DE4412656A1 - Gleichstrom-Kleinmotor - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Gleichstrom-Kleinmotor mit einem zylindrischen Gehäuse und zwei das Gehäuse end­ seitig abschließenden Lagerschilden sowie mit einer Bür­ stenträgerplatte, wobei zumindest der bürstenseitige Lager­ schild mittels eines ringförmigen nach innen senkrecht abstehenden Steges im Gehäuse zentriert ist und der Steg außerdem zur Zentrierung und Befestigung der Bürstenträgerplatte am Lagerschild dient, wozu er randseitig zumindest teilweise radial nach innen abgebogen wird.

Ein derartiger Gleichstrom-Kleinmotor ist aus der DE 36 44 128 C2 bekannt. Bei anderen Ausführungsformen werden die Bürstenträgerplatten u. a. durch Verschrauben mit dem Lagerschild verbunden. Das wird als zu aufwendig angesehen. Vielfach hat man auch nicht genügend Platz für Schraubverbindungen. Bei einer anderen Verbindungsart werden domartige Vorsprünge der Lagerschilde durch Bohrungen der Bürstenträgerplatten hindurchgesteckt und durch plastische Verformung der vorderen Enden der Vorsprünge Nietverbindungen geschaffen. Dabei ist eine paßgenaue Zuordnung von Bürstenträgerplatten und Lagerschild nur mit engen Toleranzen für die Anordnung der Vorsprünge und Bohrungen erreichbar. Aus diesem Grund wird auch diese Verbindungsart bei der Massenherstellung von Gleichstrom-Kleinmotoren als zu aufwendig angesehen. Hinzu­ kommt, daß der Nietvorgang selbst die paßgenaue Zuordnung beeinträchtigen kann. Demgegenüber stellt der aus der DE 36 44 126 C2 bekannte Gleichstrom-Kleinmotor bereits eine erhebliche Verbesserung dar.

Für die Befestigung bzw. Zugentlastung der elektrischen Anschlüsse sind der DE 36 44 128 C2 jedoch keine Hinweise zu entnehmen. Übliche Anschlußtechniken, wie sie von anderen elektrischen Kleingeräten bekannt sind, können aus Platzgründen oft nicht angewandt werden oder sind zu kompliziert oder zu aufwendig, so daß sie für die Massenfertigung von Gleichstrom-Kleinmotoren nicht in Betracht kommt.

Daraus ergibt sich die Aufgabe, die Befestigung und Zugentlastung der elektrischen Anschlüsse bei dem bekannten Gleichstrom-Kleinmotor möglichst einfach und kostengünstig zu gestalten.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschla­ gen, daß der ringförmige Steg durch Teilkreisabschnitte gebildet ist und sich die Bürstenträgerplatte zwischen zwei Teilkreisabschnitten der Stege bis zur Innenwand des Gehäuses erstreckt, wobei ein sichelförmiger, einseitig mit der Bürstenträgerplatte verbundener Materialstreifen derart vom Kernbereich der Bürstenträgerplatte beabstandet ist, daß in dem zwischen Materialstreifen und Kernbereich entstehenden Schlitz flexible elektrische Zuleitungen einklemmbar sind.

Dem liegt die Erwägung zugrunde, die Bürstenträgerplatte selbst in montiertem Zustand zum Einklemmen der Anschlußdrähte zu benutzen.

Vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind in den Unteransprüchen 2 bis 9 beschrieben. Als besonders vorteilhaft wird angesehen, daß man ohne zusätzliche Mittel eine Befestigung und Zugentlastung für die elektrischen Zuleitungen schaffen kann und daß gemäß den Ansprüchen 10 und 11 alternativ dazu auch ein Steckeranschluß realisierbar ist. Gemäß Anspruch 12 können Bürstenträgerplatten und Lagerschilde für beide Anschlußarten vorbereitet werden, so daß man mit ein und demselben Bauteilesatz unterschiedliche Kundenwünsche hinsichtlich der elektrischen Anschlüsse befriedigen kann.

Weitere Einzelheiten werden an Hand des in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

Fig. 1 zeigt ein Lagerschild als Ansicht und Teil­ schnitt,

Fig. 2 zeigt eine Bürstenträgerplatte in Ansicht und zwei Teilschnitten,

Fig. 3 zeigt Lagerschild und Bürstenträgerplatte zusam­ mengebaut gemäß einer Schnittlinie A-A in Fig. 1.

Fig. 1 zeigt ein Lagerschild 2 in der Ansicht von innen, d. h. von der Seite, die man bei zusammengebautem Motor nicht sieht. Vorgesehen sind vier Stege 4 in Form von Teil­ kreis-Abschnitten. Neben den - nicht bezeichneten - Bohrun­ gen für das Lager und die Befestigung weist der Lagerschild zwei noch einen Durchlaß 13 für die elektrischen Zuleitun­ gen bzw. eine Ausnehmung 14 mit Durchbruch 18 für den Ein­ satz eines Steckergehäuses (15 in Fig. 3) auf.

Aus dem Teilschnitt längs der Linie B-B ist ersichtlich, wie Bürstenträgerplatte 3 und Gehäuse 1 zum Lagerschild 2 bzw. Steg 4 liegen. Letztere werden nach dem Einlegen der Bürstenträgerplatte 3 leicht nach innen abgebogen, wodurch außer der Zentrierung auch die Befestigung der Bürstenträ­ gerplatte 3 sichergestellt wird, ohne daß dadurch die Zen­ trierfunktion der Stege 4 für das Gehäuse 1 verlorengeht.

Fig. 2 zeigt eine Bürstenträgerplatte 3 in der Ansicht auf die Seite, die auf dem Lagerschild 2 zur Anlage kommt. Randseitig sind gestrichelt teilweise die Stege 4 und das Gehäuse 1 angedeutet. Die Bürstenträgerplatte 3 weist Aus­ nehmungen mit Schlitzen 21 auf, die zur Befestigung der aus abgewinkelten Blechteilen (6, Fig. 3) bestehenden Kohlefüh­ rungsschächte dienen. Außerdem sind Schlitze 17 vorgesehen, durch die die Steckerfahnen (16, Fig. 3) hindurchgesteckt werden können. Diametral gegenüber von den Schlitzen 17 ist ein sichelförmiger Materialstreifen 9 ausgebildet, der vom Kernbereich 10 der Bürstenträgerplatte 3 derart beabstandet ist, daß in dem zwischen Materialstreifen 9 und Kernbereich 10 entstehenden Schlitz 11 flexible elektrische Zuleitungen einklemmbar sind. Dabei ist der Durchmesser der Bürstenträ­ gerplatte 3 im Bereich der Schlitze 17 und des Material­ streifens 9 so gewählt, daß letztere in zusammengebautem Zustand vom Gehäuse 1 elastisch nach innen angedrückt wird. Hier wie auch am übrigen Umfang ist der äußere Rand 5 der Bürstenträgerplatte 3 konisch ausgebildet, um das Zusammen­ fügen, Zentrieren und Befestigen zu erleichtern und zu ver­ bessern.

Die beiden Teilschnitte C-C und D-D zeigen das Zusammen­ spiel des Randes 5 der Bürstenträgerplatte 3 mit den Stegen 4 bzw. mit dem Gehäuse 1.

Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch Lagerschild 2 und Bürsten­ trägerplatte 3 längs der Linie A-A gemäß Fig. 1. Zwischen Lagerschild 2 und Bürstenträgerplatte 3 ist eine Isolier­ schicht 8 angeordnet, die insbesondere dafür sorgt, daß zwischen den Befestigungslaschen 7 des abgewinkelten Blech­ teils 6 und dem Lagerschild 2 ein elektrischer Kontakt unterbunden wird. Die Stege 4 werden nach dem Einsetzen der Bürstenträgerplatte 2 leicht nach innen verformt (nicht dargestellt), wodurch die Bürstenträgerplatte 3 festgelegt wird, ohne daß die Stege 4 ihre Zentrierfunktion für das Gehäuse 1 verlieren.

In einer Ausnehmung 14 mit Durchbruch 18 im Lagerschild 2 ist ein Steckergehäuse 15 aus Isoliermaterial mit Stecker­ fahnen 16 und äußeren Anschlüssen 20 eingesetzt und über einen Rezeß 19 zentriert. Dabei sind die Steckerfahnen 16 durch Schlitze 17 in der Bürstenträgerplatte 3 hindurchge­ steckt. Auf diese Weise läßt sich - alternativ zu der Klemmstelle (9, 11, Fig. 2) für elektrische Zuleitungen - ein Steckeranschluß realisieren, wobei der Lagerschild 2 und die Bürstenträgerplatte 3 vorzugsweise für beide Anschlußmöglichkeiten ausgebildet sind, um mit den gleichen Bauteilen verschiedenen Kundenwünschen nachkommen zu kön­ nen.

Claims (12)

1. Gleichstrom-Kleinmotor mit einem zylindrischen Gehäuse (1) und zwei das Gehäuse (1) endseitig abschließenden Lagerschilden sowie mit einer Bürstenträgerplatte (3), wobei zumindest der bürstenseitige Lagerschild (2) mittels eines ringförmigen nach innen senkrecht abstehenden Steges (4) im Gehäuse (1) zentriert ist und der Steg (4) außerdem zur Zentrierung und Befe­ stigung der Bürstenträgerplatte (3) am Lagerschild (2) dient, wozu er randseitig zumindest teilweise radial nach innen abgebogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der ringformige Steg durch Teilkreisabschnitte gebildet ist und sich die Bürstenträgerplatte (3) zwischen zwei Teilkreisabschnitten der Stege (4) bis zur Innenwand des Gehäuses (1) erstreckt, wobei ein sichelförmiger, einseitig mit der Bürstenträgerplatte (3) verbundener Materialstreifen (9) derart vom Kernbereich (10) der Bürstenträgerplatte (3) beabstandet ist, daß in dem zwischen Materialstreifen (9) und Kernbereich (10) entstehenden Schlitz (11) flexible elektrische Zuleitungen einklemmbar sind.

2. Gleichstrom-Kleinmotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Rand (5) der Bürsten­ trägerplatte (3) konisch ausgebildet ist.

3. Gleichstrom-Kleinmotor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Bürstenträgerplatte (3) die aus einem gestanzten und abgewinkelten Blechteil (6) bestehenden Kohleführungsschächte befestigt sind, indem Befestigungslaschen (7) des Blechteils durch die Bürstenträgerplatte (3) hindurchgesteckt und rücksei­ tig abgewinkelt sind.

4. Gleichstrom-Kleinmotor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Bürstenträgerplatte (3) und Lagerschild (2) eine Isolierschicht (8) angeordnet ist.

5. Gleichstrom-Kleinmotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Materialstreifen (9) durch das Gehäuse (1) elastisch radial nach innen angedrückt ist.

6. Gleichstrom-Kleinmotor nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Materialstreifen (9) über eine schmale Materialbrücke (12) mit dem Kernbereich (10) verbunden ist.

7. Gleichstrom-Kleinmotor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz (11) zwischen Materialstreifen (9) und Kernbereich (10) auf den Querschnitt der flexiblen elektrischen Zuleitungen abgestimmt ist.

8. Gleichstrom-Kleinmotor nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Rand des Materialstreifens (9) konisch ausgebildet ist.

9. Gleichstrom-Kleinmotor nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerschild (2) im Bereich des sichelförmigen Materialstreifens (9) einen Durchlaß (13) für die elektrischen Zuleitungen auf­ weist.

10. Gleichstrom-Kleinmotor nach Anspruch 1, jedoch mit der Maßgabe, daß der Lagerschild (2) eine Ausnehmung (14) aufweist, in die ein Steckergehäuse (15) aus Isoliermaterial mit Steckerfahnen (16) eingesetzt ist, und daß die Steckerfahnen (16) aus Blechstreifen bestehen, die durch Schlitze (17) in der Bürstenträgerplatte durchgeführt sind.

11. Gleichstrom-Kleinmotor nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Steckergehäuse (15) mit einem Rezeß (19) in einem Durchbruch (18) des Lagerschilds (2) eingreift.

12. Gleichstrom-Kleinmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 11 mit der Maßgabe, daß Lagerschild (2) und Bürsten­ platte (3) sowohl mit Durchlaß (13) und sichelförmigem Materialstreifen (9) als auch mit Ausnehmung (14) und Schlitzen (17) ausgestattet sind, so daß alternativ flexible elektrische Zuleitungen oder Steckeran­ schlüsse ausführbar sind.