DE4420599A1 - Gerät zur Untersuchung von Gewebe in vivo - Google Patents
Gerät zur Untersuchung von Gewebe in vivoInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gerät zur Untersuchung von Gewebe
in vivo, aufweisend eine Lichtquelle, eine Lichtaustritts
zone, aus der im Betrieb das mittels der Lichtquelle erzeugte
Licht austritt und auf das zu untersuchende Gewebe fällt, ei
ne Lichteintrittszone, in die im Betrieb von dem zu untersu
chenden Gewebe ausgehendes Licht einfällt, eine der Lichtein
trittszone zugeordnete Optik und Bilderzeugungsmittel, denen
das mittels der Optik aufgenommene Licht zugeführt wird und
die ein Bild desjenigen Bereiches erzeugen, aus dem die Optik
Licht aufnimmt.
Derartige Geräte sind normalerweise endoskopartig ausgebil
det. Sie können unter Ausnutzung natürlicher Wege oder aber
über künstliche, beispielsweise mit Hilfe eines Trokars ge
schaffene Wege derart positioniert werden, daß die Erzeugung
eines Bildes des jeweils diagnostisch relevanten Bereiches
möglich ist. Besteht Anlaß zu der Annahme, daß das Gewebe im
diagnostisch relevanten Bereich Anomalien aufweist, wird, in
der Regel durch einen Biopsiekanal des Endoskops, eine Ge
webeprobe entnommen.
Da die Bildqualität von mit herkömmlichen Endoskopen erzeug
ten Bildern in der Regel nur eine grob qualitative Beurtei
lung des diagnostisch relevanten Bereiches zuläßt, werden
häufig unnötigerweise Gewebeproben entnommen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät der ein
gangs genannten Art so auszubilden, daß eine bessere Beurtei
lung des Gewebes in einem diagnostisch relevanten Bereich
möglich ist.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch ein Gerät
zur Untersuchung von Gewebe in vivo, aufweisend
- a) ein Lichtquelle, mittels derer Licht unterschiedlicher Wellenlängen erzeugbar ist,
- b) eine Lichtaustrittszone, aus der im Betrieb das mittels der Lichtquelle erzeugte Licht austritt und auf das zu untersuchenden Gewebe fällt,
- c) eine Lichteintrittszone, in die im Betrieb von dem zu untersuchenden Gewebe ausgehendes Licht einfällt,
- d) eine der Lichteintrittszone zugeordnete Optik, die Licht aus einem engen Bereich aufnimmt, dessen Dimensionen die der Lichteintrittszone nicht oder nicht wesentlich über steigen,
- e) Bilderzeugungsmittel, denen das mittels der Optik aufge nommene Licht zugeführt wird und die ein Bild desjenigen Bereiches erzeugen, aus dem die Optik Licht aufnimmt, und
- f) eine Spektroskopieeinrichtung mit Anzeige- und Auswerte mitteln, der mittels der Optik aufgenommenes Licht un terschiedlicher Wellenlängen zugeführt wird.
Da die Optik Licht aus einem engen Bereich aufnimmt, dessen
Dimensionen die der Lichteintrittszone nicht oder nicht we
sentlich übersteigen, können die Bilderzeugungsmittel ein ge
genüber herkömmlichen Geräten vergrößertes Bild erzeugen, so
daß eine bessere Beurteilung des Gewebes in dem jeweils
diagnostisch relevanten Bereich möglich ist. Da außerdem mit
tels der Lichtquelle Licht unterschiedlicher Wellenlängen er
zeugbar ist und der Spektroskopieeinrichtung mittels der Op
tik aufgenommenes Licht unterschiedlicher Wellenlängen
(Wellenlängenbereich 380 nm bis 1 mm, insbesondere 660 nm bis
1,2 µm) zugeführt wird, besteht die Möglichkeit, in dem je
weiligen diagnostisch relevanten Bereich spektroskopische Ge
webeuntersuchungen vorzunehmen. Damit ist eine gegenüber her
kömmlichen Geräten deutlich verbesserte Beurteilung des Gewe
bes im diagnostisch relevanten Bereich möglich, so daß die
Zahl der Fälle, in denen unnötigerweise Gewebeproben entnom
men werden, im Vergleich zu herkömmlichen Geräten geringer
sein wird.
Gemäß einer bevorzugten Variante der Erfindung ist vorge
sehen, daß das Gerät endoskopartig ausgebildet ist und dem
nach einen vorzugsweise flexiblen länglichen Schaft auf
weist, an dessen einem Ende die Lichtaustrittszone und die
Lichteintrittszone angeordnet sind. In diesem Zusammenhang
ist gemäß einer Variante der Erfindung vorgesehen, daß die
Dimensionen des engen Bereiches, aus dem die Optik Licht auf
nimmt, die Dimensionen des Querschnittes des Schaftes im Be
reich seines Endes nicht übersteigen.
Eine gute Beurteilung des im diagnostisch relevanten Bereich
vorliegenden Gewebes ist möglich, wenn die Bilderzeugungsmit
tel den engen Bereich mit einer wenigstens 50fachen Vergröße
rung abbilden.
Um das Auffinden des diagnostisch relevanten Bereiches zu er
leichtern, ist gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungs
form der Erfindung vorgesehen, daß die Optik als variables
Objektiv ausgeführt ist, das in einer ersten Einstellung
Licht aus dem engen Bereich und in einer zweiten Einstellung
Licht aus einem weiteren Bereich aufnimmt. Der diagnostisch
relevante Bereich kann also vor der eigentlichen Untersuchung
leicht aufgefunden werden, indem das Objektiv in seine zweite
Einstellung gebracht wird. Grundsätzlich besteht aber auch
die Möglichkeit, eine zweite Lichteintrittszone vorzusehen,
die im Betrieb Licht aus einem weiteren Bereich aufnimmt. Da
bei bestünde zwar die Möglichkeit, der zweiten Lichtein
trittszone eigene Bilderzeugungsmittel zuzuordnen; gemäß ei
ner wegen ihrer Einfachheit vorteilhaften Variante der Erfin
dung ist aber vorgesehen, daß die Bilderzeugungsmittel wahl
weise ein Bild des weiteren oder des engen Bereiches erzeu
gen.
Unabhängig davon, ob das Bild des weiteren Bereiches mittels
eines variablen Objektivs oder einer zweiten Lichteintritts
zone gewonnen wird, ist gemäß einer besonders vorteilhaften
Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, daß in das Bild des
weiteren Bereiches der dem engen Bereich entsprechende Bild
ausschnitt eingeblendet ist. Hierdurch kann bereits bei Be
trachtung des weiteren Bereiches eine sehr gute Ausrichtung
des Gerätes relativ zu einem diagnostisch relevanten Bereich
gefunden werden, so daß bei Betrachtung des engen Bereiches
nur noch geringfügige oder gar keine Korrekturen mehr erfor
derlich sind.
In der Regel wird die Spektroskopieeinrichtung aus der Licht
austrittszone ausgetretenes, an dem zu untersuchenden Gewebe
reflektiertes bzw. aus diesem zurückgestreutes Licht auswer
ten. Es kann aber auch vorgesehen sein, daß die Spektrosko
pieeinrichtung auf eine entsprechende Bestrahlung des zu un
tersuchenden Gewebes mit aus der Lichtaustrittszone austre
tendem Licht hin von dem zu untersuchenden Gewebe ausgehendes
Fluoreszenzlicht auswertet. Das Fluoreszenzlicht kann von dem
Gewebe selbst (Autofluoreszenz) oder einem in dem Gewebe an
gereicherten Stoff (z. B. Deltaaminolävulinsäure = ALA (ϑ-
amino levulinic acid) ausgehen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist
das Gerät Lichtleitmittel, vorzugsweise faseroptische Licht
leitmittel, zur Verbindung der Lichtquelle mit der Lichtaus
trittszone und/oder der Lichteintrittszone mit zumindest der
Spektroskopieeinrichtung oder den Bilderzeugungsmitteln, auf.
Es lassen sich so auf einfache Weise die erforderlichen Ver
bindungen herstellen, ohne die eventuell erforderliche Flexi
bilität des Schaftes zu beeinträchtigen.
Im einfachsten Fall kann vorgesehen sein, daß die Bilderzeu
gungsmittel ein Okular zur Bildbetrachtung aufweisen. Um die
modernen Möglichkeiten der Bildverarbeitung und Bildmanipula
tion nutzen zu können, sieht eine Variante der Erfindung vor,
daß die Bilderzeugungsmittel einen CCD-Bildwandler, auf den
mittels der Optik aufgenommenes Licht fällt, und mit diesem
verbundene Mittel zur Erzeugung und Darstellung eines Video
bildes enthalten. In diesem Zusammenhang ist es von Vorteil,
wenn als CCD-Bildwandler ein Dreifarb-Bildwandler vorgesehen
ist, da hierdurch eine bessere Beurteilung des Zustandes des
Gewebes im diagnostisch relevanten Bereich möglich ist. Zu
gleich eröffnet die Verwendung eines Dreifarb-CCD-Bildwand
lers die Möglichkeit, diesen als Bestandteil des Spektrosko
pieeinrichtung zu nutzen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den beigefügten
Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Gerät in grob schematischer,
teilweise blockschaltbildartiger Darstellung, und
Fig. 2 in zu der Fig. 1 analoger Darstellung eine weitere
Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gerätes.,
Das erfindungsgemäße Gerät gemäß den Fig. 1 weist ein in Fig. 1 schematisch angedeutetes Endoskopteil 1 auf, das in an sich bekannter Weise flexibel ausgebildet ist. Am freien (distalen) Ende des Endoskopteiles 1 ist als Lichtaustritts zone eine Linse 2 vorgesehen, der über eine Lichtleitfaser 3 Licht von einer weißes Licht erzeugenden Lichtquelle 4 zuge führt wird. In den Lichtwellenleiter 3 ist eine einstellbare Filtereinrichtung 5 geschaltet, die je nach Einstellung be wirkt, daß entweder weißes Licht (λn-m) oder monochromati sches Licht unterschiedlicher Wellenlängen (λ₁, λ₂ bis λn) durchläßt. Die Einstellung der Filtereinrichtung 5 wird über eine elektronische Recheneinrichtung 6 gesteuert, an die eine Tastatur 7 angeschlossen ist. Durch das aus der Linse 2 aus tretende Licht wird ein in Fig. 1 strichliert angedeuteter Raumwinkel ausgeleuchtet.
Das erfindungsgemäße Gerät gemäß den Fig. 1 weist ein in Fig. 1 schematisch angedeutetes Endoskopteil 1 auf, das in an sich bekannter Weise flexibel ausgebildet ist. Am freien (distalen) Ende des Endoskopteiles 1 ist als Lichtaustritts zone eine Linse 2 vorgesehen, der über eine Lichtleitfaser 3 Licht von einer weißes Licht erzeugenden Lichtquelle 4 zuge führt wird. In den Lichtwellenleiter 3 ist eine einstellbare Filtereinrichtung 5 geschaltet, die je nach Einstellung be wirkt, daß entweder weißes Licht (λn-m) oder monochromati sches Licht unterschiedlicher Wellenlängen (λ₁, λ₂ bis λn) durchläßt. Die Einstellung der Filtereinrichtung 5 wird über eine elektronische Recheneinrichtung 6 gesteuert, an die eine Tastatur 7 angeschlossen ist. Durch das aus der Linse 2 aus tretende Licht wird ein in Fig. 1 strichliert angedeuteter Raumwinkel ausgeleuchtet.
Ebenfalls an dem freien Ende des Endoskopteiles 1 ist als
Lichteintrittszone eine Optik in Form eines variablen Objek
tivs vorgesehen, das im folgenden als Zoom-Objektiv 8 be
zeichnet wird, dem von der elektronischen Recheneinrichtung 6
betätigte Verstellmittel 9 zugeordnet sind, mittels derer die
Brennweite des Zoom-Objektivs 8 verstellbar ist. Dem Zoom-Ob
jektiv 8, das im Betrieb dazu dient, von dem zu untersuchen
den Gewebe ausgehendes Licht aufzunehmen, sind Bilderzeu
gungsmittel zugeordnet, die einen hinter dem Zoom-Objektiv 8
angeordneten Dreifarb-CCD-Bildwandler 10 in Form eines flä
chigen, also zweidimensionalen Arrays, eine Videoelektronik
11 und einen Videomonitor 12 enthalten.
Das Zoom-Objektiv 8 ist in Fig. 1 schematisch als dreilinsi
ges Objektiv mit den Linsen 8a bis 8c dargestellt, wobei die
mittlere Linse 8b durch die Verstellmittel 9 zur Brennwei
tenänderung in Richtung des Doppelpfeiles x verstellt wird.
Die Verstellmittel 9 weisen übrigens eine motorische Ver
stelleinheit 9a und ein diese mit dem Zoom-Objektiv 8 verbin
dendes Betätigungsorgan 9b, z. B. einen Bowdenzug, auf.
Je nachdem, wie die elektronische Recheneinrichtung 6 die
Verstellmittel 9 betätigt nimmt das Zoom-Objektiv 8 von dem
zu untersuchenden Gewebe G ausgehendes Licht in einer ersten
Einstellung aus einem in Fig. 1 punktiert angedeuteten engen
Bereich oder in einer zweiten Einstellung aus einem strich
punktiert angedeuteten weiteren Bereich auf.
In der der Aufnahme des weiteren Bereichs entsprechenden Ein
stellung des Zoom-Objektivs 8 konvergiert das von dem Gewebe
G ausgehende Licht in Richtung auf dem Zoom-Objektiv 8. In
der dem engen Bereich entsprechenden Stellung divergiert da
gegen das von dem zu untersuchenden Gewebe G in das Zoom-Ob
jektiv 8 einfallende Licht in Richtung auf dem Zoom-Objektiv
8. Das Zoom-Objektiv 8 bildet den engen Bereich also ver
größert auf dem CCD-Wandler 10 ab, und zwar vorzugsweise mit
einer wenigstens 50fachen Vergrößerung.
Aus der Fig. 1 wird deutlich, daß unter diesen Umständen die
Dimensionen des engen Bereiches die Dimensionen der Lichtein
trittszone (Apertur des Zoom-Objektivs 8) zumindest nicht we
sentlich übersteigen und somit auch die Dimensionen des Quer
schnitt es des freien Endes des Endoskopteiles 1 nicht über
schreiten.
Wenn vorstehend die Rede davon ist, daß die Dimensionen des
engen Bereiches die der Lichteintrittszone bzw. des Quer
schnittes des Endes Endoskopteiles 1 zumindest nicht wesent
lich bzw. nicht überschreiten, so ist darunter zu verstehen,
daß diejenigen Dimensionen verglichen werden, die sich e
rgeben, wenn die Lichteintrittszone bzw. der Querschnitt des
Endoskopteiles und der enge Bereich durch Parallelprojektion
in Richtung der Hauptausbreitungsrichtung (siehe Linie A in
Fig. 1) des in die Lichteintrittszone eintretenden Lichtes in
eine rechtwinklig zur Hauptausbreitungsrichtung stehende
Ebene abgebildet werden.
Aus den vorstehenden Ausführungen wird deutlich, daß je nach
Einstellung des Zoom-Objektives 8 der enge oder weitere Be
reich auf dem Videomonitor 12 abgebildet wird. Um bei der
Darstellung des weiteren Bereiches beurteilen zu können, wel
cher Bereich bei Umschaltung des Zoom-Objektivs 8 auf Dar
stellung des engen Bereiches abgebildet würde, wird mittels
der Videoelektronik 11 in das Bild des weiteren Bereiches ei
ne in Fig. 1 strichliert angedeutete Marke M eingeleitet,
die denjenigen Bildausschnitt in der Darstellung des weiteren
Bereiches umgrenzt, der dem engen Bereich entspricht. Damit
die Videoelektronik 11 die Marke M nur dann einblendet, wenn
der weitere Bereich dargestellt wird, ist sie an die von der
elektronischen Recheneinrichtung 6 zu der Verstelleinrichtung
9a führende Leitung angeschlossen.
Es wird also deutlich, daß es mittels des erfindungsgemäßen
Gerätes möglich ist, sozusagen in einer Übersichtsdarstellung
größere Gewebebereiche zu betrachten und dann als diagno
stisch relevant angesehene Zonen gezielt in vergrößert er Dar
stellung zu beurteilen. Es kann daher schon in vielen Fällen,
wo bisher noch sicherheitshalber eine Probenentnahme erfolgen
mußte, auf eine solche verzichtet werden, da in der ver
größerten Darstellung erkannt werden kann, daß keine besorg
niserregenden Gewebeveränderungen vorliegen.
Sollte aber ein Verdacht auf pathologische Gewebeveränderun
gen vorliegen, so muß bei Verwendung des erfindungsgemäßen
Gerätes noch nicht sofort eine Probenentnahme erfolgen. Viel
mehr besteht noch die Möglichkeit, den diagnostisch relevan
ten Bereich mittels einer Spektroskopieeinrichtung zu unter
suchen.
Dies ist zum einen dadurch möglich, daß die elektronische
Recheneinrichtung 6 über eine entsprechende Leitung die
Videoelektronik 11 in einen Modus schaltet, in dem durch
Methoden der Bildverarbeitung aus dem bei Verwendung von
weißem Licht gewonnenen Bild des diagnostisch relevanten Be
reiches nur diejenigen Bildinformationen "ausgefiltert" und
auf dem Videomonitor 12 dargestellt werden, die innerhalb ei
nes bestimmten Spektralbereiches liegen.
Alternativ kann die elektronische Recheneinrichtung 6 die
Filtereinrichtung 5 derart aktivieren, daß diese monochroma
tisches Licht einer der genannten Wellenlängen λ₁, λ₂ bis λm
(beispielsweise 670 nm, 780 nm oder 850 nm) abgibt. Das auf
diese Weise erhaltene Video-Signal gelangt über den Ana
log/Digital-Wandler 13 zu der elektronischen Recheneinrich
tung 6, die die entsprechenden Daten in numerischer, vorzugs
weise aber graphischer Form auf einem weiteren Monitor 14
darstellt.
Deuten auch die Ergebnisse der spektroskopischen Untersuchun
gen darauf hin, daß pathologische Gewebeveränderungen vorlie
gen, besteht die Möglichkeit, eine Gewebeprobe zu entnehmen.
Hierzu ist das Endoskopteil 1 mit einem Biopsiekanal 15 ver
sehen.
Im Interesse aussagekräftiger Ergebnisse ist es sinnvoll, bei
der Durchführung spektroskopischer Untersuchungen das Zoom-
Objektiv 8 derart einzustellen, daß es den engen Bereich auf
nimmt.
Während der Durchführung spektroskopischer Untersuchungen
kann das dabei erhaltene Video-Bild auf dem Video-Monitor 12
dargestellt werden. Hierdurch können unter Umständen wert
volle Zusatzinformationen gewonnen werden.
Das Gerät gemäß Fig. 2 unterscheidet sich von dem zuvor be
schriebenen zunächst dadurch, daß zur Aufnahme des engen und
des weiteren Bereiches zwei separate Lichteintrittszonen vor
gesehen sind, die in durch zwei Linsen 16 bzw. 17 gebildet
sind.
Ein weiterer Unterschied besteht darin, daß das durch die
beiden Lichteintrittszonen aufgenommene Licht nicht auf einen
CCD-Wandler fällt, sondern mittels zweier Lichtwellenleiter
18 bzw. 19 zu einem von der elektronischen Recheneinrichtung
6 betätigten elektro-optischen Umschalter 20 geführt, der, je
nachdem, ob der enge oder der weitere Bereich abgebildet wer
den soll, den Lichtwellenleiter 19 oder den Lichtwellenleiter
18 über einen weiteren Lichtwellenleiter 21 zu einer Farb
fernsehkamera 22. Das von dieser gelieferte Videosignal ge
langt über eine Bildverarbeitungselektronik 23 zu dem Video-
Monitor 12.
In Abhängigkeit davon, in welche Stellung die elektronische
Recheneinrichtung 6 den Umschalter 20 bringt, wird also auf
dem Video-Monitor 12 entweder der enge oder der weitere Be
reich dargestellt, wobei in der Darstellung des weiteren Be
reiches wieder mit Hilfe der Marke M der Bildausschnitt des
engen Bereiches angezeigt wird. Zur Einblendung der Marke M
dient die Bildverarbeitungselektronik 23, die an die die
elektronische Recheneinrichtung 6 mit dem Umschalter 20 ver
bindende Leitung angeschlossen ist.
Um auch spektroskopische Untersuchungen durchführen zu kön
nen, sind zusätzlich zu der weißes Licht abgebenden Licht
quelle 4 Lichtquellen 4₁ bis 4 n vorgesehen, die monochromati
sches Licht der Wellenlänge λ₁ bis λn abgeben. Die Lichtquel
len 4₁ bis 4 n enthalten jeweils eine Laserdiode und die zuge
hörige Stromversorgungseinheit. Jeder der Lichtquellen λ₁ bis 4₁
4 n ist eine Generatoreinrichtung 25₁ bis 25 n zugeordnet, die
den Versorgungsstrom der jeweiligen Lichtquelle mit unter
schiedlichen Frequenzen f₁ bis fn modulieren. Die Lichtquel
len 4₁ bis 4 n geben also monochromatisches Licht der Wellen
längen λ₁ bis λn ab, das mit Modulationsfrequenzen f₁ bis fn
amplitudenmoduliert ist. Das Licht der Lichtquellen 4₁ bis 4 n
wird ebenso wie das Licht der Lichtquelle 4 über den n+1 : 1-
Kanal-Fan-In-Koppler 24 in den Lichtwellenleiter 3 eingekop
pelt. Mit dem n+1 : 1-Kanal-Fan-In-Koppler 24 stehen die Licht
quellen 4 sowie 4₁ bis 4 n über Lichtwellenleiter 26 sowie 26₁
bis 26 n in Verbindung.
Außerdem ist ein Strahlteiler in Form eines 1 : 2-Kanal-Fan-
Out-Koppler 27 geschaltet, an dessen einem Ausgang der zu dem
Umschalter 20 führende Teil des Lichtwellenleiters 19 und an
dessen anderem Ausgang ein Lichtwellenleiter 28 angeschlossen
ist, der zu einer Detektoreinheit, im Falle des beschriebenen
Ausführungsbeispieles einen Photomultiplier 29, führt.
Das elektrische Ausgangssignal des Photomultipliers 29 ist
Bandpaßfiltern 30₁ bis 30 n zugeführt, deren Mittenfrequenzen
möglichst exakt mit den Modulationsfrequenzen f₁ bis fn über
einstimmen. Die Ausgangssignale der Bandpaßfilter 30₁ bis 30 n
entsprechen also jeweils denjenigen Anteilen des Lichtes der
Lichtquellen 4₁ bis 4 n, das aus dem mittels der Lichtaus
trittszone 2 beleuchteten Gewebe G zurückgestreut und über
die Linse 16 aufgenommen wurde. Zwischen die Bandpaßfilter
30₁ bis 30 n und die Eingänge eines n : 1-Kanal-Analog-Multiple
xers 32 sind Signalaufbereitungsschaltungen 31₁ bis 31 n ge
schaltet, bei denen es sich um Logarithmierer, Integratoren
oder dergleichen handeln kann. Der Ausgang des Multiplexers
32 ist mit dem Eingang des Analog/Digital-Wandlers 13 verbun
den, der den Ausgangssignalen Signalaufbereitungsschaltungen
31₁ bis 31 n entsprechende digitale Daten an die elektronische
Recheneinrichtung 6 gibt. Diese stellt die bei einer spektro
skopischen Untersuchung gewonnenen Daten vorzugsweise gra
phisch auf dem Monitor 14 dar.
Aus den vorstehenden Ausführungen wird deutlich, daß es im
Gegensatz zu der Ausführungsform gemäß Fig. 1 möglich ist,
bezüglich des engen Bereiches spektroskopische Untersuchungen
durchzuführen und dabei gleichzeitig wahlweise den weiteren
oder den engen Bereich auf dem Videomonitor 12 darzustellen.
Grundsätzlich ist es möglich, die der Abbildung dienende
Lichtquelle 4 und die spektroskopischen Zwecken dienenden
Lichtquellen 4₁ bis 4 n gleichzeitig zu betreiben, da infolge
der Amplitudenmodulation des Lichtes der Lichtquellen 4₁ bis
4 n und der Demodulation des elektrischen Ausgangssignals des
Photomultipliers 29 mittels der Bandpaßfilter 30₁ bis 30 n
keine Störungen zu befürchten sind. Dennoch kann es zweck
mäßig sein, während der Durchführung spektroskopischer Unter
suchungen die Lichtquelle 4 abzuschalten, beispielsweise um
Übersteuerungen des Photomultipliers 29 zu vermeiden.
Es besteht übrigens auch die Möglichkeit der Betrachtung des
Bildes des weiteren bzw. engen Bereiches mittels eines
Okulars 33, das über einen Lichtwellenleiter 34 mit einem als
Strahlteiler in den Lichtwellenleiter 21 geschalteten 2 : 1-
Kanal-Fan-Out-Koppler 35 in Verbindung steht.
Aus den vorstehenden Ausführungen wird deutlich, daß auch im
Falle des Gerätes gemäß Fig. 2 die Gefahr, daß unnötigerweise
Gewebeproben entnommen werden, gegenüber dem Stand der Tech
nik verringert ist.
Anstelle der Lichtquelle 4 mit Filtereinrichtung 5 im Falle
des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1 bzw. der Lichtquellen 4
sowie 4₁ bis 4 n im Falle des Ausführungsbeispiels gemäß Fig.
2 könnte übrigens auch eine durchstimmbare Lichtquelle Ver
wendung finden.
Aus den vorstehenden Erläuterungen wird deutlich, daß beide
Ausführungsbeispiele eine Spektroskopieeinrichtung und Bild
erzeugungsmittel aufweisen. Die wesentlichsten Bestandteile
der Spektroskopieeinrichtung sind im Falle der Fig. 1 die
Lichtquelle 4, die Filtereinrichtung 5, die Linse 2, das
Zoom-Objektiv 8, der CCD-Wandler 10, die Videoelektronik 11
der Analog/Digital-Wandler 13, die elektronische Rechenein
richtung 6 und der Monitor 14 bzw. die Lichtquellen 4₁ bis
4 n, der n+1 : 1-Kanal-Fan-In-Koppler 24, die Linsen 2 und 16,
der 1 : 2-Kanal-Fan-Out-Koppler 27, der Photomultiplier 29, die
Bandpaßfilter 30₁ bis 30 n, der Multiplexer 32 der Ana
log/Digital-Wandler 13, die elektronische Recheneinrichtung 6
und der Monitor 14 im Falle der Fig. 2. Die wesentlichsten
Bestandteile der Bilderzeugungsmittel sind im Falle der Fig.
1 die Lichtquelle 4, die Linse 2, das Zoom-Objektiv 8, die
Videoelektronik 11 und der Videomonitor 12 bzw. Lichtquelle
4, der n+1 : 1-Kanal-Fan-In-Koppler 24, die Linsen 2, 16 und
17, die Videoelektronik 11 und der Videomonitor 12 im Falle
der Fig. 2.
Im Zusammenhang mit den Fig. 1 und 2 ist die Durchführung von
spektroskopischen Untersuchungen jeweils nach dem Reflexions
prinzip beschrieben, d. h., es werden am Gewebe reflektierte
bzw. aus dem Gewebe zurückgestreute Anteile des aus der
Lichtaustrittszone austretenden Lichtes berücksichtigt. Beide
Geräte können aber auch zur Durchführung von auf dem Fluores
zenz-Prinzip beruhenden spektroskopischen Untersuchungen ver
wendet werden.
Die äußere Gestalt des Endoskopteils und dessen mechanische
Eigenschaften können in an sich bekannter Weise unterschied
lich ausgeführt sein, je nachdem, ob es über einen Trokar
oder unter Ausnutzung eines natürlichen Weges, z. B. des
Ösophagus, appliziert werden soll. An der grundsätzlichen
Funktion des Gerätes ändert dies jedoch nichts.
Claims (16)
1. Gerät zur Untersuchung von Gewebe in vivo, aufweisend
- a) ein Lichtquelle (4, 4₁ bis 4 n), mittels derer Licht un terschiedlicher Wellenlängen (λ, λ₁ bis λn) erzeugbar ist,
- b) eine Lichtaustrittszone (2), aus der im Betrieb das mit tels der Lichtquelle (4, 4₁ bis 4n) erzeugte Licht aus tritt und auf das zu untersuchenden Gewebe fällt,
- c) eine Lichteintrittszone, in die im Betrieb von dem zu untersuchenden Gewebe ausgehendes Licht einfällt,
- d) eine der Lichteintrittszone zugeordnete Optik (8, 16, 17), die Licht aus einem engen Bereich aufnimmt, dessen Dimensionen die der Lichteintrittszone (2) nicht oder nicht wesentlich übersteigen,
- e) Bilderzeugungsmittel, denen das mittels der Optik (8, 16, 17) aufgenommene Licht zugeführt wird und die ein Bild desjenigen Bereiches erzeugen, aus dem die Optik (8, 16, 17) Licht aufnimmt, und
- f) eine Spektroskopieeinrichtung mit Anzeige- und Auswerte mitteln (6, 14), der mittels der Optik (8, 16, 17) auf genommenes Licht unterschiedlicher Wellenlängen (λ, λ₁ bis λn zugeführt wird.
2. Gerät nach Anspruch 1, welches einen vorzugsweise flexi
blen länglichen Schaft (1) aufweist, an dessen einem Ende die
Lichtaustrittszone (2) und die Lichteintrittszone angeordnet
sind.
3. Gerät nach Anspruch 2, bei welchem die Dimensionen des en
gen Bereiches, aus dem die Optik (8, 16, 17) Licht aufnimmt,
die Dimensionen des Querschnittes des Schaftes (1) im Bereich
seines Endes nicht übersteigen.
4. Gerät nach Anspruch 1 oder 3, bei welchem die Bilderzeu
gungsmittel den engen Bereich mit einer wenigstens 50fachen
Vergrößerung abbilden.
5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei welchem die
Optik (8) als variables Objektiv aus geführt ist, das in ei
ner ersten Einstellung Licht aus dem engen Bereich und in ei
ner zweiten Einstellung Licht aus einem weiteren Bereich auf
nimmt.
6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, welches eine
zweite Lichteintrittszone aufweist, die im Betrieb Licht aus
einem weiteren Bereich aufnimmt.
7. Gerät nach Anspruch 6, wobei die Bilderzeugungsmittel
wahlweise ein Bild des engeren oder des weiteren Bereiches
erzeugen.
8. Gerät nach einem der Ansprüche 5 bis 7, bei der in das
Bild des weiteren Bereiches der dem engen Bereich entspre
chende Bildausschnitt eingeblendet ist.
9. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dessen Spektrosko
pieeinrichtung aus der Lichtaustrittszone (2) ausgetretenes,
an dem zu untersuchenden Gewebe reflektiertes bzw. aus diesem
zurückgestreutes Licht auswertet.
10. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dessen Spektro
skopieeinrichtung auf eine entsprechende Bestrahlung mit aus
der Lichtaustrittszone (2) austretendem Licht hin von dem zu
untersuchenden Gewebe ausgehendes Fluoreszenzlicht auswertet.
11. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10, welches Licht
leitmittel zur Verbindung der Lichtquelle (4, 4₁ bis 4 n) mit
der Lichtaustrittszone (2) und/oder der Lichteintrittszone
mit zumindest der Spektroskopieeinrichtung oder den Bilder
zeugungsmitteln aufweist.
12. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dessen Bild
erzeugungsmittel ein Okular (34) zur Bildbetrachtung aufwei
sen.
13. Gerät nach Anspruch 11 oder 12, dessen Bilderzeugungsmit
tel eine Fernsehkamera (22) mit nachgeschaltetem Videomonitor
(12) enthalten.
14. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dessen Bild
erzeugungsmittel einen CCD-Bildwandler (10), auf den mittels
der Optik (8, 16, 17) aufgenommenes Licht fällt, und mit die
sem verbundene Mittel zur Erzeugung und Darstellung eines
Videobildes enthalten.
15. Gerät nach Anspruch 14, wobei der CCD-Bildwandler (10)
ein Dreifarb-Bildwandler ist.
16. Gerät nach Anspruch 15, dessen CCD-Bildwandler (10) auch
Bestandteil der Spektroskopieeinrichtung ist.
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