DE4413047A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Bremsüberwachung des Gleichstrommotors einer Druckmaschine - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Bremsüberwachung des Gleichstrommotors einer DruckmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur
Bremsüberwachung des Gleichstrommotors einer Druckmaschine, insbe
sondere Bogenoffsetdruckmaschine gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1 bzw. Anspruch 6.
Gerade bei Bogenoffsetdruckmaschinen sind bei einer Vielzahl von
Stellen elektrisch abgesicherte Verschutzungen angebracht, durch
welche verhindert werden soll, daß eine Bedienperson mit bewegten
bzw. rotierenden Maschinenteilen in Berührung kommt. Ferner sind
bei einer Bogenoffsetdruckmaschine auch eine Mehrzahl von Not-AUS-
Tastern vorgesehen, durch welche die Maschine in einer kürzesten
Zeit zum Stillstand gebracht werden kann. Hierzu existieren Sicher
heitsauflagen, welche vorschreiben, daß nach Betätigung eines
Not-AUS-Tasters bzw. bei Öffnen eines Schutzes während eines
bestimmten Betriebszustandes die Maschine nach einer bestimmten
Maximalzeit den Stillstand erreicht haben muß. Um eine Vielzahl von
Bewegungsvorgängen sowohl bei geringer als auch bei hoher Drehzahl
durchführen zu können, weisen moderne Bogenoffsetdruckmaschinen in
der Regel Gleichstromantriebe mit netzgeführten Stromrichtern auf
(z. B. 4-Quadranten-Antrieb), welche einen hohen
Drehzahlstellbereich, hohe Leistung und ferner auch ein
elektrisches Bremsen ermöglichen.
Damit Bogenoffsetdruckmaschinen mit einem derartigen Antrieb die
vorgesehenen Sicherheitsauflagen für das Kommando Not-AUS erfüllen
können, sind aber zusätzliche Absicherungsmaßnahmen notwendig. So
sieht beispielsweise die EP 0 234 728 B1 ein Sicherheitssystem für
eine Druckmaschine vor, bei dem zur Bremsüberwachung neben der
eigentlichen Drehzahlregelung zusätzlich die Soll- und Ist-Werte
der Drehzahl der Antriebsvorrichtung überprüft werden und bei der
eine elektromechanische Bremsvorrichtung betätigt wird, wenn eine
unzulässig hohe Abweichung dieser Werte vorliegt. Bei diesem System
wird also auch im Falle des Not-AUS-Kommandos grundsätzlich
elektrisch gebremst und die mechanische Bremse nur dann betätigt,
wenn der Ist-Wert der Drehzahl nicht schnell genug abnimmt. Zur
Erfassung des Ist-Wertes der Antriebsdrehzahl findet gewöhnlicher
Weise ein Tachogenerator Verwendung, was als nachteilig anzusehen
ist, da letztlich die Zuverlässigkeit dieses Sicherheitssystem von
der Zuverlässigkeit der Drehzahlerfassung abhängt. Ein weiterer
Nachteil ergibt sich aus der Tatsache, daß Druckmaschinen bei
verschiedenen Betriebszuständen aber auch wegen unterschiedlicher
Leichtgängigkeit der Lager für den Antrieb eine unterschiedliche
Last darstellen, so daß der vorgegebene und zu überwachende
Drehzahl/Zeitverlauf bei Not-AUS an das minimal mögliche Lastmoment
anzupassen ist.
Aus der EP 0 187 247 B1 ist ein Verfahren nebst Einrichtung zur
Bremskontrolle eines bewegungsüberwachten Antriebsmotors einer
Druckmaschine bekannt, bei der das Bremsmoment der elektromagne
tischen Bremse während des Maschinenstillstandes durch Erfassen
einer Bewegung des Motors festgestellt wird. Hiermit ist es aber
nicht möglich ein rein elektrisches Bremsen als Folge des Not-AUS-
Kommandos zu überwachen.
Aus der EP 0 572 805 A2 ist eine Schleichgangdrehzahlüberwachung
für Antriebe in Druckmaschinen bekannt, welche einen Gleichstrom-
Nebenschlußmotor aufweisen. Es soll gewährleistet sein, daß in
bestimmten Betriebszuständen, z. B. beim Schleichgang, keine unzu
lässig hohe Drehzahlabweichung auftritt. Dazu wird die
Ankerspannung des Motors überwacht und bei einer unzulässig hohen
Abweichung ein Steuerstromkreis unterbrochen. Es erfolgt somit eine
reine Drehzahlüberwachung des Antriebes, so daß nur durch
zusätzliche Maßnahmen die Einhaltung eines geforderten
Bremsvorganges feststellbar ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren
sowie eine Vorrichtung gemäß dem jeweiligen Hauptanspruch derartig
zu verbessern, so daß die oben genannten Nachteile vermieden
werden.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des
entsprechenden Verfahrens- bzw. Vorrichtungsanspruchs. Weiterbil
dungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß bei einer
Bogenoffsetdruckmaschine mit Gleichstromantrieb und netzgeführten
Stromrichter der Ankerstrom erfaßt wird und dabei überprüft wird,
ob dieser, nachdem ein Not-AUS-Kommando gegeben wurde, betragsmäßig
einen bestimmten Mindestwert überschreitet. Der vom tatsächlichen
Ankerstrom zu überschreitende Mindestwert ist dabei derartig
gewählt, daß der nötige Bremsvorgang auf jeden Fall eingehalten
wird. Wird bei dem Vergleich des Ist-Wertes des Ankerstroms und dem
vorgegebenen Minimalwert festgestellt, daß dieser Minimalwert nicht
erreicht wird, so ist vorgesehen, den Gleichstrommotor über den
Stromrichter momentenfrei (z. B. Stromrichter stromlos) zu schalten
und ferner eine elektromechanische Bremse zuzuschalten. Ein Defekt
in der Steuerung des Gleichstromantriebes, des Stromrichters oder
in der Drehzahlerfassung z. B. Tachogenerator des Antriebes kann
somit nicht zu einem Nichteinhalten eines vorgesehenen
Bremsvorganges führen.
Die Erfindung macht sich die Tatsache zu nutze, daß gerade bei
einem fremderregten Gleichstromantrieb das Antriebs- bzw.
Bremsmoment betragsmäßig dem Ankerstrom proportional ist. Ferner
hat eine Bogenoffsetdruckmaschine ein minimales Lastmoment, welches
sich im Betriebsfall durch die Zügigkeit der Druckfarbe, durch
Druckbeistellung, Papierlauf usw. vergrößert. Dementsprechend ist
der Gleichstromantrieb mit Stromrichter derartig an das Lastmoment
der Maschine angepaßt, so daß im störungsfreien Fall der auf das
Not-AUS-Kommando folgende Bremsvorgang vom Stromrichter rein
elektrisch ausgeführt werden kann. Dadurch wird die Maschine in
jedem Falle mit maximaler Verzögerung gebremst.
Im störungsfreien Fall wird dazu nach einem Not-AUS-Kommando der
Gleichstromantrieb über den Stromrichter an der Stromgrenze abge
fahren. Das erfindungsgemäße Überwachungsprinzip stellt nun fest,
ob nach dem Not-AUS-Kommando der Motor- bzw. Ankerstrom tatsächlich
innerhalb einer vorgegebenen Toleranz an dieser Stromgrenze liegt.
Ist dies nicht der Fall, so wird zur Erzielung einer größtmöglichen
Sicherheit, d. h. um schnellstmögliches Anhalten zu gewährleisten,
der Stromrichter vom Netz geschaltet und zusätzlich die mechanische
Bremse eingelegt. Somit ist für das Not-AUS-Kommando auf jeden Fall
gewährleistet, daß die Maschine mit größtmöglichen Moment - im
Normalfall entweder elektrisch oder im Störungsfall mechanisch -
gebremst wird.
Des weiteren erfolgt die Erläuterung eines Ausführungsbeispiels der
Erfindung anhand der Zeichnungen.
Es zeigt:
Fig. 1 ein Prinzipschaltbild eines
Druckmaschinenantriebes,
Fig. 2 und 3 der Verlauf des Ankerstroms über die
Zeit.
Fig. 1 ist prinzipiell der Aufbau eines Gleichstromantriebs einer
nicht dargestellten Bogenoffsetdruckmaschine wiedergegeben. Dieser
Antrieb besteht aus einem netzgeführten Stromrichter SR sowie einem
Gleichstrommotor M, dem zusätzlich ein Tachogenerator T und eine
elektromechanisch betätigbare Bremse B zugeordnet ist. Die
wichtigsten Komponenten des netzgeführten Stromrichters SR sind
dabei ein Leistungsteil LTA für den Ankerstrom IA bzw. die
Ankerspannung UA und ein Leistungsteil LTF zur Erzeugung des
Feldstromes IF. Den Leistungsteilen LTA bzw. LTf für den Ankerstrom
IA bzw. den Feldstrom IF ist jeweils ein Regler RD bzw. RF
zugeordnet, wobei der Regler RF über das Leistungsteil LTF den
Feldstrom IF auf einen vorgegebenen Wert regelt. Der Regler RD
regelt dabei Ankerspannung UA derart, daß der Gleichstrommotor M
eine vorgegebene Drehzahl lastunabhängig fährt. Den Sollwert der
Drehzahl erhält der netzgeführte Stromrichter SR und somit der
Regler RD von einer Steuerung S der Druckmaschine. Der Ist-Wert der
Drehzahl des Gleichstrommotors M wird dem Regler RD über den
Tachogenerator T in Form einer drehzahlabhängigen Spannung
zugeführt. In an sich bekannter Weise ist der Regler RD dazu
ausgebildet, bei Vorgabe eines neuen Soll-Wertes für die Drehzahl
von der Steuerung S die Drehzahl des Gleichstrommotors M gemäß
vorgegebener, programmierter Zeitrampen nachzuführen.
Die Steuerung S steht mit Not-AUS-Tastern NA sowie weiteren, nicht
dargestellten und beispielsweise an Schutzen angebrachten Schaltern
in Wirkverbindung. Wird beim Betrieb der Druckmaschine beispiels
weise ein Not-AUS-Taster NA betätigt, so gibt die Steuerung S der
Druckmaschine ein entsprechendes Kommando an den netzgeführten
Stromrichter SR, so daß der Gleichstrommotor M an der Stromgrenze
des Ankerstromes IA heruntergefahren wird. Dies wird durch ent
sprechende Ansteuerung des Leistungsteils LTA für Ankerstrom IA
sowie Ankerspannung UA durch den Regler RD bewirkt. Im störungs
freien Normalbetrieb der Steuerung S bzw. des netzgeführten Strom
richters SR erfolgt somit ein schnellstmögliches Herunterfahren der
Drehzahl in für die mechanischen Antriebsteile der Druckmaschine
schonungsvoller Weise rein elektrisch.
Erfindungsgemäß ist eine Überwachungseinrichtung ÜE vorgesehen, der
über einen Geber SIA ein dem Ankerstrom IA des Gleichstrommotors M
entsprechendes Signal zugeführt wird. Über weitere hier nicht
dargestellte Geber bzw. Klemmen erfaßt die Überwachungseinrichtung
ÜE ferner den Feldstrom IF bzw. die Ankerspannung UA. Bei dem
Signalgeber SIA für den Ankerstrom IA bzw. dem Geber für den Feld
strom IF kann es sich dabei in an sich bekannter Weise um
beispielsweise ein in Reihe zu der Ankerwicklung geschalteten
Shunt-Widerstand oder um einen die Stärke des durch den Ankerstrom
IA bzw. Feldstrom IF verursachten Magnetfeldes erfassenden Sensor
(Hall-Sonde) handeln. Erfindungsgemäß ist ferner vorgesehen, daß
die Überwachungseinrichtung ÜE über ein eigenes Bussystem mit den
Not-AUS-Tastern NA sowie den weiteren an den Schutzen angebrachten
Schaltern verbunden ist. Dies ist in Fig. 1 rein prinzipiell
dargestellt. Die Betätigung eines Not-AUS-Tasters bzw. eines an
einem Schutz angebrachten Schalters erzeugt somit nicht nur ein
Signal in der Steuerung S sondern ebenfalls auch entsprechendes
Signal in der Überwachungseinrichtung ÜE. In Fig. 1 ist ferner
dargestellt, daß sowohl die Steuerung S als auch die Überwachungs
einrichtung ÜE an die entsprechende Not-Haltklemme NH des
netzgeführten Stromrichters SR geschaltet sind. Ein Betätigen
dieser Not-Haltklemme NH löst den weiter oben beschriebenen
elektrischen Bremsvorgang des Stromrichters SR aus.
In Fig. 2 ist der von der Überwachungseinrichtung erfaßte zeitliche
Verlauf des Ankerstroms IA wiedergegeben. In diesem Beispiel sei
angenommen, daß die Druckmaschine bis zu einem Zeitpunkt t1 eine
bestimmte Betriebsdrehzahl fährt. Entsprechend dem dabei auftreten
den Lastmoment weist der Ankerstrom IA einen bestimmten positiven
Wert auf. Zu einem Zeitpunkt t1 wird beispielsweise durch
Betätigung des Not-AUS-Tasters NA das Not-AUS-Kommando gegeben. Die
Steuerung S und die Überwachungseinrichtung ÜE schalten
gleichzeitig bzw. geringfügig zeitversetzt die Not-Haltklemme NH.
Der Stromrichter SR schaltet nun den Gleichstrommotor M zum Bremsen
als Generator an das Netz. Das Vorzeichen des Ankerstroms IA kehrt
sich dabei um, wobei die Größe des Ankerstroms IA über den
Stromrichter SR auf einen Maximalwert IA-max. geregelt wird. Die
Druckmaschine wird nun durch den Gleichstrommotor M mit dem
maximalen Drehmoment gebremst und erreicht zu einem Zeitpunkt t3
den Stillstand, woraufhin der Ankerstrom IA zu Null wird. Das
voranstehend erläuterte Zeitverhalten des Ankerstroms IA ergibt
sich dabei für einen störungsfreien Betrieb des Stromrichters SR
bzw. des Gleichstrommotors M.
Fig. 3 zeigt das Zeitverhalten des Ankerstroms IA nach gegebenen
Not-AUS-Kommando bei zunächst ordnungsgemäß eingeleiteten Brems
vorgang des Stromrichters SR sowie des Gleichstrommotors M. In
diesem Diagramm wurde zum Zeitpunkt t1 das Not-AUS-Kommando
gegeben, woraufhin sich die Stromrichtung des Ankerstroms IA im
Vorzeichen ändert und durch den Stromrichter SR auf den
Maximal-Wert IA-max. bei umgekehrten Vorzeichen geregelt wird. Es
sei angenommen, daß zu einem Zeitpunkt t′ ein Defekt im
Gleichstrommotor M oder im Stromrichter SR auftritt, was bewirkt,
daß der Ankerstrom IA um einen bestimmten Betrag von dem
Maximal-Wert IA-max. abweicht. Die erfindungsgemäße
Überwachungseinrichtung enthält einen eingespeicherten
Maximal-Abweichungswert des Ankerstroms IA-Diff., um welchen der
Ankerstrom IA nach einem Not-AUS-Kommando höchstens von dem vorge
gebenen Maximal-Wert IA-max. abweichen darf. Die voranstehend
angenommene Störung möge nun bewirken, daß zum Zeitpunkt t′ der
Ankerstrom IA während des Bremsens betragsmäßig geringer wird als
der vorgegebene Maximal-Wert IA minus IA-Diff., so daß daraufhin
durch die Überwachungseinrichtung ÜE das Hauptschütz HS zum Strom
losschalten des Stromrichters SR betätigt und ferner die Bremse B
eingelegt wird. Der Gleichstrommotor M wird somit nach dem Zeit
punkt t′ stromlos und damit momentenfrei, so daß die Druckmaschine
durch die elektromagnetisch betätigte Bremse B sowie das Lastmoment
gebremst wird. Da das Bremsmoment der Bremse B höher ist als das
Antriebs- bzw. Bremsmoment des Gleichstrommotors M an dessen
Stromgrenze (Maximal-Wert des Ankerstroms IA-max.), kommt die
Druckmaschine nun bereits zu einem Zeitpunkt T2 < T3 zum Stehen. Es
ist somit gewährleistet, daß durch eine Störung im Stromrichter SR
bzw. Im Gleichstrommotor M die Druckmaschine schneller stillgesetzt
wird als durch rein elektrisches Bremsen im störungsfreien Betrieb.
Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, daß die Überwachungseinrich
tung ÜE sowohl ein betragsmäßiges Über- bzw. Unterschreiten des
Wertes des Ankerstromes IA von dem vorgegebenen Stromgrenzwert
IA-max. überprüft. Somit ist durch die Überwachungseinrichtung
nicht nur feststellbar, ob durch einen Fehler in der Elektronik die
Bremswirkung des Gleichstrommotors M so gering wird, so daß eine
vorgegebene maximale Anhaltezeit nach dem Not-AUS-Kommando nicht
eingehalten werden kann. Vielmehr ist auch ein Überschreiten des
Ankerstroms IA gegenüber dem vorgegebenen Maximal-Wert IA-max.
möglich, so daß ein zu starkes Bestromen des Gleichstrommotores M
und auch des Stromrichters SR erkannt und somit eventuell dadurch
verursachte Störungen vermieden werden. Auch in diesem Falle
schaltet die Überwachungseinrichtung ÜE den Stromrichter SR über
das Hauptschütz HS stromlos und legt die elektromechanische Bremse
B ein.
Wie weiter obenstehend beschrieben wurde, erfaßt die Überwachungs
einrichtung ÜE auch die Werte bzw. entsprechende Signale der
Ankerspannung UA sowie des Feldstromes IF. Durch die Erfassung des
Feldstromes IF ist auch hier ein unzulässiges Unter- oder auch
Überschreiten des normalerweise konstant gehaltenen Feldstromes IF
um einen bestimmten, vorgegebenen Betrag erkennbar, woraufhin die
Überwachungseinrichtung ÜE ebenfalls den Hauptschütz HS schaltet
und die Bremse B betätigt. Diese zusätzliche Überwachung des
Feldstromes IF während des Vorganges des elektrischen Bremsens ist
insbesondere deswegen besonders vorteilhaft, da der Feldstrom IF
wie auch der Ankerstrom IA die Größe des Bremsmomentes des Gleich
strommotors M beeinflussen. Ein insbesondere unterhalb eines
bestimmten Wertes abgefallener Feldstrom IF vermag somit bei einem
vorgegebenen Maximal-Wert des Ankerstroms IA-max. nicht mehr zu
gewährleisten, daß das elektrische Bremsen das vorgesehene maximale
Moment aufbringt.
Als zusätzliche Maßnahme überwacht die Überwachungseinrichtung auch
die Ankerspannung UA. Aus dem Vorzeichen der Ankerspannung UA und
aus dem Vorzeichen des Ankerstromes IA ist dabei feststellbar, ob
auch tatsächlich ein elektrisches Bremsen durchgeführt wird. Bei
einem rein betragmäßigen Überwachen des Ankerstroms IA könnte bei
einer Störung des Stromes des SR der Gleichstrommotor M theoretisch
auch an der Stromgrenze IA-max. beschleunigt werden. Diese auf
jeden Fall zu vermeidende Situation wird dadurch unterbunden.
Weiterhin prüft die Überwachungseinrichtung ÜE das Vorzeichen von
Ankerstrom IA sowie von Ankerspannung UA um nicht nur
festzustellen, ob auch tatsächlich gebremst wird, sondern um
zusätzlich auch den Zeitpunkt des Stillstandes der Maschine
festzustellen. Dies ist genau dann der Fall, wenn sowohl Ankerstrom
als auch Spannung IA, UA zu Null werden. Es erfolgt dann ein
stromlos Schalten des Stromrichters SR sowie das Betätigen der
Bremse (B).
Bezugszeichenliste
SR Stromrichter
M Gleichstrommotor
S Steuerung
T Tachogenerator
B Bremse
LTA Leistungsteil (Anker)
LTf " (Feld)
RD Regler (Drehzahl)
RF " (Feld)
HS Hauptschütz
NA Not-AUS-Taster
ÜE Überwachungseinrichtung
IA Ankerstrom
UA Ankerspannung
IF Feldstrom
SIA Signalgeber (Ankerstrom)
NH Klemme Not-Halt.
M Gleichstrommotor
S Steuerung
T Tachogenerator
B Bremse
LTA Leistungsteil (Anker)
LTf " (Feld)
RD Regler (Drehzahl)
RF " (Feld)
HS Hauptschütz
NA Not-AUS-Taster
ÜE Überwachungseinrichtung
IA Ankerstrom
UA Ankerspannung
IF Feldstrom
SIA Signalgeber (Ankerstrom)
NH Klemme Not-Halt.
Claims (10)
1. Verfahren zur Bremsüberwachung eines Gleichstrommotors einer
Druckmaschine, insbesondere Bogenoffsetdruckmaschine, bei
welchem das Bremsen nach einem gegebenen Not-AUS-Kommando
durch Steuern des vom Gleichstrommotor gelieferten Ankerstroms
erfolgt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wert des Ankerstroms (IA) erfaßt wird und bei einer
betragsmäßig unzulässig hohen Abweichung des Ankerstroms (IA)
von dem vorgegebenen maximalen Wert des Ankerstroms (IA-max.)
der Gleichstrommotor (M) momentenfrei geschaltet und eine
elektromagnetische Bremse (B) eingelegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Vorzeichen der Ankerspannung (UA) erfaßt wird und
daraus die Richtung (Vorzeichen) des zum Bremsen nötigen
Wertes des Ankerstromes (IA-max.) bestimmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wert des Feldstromes (IF) erfaßt und bei einer unzu
lässig hohen Abweichung von einem vorgegebenen Soll-Wert ein
momentenfrei Schalten des Gleichstrommotors (M) sowie das
Einlegen der Bremse (B) erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wert der größtmöglich zulässigen Abweichung des
Ankerstroms (IA) vom vorgegebenen Maximal-Wert (IA-max.) in
Abhängigkeit des erfaßten Feldstromes (IF) gewählt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das momentenfrei Schalten des Gleichstrommotors (M) durch
das Abschalten des Stromrichters (SR) erfolgt.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 5, wobei die Druckmaschine einen Gleichstrom
motor mit elektromagnetischer Bremse sowie einen netzgeführten
Stromrichter aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Überwachungseinrichtung (ÜE) vorgesehen ist, welcher
der Wert des Ankerstroms (IA) zuführbar ist und welche in
Wirkverbindung mit der elektromagnetisch betätigbaren Bremse
(B) sowie mit dem Stromrichter (SR) steht, wobei durch die
Überwachungseinrichtung (ÜE) ein momentenfrei Schalten des
Gleichstrommotors (M) über den Stromrichter (SR) sowie ein
Betätigen der Bremse (B) erfolgt, wenn der Wert des Anker
stroms (IA) in unzulässiger Weise von dem Maximal-Wert des
Ankerstroms (IA-max.) abweicht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Überwachungseinrichtung (ÜE) zusätzlich der Wert der
Ankerspannung (UA) zuführbar ist, und daß die Überwachungs
einrichtung (ÜE) dazu ausgebildet ist, aus dem Vorzeichen der
Ankerspannung (UA) die Richtung des beim Bremsen
aufzubringenden Wertes des Ankerstroms (IA) zu bestimmen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Überwachungseinrichtung (ÜE) zusätzlich der Ist-Wert
des Feldstromes (IF) des Stromrichters (SR) zuführbar ist und
das momentenfrei Schalten des Gleichstrommotors (M) über den
Stromrichter (SR) sowie das Betätigen der elektromagnetischen
Bremse (B) erfolgt, wenn eine unzulässig hohe Abweichung von
einem vorgegebenen Soll-Wert des Feldstromes (IF) vorliegt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Überwachungseinrichtung (ÜE) die Feststellung
einer unzulässigen Abweichung des Ankerstroms (IA) vom vorge
gebenen Maximal-Wert (IA-max.) sowie das entsprechende
momentenfrei Schalten des Gleichstrommotors (M) und das
Einlegen der elektromagnetischen Bremse (B) in Abhängigkeit
des Ist-Wertes des Feldstromes (IF) erfolgt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stromrichter (SR) über ein mit der Überwachungsein
richtung (ÜE) in Wirkverbindung stehenden Hauptschütz (HS) an
das Netz geschaltet ist.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4413047C2 DE4413047C2 (de) | 1996-04-18 |
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Country | Link |
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