DE4420572A1 - Verfahren und Anordnung zur Messung von fluoreszierenden Stoffen - Google Patents
Verfahren und Anordnung zur Messung von fluoreszierenden StoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Anordnung zur
Messung von fluoreszierenden Stoffen, insbesondere von
fluoreszierenden Stoffen in Lösung oder in festen bevorzugt
körnigen Medien.
Impulslaseranordnungen mit Wellenlängen bis in den UV-
Bereich finden zunehmend als Anregungslichtquelle für die
Fluoreszenzspektroskopie Anwendung. In dem Buch "Topics in
Fluorescence Spectroscopy" Volume 1, 1991, Plenum Press,
New York von J. R. Lakowicz findet sich dazu eine
zusammenfassende Darstellung.
Zur Bestimmung von fluoreszierenden Proben ergibt die
Strukturierung der Fluoreszenzspektren keine ausreichende
Selektivität. Das Abklingverhalten der Fluoreszenz
impulsartig angeregter Proben zeigt für die
unterschiedlichen Spezies deutliche Unterschiede. Die
zeitaufgelöste Erfassung der Fluoreszenz kann folglich eine
Verbesserung der Selektivität ergeben.
Bei der Messung von fluoreszierenden Proben wird die
Nachweisempfindlichkeit wesentlich durch das Streulicht
bestimmt, das sich der Fluoreszenz überlagert. Da das
Streulicht synchron zum anregenden Lichtimpuls auftritt,
wird durch Auswertung der Meßwerte zu verzögerten
Zeitpunkten das Streulicht unterdrückt und das
Signal/Rauschverhältnis erheblich verbessert.
Die zeitaufgelöste Messung der Fluoreszenz erfolgt durch
ultraschnelle Impulsoszillographen, Samplingoszillographen
oder Boxcarintegratoren.
Sollen Proben noch bei Konzentrationen unter einem ppb
nachgewiesen werden, so muß die Empfindlichkeit der
Photodetektoren bis zur Möglichkeit der Registrierung
einzelner Photonen gesteigert werden. Zur zeitaufgelösten
Registrierung der Fluoreszenz werden dann statistische
Meßverfahren notwendig. Für Blitzlampen als
Anregungslichtquellen wird seit Jahren die zeitlich
korrelierte Photonenzähltechnik erfolgreich eingesetzt.
Dabei wird synchron zum anregenden Lichtimpuls eine
Spannungsrampe gestartet, die durch das erste gemessene
Photon der Fluoreszenz gestoppt wird. Die erzielte
Rampenamplitude wird digitalisiert und einem Speicherkanal
bzw. Zeitbereich als "count" zugeordnet. Die nach vielen
Lichtimpulsen erhaltene Häufigkeitsverteilung der "counts"
in den Speicherkanälen ergibt ein Abbild des zeitlichen
Abklingens der Fluoreszenz. Zur Vermeidung von
Verfälschungen der Abklingkurven gilt die Voraussetzung,
daß die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines
gemessenen Photons pro Laserimpuls sehr viel kleiner als
eins ist. Für vertretbare Meßzeiten ergibt sich die
Forderung nach einer hohen Repetitionsrate der
Lichtimpulse.
Im Vergleich zu den Blitzlampen haben Laser bessere
Strahlcharakteristik und um viele Größenordnungen höhere
spektrale Energiedichte. Ihr Einsatz erschließt den Einsatz
der Fibertechnik und ermöglicht eine erhebliche Steigerung
der Nachweisempfindlichkeit.
Die Anregung der Proben zur Fluoreszenz erfolgt überwiegend
im ultravioletten Spektralbereich. Als Laserlichtquellen
werden N₂-Laser, Excimer-Laser oder 3. und 4. Harmonische
der Nd:YAG-Laser eingesetzt, wobei die verwendeten
Repetitionsraten unter 100 Hz liegen. Bei der Verwendung der
zeitlich korrelierten Photonenzähltechnik entstehen folglich
Meßzeiten von vielen Minuten, die unvertretbar sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde bei geringen
Repetitionsraten der Lichtquellen, fluoreszierende Stoffe
mit geringerer Meßzeit und höherer Nachweisempfindlichkeit
zu messen, als es bisher möglich war, sowie über einen
Konzentrationsbereich über viele Größenordnungen mit der
kürzesten Meßzeit ein maximales Signal/Rauschverhältnis zu
erzielen.
Erfindungsgemäß wird das durch die kennzeichnenden Merkmale
der Ansprüche 1 bis 4 erreicht, deren Inhalt hierdurch
ausdrücklich zum Bestandteil der vorliegenden Beschreibung
wird, ohne an dieser Stelle den Wortlaut zu wiederholen.
Die Erfindung soll in einem Ausführungsbeispiel anhand von
einer Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen.
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Anordnung zur
Messung von fluoreszierenden Stoffen.
Der N₂-Laser 1 richtet Laserimpulse über die Strahlteiler 2
und 3, den Umlenkspiegel 4 und die Linse 24 auf die
Eintrittsöffnung des Lichtleitkabels 25. Der Laser hat eine
Impulsleistung von 50 kW, eine Repetitionsrate von 20 Hz
und eine Halbwertsbreite des Impulses von 0,5 ns.
Das Lichtleitkabel 25 endet an der Probe 5, in der die
Moleküle zur Fluoreszenz angeregt werden.
Der Strahlteiler 2 lenkt einen kleinen Lichtanteil der
Laserimpulse auf die PIN-Photodiode 6, die die
Meßelektronik synchronisiert. Der Strahlteiler 3 spiegelt
einen kleinen Lichtanteil auf den Meßkopf 13, der die
Laserimpulsenergie für eine Kompensation der
Energieschwankungen der Laserimpulse mißt.
Die Fluoreszenz von der Probe gelangt über das
Lichtleitkabel 26 und einen Spekralfilter in einer
Wechseleinrichtung 23 auf den Meßkopf mit Photomultiplier 9
mit dem nachgeschalteten HF-Verstärker 10. Der Multiplier
hat eine hohe Verstärkung, so daß einzelne Photoelektronen
an der Photokathode als Stromimpulse am HF-Verstärker
registriert werden.
Das Fluoreszenzlicht am Photomultiplier hat aufgrund der
Lichtlaufzeit in den Kabeln zum Licht an der PIN-
Photodiode 6 eine erhebliche Verzögerung. Der an der
Photodiode 6 erzeugte elektrische Impuls wird in der
Delayelektronik 7 um die entsprechende Zeit verzögert und
erzeugt in der Torschaltung 8 einen Torimpuls von 20 ns für
den Integrator 11, der den Signalstrom vom HF-Verstärker 10
für den Zeitraum der Torung integriert. Durch Veränderung
der Verzögerungszeit in der Delayelektronik 7 kann die
Torung an einem geeigneten Zeitpunkt der
Fluoreszenzabklingkurve erfolgen. Das Ausgangssignal NS des
Integrators 11 wird über einen im Mikrocontroller 16
befindlichen 8 Bit-Analog/Digitalwandler, kurz ADU ge
schrieben, digitalisiert und als Datenwort über das
serielle Interface 20 dem Personalcomputer 27 übermittelt.
Zur gleichen Zeit wird über den Meßkopf 13 und einer
Sample and Hold-Schaltung 14 in dem Controller 16 ein
Referenzsignal NA digitalisiert.
Die Steuerelektronik 12 erzeugt die notwendigen Impulse für
den beschriebenen zeitlichen Meßablauf. Die Baugruppen
Quarzgenerator 17, RESET-Generator 18, Referenzquelle 19,
serielles Interface 20 und Speicherinterface 21 sind
periphere Einheiten, die zum Betrieb des Controllers
erforderlich sind.
Über die Ansteuerung 22 kann eine Umschaltung von
Spektralfiltern in einer Wechseleinrichtung 23 erfolgen.
Ein Photoelektron an der Photokathode erzeugt am Eingang
des ADU ein Signal
NS=ΔUADU = e M R V tINT/tHtINT.
Dabei bedeuten e die Elementarladung, M die Verstärkung des
Photomultipliers, tH die Halbwertsbreite eines durch ein
Photoelektron erzeugten Anodenimpulses, R den Lastwider
stand am Photomultiplier, V die Signalverstärkung im HF-
Verstärker, τINTIntegrationszeitkonstante im Integrator 11
und tINT die Torbreite.
Bei der Messung von Proben im Spurenbereich, deren
Fluoreszenz pro Laserimpuls wenige Photoelektronen oder nur
hin und wieder ein Photoelektron erzeugen, wird die
Spannung und folglich die Verstärkung des Photomultiplier
solange erhöht bis ΔUADU im Mittel am ADU wenigstens ein
Bit ergibt. Impulse, erzeugt durch thermisch emittierte
Elektronen an den Photomultiplierdynoden, müssen noch
deutlich unter der ADU-Schwelle liegen. Beim Auftreten von
n Photoelektronen pro Laserschuß erhöht sich die
Signalgröße am Eingang des ADU zu
NS=n ΔUADU.
Die Bit-Zahl am Ausgang des ADU erhöht sich proportional zu
n.
Um Energieschwankungen der Laserimpulse zu kompensieren,
wird das Signal NS mit NR dividiert.
Die Messung der Probe erfolgt durch Akkumulation vieler
Lichtimpulse, die mit dem Personalcomputer festgelegt
werden können. Proben geringster Konzentrationen können
selbst wenn sie nur bei jedem 10. Laserschuß ein
Photoelektron erzeugen durch die Akkumulation von 1000
Lichtimpulsen sicher erkannt werden. Bei einer
Repetitionsrate von 20 Hz entspricht das einer Meßzeit von
50 s.
Zur Bestimmung von Stoffen hoher Konzentration werden pro
Laserschuß sehr viele Photoelektronen im Photomultiplier
erzeugt. Die sich aus diesen Photoelektronen ableitende
Signale NS überschreiten den Dynamikbereich des ADU. Im
Mikrocontroller 16 werden diese Überschreitungen
registriert und über die Schnittstelle 28 den
Photomultipliermeßkopf 9 ein Steuersignal übermittelt. Das
Steuersignal bewirkt im Meßkopf 9 eine Reduzierung der
Hochspannung an dem Photomultiplier. Die Verstärkung des
Photomultipliers und folglich die Signale NS werden
verkleinert, bis der Dynamikbereich der Probensignale im
ADU-Bereich liegt. Das Photonenrauschen der Meßergebnisse
wird proportional zur sinkenden Verstärkung des
Photomultipliers reduziert. Proben mit Konzentrationen über
viele Größenordnungen lassen sich ohne optische
Veränderungen mit kurzer Meßzeit bestimmen.
Bezugszeichenliste
1 N₂-Laser
2, 3 Auskoppelspiegel
4 Umlenkspiegel
5 Probe
6 Photodetektor
7 Verzögerungsschaltung
8 Torschaltung
9 Meßkopf mit Photomultiplier
10 HF-Verstärker
11 Integratorschaltung
12 Steuerelektronik für den Microcontroller
13 Meßkopf zur Messung der Laserimpulsenergie
14 Sample and Hold - Schaltung
15 Triggerschaltung
16 Microcontroller
17 Quarzgenerator
18 Reset-Schalter
19 Referenzquelle für den Microcontroller
20 serielles Interface
21 Speicherinterface
22 Ansteuerung für die Filterwechseleinrichtung
23 Filterwechseleinrichtung
24 Fokussierungsoptik
25, 26 Lichtleitkabel
27 Personalcomputer
28 Schnittstelle zum Meßkopf mit Photomultiplier.
2, 3 Auskoppelspiegel
4 Umlenkspiegel
5 Probe
6 Photodetektor
7 Verzögerungsschaltung
8 Torschaltung
9 Meßkopf mit Photomultiplier
10 HF-Verstärker
11 Integratorschaltung
12 Steuerelektronik für den Microcontroller
13 Meßkopf zur Messung der Laserimpulsenergie
14 Sample and Hold - Schaltung
15 Triggerschaltung
16 Microcontroller
17 Quarzgenerator
18 Reset-Schalter
19 Referenzquelle für den Microcontroller
20 serielles Interface
21 Speicherinterface
22 Ansteuerung für die Filterwechseleinrichtung
23 Filterwechseleinrichtung
24 Fokussierungsoptik
25, 26 Lichtleitkabel
27 Personalcomputer
28 Schnittstelle zum Meßkopf mit Photomultiplier.
Claims (4)
1. Verfahren zur Messung von fluoreszierenden Stoffen, bei
dem Lichtimpulse festgelegter Wellenlänge die Stoffe
anregen und die erzeugte Fluoreszenzstrahlung zu
längeren Wellenlängen verschoben gemessen werden und
bei dem die Anregungsimpulse geringe bis mittlere
Repetitionsraten haben, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fluoreszenzlichtimpulse von den Stoffen zeitlich
verzögert zum anregenden Lichtimpuls in festgelegten
Zeitabschnitten gemessen werden, daß aus einzelnen
Photonen der Fluoreszenz mittels Photomultiplier
elektrische Signale abgeleitet werden, die über dem
elektrischen Rauschen der Meßelektronik liegen, daß
diese Signale in einem nachfolgenden
Analog/Digitalwandler wenigstens ein Bit ergeben, daß
bei Auftreten von vielen Photonen in den
Zeitabschnitten in den nachfolgenden Analog/Digital
wandler eine proportional zu der Anzahl der Photonen
höhere Bit-Zahl erzielt wird und daß Signale, die von
dem elektronischen Rauschen der Meßelektronik
abgeleitet werden, bei der Digitalisierung mit hoher
statistischer Wahrscheinlichkeit kein Bit ergeben.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
beim Auftreten von sehr vielen Photonen in den
Zeitbereichen und bei Überschreitung des
Digitalisierungsbereiches der Analog/Digitalwandler in
der nachfolgenden Auswerteelektronik ein Steuersignal
abgeleitet wird, das die Hochspannung für den
Photomultiplier und folglich die Verstärkung soweit
reduziert, bis die aus den Photonen abgeleiteten
Signale den Digitalisierungsbereich der Analog/Digital
wandler nicht überschreiten.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß viele Photomultiplier zu einem
Vielkanalplattenphotomultiplier zusammengefaßt sind.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß einem Impulslasers (1) Auskoppel
spiegel (2), (3), eine Fokussierungs-Optik (24), ein
Lichtleitkabel (25) und die Probe (5) nachgeordnet
sind, daß zum Nachweis der durch den Laser ausgelösten
Fluoreszenz der Probe (5) ein weiteres Licht
leitkabel (26), der Meßkopf mit den Photomulti
plier (9), der HF-Verstarker (10) und Analog/Digital
wandler (16) sowie eine Auswerteelektronik (16) nach
geordnet sind, daß die Auswerteelektronik eine
Schnittstelle (28) enthält, die bei Überschreitung des
Digitalisierungbereiches des Analog/Digitalwandlers ein
Signal zur Reduzierung der Hochspannung der
Photomultiplier an den Meßkopf (23) übergibt, und daß
dem Auskoppelelement (2) ein Photodetektor (6), eine
Verzögerungsschaltung (7) und eine Torschaltung (8)
folgen, die zu zeitlich definierten Bereichen die von
der Fluoreszenz abgeleiteten elektrischen Signale mißt.
Priority Applications (1)
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DE19944420572 DE4420572C2 (de) | 1994-06-03 | 1994-06-03 | Vorrichtung zur Bestimmung der Konzentration von fluoreszierenden Stoffen |
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DE19944420572 DE4420572C2 (de) | 1994-06-03 | 1994-06-03 | Vorrichtung zur Bestimmung der Konzentration von fluoreszierenden Stoffen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4420572A1 true DE4420572A1 (de) | 1995-12-07 |
DE4420572C2 DE4420572C2 (de) | 1999-02-04 |
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ID=6520440
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DE19944420572 Expired - Fee Related DE4420572C2 (de) | 1994-06-03 | 1994-06-03 | Vorrichtung zur Bestimmung der Konzentration von fluoreszierenden Stoffen |
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