System ausgebildet ist, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Ende des Gurtbandes (35) an der Karosserieaußenwand (53) des Fahrzeuges befestigt ist und daß das aus jedem Ende des Gurtbandes (35) vorstehende Zugmittel (Seil 56) von einer Aufwickelvorrichtung \S9, 65) aufgenommen ist