DE4411871A1 - Elektrisch modulierbare thermische Strahlungsquelle und Verfahren zur Herstellung derselben - Google Patents
Elektrisch modulierbare thermische Strahlungsquelle und Verfahren zur Herstellung derselbenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektrisch modulier
bare thermische Strahlungsquelle, sowie ein Verfahren zu de
ren Herstellung.
Infrarotstrahlungsquellen werden bei optischen Analysever
fahren als IR-Strahlungsquellen verwendet und in einigen an
deren Anwendungen als Wärmequellen. Mehrere unterschiedli
chen Typen von IR-Quellen werden für die vorgenannten Anwen
dungszwecke verwendet, wie z. B. die "Globar"-Quelle, die
Glühlampe und der Dickfilm-Radiator. Die Intensität der von
IR-Quelle emittierten Strahlung kann durch Ändern der
Temperatur der Strahlungsquelle moduliert werden, indem die
Antriebs- bzw. Eingangsleistung der Strahlungsquelle verän
dert wird, oder indem alternativ eine mechanische Einrich
tung zum Unterbrechen der Strahlung, "Chopper" genannt, ver
wendet wird, während gleichzeitig die Temperatur der Strah
lungsquelle so konstant wie möglich gehalten wird.
Wenn ein mechanisch beweglicher Copper zum Modulieren der
Strahlung bzw. des Strahls verwendet wird, ist der mittlere
Ausfallabstand (Mittelwert des Zeitabstands zwischen zwei
Ausfällen, MTBF-Zeitintervall) gewöhnlich durch die Lebens
dauer des Chopper-Mechanismus begrenzt, die typischerweise
im Bereich zwischen 1 und 2 Jahren liegt. Eine elektrisch
modulierte Quelle ermöglicht eine sehr viel längere Zeit
zwischen Ausfällen.
Wie aus dem Ausdruck "Globar" abgeleitet werden kann, ist
ein "Globar" ein glühender Stab (glowing bar). Der Stab wird
üblicherweise aus einem keramischen Material hergestellt und
mit elektrischem Strom aufgeheizt. Ein "Globar" ist ty
pischerweise einige Millimeter dick und einige Zentimeter
lang, wobei seine thermische Zeitkonstante einige Sekunden
beträgt. Der "Globar" wird gewöhnlich nicht durch Variation
der Eingangsleistung moduliert. Die Eingangsleistung liegt
typischerweise im Bereich von einigen Watt bis einigen hun
dert Watt. Eine Variante des "Globars" besteht aus einem ke
ramischen Stab der mit einem Widerstandsdraht umwickelt ist.
Die thermischen Eigenschaften der Variante entsprechen denen
des einfachen "Globar".
Eine Glühlampe kann elektrisch mit Frequenzen von bis zu ei
nigen zig-Hz hinauf bis zu einigen hundert Hz moduliert wer
den, die Glasbirne der Lampe absorbiert jedoch im Infrarot
bereich und schwärzt sich im Dauerbetrieb, wodurch die Aus
gangsintensität der durch die Lampe gelieferten Strahlung
mit der Zeit abnimmt. Die benötigte Eingangs- bzw. Betriebs
leistung liegt typischerweise im Bereich von einigen Watt
bis zu einigen zig-Watt.
Ein Dickfilm-Radiator umfaßt typischerweise einen auf einem
Aluminiumsubstrat ausgebildeten und mittels elektrischem
Strom beheizten Dickfilm-Widerstand. Die Größe des Wider
stands liegt typischerweise im Bereich von einigen Quadrat
millimetern mit einer Dicke von einem halben Millimeter. Die
thermische Zeitkonstante des Widerstands liegt typischer
weise im Bereich von Sekunden und die benötigte Eingangslei
stung liegt bei einigen Watt.
Konventionelle in der Mikroelektronik und Mikromechanik an
gewandte Produktionstechniken ermöglichen es in Miniatur
größe elektrisch modulierbare Strahlungsquellen aus Silizium
herzustellen 1, 2, 3. Solche Bauteile besitzen eine Dünnfilm-
Struktur auf Polysilizium mit einer typischen Dicke von un
gefähr einem Mikrometer und einer Länge von einigen hundert
Mikrometern. Die Breite der Dünnfilm-Widerstandselemente
kann von einigen Mikrometern bis zu einigen zig-Mikrometern
variieren. Die thermische Kapazität solcher Silizium-Glühfä
den ist gering und erlaubt die Modulation mit Frequenzen bis
zu einigen hundert Hertz. Reines Silizium ist ein schlechter
Leiter für elektrischen Strom. Durch Dotierung mit einem ge
eigneten Dotierungsmittel, wie z. B. Bor oder Phosphor wird
eine ausgezeichnete Leitfähigkeit erreicht. Bor als Dotie
rungsmittel weist den Nachteil auf, daß sein Aktivierungspe
gel nicht stabil ist, sondern viel mehr von der früheren Be
triebstemperatur des Silizium-Glühfadens abhängt. Dies be
wirkt, daß der Aktivierungspegel kontinuierlich nach einem
neuen Gleichgewichtzustand strebt, was zur Folge hat, daß
der Widerstand des Fadens sich mit der Zeit verändert und
ebenfalls die Eingangsleistung für den Faden, sofern die
Eingangsleistung nicht extern stabilisiert wird. Die höchst
mögliche Fremdatomkonzentration mit Bor als Dotierungsmittel
in Silizium ist ungefähr 5 × 1019 Atome/cm3. Andere konven
tionelle Dotierungsmittel sind Arsen und Antimon. Ein Pro
blem mit diesen Elementen als Dotierungsmittel besteht in
der Schwierigkeit adäquat hohe Fremdatomkonzentrationen be
reitzustellen, um eine genügend hohe Leitfähigkeit für
Niederspannungsanwendungen zu erreichen.
Der in der zitierten Veröffentlichung Nr. 1 diskutierte
Glühfaden ist durch Dotierung mittels Phosphor hergestellt,
um einen Flächenwiderstand von mehr als 50 d/Flächeneinheit
zu erreichen. Das Glühfaden ist 100 µm lang, 20 µm breit und
weist einen Abstand von 1,2 µm von dem Substrat auf. In
einer solchen Struktur ist der Strahlungsleistungsverlust
über die Luftspalte des Substrats besonders hoch und es be
steht offensichtlich ein grobes Risiko, daß der Faden an dem
Substrat anhaftet, wenn der Faden während des Aufheizens
durchhängt.
Die in der zitierten Veröffentlichung Nr. 2 zitierte Struk
tur eines Glühfadens weist eine Einkapselung unter einem
Dünnfilm-Fenster und das Plazieren des Glühfadens in Vakuum
auf, um das Aus- bzw. Durchbrennen zu vermeiden. Ein derar
tiges Fenster kann nicht breiter als einige zig-Mikrometer
sein, wodurch der gesamte Oberflächenbereich des Fadens und
folglich der zugehörige Strahlungs-Output klein bleibt. Um
das Anhaften des Fadens zu vermeiden ist eine V-förmige
Ritze in das Substrat geätzt.
Der in der zitierten Veröffentlichung Nr. 3 diskutierte IR-
Emitter hat eine Größe von 100 µm × 100 µm und verwendet
zwei "meandrierende" Polysilizium-Widerstände als Heizele
ment. Solch eine Struktur neigt dazu, sich während des Auf
heizens zu verziehen und großflächig emittierende Elemente
können mittels diesem Konzept nicht hergestellt werden. Ob
wohl das Heizelement zusammenhängend bzw. durchgehend ist,
verursachen die während der Ätzphase des Substrats auf stei
genden Gasblasen keine Probleme, da die Größe des Heizele
ments im Vergleich zu den umgebenden Öffnungen klein ist.
Wie jedoch aus Fig. 2 der zitierten Veröffentlichung er
sichtlich ist, ist das Temperaturverteilungsmuster der
Struktur nicht besonders gut.
Einem aus dotiertem Polysilizium hergestellter Glühfaden
wird eine charakteristische Temperatur zugeordnet, über der
der Temperaturkoeffizient des Fadenwiderstands negativ wird,
d. h. in dem Faden kann mit steigender Temperatur ein größe
rer Strom fliegen. Folglich kann eine solche Komponente
nicht mittels Spannung gesteuert werden, sondern muß mit
Strom gesteuert werden. Auch können solche Fäden nicht di
rekt parallel geschaltet werden, um die Strahlungsfläche zu
vergrößern, da der Strom dazu neigt sich in dem Faden mit
dem geringsten Widerstand, d. h. mit der höchsten Tempera
tur, zu konzentrieren. Eine Serienschaltung erfordert ande
rerseits eine Erhöhung der Eingangsspannung auf ein Mehr
faches der Spannung für einen einzelnen Faden. Dotieren mit
Bor kann keine zufriedenstellend hohe charakteristische Tem
peratur bereitstellen, weil hohe Bor-Fremdatomkonzentratio
nen nur eine charakteristische Temperatur von ungefähr 600°C
zur Folge haben. Wenn die Betriebstemperatur des Fadens hö
her als diese Temperatur ist, neigt der Fadenwiderstand dazu
mit der Zeit zu driften bzw. sich zu verändern.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung die Nachteile
des vorbeschriebenen Standes der Technik zu überwinden und
eine gänzlich neue elektrisch modulierbare thermische Strah
lungsquelle und ein Verfahren zur Herstellung derselben be
reitzustellen.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des An
spruchs 1 bzw. 12.
Erfindungsgemäß werden die Glühfäden einer Strahlungsquelle,
die vorzugsweise aus polykristallinem Silizium bestehen, so
stark mit Phosphor dotiert, daß die charakteristische Tempe
ratur der Glühfäden wesentlich über die Betriebstemperatur
der Fäden angehoben wird.
Die Erfindung weist signifikante Vorteile auf.
Mit dem erfindungsgemäßen Ansatz werden signifikant bessere
Stabilitätscharakteristiken im Vergleich zu Bor-dotierten
Glühfäden erreicht. Der Aktivierungspegel von Phosphor än
dert sich nicht mit der Temperatur, sondern statt dessen
bleibt der Flächenwiderstand bei einer gegebenen Temperatur
konstant. Da der Fadenwiderstand bei einer anvisierten Tem
peratur konstant bleibt, ist ein derartiger Glühfaden wäh
rend des Betriebs extrem stabil. Ein weiterer Vorteil der
starken Phosphor-Dotierung besteht darin, daß die
charakteristische Temperatur substantiell über die Betriebs
temperatur ansteigt (maximal 800°C). Folglich bleibt der
Temperaturkoeffizient des Fadens über den gesamten
Betriebstemperaturbereich positiv, was eine Parallelschal
tung von Fäden und deren spannungsgesteuerten Betrieb er
laubt. Die charakteristische Temperatur der Phosphor-dotier
ten Fäden kann in der Größenordnung von 900°C liegen. Ein
weitere Vorteil der starken Phosphor-Dotierung besteht
darin, daß die Betriebsspannung des Fadens niedriger als bei
Bor-dotierten Fäden mit einer entsprechenden Geometrie ist.
Zusätzlich macht die hohe Konzentration von freien Ladungs
trägern aufgrund der starken Phosphor-Dotierung den Glühfa
den optisch undurchsichtiger im Vergleich zu Dotierung mit
Bor, was hinsichtlich der vorliegenden Anwendung eine
äußerst vorteilhafte Eigenschaft ist.
Die bei dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren ange
wandte Nitrid-Einkapselung sichert eine lange Standzeit für
die Strahlungsquelle.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung beispielhafter Ausführungs
formen anhand der Zeichnung.
Es zeigt:
Fig. 1a eine Draufsicht auf eine Strahlungsquelle gemäß
der Erfindung;
Fig. 1b einen Schnitt entlang A-A der Strahlungsquelle
nach Fig. 1a;
Fig. 2a eine Draufsicht auf eine andere Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Strahlungsquelle;
Fig. 2b einen Schnitt entlang A-A der Strahlungsquelle
nach Fig. 2a;
Fig. 3 die Ansicht eines Schnitts von der Seite der ge
schichteten Struktur einer Strahlungsquelle ge
mäß der Erfindung; und
Fig. 4 einen Graphen der Abhängigkeit des spezifischen
Widerstands von Polysilizium von der Phosphor-
Dotierung.
Die Erfindung ist insbesondere als eine mit hoher Frequenz
elektrisch modulierbare thermische Strahlungsquelle zur Ver
wendung bei optischen Analysen gedacht.
Die Erfindung verwendet hohe Phosphor-Fremdatomkonzentra
tion, so daß der spezifische Flächenwiderstand des Glühfa
dens 10 Ω/Flächeneinheit oder niedriger, typischerweise
5 Ω/Flächeneinheit, ist, wodurch sich der spezifische Wider
stand eines 1 µm dicken Films mit 0,001 Ωcm ergibt. Die
Phosphor-Fremdatomkonzentration kann sogar 10fach höher
sein als die mit Bor-Dotierung erreichbare. Der spezifische
Flächenwiderstand gemäß der vorliegenden Erfindung wird
durch eine Phosphor-Dotierungskonzentrationen von mehr als
5 × 1019 Atomen/cm erreicht.
Das notwendige Dotieren mit Phosphor und das Aufbringen der
unterschiedlichen Filmschichten kann mittels konventioneller
Standardverfahren der Mikroelektronik erreicht werden.
In den Fig. 1a und 1b und auch 2a und 2b ist die Struktur
einer solchen Strahlungsquelle gezeigt, bei der eine Mehr
zahl von Glühfäden elektrisch parallel geschaltet sind.
In Fig. 1a ist ein monokristalliner Silizium-Chip als großes
Quadrat gezeigt und mit 1 bezeichnet, während eine unter
Glühfäden 3 gebildete Vertiefung durch ein mit Gehrung ver
sehenes Rechteck 2 bezeichnet ist; der schraffierte Bereich
6 in den Fig. 2a und 2b besteht aus Nitrid. Die Glühfäden 3
und metallisierte Kontaktflächen 5 an deren Ende sind als
schwarze Streifen dargestellt. Die Fäden 3 sind parallel ge
schaltet und die Eingangsspannung wird an die metallisierten
Kontaktflächen 5 angelegt. Die Fig. 1a und 1b illustrie
ren eine Struktur, bei der die Fäden 3 entlang ihrer ge
samten Länge voneinander beabstandet sind. Eine in den Figu
ren 2a und 2b gezeigte verbesserte Struktur weist eine Sili
zium-Nitridbrücke 6 auf, die die Fäden untereinander mecha
nisch verbindet. Die Öffnungen in der Brücke sind notwendig,
um ein leichteres Austreten des während des Ätzens sich un
ter den Fäden entwickelnden Gases zu ermöglichen. Das Ender
gebnis des Ätzschrittes wird damit verbessert. Falls eine
geringe Ätzgeschwindigkeit angewandt wird, sind die Öffnun
gen nicht notwendig.
Die abstrahlende Fläche kann z. B. einen Quadratmillimeter
groß sein. Die Glühfäden 3 schweben über ihre gesamte Länge
in der Luft und werden nur an ihren Enden gestützt. Das Si
liziumsubstrat 1 unter den Fäden wird auf eine Tiefe von
wenigstens 10 µm, typischerweise 100 µm weggeätzt. Die Enden
der Fäden 3 sind zueinander mittels der metallisierten Kon
taktflächen 5, die jeweils an deren Enden plaziert sind, zu
einander parallel geschaltet. Die Dimensionen der Fäden 3
können z. B. durch eine Dicke von 1 µm mal einer Breite 20
µm mal einer Länge von 1 mm und einem Abstand von 5 µm zwi
schen den Fäden gegeben sein. Die Fäden 3 werden durch den
hindurchströmenden Strom aufgeheizt. Die benötigte Eingangs
spannung beträgt einige Volt.
Gemäß der Erfindung werden Glühfäden 3 aus Polysilizium, das
stark mit Phosphor dotiert ist, vollständig in Siliziumni
trid eingekapselt, wodurch die Oxidationsgeschwindigkeit des
Nitrids die Standzeit bzw. die Lebensdauer der Fäden 3 be
stimmt. Falls die Strahlungsquelle bei einer Temperatur un
ter 800°C im normaler Zimmerluft verwendet wird, kann ihre
Standzeit mehr als 10 Jahre betragen. Es wird keine spe
zielle Vakuumumgebung mit den dabei notwendigen Austritts
fenstern benötigt.
Falls Dotierung mit Bor gemäß dem Stand der Technik ange
wandt wird, kann das Wegätzen unter den Glühfadenenden ohne Ni
tridisierund des Fadens bzw. der Fäden durchgeführt werden,
weil stark mit Bor dotiertes Silizium resistent gegen das
Ätzen mit wäßriger KOH-Lösung ist. Wird jedoch Phosphor-Do
tierung angewandt, müssen die Fäden 3 gegen das Ätzmittel
beispielsweise mit Hilfe von die Fäden umhüllenden Nitrid
geschützt werden. Als Ätzmittel kann auch Tetramethylammoni
umhydroxid oder alternativ eine wäßrige Ethylendiamin-Lösung
mit einen geringen Anteil von Pyrocatechin verwendet werden.
Da die Glühfäden 3 ohne ein darüber angebrachtes Fenster be
trieben werden, wird jegliche auf die Fäden 3 fallende or
ganische Verunreinigung weggebrannt. Falls die Strahlungs
quelle in gepulstem Mode betrieben wird, heizt sich die Luft
unter den Glühfäden schnell auf und bläst jeglichen darin
befindlichen Staub weg. Folglich besitzt diese Ausführungs
form der Erfindung einen inhärenten Selbstreinigungsmecha
nismus.
Die Temperaturverteilung quer durch den Glühfaden 3 kann
mittels Veränderung der Designgeometrie eingestellt werden.
Eine gleichmäßige Temperaturverteilung wird mit einer Faden
breite von 20 µm oder weniger erreicht. Die Querschnitt
stemperaturverteilung kann weiter dadurch verbessert werden,
daß die Fäden 3 thermisch untereinander z. B. mittels Sili
ziumnitridbrücken 6 verbunden werden.
Die maximal anendbare Modulationsgeschwindigkeit bzw. Mo
dulationsfrequenz der Strahlungsquelle hängt von dem Propor
tionen der thermischen Verluste ab. Die Majorität dieser
Verluste erfolgt über die Luftschicht unter den Fäden 3 und
über die Fadenenden zu dem Siliziumsubstrat. Da der Anteil
der Strahlungsverluste an den gesamten Verlusten einige Pro
zente beträgt, ist die Temperatur des Glühfadens annähernd
eine lineare Funktion der Eingangsleistung. Die maximale Mo
dulationsrate kann am einfachsten mittels Variation der
Tiefe der Vertiefung 2 unter den Fäden 3 eingestellt werden.
Ein passender Tiefenbereich der Vertiefung liegt zwischen 50
und 300 µm. Mit der vorstehend beschriebenen Struktur lädt
sich eine thermische Zeitkonstante von ungefähr 1 ms errei
chen, was eine elektrische Modulation bis zu ungefähr 1 kHz
erlaubt.
In Fig. 3 ist die geschichtete Struktur der erfindungsge
mäßen Strahlungsquelle mit mehr Details gezeigt. Ein Bereich
31 ist typischerweise ein Substrat-Chip aus (100)
orientiertem, monokristallinem Silizium mit einer darauf
aufgebrachten Siliziumnitridschicht 36 mit einer typischen
Dicke von 200 nm. Die Nitridschicht 36 wird benötigt, um die
Glühfäden von den leitenden Substrat 31 zu isolieren. Wenn
ein dielektrisches Substratmaterial verwendet wird, erübrigt
sich die Isolierschicht 36 außerhalb dem Bereich der Vertie
fung natürlich. Auf der Fläche der Isolierschicht 36 wird
eine typischerweise 1 µm dicke Polysiliziumschicht 33 aufge
bracht, die mit Phosphor dotiert ist. Darauffolgend wird die
Polysiliziumschicht 33 zu die Glühfäden mittels Photolitho
graphie und Plasmaätztechniken, wie sie im Bereich der Mi
kroelektronik verwendet werden, geformt. Als nächstes wird
eine obere Siliziumnitridschicht 32 aufgebracht, wodurch die
aus der Polysiliziumschicht 33 herausgeformten Glühfäden
vollständig mit einer Nitridschicht eingekapselt werden.
Mittel zum Zuführen der Eingangsspannung umfassen metalli
sierte Kontaktflächen 34, die beispielsweise aus Aluminium
hergestellt werden können. Über Öffnungen, die in die obere
Nitridschicht 32, z. B. mittels Plasmaätzen eingebracht wor
den sind, bilden diese Kontaktflächen einen ohm′schen Kon
takt zu den Polysiliziumelementen 33. Das das Substrat 31
bildende monokristalline Silizium wird schließlich unter den
Fäden weggeätzt, wodurch eine Vertiefung 35 gebildet wird.
Dieser Ätzschritt geschieht durch Öffnungen zwischen den Fä
den und neben den äußeren Fäden.
Das Emissionsvermögen der Strahlungsquelle kann durch Be
schichten der Glühfäden, z. B. mit Wolfram, verbessert wer
den, daß mittels Sputtern auf die obere Nitridschicht 32 vor
dem Ätzen der Vertiefung 35 aufgebracht wird. Wenn die Fäden
zum ersten Mal in Luft aufgeheizt werden, oxidieren die Me
tallisierungen. Wie bekannt ist, weist ein Oxid ein höheres
IR-Emissionsvermögen als nitridisiertes Polysilizium allein
auf.
Fig. 4 zeigt die Abhängigkeit des spezifischen Widerstands
von Polysilizium von der Phosphor-Fremdatomkonzentration als
eine monotone Funktion. Die Vorteile der Erfindung ergeben
sich durch Verwendung einer Fremdatomkonzentration von mehr
als 5 × 1019 Atomen/cm3. Besonders vorteilhafte Ergebnisse
werden mit einer Fremdatomkonzentration von 8 × 1019 Ato
men/cm3 erreicht. Gemäß dem Diagramm (kleine schraffierte
Markierung) entspricht diese Dotierungsmittelkonzentration
einem spezifischen Flächenwiderstand von weniger oder gleich
0,001 Ωcm.
Ohne den Schutzumfang und den Geist der vorliegenden Erfin
dung zu verlassen, können die Glühfäden alternativ, z. B.
paarweise, in Serie geschaltet werden, indem die beiden Ein
gangsspannungs-Zuführungskontakte auf eine Seite der Sub
stratvertiefung verlegt werden, während jedes benachbarte
Paar von Glühfäden dann elektrisch in Serie geschaltet ist,
indem ihre Enden auf der anderen Seite der Vertiefung mit
einander verbunden werden.
Des weiteren kann die Vertiefung unter den Fäden ohne Ver
lassen des Schutzumfangs der vorliegenden Erfindung durch
ein sich durch das Substrat hindurch erstreckendes Loch er
setzt werden.
Alternative Substratmaterialien mit dielektrischen Eigen
schaften sind z. B. Aluminium, Saphir, Quarz und Quarzglas.
Alternative Substratmaterialien mit Leitereigenschaften sind
z. B. Metalle.
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- 4. S.M. Sze, "VLSI technology", McGraw-Hill Book Company, 3. Auflage, 1985, Kapitel 5 und 6.
Claims (17)
1. Elektrisch modulierbare Strahlungsquelle mit
- - einem im wesentlichen planaren Substrat (1),
- - einer in das Substrat (1) eingearbeiteten Vertiefung (2) oder einem Loch in dem Substrat (1),
- - wenigstens einem auf dem Subatrat (1) montierten Glühfaden (3), wobei der Faden an der Vertiefung (2) oder an dem Loch ausgerichtet ist, und mit
- - zu beiden Enden des Glühfadens (3) auf dem Substrat (1) gebildeten Kontaktflächen (5), um den elektrischen Strom dem Glühfaden zuzuführen,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Glühfaden (3) mit Phosphor auf eine Fremd atomkonzentration von wenigstens 5 × 1019 Atomen/cm3do tiert ist.
2. Strahlungsquelle nach Anspruch 1 mit dem Substrat (1),
das polykristallines Silizium enthält, dadurch gekenn
zeichnet, daß jeder mit Phosphor auf eine Fremdatomkon
zentration von wenigstens 5 × 1019 Atome/cm3dotierte
Glühfaden (3) aus Polysilizium hergestellt ist.
3. Strahlungsquelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß wenigstens zwei der Glühfäden (3)
elektrisch in Serie geschaltet sind.
4. Strahlungsquelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß wenigstens zwei der Glühfäden (3) elektrisch
parallel geschaltet sind.
5. Strahlungsquelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die frei von dem Substrat schwebenden Teile
jeder der Glühfäden (3) unter einer zusammenhängenden,
eng anliegenden Siliziumnitridschicht eingeschlossen
sind.
6. Strahlungsquelle nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die einzelnen Glühfäden (3) mecha
nisch miteinander verbunden sind.
7. Strahlungsquelle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die einzelnen Glühfäden (3) mittels einer zu
sammenhängenden Siliziumnitridbrücke (6) mechanisch
miteinander verbunden sind.
8. Strahlungsquelle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die einzelnen Glühfäden (3) mittels einer zu
sammenhängenden Siliziumnitridbrücke (6), die Öffnungen
aufweist, mechanisch miteinander verbunden sind.
9. Strahlungsquelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß jeder der einzelnen Glühfäden (3) frei mit Um
gebungsluft in Berührung kommt.
10. Strahlungsquelle nach wenigstens einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die einzel
nen Glühfäden (3) mit einer Metalloxidschicht überzogen
sind.
11. Strahlungsquelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Tiefe der Vertiefung (2) wenigstens 10 µm
beträgt.
12. Verfahren zur Herstellung einer elektrisch modulierba
ren Strahlungsquelle auf einem Substrat (1) aus mono
kristallinem Silizium mit den Verfahrensschritten:
- - Bilden einer Siliziumnitridschicht auf dem Substrat (1),
- - Bilden einer mit Phosphor dotierten Schicht (33) aus Polysilizium auf der Nitridschicht (36),
- - Ausformen der mit Phosphor dotierten Polysilizium schicht (33) zu wenigstens einem Glühfaden (3),
- - Aufbringen einer Siliziumnitridschicht (32) auf die mit Phosphor dotierte Polysiliziumschicht (33), und
- - Bilden von leitenden Kontaktflächen (34) zum Zuführen von elektrischem Strom zu den aus der mit Phosphor do tierten Polysiliziumschicht (33) geformten Glühfäden (3),
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die zu wenigstens einem Glühfaden (3) ausgeformte Polysiliziumschicht (33) mit Phosphor auf eine Fremd atomkonzentration von wenigstens 5 × 1019 Atomen/cm3do tiert wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die stark mit Phosphor dotierte Schicht (33) zu wenig
stens zwei Glühfäden (3) ausgeformt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die aus der stark mit Phosphor dotierten Schicht (33)
geformten und mit einer Siliziumnitridschicht überzoge
nen Glühfäden (3) mit einem Material mit hohem Emis
sionsvermögen überzogen werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die aus der stark mit Phosphor dotierten Schicht (33)
geformten und mit einer Siliziumnitridschicht überzoge
nen Glühfäden (3) mit einem Metall beschichtet werden,
das man oxidieren läßt.
Applications Claiming Priority (1)
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